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Fantasygenres und Subgenres: Unsere Schubladen

Begonnen von Pandorah, 23. Dezember 2013, 15:50:47

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Klecks

Das frage ich mich auch schon lange, Pandorah.  :hmmm:

"Contemporary" bedeutet ja "zeitgenössisch", "urban" so viel wie "städtisch". Insofern ist meine Theorie, dass es innerhalb der Contemporary Fantasy - also Fantasy, die in unserer Zeit spielt - einen "Urban Fantasy"-Aspekt geben kann, wenn die Geschichte zum Beispiel extrem von den Gegebenheiten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer Großstadt, sowie der Lebensstile und Umgebungen der dort lebenden Personen bzw. Jugendlichen getragen wird. Ein Beispiel für Urban Fantasy, das trotzdem auch Contemporary ist, wäre die City of Bones-Reihe von Cassandra Clare, die in New York City spielt. Soweit ich weiß, wurde diese Reihe hier und auch in Amerika als Urban Fantasy und als Young Adult beworben. Contemporary, also in unserer Zeit spielend, trifft trotzdem auch auf die Bücher zu. Vorausgesetzt, die Begriffe sind tatsächlich wörtlich zu verstehen. Ich bin Laie, was das betrifft, es sind also reine Mutmaßungen, die mir jedoch logisch erscheinen.

Vermutlich stecken also innerhalb der Contemporary Fantasy nochmal Subgenres, unter anderem Urban Fantasy, sowie einige weitere. Das wäre die einzige logische Erklärung, die mir einfällt. Natürlich kann das "urban" auch einen anderen Begriff meinen, aber die Bedeutung des Wortes ist eigentlich eindeutig. Es kommt nunmal immer auch darauf an, was diejenigen, die Genrebezeichnungen neu einführen, mit dem jeweiligen Begriff sagen wollen.

Und jetzt raucht mir noch mehr der Kopf.  :d'oh:

HauntingWitch

Zitat von: Pandorah am 23. Dezember 2013, 17:33:03
Was ist denn aber der Unterschied zwischen Urban und Contemporary Fantasy? Ich dachte, urban ist hier und jetzt, unsere Welt mit Magie, die sich so heimlich um die Muggle Realität drumrum schmuggelt. Das würde ich mit Contemporary auch verbinden.

Es spielt beides in unserer Welt.

Das Hauptmerkmal der Urban Fantasy ist wie der Name schon sagt (urban=städtisch), dass es in der Stadt spielt und diese auch wesentlich miteinfliesst. Gute Beispiele dafür sind "Heaven" von Christoph Marzi oder die "Engelsblut", "Engelsjagd" von Andrea Gunschera. Die Protagonisten leben in der (real existierenden) Stadt, die im besten Fall auch ausschweifend gezeigt wird (muss aber nicht).

Contemporary spielt meines Wissens vor allem in der Gegenwart, in der Magie vorkommt. Im Gegensatz zu Urban dürfen es hier auch ländliche Gegenden sein. Ausserdem, da bin ich jetzt aber nicht ganz sicher, meinte ich, dass da oft noch gesellschaftskritische und sozialpolitische Themen miteingeflochten werden.

HauntingWitch

Zitat von: Klecks am 23. Dezember 2013, 18:06:26
"Contemporary" bedeutet ja "zeitgenössisch", "urban" so viel wie "städtisch". Insofern ist meine Theorie, dass es innerhalb der Contemporary Fantasy - also Fantasy, die in unserer Zeit spielt - einen "Urban Fantasy"-Aspekt geben kann, wenn die Geschichte zum Beispiel extrem von den Gegebenheiten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer Großstadt, sowie der Lebensstile und Umgebungen der dort lebenden Personen bzw. Jugendlichen getragen wird. Ein Beispiel für Urban Fantasy, das trotzdem auch Contemporary ist, wäre die City of Bones-Reihe von Cassandra Clare, die in New York City spielt. Soweit ich weiß, wurde diese Reihe hier und auch in Amerika als Urban Fantasy und als Young Adult beworben. Contemporary, also in unserer Zeit spielend, trifft trotzdem auch auf die Bücher zu. Vorausgesetzt, die Begriffe sind tatsächlich wörtlich zu verstehen. Ich bin Laie, was das betrifft, es sind also reine Mutmaßungen, die mir jedoch logisch erscheinen.

Der Begriff Young Adult bezeichnet aber etwas völlig anderes, nämlich das Teenagerleben mit erster Liebe, Schulproblemen usw. ;) Es ist auch für jüngere Leser gedacht, die nicht mehr ganz Kinder aber auch noch nicht völlig erwachsen sind. Dass es da Mischformen gibt, ist klar. City Of Bones ist beides, weil die typischen YA (Abkürzung für Young Adult) Themen darin enthalten sind, ebenso wie die typischen Merkmale der Urban Fantasy.

Da ich gerade bei den verschwimmenden Grenzen bin, Nachtrag zum Thema Horror: John Ajvide Lindqvist z.B. schreibt Bücher, die zwar Merkmale der Urban wie auch Contemporary Fantasy aufweisen, allerdings eher im Horror angesiedelt sind. Dies weil der Horror-Aspekt überwiegt. Allerdings verwendet er zum Beispiel keine Splatter (=Mord & Totschlag, Blut, körperliche Brutalität)-Elemente.

Guillermo del Toro ("Die Saat", ausserdem Film-Regisseur) macht übrigens etwas ähnliches, ich habe irgendwo einmal die Bezeichnung Urban Horror gelesen. Es trägt dieselben Merkmale wie Urban Fantasy, nur eben mit dieser gewissen Härte und diesem verstörenden, psychologischen Aspekt, der den Horror ausmacht.

Sorry für den Doppelpost.

Klecks

Ach wie schön, dann hatte ich sogar Recht! Das freut mich, sonst liege ich bei Genres nämlich immer voll daneben.  ;D


Rynn

#19
Zitat von: HauntingWitch am 23. Dezember 2013, 18:40:32
Der Begriff Young Adult bezeichnet aber etwas völlig anderes, nämlich das Teenagerleben mit erster Liebe, Schulproblemen usw. ;) Es ist auch für jüngere Leser gedacht, die nicht mehr ganz Kinder aber auch noch nicht völlig erwachsen sind. Dass es da Mischformen gibt, ist klar. City Of Bones ist beides, weil die typischen YA (Abkürzung für Young Adult) Themen darin enthalten sind, ebenso wie die typischen Merkmale der Urban Fantasy.
So ganz stimmt das nicht. City of Bones ist keine "Genremischform", weil YA kein Genre ist. Young Adult ist die Zielgruppe, und Urban Fantasy bezeichnet das Genre. Das sollte man nicht durcheinander werfen. :)

Young Adult handelt oft von erster Liebe und Schulproblemen, aber nicht immer. Denn Young Adult sagt erst einmal nichts anderes als: "Dieses Buch ist für junge Erwachsene etwa im Alter 12 bis 18 geschrieben." (Da gibt es dann manchmal auch noch die Trennung "Lower YA" für 12 bis 15/16 und Upper YA für 15/16 bis 18). Ob die jugendlichen Leser dann Urban Fantasy oder einen Contemporary-Roman lesen, hängt wieder vom Genre ab. ;) Wenn du einen Plot dann also als "Teenagerleben mit erster Liebe und Schulproblemen" bezeichnest, wäre das dann entsprechend Young Adult Contemporary Fiction, genauso hast Young Adult Sci Fi, Young Adult Urban Fantasy oder Young Adult Dystopia usw.

Edit, der Vollständigkeit halber:
Was bei uns "Kinderbuch" heißt, heißt in den USA übrigens "Middle Grade Fiction": also Bücher für Kinder von 8 bis 12. In den USA wird die Literatur für Kinder und Jugendliche ziemlich strikt nach den Schulformen getrennt, Middle Grade für alle, die, logisch, auf die Middle School gehen, YA für alle, die auf die High School gehen.
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

HauntingWitch


Fianna

Aber dieses New Adult (dazu gibt es einen Nachbarthread, der vermutlich diesen hier inspiriert hat) hat doch enge Vorgaben, wie z.b. Uni/College-Umfeld, ernstere Themen, Romantik, Sex, KEINE Phantastik...
... damit wäre das doch eher Genre als Zielgruppe...

Alana

@Fianna: Richtig. Im Moment ist New Adult ein Genre, Young Adult hingegen ist eine Zielgruppe.
Alhambrana

Fianna

Dann muss Pandorah das auch noch editieren... Vermutlich bereut sie den Thread ^^

Wäre es nicht praktisch, die Subgenres in einzelnen Beiträgen zu erklären (darin kann man ja auf andere TiZi-Threads verlinken) und diese Beiträge wiederum im Einganfspost verlinken - vllt mit einem knackigen Satz davor?

Die Beiträge müsste nur ebenfalls Pandorah schreiben, dann kann sie editieren und die Definitionen aktualisieren oder Infos/Buchvorschläge ergänzen.

Alana

#24
Na gut, da es hier nur um Fantasygenres geht, und es ja kleine Verlage gibt, die New Adult als Zielgruppe benutzen, kann man das schon lassen, vielleicht mit dem kurzen Verweis, dass es im allgemeinen Gebrauch im Moment eher als Genre gilt?

Vielleicht so:

Allgemein bezeichnet New Adult ein Genre, das nichts mit Fantasy zu tun hat. Manche kleineren Verlage nutzen "New Adult" aber als Zielgruppenbezeichnung für Romane aller Fantasy-Genres, die sich an die Zielgruppe der 18 bis 25-jährigen richtet. Diese Romane enthalten meist eine Prise Erotik, die durchaus etwas expliziter sein darf.
Alhambrana

Pandorah

Zitat von: Fianna am 23. Dezember 2013, 23:09:55
Vermutlich bereut sie den Thread ^^

Nee, das tut sie nicht. :rofl: Aber es wird umfangreicher, als ich gedacht habe. *g*

Einzelne Threads zu den Subgenres fände ich zum Diskutieren zwar schon hilfreich, aber dann sollte man die Definition, auf die wir uns in vielen Kompromissen einigen, schon hier posten, damit es schön auf einem Fleck ist und man wirklich durch alles durchlesen kann. Gerne kann ich zusätzlich zu dem entsprechenden Unterthread linken. Ich weiß aber nicht, ob das nicht sehr unschön das Board hier flutet, wenn wir mit einem Schlag 20 Threads eröffnen. Da geht ja alles andere unter.

Christopher

Naja, es müsste ja nur für die Dinge ein Thread eröffnet werden, wo ernsthafter Diskussionsbedarf besteht.
Be brave, dont tryhard.

Pandorah

Und welche sind das? Die Zielgruppen sind ja recht fest definiert, aber der Rest scheint mir doch die Meinungen zu teilen. :)

Christopher

#28
Da der Thread bisher gesammelt für alle nur 2 Seiten hat, sehe ich noch keinen großen Diskussionsbedarf :P  Aber vielleicht kommt das ja noch sobald wir das ganze etwas erweitern.

Achja, eine Frage noch die vorher vielleicht geklärt werden sollte:

Wollen wir Definitionen für das Verständnis des Genres, also, dass man wenn man buch eines bestimmten Genres in die Hand nimmt weiss, worum es geht...
...oder wollen wir die bei Verlagen gängigen Definitionen, also quasi ein Nachschlagewerk für das einkategorisieren des eigenen Werks damit man es Verlagen besser anbieten kann?
Die beiden Dinge könnten durchaus abweichen.
Be brave, dont tryhard.

Pandorah

Zitat von: Christopher am 23. Dezember 2013, 23:33:09
Da der Thread bisher gesammelt für alle nur 2 Seiten hat, sehe ich noch keinen großen Diskussionsbedarf :P  Aber vielleicht kommt das ja noch sobald wir das ganze etwas erweitern.

*g* Ich hatte das eher so gesehen, dass der Thread noch keine 24 Stunden alt ist und schon zwei Seiten hat. Aber vielleicht mache ich mir auch mal wieder zu früh einen Kopf, das kann ich gut.


Zitat von: Christopher am 23. Dezember 2013, 23:33:09
Wollen wir Definitionen für das Verständnis des Genres, also, dass man wenn man buch eines bestimmten Genres in die Hand nimmt weiss, worum es geht...
...oder wollen wir die bei Verlagen gängigen Definitionen, also quasi ein Nachschlagewerk für das einkategorisieren des eigenen Werks damit man es Verlagen besser anbieten kann?
Ich dachte an letzteres. Denn das ist doch das, was man als einsendungswilliger Schreiber eher braucht.