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... ausgestorbene reale Tierarten?

Begonnen von Mithras, 14. Oktober 2016, 23:05:41

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Mithras

Moin. Ich brauche zu einem sehr speziellen Thema Hilfe, bei dem ich selbst als Biologe an meine Grenzen stoße! :P Meinen alternativen südamerikanisch geprägten Kontinent habe ich mir schon vor Jahren mit einer Fauna besiedelt, die sich am realen Südamerika vor der Bildung der Landbrücke in den Norden orientiert. Zu dieser Zeit war Südamerika bereits seit mehren Jahrmillionen isoliert und hatte eine einzigartige Tierwelt mit zahlreichen Beuteltieren, Huftieren und Nebengelenktieren (Faultiere, Gürteltiere usw. ) hervorgebracht. Sofern diese Tiere oder ihre Verwandten in der realen Welt noch heute existieren, habe ich kein Problem mit der Benennung. Schwierig wird es dann, wenn wir diese Tiere nur unter ihrem wissenschaftlichen Namen kennen, oder wenn ihr Name auf eine Tierart verweist, die die Bewohner meines Kontinents gar nicht kennen können (z. B. Ratten oder Katzen). Es geht im Wesentlichen um drei Arten:

1. Toxodon: Großes, massiges Huftier mit kurzen Beinen, dessen Körperbau und vermutlich auch Lebensweise wohl eiem Flusspferd ähnelten. Evtl. werde ich sie als Zug- und Lasttiere einsetzen.

2. Macrauchenia: Kamelähnliche Huftiere, deren Schnauze in einem kurzen Rüssel mündete. Hochbeinige Bewohner von Steppen- und Pampagebieten. Dienen in meiner Welt als Reit- und Lasttiere.

3. Thylacosmilus: Das Beuteltier-Pendant zu den Säbelzahnkatzen, etwa so groß wie ein Leopard. Soll für meine Völker etwa dieselbe Bedeutung wie der Jaguar bei den Azteken (Jaguarkrieger als Eliteeinheit des Militärs).

Sehr speziell, ich weiß. Hat vielleicht doch jemand Ideen? :)

Eluin

Was spricht gegen die lateinischen Begriffe? Gerade Toxodon finde ich gar nicht so schwierig. Vielleicht in abgekürzter Schreibweise? Oder bspw beim Toxodon bedeutet der Name laut Wiki ja ,,Zahn in Form eines Pfeiles" - Pfeilzahn? Oder irgendwie in die Richtung spielen? Katze, Tiger, Hund und co sind uns zwar geläufig, aber im Endeffekt sind es doch auch "Kunstworte", die irgendwann entstanden sind. Warum dann nicht auch Toxo oder Odon? Oder so?

Ich erinnere mich zwar an diverse Vorlesungen gerade zur Florengeschichte immer wieder gerne, aber auch da war schnell der Punkt erreicht, wo es keine deutschen Begriffe mehr gab. Ich meine Gondwana und co. sind zwar "geläufig", aber wirklich deutsch, englisch oder welche Sprache auch immer ist das nicht.

Uff, ich hoffe, das ergibt irgendeinen Sinn, was ich geschrieben habe. So spät sollte ich echt nicht mehr posten  :omn:
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Sternsaphir

Was spricht gegen künstliche Namen?
Mir fällt dazu das Beispiel Känguruh ein, das seinen Namen deshalb erhielt, weil James Cook seinen einheimischen Führer nicht richtig verstanden hatte.
Vielleicht kann man in der Art neue Namen kreiieren, die die Eigenschaft des Tieres am besten beschreiben. (Zum Känguruh sagt ja auch niemand Springbeutler)

Pinnie

Das mit den künstlichen Namen finde ich auch nicht schlecht. Oder "Ausschnitte" aus den Fachbegriffen. Man könnte sich ja vielleicht auch (ganz archtypmäßig) an "unserer" Faune orientieren.

Aus dem Toxodon wird dann z.B. ein Tochse.
Das Macrauchenia könnte, ähnlich wie Lama ein Macra sein.
Und das Thylacosmilus wird zum Lacos oder Milus.

Nur so ne Idee.


Denamio

Zitat von: Mithras am 14. Oktober 2016, 23:05:41
1. Toxodon: Großes, massiges Huftier mit kurzen Beinen, dessen Körperbau und vermutlich auch Lebensweise wohl eiem Flusspferd ähnelten. Evtl. werde ich sie als Zug- und Lasttiere einsetzen.

Die Fachnamen einfach zurückübersetzen klappt nicht dafür? Toxodon wird dann zu Bow-Tooth oder Schiefzahn/Bogenzahn. Alternativ haben viele Illustrationen dazu Fell, also vielleicht Grumfell? Weil es ein wenig grumpelig aussieht.;D

Zitat
2. Macrauchenia: Kamelähnliche Huftiere, deren Schnauze in einem kurzen Rüssel mündete. Hochbeinige Bewohner von Steppen- und Pampagebieten. Dienen in meiner Welt als Reit- und Lasttiere.

Drei Zehen, lange Beine und Hals (Long Neck) - Dreistreck? Langser? Schnürtel (von schnupfen - Rüssel)?

Zitat
3. Thylacosmilus: Das Beuteltier-Pendant zu den Säbelzahnkatzen, etwa so groß wie ein Leopard. Soll für meine Völker etwa dieselbe Bedeutung wie der Jaguar bei den Azteken (Jaguarkrieger als Eliteeinheit des Militärs).

Äh, gute Frage. Schnapplasser? Von Blut lassen und nach dem Hals schnappen. Aber das klingt nicht eindrucksvoll. Ramlasch? Von Rammen und Lautsprache für reißende Muskel und Sehnen?


Waldhex

Toxo fände ich auch nicht schlecht.

Die zweite Tierart erinnert mich von der Beschreibung her an einen Tapir - da würde mir dann Tappser dazu einfallen.

Beim dritten dann Zahnbeutler.

Mithras

Oh Mann. Ich habe dieses Thema offenbar völlig vergessen. Blöde Masterarbeit... ::)

@Waldhex: Tappser wäre eine Möglichkeit, aber ganz zufrieden bin ich auch damit nicht. Klingt zu knuffig für ein Vieh von der Größe eins Nashorns! ;)

Zitat von: Pinnie am 15. Oktober 2016, 14:52:16Das mit den künstlichen Namen finde ich auch nicht schlecht. Oder "Ausschnitte" aus den Fachbegriffen.
Finde ich ehrlich gesagt etwas plump...

Zitat von: Pinnie am 15. Oktober 2016, 14:52:16Man könnte sich ja vielleicht auch (ganz archtypmäßig) an "unserer" Faune orientieren.
Eben das geht ja nicht. Woher sollten die Bewohner meines Kontinents denn unsere Fauna kennen, um sich daran zu orientieren?

Rückübersetzung finde ich auch nicht sooo toll, weil es manchmal nicht wirklich passt. Wenn ich ein Toxodon sehen würde, käme mir jedenfalls nicht zuerst der Gedanke, es "Schiefzahn" zu nennen! :P ich denke, hier wären sprechende Begriffe am besten, wie z. B. Terrorvogel oder Riesenfaultier. Aber bei den dreien fällt mir da nicht so recht etwas ein. Bei Thylacosmilus ginge noch Säbelzahnbeutler, was sein Name sinngemäß auch etwa bedeutet ("Beuteldolch"). Smilos bedeutet auf Altgriechisch wohl in etwa Dolch, weshalb mir eine verkürzte Form auch etwas zu plump wäre.

Btw., @Eluin: Der Name Gondwana kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet eine Region in Indien, habe ich erst neulich gelesen! :P

traumfängerin

Was wäre denn, wenn du die verdeutschten lateinischen Begriffe von jemandem ins Spanische oder in eine altamerikanische Sprache übersetzen lassen würdest, und daraus die Begriffe bildest? Da bräuchte man natürlich jemanden, der das könnte, aber das sollte hier im Zirkel ja kein Problem sein.  :)

Mithras

Zitat von: traumfängerin am 24. Oktober 2016, 17:35:32Was wäre denn, wenn du die verdeutschten lateinischen Begriffe von jemandem ins Spanische oder in eine altamerikanische Sprache übersetzen lassen würdest, und daraus die Begriffe bildest? Da bräuchte man natürlich jemanden, der das könnte, aber das sollte hier im Zirkel ja kein Problem sein.  :)
Dazu müsste es in meiner Welt so etwas wie Spanisch geben, was nicht der Fall ist! :P Aber Nahuatl, die Sprache der Azteken, die ja noch immer gesprochen wird, ist natürlich eine Alternative. Nur: Wo finde ich Sprecher? Ich kenne zwar einige Mexikaner, aber keinen, der Nahuatl beherrscht...

traumfängerin

Zitat von: Mithras am 24. Oktober 2016, 21:02:33
Aber Nahuatl, die Sprache der Azteken, die ja noch immer gesprochen wird, ist natürlich eine Alternative. Nur: Wo finde ich Sprecher? Ich kenne zwar einige Mexikaner, aber keinen, der Nahuatl beherrscht...
Frag doch mal @Malinche. Vielleicht kann sie dir helfen.  :)

canis lupus niger

#10
Wissenschaftliche Namen sind in der Regel sehr pompös und unhandlich. Für ein Tier, das man im täglichen Sprachgebrauch häufig nennt, muss es ein griffigerer Name mit höchstens drei Silben sein, der sich auf Eigenschaften des Tieres bezieht oder/und vom Klang her zu den anderen Namen des Settings passt.

Beim Toxodon finde ich die Abkürzung "Toxo" ehrlich gesagt ganz hübsch. Falls Du das nicht magst, fällt mir zu dem Bild des Tieres spontan "Buckel" ein, wegen der Gestalt, aber auch vom norddeutsch-umgangssprachlichen Ausdruck "Buckeln" für schweres Schleppen.   

Das Macrauchina würde ich als "Renner", "Traber" oder so was bezeichnen, irgendwas, was man mit Schnelligkeit in Verbindung bringt.

Und das Thylasconilus ist ein Tier, mit dessen Namen und Eigenschaften sich eine Eliteeinheit schmücken möchte. Deshalb würde ich es ihm auch einen entsprechend schön und stolz klingenden Namen geben. Goldkatze, Königsdolch, Götterblitz, so was in der Art.