31.10.2015 -“Flucht in ein sicheres Leben” vom Wölfchenverlag

[Aljana]

Auch der Wölfchen-Verlag hat ein Projekt für Flüchtlingshilfe ausgeschrieben. Ich poste es einfach mal hier:

Ausschreibungen!
"Flucht in ein sicheres Leben"
Die Herausgeber sind: Torsten Exter und Tom Daut

Anthologieausschreibung: Flucht in ein sicheres Leben! (31.10.2015)

Wir haben lange überlegt, wie wir als Verlag damit umgehen sollen, dass es in Deutschland so viel Hass gegen Kriegsflüchtlinge gibt. Was können wir tun, haben wir uns gefragt.

Uns kam der Gedanke, eine Anthologie zumachen. Da wir aber im Bereich Fantasie- und Jugendbuch unterwegs sind und der Schwerpunkt auf Fantasie liegt, benötigten wir eine Weile, bis uns die zündende Idee kam.

Derzeit wissen wir noch nicht, wie wir Druck und Buchcover finanzieren sollen, da unser Programm bis Ende 2016 steht, doch ist uns eines klar, wir müssen was tun.

Update:  Wir haben uns entschlossen, einen Teil über Startnext zu finanzieren. Derzeit bereiten wir alles vor und denken, das wir spätestens in 3 Wochen, dort das Projekt starten können.

Ein Zeichen setzen!!!

Wir hoffen auch, dass viele Leser das Buch vorbestellen werden, aber das uns auch der Buchhandel bei diesem Projekt unterstützen und vorbestellt, damit wir den Druck voll finanziert bekommen.

Von jedem verkauftem Buch geht 1 € an ein Projekt, was Flüchtlinge unterstützt.

Um die Kosten so gering wie möglich zuhalten, suchen wir Lektoren, die ein paar der Geschichten kostenlos lektorieren. Gerne auch das ganze Projekt.

Einen Illustrator, der uns ein Buchcover spendiert, eventuell auch ein paar Innenillustrationen.

Außerdem suchen wir ein oder zwei Herausgeber, die sich voll mit diesem Projekt identifizieren können und eventuell die Kontakte haben, dass dieses Projekt einem breiten Publikum vorgestellt wird.

Anthologieausschreibung: Flucht in ein sicheres Leben!

In all den High-Fantasie-Geschichten, kämpfen Helden in Kriegen, aber was ist mit den kleinen Helden? Der Vater, der seine Familie vor den einfallenden Orks rettet, eventuell auch noch das Nachbarskind mit auf die Flucht nimmt. Der Ogerin, die ihr Säugling vor der Rache der Menschen beschützen will. Wie verläuft deren Flucht, sind sie dort, wo sie am Ende ankommen, willkommen, oder doch nur aussätzige?

Eure Geschichten sollen die andere Seite der Heldengeschichten widerspiegeln. Das Schicksal, was der Leser nicht sieht, weil er mit dem Helden mit fiebert.

Hierbei geht es um neue Geschichten, keine Hintergrunderzählungen aus schon veröffentlichten Romanen, es sei den ihr besitzt das Copyright auf diese Geschichten.

Pornografische und gewaltverherrlichende Texte werden aussortiert!

Zielgruppe für die Anthologie: Kinder – Jugendliche und Erwachsene von 10 bis 99 Jahren.

Genre: Fantasie

Die Geschichten sollten ca. 10-20 Manuskriptseiten lang sein.

Textgestaltung:

• min. 18.000 Max. 36.000 Anschläge (inkl. Leerzeichen)!

• Times New Roman Schriftgröße 12

• Zeilenabstand 1,5

• linksbündig

• keine manuellen Zeilenumbrüche mitten im Satz

• fortlaufender Text ohne manuelle Seitenumbrüche

• keine Silbentrennungen, weder manuell noch automatisch

• Absatzeinzüge dürfen zur Kennzeichnung eingefügt werden.

• Kursivdruck ist erlaubt, wenn zum besseren Verständnis nötig

• Dateiformat: .doc oder .pap

• Dateiname: Vorname.Nachname_Titel.doc/.pap

Ende der Ausschreibung: 31.10.2015

Geschichten bitte per E-Mail einzureichen an woelfchen-verlag@t-online.de, mit dem Betreff: Flucht in ein sicheres Leben

Jeder veröffentlichte Autor erhält ein E-Book als Belegexemplar.

Wer möchte, kann das Projekt schon unterstützen und das Buch hier schon vorbestellen!!!

http://shop.woelfchen-verlag.de/?page_id=213

Update vom: 02.09.2015

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Informationen über den Wölfen Verlag findet ihr hier:
http://www.woelfchen-verlag.de
und  https://www.facebook.com/pages/W%C3%B6lfchen-Verlag/149614251780106

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[cryphos]

Ist das die Ausschreibung die Nycra erwähnte?

Wenn ja, könnte man ja die beiden Threats miteinander verlinken, oder?
Dann würden ja evtl. beide besser wahrgenommen.

Es gibt bereits mehrere Projekte für genau diesen Zweck, u.a. vom Wölfchen Verlag. In einem Projekt ist Torsten Exter Herausgeber (er hat schon mit Kuddel die Krieger bei Low gemacht). Er wird uns die Daten zu seiner Flüchtlings-Antho zur Verfügung stellen, wenn es soweit ist, damit wir darauf auf der Homepage verweisen, die Spenden erfolgen aber direkt über den Verlag - in diesem Fall machen wir natürlich eine Ausnahme, was die reine Werbung angeht, immerhin dient es demselben Zweck, den wir verfolgen.

[Nuya]

Die Ausschreibung hat aber nichts mit der Aktion zutun, das muss schon getrennt bleiben.

[FeeamPC]

Nycra hat geschrieben, dass die Kopplung von Verkäufen und Spenden ihr eine Abmahnung eingebracht hat. Genau diese Kopplung gibt es hier aber auch. Also Vorsicht!

[Nycra]

Nycra hat geschrieben, dass die Kopplung von Verkäufen und Spenden ihr eine Abmahnung eingebracht hat. Genau diese Kopplung gibt es hier aber auch. Also Vorsicht!

Noch hab ich keine Abmahnung bekommen, nur, um das richtig zu stellen, die Kopplung kann aber dazu führen. Und nein, diese Ausschreibung hat nicht mit meiner Aktion zu tun.

[Koriko]

Nycra hat geschrieben, dass die Kopplung von Verkäufen und Spenden ihr eine Abmahnung eingebracht hat. Genau diese Kopplung gibt es hier aber auch. Also Vorsicht!

Also das kann ich mir nicht vorstellen - dann müssten ja alle Bücher, die Geld für gemeinnützige Zwecke spenden "illegal" sein (z.B. die 3 Kochbücher, die im Ulrich Burger Verlag erschienen sind (da werden 0,50 € gespendet)). Würde auch die beiden Projekte betreffen, bei denen ich mitgemacht habe. Ich weiß nicht, ob man da nicht irgendwie differenzieren muss ...

[Fianna]

Bei Nycra war die Situation etwas anders: sie plante eine Seite, auf der Bücher präsentiert werden, von deren Erlös gespendet werden. Also im Prinzip eine Seite, die nur dazu da ist, unter Verweis auf die Spendentätigkeit Umsatzsteigerungen bei den Verkäufen hervorzurufen.
Das ist ja nochmal was anderes, als irgendwo auf einer schon bestehenden Autoren- oder Verlagsseite auf nicht-werbende Art zu schreiben, dass ein Teil oder sämtliche Erlöse gespendet werden.

Aber sicher wäre es sinnvoll, bei UVB oder Kuddel nachzufragen, bevor man selber etwas Ähnliches auf die Beine stellt. Würde ich Buchverkäufe haben und davon spenden wollen, würde ich vorher bei jemandem nachfragen, der das länger und abmahnungsfrei macht, was für frickelige Formulierungen oder sonstige Fallstricke es da zu beachten gibt.

Vielleicht haben Herausgeber oder Verlag das bei Wölfchen ja auch schon gemacht.

[Drachenfeder]

Irgendwie verstehe ich gerade nur Bahnhof. Hat die eventuelle Abmahnung etwas mit dieser Ausschreibung zu tun? Ich habe eine Story hierfür begonnen und bin nun etwas unsicher,

[Grummel]

Schreibt doch einfach mal den Torsten oder den Tom auf Facebook an und fragt nach, ob das bedacht wurde.

[Nuya]

• Es gab keine Abmahnung, aber die Möglichkeit stand im Raum, eine zu kassieren.
• Da ging es aber um Nycras Aktion, die hat nichts mit dieser Ausschreibung zu tun. Also: Alles was die Ausschreibung betrifft bitte mit dem Verlag klären, Fragen (wie Grummel schon sagt) direkt da hin.

[Ratzefatz]

Ist vielleicht auch noch ganz interessant (Quelle: http://www.woelfchen-verlag.de/ausschreibungen/):

Bei so einem Projekt ist Transparenz besonders wichtig. Aus diesem Grund gewähren wir euch einen Einblick in die Finanzierung und Kosten, damit ihr versteht, warum und wie wir auf den Festbetrag von 1 € als Spende kommen.
Gehen wir jetzt mal von den derzeit berechneten 13,90 € für die Anthologie aus. Wir versuchen auch, sollte das Buch dicker werden, diesen Preis zu halten. Was allerdings die Einnahmen, gerade über den Großhandel, noch stärker mindert.
13,90 €
- 6,95 € (50%) Großhändler-Rabatt.
- 1,60 € (11,5) Auslieferungsgebühr des Verlagsauslieferers
- 3,74 € Druckkosten je Exemplar, bei 500er-Abnahme, 300 Seiten.
- 0,32 € Hochskalierung des Frontcovers für Poster ca. 160 bis 200 €. Darauf legen wir sehr großen Wert, dass wir uns nicht für die Poster schämen müssen.
- 0,80 € Werbepauschale 400 €. Hier drin sind nur Werbedrucke (Flyer und Poster usw.) und eine Annonce.
= 0,49 € Einnahme.
Was wir noch nicht eingerechnet haben, sind Werbeexemplare, gedruckte Belegexemplare, die wir gerne dennoch den Autoren zu kommen lassen möchten, Messen, Anreisen, Hotels, Lagergebühren beim Auslieferer, VLB usw.
Zirka 60% unserer Bücher gehen durch unseren Verlagsauslieferer an den Großhandel. Der Rest teilt sich auf durch Bestellungen von Autoren (30-40% Rabatt), Buchhandlungen, die direkt bestellen (40% Rabatt + 11,5% Verlagsauslieferer), LBM Messebuchhandlung 40-45% und der Direktverkauf.
Nach der derzeitigen Berechnung bleiben im Verkaufsdurchschnitt zirka, 0,80 € bis 1,20 € beim Verlag als Gewinn hängen. Aber wie gesagt, vieles haben wir nicht als Kosten eingerechnet. Diese Kosten werden dann durch den eventuell entstehenden Überschuss abgedeckelt. Anthologien sind nun einmal keine »Goldenen Vollmilchkühe«, sie verkaufen sich meist nicht so gut.
Den Festbetrag haben wir aus verschiedenen Gründen gewählt.
1. Ist es für uns eine extreme Arbeitserleichterung. Buch verkauft, 1 € für die Spendenkasse. Fertig!
2. Gerade am Anfang geht sehr viel über den Großhandel und im Buchhandel weg. Was bedeuten würde, dass die Spendensumme nur langsam steigt. Wir gehen daher sozusagen in Vorschuss und gleichen diesen durch Direktverkäufe wieder aus.
Wir hoffen, dass euch diese Erklärung ausreicht. Es bleibt jetzt jedem selbst überlassen, ob er mit macht oder nicht.

OT: Was mich ein bisschen wundert, ist, dass bei diesem Projekt ja sehr viele Beteiligte kein Honorar bekommen (Autoren, Herausgeber [nehme ich an], [Cover-]Illustratoren, Lektoren), die Finanzierung zum Teil über StartNext laufen soll und der Überschuss trotzdem recht gering ist. Mich würde interessieren, wie eine vergleichbare Kalkulation unter Berücksichtigung dieser Kosten aussähe. Vielleicht kann ja einer der Verleger im Forum etwas dazu sagen ...

LG
Ratzefatz

[treogen]

OT: Was mich ein bisschen wundert, ist, dass bei diesem Projekt ja sehr viele Beteiligte kein Honorar bekommen (Autoren, Herausgeber [nehme ich an], [Cover-]Illustratoren, Lektoren), die Finanzierung zum Teil über StartNext laufen soll und der Überschuss trotzdem recht gering ist. Mich würde interessieren, wie eine vergleichbare Kalkulation unter Berücksichtigung dieser Kosten aussähe. Vielleicht kann ja einer der Verleger im Forum etwas dazu sagen ...

http://verlorene-werke.blogspot.de/2014/02/verlagsgeplauder-durchkalkuliert-von.html
da habe ich bereits alles dazu gesagt, was mir dazu einfällt - und komm auch nicht auf wirklich mehr.

[Ratzefatz]

@treogen: Vielen Dank für den Link zu deinem Blogpost (den ich schon kannte und mit großem Interesse gelesen hatte)! Deshalb hat es mich eben gewundert, weil du ja in deiner Kalkulation Autoren-, Lektoren- und Illustratorenhonorar berücksichtigt hast und dennoch ungefähr auf den gleichen Überschuss gekommen bist. (Allerdings war bei dir, glaube ich, noch keine Werbepauschale berücksichtigt.) Für mich liest sich die Kalkulation des Wölfchen-Verlags ein wenig so, als würden "normale" Anthologien unter Berücksichtigung aller Kosten grundsätzlich als Verlustgeschäft oder bestenfalls als Nullsummenspiel budgetiert.

LG
Ratzefatz

[treogen]

Deshalb hat es mich eben gewundert, weil du ja in deiner Kalkulation Autoren-, Lektoren- und Illustratorenhonorar berücksichtigt hast und dennoch ungefähr auf den gleichen Überschuss gekommen bist.

Wölfchen hat ein paar Posten, die ich nicht berücksichtige - und umgekehrt.
Er ist beispielsweise bei einer Verlagsauslieferung und zahlt dabei jedesmal 11%. Ich packe meine Pakete nach wie vor selber und habe dadurch geringere Kosten.
Er kalkuliert eine Werbepauschale - die habe ich nicht berücksichtigt.
Dafür lässt er bei seiner aktuellen Kalkulation ja die Honorare weg.

Keine Ahnung, wie er eine normale Antho kalkuliert (bei der er tatsächlich auch Honorare zahlt).
Aber weder seine noch meine Kalkulation sind in letzter Konsequenz komplett richtig.
1.) wird sowohl bei meiner als auch bei seiner Kalkulation nicht auf Direktverkäufe (Veranstaltungen, eigener Webshop) eingegangen (es wäre ein bisschen viel geworden, da die unterschiedlichen Abrechnungsmodelle unterschiedlich gewichtet mit einzubringen). Aber bei mir sind dank unserer Veranstaltungsaktivitäten ca. 50 Prozent Direktkäufe. Da entfällt dann der Buchhandelsrabatt, im Gegenzug muss man Porto und Verpackung oder Anreise zu einer Messe und den Stand vor Ort gegenrechnen.
2.) beschränkt sich meine Kalkulation auf die erste Auflage. Viele meiner Anthos sind jedoch in der Nachauflage, wo dann die Lektoratskosten und das Cover oft schon abgezahlt ist, wo also dann auch tatsächlich echtes Geld überbleibt, mit dem man mal was neues experimentieren kann.

Alles in allem kann man sagen, dass sowohl meine als auch seine Auflistung nur einen groben Überblick geben kann (und eigentlich auch nur das Worst-Case-Szenario abdeckt).

[Ratzefatz]

Der folgende Facebook-Beitrag des Wölfchen Verlags ist zwar schon vom 12. September - aber da er sich explizit auf den Tintenzirkel sowie auf die hier im Thread aufgekommenen Fragen zur Ausschreibung bezieht, poste ich ihn einfach hier.

Quelle: https://www.facebook.com/WoelfchenVerlag#

Wölfchen Verlag
12. September ·

Mal auf die Schnelle ... Fragen aus dem Tintenzirkel.
Bevor wir uns gleich wieder auf den Weg zur Veranstaltung »Gewerbeschau in Barrien« machen, möchten wir auf ein paar Fragen aus dem Forum des Tintenzirkels eingehen.
Warum gerade aus diesem Forum? Das ist ganz leicht erklärt, es ist eines der wenigen Foren die unser Chefwolf regelmäßig besucht. Seit Jahren wollte er sich dort schon bewerben, hat es dann aber gelassen, er hat es letzte Woche nachgeholt und wartet jetzt auf eine Antwort.

Nun aber zu den aufgekommenen Fragen.
Es kam die Frage auf, ob die Spende gebunden an einem Kauf, eine Abmahnung nach sich ziehen kann.
In diesem Fall ein Eindeutiges NEIN.
Begründung: Egal wo man das Buch kaufen wird, die Spende in Höhe von 1 € wird immer von uns geleistet und vollzogen. Kein Verkäufer wird hierdurch benachteiligt!
Anders sähe es aus, wenn wir diese Spende gekoppelt an einem Kauf nur in unserem Shop vollziehen würden. Damit würden wir zum Beispiel die Buchhändler benachteiligen. Dieses könnte eine Abmahnung zur Folge haben. Und in den meisten Fällen würde sie sogar rasch erfolgen.

Sind unsere Anthologien ein Minus oder Nullnummer Geschäft?

Ja und nein. Bei einer Anthologie geht es bei uns darum, neue Autoren kennen zu lernen. Auch eignen sich Anthologien für Experimente, mit den einzelnen Genren zu spielen.
Grundsätzlich wollen wir aber ein kleines Plus erwirtschaften, jedoch kalkulieren wir so, dass wir Plus Minus null rauskommen. Ein kleines Plus erzielen wir, wenn wir über die erwarteten Verkaufszahlen kommen. Ein Minus kann man auf langer Sicht, auch wenn wir Kurzgeschichten und die Arbeit mit den vielen Autoren sehr lieben, auf Dauer nicht verantworten. Wir würden Pleite gehen.

Kein Verlag wird durch Anthologien reich. Sie sind mehr eine Liebhaberei der jeweiligen Verleger.

Übrigens gibt es zur Ausschreibung auch eine eigene Facebook-Seite: https://www.facebook.com/sicheresLeben

LG
Ratzefatz