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Nanowrimo 2014 - Wer macht mit?

Begonnen von Maja, 09. September 2014, 22:48:19

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Zit

#255
@Schattenlicht

200 Wörter in der Stunde. Hm. Darf ich dich fragen, wie du schreibst? Denkst du zwischendurch viel nach? Streichst du wieder viel weg? Liest du immer wieder von Anfang an durch, um dann kleinere Korrekturen vorzunehmen? Das wären bspw. Sachen, die man im NaNo lieber nicht machen sollte. Da kommt es auf die reine Textproduktion an. (Und wenn man sich immer mal 5min nimmt und nachdenkt wie es logisch weiter gehen könnte, bzw. was das eigtl. Ziel war, kommt man auch recht flott voran. Geht zumindest mir so.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Carolina

Wenn ich weiß, was ich schreiben will und nicht zwischendurch noch googlen muss, schaffe ich auch etwa 1000 Wörter in einer Stunde. Aber kommt halt immer drauf an, vor einem Plotloch wird es auch schnell mal null ... ;D

Waldkatze

Zitat von: Carolina am 04. Oktober 2014, 22:03:22
1000 Wörter in einer Stunde

Ich fühle ich gerade so ... mhm ... unterqualifiziert  :versteck:

pink_paulchen

Ein Tipp der bei mir die Schreibgeschwindigkeit dramatisch erhöht hat: Zwangstippen. Man startet damit freien Text zu einem bestimmten Thema zu schreiben. Wann immer man eigentlich stoppen müsste, weil einem nichts mehr einfällt, tippt man das letzte Wort immer wieder und wieder und wieder - bis einem einfällt, was man noch schreiben könnte. Dazu gibt es sogar extra das "Write or die" Tool, bei dem sich Zeichen wieder löschen, wenn man aufhört.
Es bietet sich vor dem Nano an, damit pro Figur oder Handlungsabschnitt mal ein paar Seiten zu füllen. Kram über Aussehen, Vorgeschichte, Setting, Handlungsstränge - ohne Pause - für 5 Minuten. Das ist eine hervorragende Nano-Vorübung und hilft mir immer sehr aus dem "Es muss schön werden"-Modus für Kurzgeschichten raus zu kommen.

Waldkatze

Wo finde ich dieses "write or die" tool?  :hmmm:

Malinche

Hier! Und auf der Tintenzirkel-Website hat Maja noch einen tollen Artikel dazu geschrieben.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Christian

Mit "Write or die" kann ich persönlich nichts anfangen. Das Programm hemmt mich völlig. Aber zum Glück sind wir alle verschieden. ;D Ich denke mal, writeordie.com ist die Webseite. Bin mir aber nicht sicher.

Ansonsten sind pi_pas Tipps toll. "Zwangstippen" ist ein schöner Ausdruck. ;D Ich schreibe, wenn ich nicht in Gang komme, allerhand Quatsch, Outtakes oder so. Das kann man zwar nie jemandem zeigen, aber es hat trotzdem Unterhaltungswert. Vor allem hilft es (mir) aber auch aus dem "Schön, schön"-Modus raus und dann gehen die Ventile auf und ich komme auf Tempo. Insbesondere wenn die Zeit knapp wird und schnell ein paar Tausender fallen müssen, da ist das sehr praktisch.

Edit: write or die - Malinche war schneller. ;)

Waldkatze

Zitat von: Christian am 06. Oktober 2014, 13:24:50
schnell ein paar Tausender fallen müssen

*urgs*
Ihr macht mich heute echt fertig  :pfanne: 


PS: Danke für den Link. Ich gedenke, meine Schüler damit zu quälen  beschäftigen.

Christian

Zitat von: Waldkatze am 06. Oktober 2014, 13:27:51
*urgs*
Ihr macht mich heute echt fertig  :pfanne: 
Nicht fertig machen lassen.  ;) Geschwindigkeit ist keine Hexerei und außerdem tut so ein Tempo nicht not. Hat alles zwei Seiten und jeder sein eigenes Tempo.

Tinnue

Christian hat recht. Jeder hat seine Geschwindigkeit und am besten geht es, wenn man die einhält. Es ist wie bei nahezu allem: Keiner gleicht dem anderen. Bist du bei dir - mit deinem Tempo, deinen Ritualen, deiner Art zu schreiben - dann ist es das Beste, was du machen kannst. Der NaNo ist natürlich eine tolle Möglichkeit zu schauen, ob da vielleicht doch mehr geht oder einfach auch um zu sehen, wie viel man schreiben kann. Das sollte dich aber nicht unter Druck setzen, sondern in erster Linie Motivation sein und Spaß machen. Ich habe das Ziel letztes Jahr erreicht, gesehen was geht, danach aber auch wieder tempotechnisch zurückgefahren.

HauntingWitch

Ich schliesse mich Tinnue an, nur nicht unnötig verrückt machen. Ich sehe den NaNo auch eher als eine Art Disziplinar-Übung, einfach um mal wieder so richtig dranzubleiben und eben auch den inneren Schweinehund zu überwinden, wenn man mal gerade weniger mag. Das zeigt mir immer sehr schön, wozu ich fähig bin. Es gibt einem ein sehr gutes Bewusstsein für die eigenen Grenzen und die persönliche Arbeitsweise.

Zit

#266
Ich fand ja die ganzen Schreibtouren ganz hilfreich. (Du gehst die Straße entlang. Schreibe 300 Wörter. Da! eine wilde Bestie! Lauf davon, und hetzte für 5min so viele Wörter durch die Tastatur wie möglich sind!, etc. pp.) Vll. fällt mir diesen Monat noch etwas schönes ein in der Richtung, ansonsten sind die Touren im dt. Board auf der NaNo-Seite auch cool.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

BiancaS

#267
Ansonsten, was mir neben Write or Die auch wirklich geholfen hat: Ich setze mich vor einem WW oder meiner Schreibsession eben vorher hin und überlege, was ich überhaupt schreiben will. Mache ich sowohl bei Discovery Writing Projekten als auch bei geplotteten. Da ich mittlerweile meine Zahlen ungefähr kenne, weiß ich auch wie viel ich im Vorraus überlegen muss, um gut durch den Wordwar zu kommen. Wenn ich dann doch mal zu kurz gedacht habe, geht es meistens von ganz alleine weiter. Aber diese 5-10min, die ich mir vorher nehme, haben bei mir echt einen deutlichen Unterschied gemacht.

ZitatIch fand ja die ganzen Schreibtouren ganz hilfreich.
Schreibtouren finde ich auch super. Die Auswahl im englischen NaNo-Forum ist da auch sehr groß und sehr ergiebig, wenn es um verschiedene Geschwindigkeiten etc. geht.

Waldkatze

Vielen Dank für die ganzen Tipps  :knuddel:

Inhaltliche kenne ich natürlich auch - vor allem Dank widerspenstiger Protas - aber ich befürchte, es ist wirklich die Geschwindigkeit an sich, die mir im Nov. Ärger machen wird. Ich arbeite zwar  nicht mit dem "Adler-such-System", aber ich hasse Wortwiederholungen und knoble oft minutenlang an einem Verb, weil sich das "einzig Passende" so gut versteckt. Dann noch die Tippfehler ausbessern  :d'oh:
Ich schätze, beim NaNo sollte ich ganz anders ran gehen, oder? Also ohne korrigieren und notfalls auch mit dem zehnte "sagte" in Folge?

BiancaS

#269
Waldkatze, bei Rohfassungen sage ich mir sowieso immer, dass es egal ist, ob da nun schon das richtige Wort steht oder nicht. Es ist eine ROHfassung, die muss absolut nicht perfekt sein, sie muss den Inhalt rüberbringen.
Ist doch egal, ob ich jetzt zum 5. Mal hintereinander den gleichen Satzanfang verwende, in der Bearbeitung bügle ich das eh aus. Einer meiner Lieblingssätze dazu ist "You can always edit a bad page, but you can't edit a blank page".

Bestimmt hast du es schon oft gehört, aber: Erlaube dir nicht perfekt sein zu müssen, besonders, wenn dich dieser Perfektionismus dann am Schreiben hemmt. Du wirst es so oder so überarbeiten müssen, egal wie gut du es im ersten Anlauf machst.

Aber Tippfehler besser ich z.B. auch immer sofort aus, weil es bei mir schneller geht, als wenn ich mich dazu zwingen muss sie stehen zu lassen, doch alles was mit Sprache und Ausdruck zu tun hat, lass ich so stehen, wie es im ersten Moment rauskommt. Wenn du wirklich Probleme damit hast vielleicht doch mal diese "Zwangtippen"-Programme ausprobieren. Write or Die hat schon den einen oder anderen inneren Editor den Mund zugehalten ;) (Musst nur sehen, dass du es für dich gut einstellst und ggf. auch verschiedene Arten ausprobierst, damit es nicht eher zum Frust wird). Angefangen habe ich auch mit Write or Die, um diesen Verbesserungswahn aufzugeben, aber mittlerweile brauche ich keine "Mittelchen" mehr dazu, weil es einfach in Fleisch übergegangen ist, dass es eine Rohfassung ist und dass ich auch ruhig einen schlechten Satz drin stehen haben kann.