• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

"Schlechte" Übersetzungen

Begonnen von Fianna, 02. Dezember 2013, 19:03:11

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Djamena

Terry Pratchett-Übersetzungen fand ich immer gelungen. Aber da streiten sich die Geister.

Harry Potter habe ich nach dem zweiten Band in englisch gelesen, weil die Bücher früher rauskamen.  :D

Ich habe jedenfalls Hochachtung vor vielen Übersetzern, die den Job schlecht bezahlt bekommen und unter enormen Zeitdruck stehen, und trotzdem meistens tolle Leistungen abliefern.



Nika

Bei Eigennamen stören mich Übersetzungen besonders in zwei Fällen: Wenn die Geschichte wie bei Harry Potter in einem anderen Land spielt, haben da einfach keine deutschen Namen bei englischen Figuren etwas verloren. Und ähnlich gestrickt: Wenn ein Teil der Namen eingedeutscht wird, andere, die ebenso fremd sind, aber nicht. Das wirkt so halbherzig.

Den besten Übersetzungsklopper, den ich einmal gelesen habe, war vor etwas über 10 Jahren in einer Geschichte von Nora Roberts. Da wurde ein Mann beschrieben, der "Schultern wie ein Fußballspieler" hatte. Ich hab fünf Minuten lang diesen Satz angestarrt, bin in Gedanken alle Fußballer (Profis ebenso wie die aus meinem persönlichen Umfeld) durchgegangen und konnte mir beim besten Willen nicht zusammenreimen, was an deren Schultern so besonders sein sollte. Waden, ja, aber Schultern? Es hat tatsächlich gedauert, bis mir ein Licht aufging und ich kapierte, dass im Original wohl von einem Footballspieler die Rede war.  :d'oh:

Leann

Schlechte Übersetzungen fallen mir nur auf, wenn sie so wirklich grottig sind. Leider beherrsche ich keine Sprache gut genug, um Feinheiten zu erkennen. Ich kann zwar problemlos englische Krimis lesen und tue das auch gerne, aber ich könnte danach glaube ich nicht sagen, ob die deutsche Übersetzung gelungen ist, außer sie ist richtig richtig schlecht. Ziemlich witzig fand ich allerdings, dass in einer Krimiübersetzung statt "fucking" immer "fickerig" stand.
Außerdem mag ich es gar nicht, Romane im Präsens und womöglich auch noch in Ich-Perspektive zu lesen. Das stört mich auf deutsch richtig, auf englisch aber nicht so sehr. Daher habe ich z.B. "Tribute von Panem" auf englisch gelesen. 

Fianna

#18
@ Ludovica
Ich meine immer Dinge, die zwar einen deutschen Satz bilden, aber in der Geschichte keinen Sinn geben.
Im ersten Band hatte die Übersetzerin immer ein Problem mit Verneinungen. Der Prota reflektiert oft wichtige Dinge, u.a. trifft er für sich selbst Schlussfolgerungen. Da ist das mit der falschen Verneinung oder Nicht-Verneinung recht sinnentstellend. Und man hätte doch nur übersetzen müssen was da steht.
Auch mit Zeiten hat sie ein Problem. Ich bin kein Ass in Englisch gewesen, aber "Maybe once I might have" wird in meinem Kopf nicht "Ich hab früher..... gemacht/getan". (Die Stelle war so unverständlich, dass ich wissen wollte, ob der Originalsatz so missdeutig war.)
Auch mit hatte/hätte/würde steht sie nicht auf gutem Fuss.

Aus dem Hengst macht sie eine Stute - bei 'stud' ist das vielleicht verlockend, aber als professioneller Übersetzer sollte man in diese Falle nicht gehen.
Das ständige Dominanzgehabe des Pferdes und sein Machtkampf mit dem Reiter hätten ein Hinweis sein können - oder dass sie zu Beginn des Buches noch"Hengst" übersetzt hat - oder vielleicht, wenn er am Ende seinen Gaul mit "old son" anspricht - hätte ein Hinweis sein können.
Kann man ignorieten, muss man nix nachkontrollueren, macht man einfach "altes Mädchen" draus...



Und das ist von Heyne, und zwar ein Buch, dass nicht einfach so im Lizenzpaket drin war. Falls es das schon vor 15-25 Jahren gab mit den Paketen, war dieses Manuskript (Original: DAW Books) der Grund, das Paket zu kaufen.


Das regt mich immer auf, solche sinnentstellenden Klopper... Die erkenne ich selbst im Deutschen Text. Und ich bin wie gesagt keine Leuchte in Englisch. Ich kaufe englische Bücher nur aus Verzweiflung und schiebe das Lesen immer raus. (Deutsch lesen ist weniger anstrengend abends).
Wenn  also sogar so ne Englisch-Nulpe wie ich das am deutschen Text sieht mit den Kloppern... das kann doch nicht wahr sein.

Fianna

Wieder so ein Klopper, die Verneinung hat sie immer noch nicht gelernt!!

Prota ist unterwegs zu einem extrem mächtign Menschen in einem fremden Land. Unterwegs bekommt er von einem Sklaven (?) die Füsse gewaschen.

Prota: "Wäre es nicht sinnvoller, unsere Füsse zu waschen, nachdem wir an unserem Ziel angelangt sind?"
[Sein Begleiter] lächelte, aber es lag kein Humor darin. "Wenn Sie den Boden mit gereinigten Füssen berühren, machen Sie sich zu einem von ihnen." [ihnen - das sind die dreckigen, ärmlichen Menschen, die da auf der Strasse rumlaufen, anstatt wie die beiden Männer zu reiten]
Von ihnen. "Und das ist vermutlich nichts Gutes?"
"Nicht wenn Sie von [mächtige Person] akzeptiert werden wollen."

So.
Man wäscht ihm die Füsse und reinigt ihn rituell. Er will von mP akzeptiert werden, dass soll damit bewirkt werden.
Wenn er mit gereinigten Füssen den Boden betritt, wird er gleich einem aus der Sklavenschicht.

Doll.
Entweder ist der Übersetzer unaufmerksam gewesen oder hatte ein übersteigertes Selbstbewusstsein.
In der ganzen Reihe fehlt ständig die Verneinung in der Übersetzung, so dass es keinen Sinn ergibt!!  :brüll:

Fianna

Sorry für den Doppelpost: ich habe entdeckt, dass "meine" Übersetzerin die 'Rad der Zeit"-Fans halb in den Wahnsinn getrieben hat und sie überlegten, die Fehler öffentlich zu sammeln oder andere Massnahmen, die den Verlag zu einem Austauschen bewegen :D

Ich bin nicht allein :vibes: ich hab wirklich grad an mir gezweifelt weil ich wirklich shr viele Fehler gefunden habe.

Alana

Mich ärgern schlechte Übersetzungen auch ziemlich, vor allem falsch bzw. wörtlich übersetzte Sprichwörter und falsche Freunde, die man als Übersetzer eigentlich kennen sollte. Besonders gern genommen: You irritate me => du irritierst mich.  ::) Abgesehen davon bin ich aber, seit ich selbst übersetze, etwas nachsichtiger geworden. Man bekommt einfach verdammt wenig Geld für verdammt viel Arbeit und häufig sind es einfach Flüchtigkeitsfehler, die ein Lektor finden müsste, der aber genauso unterbezahlt ist, und auch wieder einiges übersieht. Ich versuche mein Bestes, trotzdem rutscht mir manchmal was durch, wo ich im Boden versinken möchte, wenn der Lektor es angestrichen hat, und mir denke: Wie bitte schön konnte dir das passieren?
Was ich allerdings nicht verzeihen kann, ist falsche Sprache in der falschen Epoche. Da gibt es ein wunderbares Beispiel von Lyx, wo der englische Lord im 19. Jahrhundert Sätze äußert wie: Mann, ich muss jetzt echt mal los. (So ungefähr.) Dass der Übersetzer nochmal für den nächsten Teil engagiert wurde, ist mir ein Rätsel, ebenso wie die Tatsache, dass so etwas in einem großen Verlag passiert.
Alhambrana

Lothen

#22
Zitat von: Aryana am 02. Dezember 2013, 19:16:23
Ein anderes Gruselbeispiel sind die "Graufreuds" aus Song of Ice and Fire. Okay, ja, "Greyjoy" ist damit wortwörtlich übersetzt, aber es klingt doch sch***.

Ich finde bei "Song of Ice and Fire" sind mehrere solche schiefen Übersetzungen drin ("Winterfell" hat ja mit Pelz auch nicht viel zu tun ^^). Ich muss aber zugeben, dass ich so was selten merke (glücklicherweise ;) ), außer es springt einem ins Auge.

Aufgefallen ist es mir damals nur bei "Roter Drache" von Thomas Harris, weil ich den Film mit Anthony Hopkins dazu  kannte. In der Romanvorlage wurde "Tooth Fairy" (als Schmäh-Bezeichnung für den Serienkiller) noch mit "Zahnschwuchtel" übersetzt, vermutlich kannte man die Zahnfee in den 80ern in Deutschland noch nicht ;) Ist aber auch schwierig, solche Wortspiele passend zu übersetzen, da gebe ich Churke ganz recht...

Linda

Neben den genannten Gründen (Zeit, Entlohnung) sind, vor allem in Reihen-Übersetzungen, auch einfach organisatorische Gründe schuld. Wenn ein englischer Roman in drei deutsche Teile aufgesplittet wird (nicht als Teile gekennzeichnet, sondern als Einzeltitel aufgemacht und bepreist), die jeweils von unterschiedlichen Übersetzern beackert werden, die sich nicht austauschen, und dann auch noch das Lektorat offenbar im Koma liegt, dann kommt Chaos raus. In jedem Band sind zB. unterschiedliche Eigennamen verschieden übersetzt (oder eben nicht), so dass man erst später dahinter kommt, wer in dieser "Trilogie" nun wer ist. So geschehen bei späteren Bänden von Shannara.

Fantasy war (und ist?) ein Billig-Sektor und da wurde damals eben gespart. Und ob das heute so viel anders ist? Wenigstens haben die technischen Möglichkeiten mit Internet und E-Mail die Arbeitsbedingungen entscheidend verbessert. Aber, man sollte meinen, dass es damals zu einer verbindlichen Namensliste per Post für die Übersetzer noch hätte reichen sollen. 


Tanrien

Zitat von: Ludovica am 02. Dezember 2013, 19:53:52
Falls es jemanden interessiert, könnte ich so eine Auftragsbeschreibung (übersetzt + paraphrasiert) hier reinstellen, wie er wirklich von Verlagen kommt. Und diese Übersetzungsaufträge ('Übersetz es so, dass es sich wie eine auf deutsch geschrieben Geschichte liest') bestimmt die Übersetzungsentscheidungen. Eben auch, dass man einen nicht örtlich gebundenen Roman wie Lied von Eis und Feuer so übersetzt, dass es sich für einen deutschen Leser so liest, als wäre der Autor deutschsprachig gewesen.

Das finde ich spannend! Würde mich freuen, wenn du da mehr erzählen könntest, sowas wie die Ortsungebundenheit, etc.

RaphaelE

Zitat von: Alana am 03. Dezember 2013, 00:18:52Was ich allerdings nicht verzeihen kann, ist falsche Sprache in der falschen Epoche. Da gibt es ein wunderbares Beispiel von Lyx, wo der englische Lord im 19. Jahrhundert Sätze äußert wie: Mann, ich muss jetzt echt mal los. (So ungefähr.)
:D Sowas habe ich auch mal irgendwo gelesen. nur wo? ???

Aber im Allgemeinen achte ich eigentlich auch gar nicht auf solche Fehler. Es scheint mir, ich blende sie regelrecht aus, wenn ich eure Erfahrungen so überfliege. :hatschi:

Thaliope

Als Übersetzerin bin ich da, wie auch Alana, immer zwiegespalten. Einerseits regts mich furchtbar auf, wenn sich die Fehler häufen, vor allem wenn die Sprache holprig ist oder man sich fragt: "Und was habt ihr euch gedacht, was das jetzt heißen soll, hmm?" Auf der anderen Seite weiß ich inzwischen auch, dass Fehler einfach passieren. Wie jeder in seiner täglichen Arbeit Fehler macht, weil man nicht immer zu hundert Prozent konzentriert sein kann. Und dass man 9 von 10 Fallen umschiffen kann und das niemandem auffällt, weil man als Leser nur die zehnte Falle zu Gesicht kriegt, in die man getappt ist :) Und das gilt fürs Lektorat natürlich genauso.

Trotzdem gibt es Bücher, in denen sich die Fehler und Ungenauigkeiten häufen, und solche, in denen das nicht der Fall ist. Und es ärgert mich, wenn ich das Gefühl bekomme, dass die Leute ihren Job nicht ordentlich und gründlich machen. Ich weiche deshalb allerdings nicht aus Prinzip auf englische Bücher aus, sondern auf solche, die gut übersetzt sind :) Die findet man natürlich im Massen-Genre-Segment nicht so leicht wie in der Belletristik.

Davon abgesehen kann man von den Fehlern anderer natürlich prima lernen :)

LG
Thali


Cairiel

Zitat von: Aryana am 02. Dezember 2013, 19:16:23
Was mich auch abschreckt, ist die Eindeutschung/Übersetung/Übertragung von Namen. Einige Charaktere heißen in den deutschen Harry Potter-Büchern anders als im Englischen. Das wurde gemacht, um Wortspiele zu übertragen oder die von Rowling so geliebten Alliterationen beizubehalten, trotzdem finde ich es nicht so gut. Ein anderes Gruselbeispiel sind die "Graufreuds" aus Song of Ice and Fire. Okay, ja, "Greyjoy" ist damit wortwörtlich übersetzt, aber es klingt doch sch***.
Würde ich eine Literaturübersetzung machen, würde ich es genauso machen.  ;D  Ich finde, so etwas wie ein Wortspiel im Namen sollte auch in der Zielsprache ersichtlich werden. Und das meine ich genau so: in - der - Zielsprache. Wenn ich einen Text ins Deutsche übersetze, will ich danach einen durch und durch deutschen Text haben, der so natürlich klingt, als wäre er schon auf Deutsch geschrieben worden, ohne dass ich merkbar vom Original abweiche. Natürlich ist das ein hoher Anspruch und schwer zu erreichen, aber genau das, was ich als Übersetzungsstudent anstrebe, und von einem guten Übersetzer erwarte.
Das einzige, wo ich Namen in der Ausgangssprache beibehalten würde, ist, wenn das Buch in einem z. B. englischen Hintergrund spielt wie Harry Potter. Wenn die Leute in Großbritannien leben, sollen sie natürlich auch ihre entsprechend englischen Namen behalten. Aber bei einer Fantasywelt wie Westeros bin ich für eine Übersetzung.

Zitat von: Angela
Eine gute Übersetzung erfordert keinen Übersetzer sondern einen Schriftsteller, der in beiden Sprachen zu Hause ist und dazu die besondere Stimme des Autoren nachbilden kann, denke ich. Das schüttelt keiner aus dem Handgelenk und das ist sicher das Problem.
Genau das ist es. Eine gute Übersetzung schüttelt man sich nicht aus dem Handgelenk, ganz und gar nicht. Und so, wie Literaturübersetzer bezahlt werden, kann man gar nichts Besseres erwarten. Für den Lohn würde ich mich nicht hinsetzen und versuchen, dem Werk des Autors gerecht zu werden und stundenlang an der Formulierung zu feilen. Ich als Übersetzerstudent strebe nicht einmal an, Literaturübersetzer zu werden, obwohl ich es zu gerne machen würde, weil mir dafür mein Studium viel zu teuer war und ich in anderen Bereichen viel, viel, viel mehr verdienen kann.

Merwyn

Ich halte es da ähnlich, wie viele hier. Wenn das Buch in einer bestimmten Gegend spielt, die für die Übersetzung nicht geändert wird, warum sollte man die Namen dann eindeutschen? Finde ich unlogisch.

Andererseits kann ich nur zu gut nachvollziehen, wieso z.B. bei Harry Potter Hermine aus Hermione gemacht wurde und das stört mich eigentlich auch nicht. Ich treffe immer und immer wieder Leute, die die Bücher auf englisch gelesen haben und wirklich "HermiOnE" zu dem Mädel sagen *schauder*
Da müsste man sich als Leser dann  halt wirklich ein winziges bisschen mit der Sprache beschäftigen - wenn das Grundwissen scheinbar reicht, um den englischen Text zu verstehen, sollte das jetzt nicht so schwer sein.

Bei reinen Fantasywelten, wie Song of Ice & Fire, finde ich das schon schwieriger, würde aber eigentlich auch dazu tendieren, die Namen in der Originalsprache zu lassen. Ich kenne Song of Ice & Fire jetzt nur auf Englisch und bin deswegen entsprechend wenig begeistert von den deutschen Namen. Auch wenn vieles scheinbar "richtig" übersetzt wurde, es klingt auf deutsch halt einfach blöd. Nur, klingen die englischen Namen für einen englischen Leser recht viel besser?

Seit ich einigermaßen Englisch kann, versuche ich aber sowieso immer, Bücher in der Sprache im Original zu lesen.
Erst letztens wollte ich mir ein neues zulegen, habe dann aus Neugier mal die Amazon Leseproben verglichen und wegen eines einzigen Wortes war die deutsche Übersetzung sofort aus dem Rennen.
Im Original hieß es irgendwie so was wie: I talked to their leader, James Smith.
Und auf Deutsch: Ich sprach mit ihrem Anführer namens James Smith.
Dieses 'namens' hat einfach nicht reingepasst, nicht, weil es im Englischen "fehlt", sondern, weil es dem Empfinden nach nicht zur Sprache des Charakters passt (soweit ich den nach ein paar Seiten schon einschätzen konnte).
Das ist jetzt starkes persönliches Empfinden und wahrscheinlich auch einfach eine Pingeligkeit meinerseits, die nicht normal ist ;) aber trotzdem hat das für mich die deutsche Übersetzung, die ansonsten echt nicht schlecht war, ruiniert.

Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, eine anständige Übersetzung hervorzubringen, die nicht nur sprachlich sondern auch stilistisch passt, ohne die Vorgaben groß zu umgehen, deswegen tut es mir eigentlich schon Leid, dass ich die deutschen Übersetzungen nicht unterstützen kann. Gerade, weil man da wirklich echt schlecht bezahlt wird. Mein Lesevergnügen ist mir aber einfach wichtiger und vor allem geht ja immer irgendwas verloren, das kann der beste Übersetzer nicht vermeiden. Meine kleine Leseparanoia flüstert mir dann manchmal auch, dass ich da was versäumen könnte ;)

Alana

ZitatEine gute Übersetzung erfordert keinen Übersetzer sondern einen Schriftsteller, der in beiden Sprachen zu Hause ist und dazu die besondere Stimme des Autoren nachbilden kann, denke ich. Das schüttelt keiner aus dem Handgelenk und das ist sicher das Problem.

Genauso ist es. Deswegen sind Übersetzungen ja auch als Kunstwerke mit eigener Schöpfungshöhe anerkannt. Das wird leider von vielen unterschätzt, die denken, na, ich kann doch gut Englisch, warum soll ich nicht mal was übersetzen. Damit ist es ja aber nicht getan. Deswegen heißt es ja auch, dass man vor allem in der Sprache besonders gut sein muss, in die man übersetzt, weswegen ich mir zum Beispiel nicht zutrauen würde, Prosa ins Englische zu übersetzen. Sachtexte schon, aber keine Romane. Ich arbeite trotzdem gern als Übersetzer, da verdiene ich immer noch mehr, als in meinem erlernten Beruf (Tierärztin) und es macht wahnsinnig Spaß. Ich kann aber trotzdem jeden verstehen, der lieber Originale liest.
Alhambrana