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Woran merkt man, dass man sich verbessert hat?

Begonnen von Feuertraum, 09. Juni 2016, 22:11:29

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Trippelschritt

Für mich isr gut ein normativer Begriff, der sich allen objektiven Kriterien entzieht, wenn er allein da rum steht. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn ich ihn mit einem Ziel in Verbindung bringe. Und selbstverstädlich will ich mich verbessern, bedeutet das doch, dass ich meinem Ziel näher komme. Jetzt muss ich "nur" noch mein Ziel festlegen. Das ist übrigens weitaus schwieriger, als man denkt. Wenn es als Erfolgskontrolle dienen soll, dann muss es präzise formuliert sein, spezifisch und nicht allgemein sein und sollte, wenn möglich, auch gleich die Kriterien zur Erfolgsabschätzung festlegen.

Bei mir selber habe ich es - na klar - nicht so gemacht und verlasse mich gahnz auf mein Bauchgefühl und noch ein paar andere Dinge. Als ich anfing Belletristik zu schreiben, war mein erstes Ziel, mein Handwerk so gut zu beherrschen, dass meine zukünftigen Kollegen, also andere Schreiber, sagen, das ist einer von uns. Der kann schreiben. Da war also weder der Traum vom Pulitzerpreis, noch vom Bestseller und überhaupt nichts vom Markt dabei. Ich wollte mich an Fachleuten, Kennern, könnern etc. orientieren. Das muss man nicht so festsetzen. Man darf auf den Bestseller als Ziel formulieren, aber mein Ding ist das nicht.
Mittlerweile kann ich ganz gut sagen, ob mir etwas geglückt ist oder nicht, auch was ich kann und was noch nicht und was nie. Ich kenne die Meinungen vieler Kollegen über meine Schreiberei und die von Juroren, wenn es darum geht, ob ich dabei bin oder nicht. Im Einzelnen mag da jemand irren und mich zu gut oder zu schlecht beurteilen, aber die mittlere Meinung von mehreren ist aussagekräftig.

Und wenn ich wieder einmal jemandem einen meiner ungefragten Ratschläge aufdränge, dann dieser: Frag Dich wohin du möchstest mit Deiner Schreiberei. Was ist Dein Ziel. Dann klärt sich schon einiges.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Cailyn

Feuertraum

Ich glaube, verbessern kann man sich immer. Schreiben ist ja kein Prozess, bei dem man weiss, wie viele Schritte überhaupt möglich sind. Aus diesem Grund gibt es wohl auch keine Messlatte, die man anhand von bestimmten Kriterien setzen kann. Gerade weil Schreiben ja so viele Aspekte beinhaltet - die Sprache selber, der Aufbau von Texten, Figuren erstellen, Spannungsaufbau, originelle Ideen etc. - sieht ein jeder nicht auf den ersten Blick, worin er besser wurde.

Wie andere schon gesagt haben, finde ich es deshalb immer gut, sich auch mit Texten von anderen zu beschäftigen. Betalesen hat mir hier im Forum schon sehr viel gebracht, weil sich vieles spiegelt, was ich selber noch verbessern könnte. Oftmals sehe ich in Manuskripten von anderen etwas und frage mich dann, ob ich das in meinem aktuellen oder früheren Projekten auch so gemacht habe. Manchmal merke ich dann: Ah, das habe ich bereits umgesetzt (da habe ich mir verbessert) und bei anderen Dingen dient es mir als Motivation, dort auch noch mal einen Zahn zuzulegen. Auch habe ich damit angefangen, Lieblingsbücher  ein zweites Mal zu lesen, diesmal allerdings mit den Augen einer Autorin und nicht mehr nur als Konsumentin. Und ich achte mich, was mich denn an diesem Lieblingsbuch so fasziniert. Auch dies spiegelt häufig wieder, worin ich selber schon gut bin und wo es noch harzt.

Zit

Ich würde bei der Frage gern auf ein Buch verweisen, das ich letztens gelesen habe und dem ich mich nach einigem Nachdenken anschließen kann: Stages of a Fiction Writer von Dean Wesley Smith. Woran man also merkt, dass man sich verbessert weiter entwickelt hat? Indem sich die Arbeitsweise verändert und sich die Schwerpunkte innerhalb des Schreibens verschieben.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt