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Landkarten

Begonnen von THDuana, 18. Januar 2007, 19:48:24

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Ryadne

Hallo,

ich habe in letzter Zeit zwar nur selten Landkarten gebraucht, aber wenn, dann habe ich sie entweder von Hand gezeichnet oder, wenn ich mehr Muße hatte, den Age of Wonders:Shadow Magic-Editor genutzt.

Zum Editor: Der eignet sich vorrangig dann, wenn man die Karte nur für die eigene Orientierung braucht und ein High-, bzw. Völkerfantasysetting hat. Dann ist er aber wirklich sehr gut, denn man kann unglaublich ins Detail gehen. Wenn man die Karte beim Schreiben braucht, wird gescreenshoted und dann kann man da auch von Hand gut Ereignisse einbauen.
Ein weiterer Vorteil ist aber, dass man Ereignisse auch direkt darstellen kann, was ziemlich praktisch ist, wenn man zum Beispiel eine Schlacht hat. Da fällt es mir immer schwer, den Überblick zu behalten, wer wann wo ist, mit dem Editor kann man die Schlacht einfach nachbauen und wenn man mag, sogar nachspielen, was ja auch seine Vorteile hat.

Natürlich muss man den Editor zusammen mit dem dazugehörigen Spiel kaufen, aber das ist inzwischen ziemlich günstig zu haben - bei Saturn habe ich es schon mal für 3 Euro gesehen. Wenn ihr auf das Spiel selbst keine Lust habt, macht das nichts, der Editor ist zum Großteil selbst erklärend. Probleme kann es höchstens geben, wenn ihr Szenarien sehr detailreich nachstellen wollt (also inklusive dessen, dass z.B. eine Einheit an einem bestimmten Punkt stirbt), dann wird's etwas komplizierter, aber falls jemand Bedarf haben sollte, kann ich da auch gern ein paar Erklärungen zu geben (wobei ich bei diesem Teil selbst noch nicht 100% den Durchblick habe, wie das funktioniert).
Woran ihr denken solltet: Nehmt den Shadow Magic-Editor! Es gibt noch zwei weitere (Age of Wonders 1 und Age of Wonders 2), aber der hier ist am geeignetsten und umfangreichsten! Ladet euch außerdem den kostenlosen Fanpatch runter, der ist Gold wert, wenn man den Editor nutzt (bei Bedarf kann ich den genauen Namen und die Website in Erfahrung bringen; ist bei mir schon so lange her, dass ich den installiert habe, dass ich nicht mehr auswendig weiß, wo er zu finden ist)! Und bei der Installation müsst ihr ein Häkchen beim Editor machen. Ich sag das dazu, weil der da so unauffällig erwähnt wird, dass man das schnell mal vergisst. Hab ihn selbst schon vergessen und mich dann monatelang gefragt, wo ich denn nun den Editor finde. Joa, falls jemand mehr Infos braucht, kann ich die ihm gern geben.

Adam_Charvelll

Das mit dem Editor ist wirklich eine gute Idee. Die werden ja bei den meisten Spielen gleich mitgeliefert und gerade bei Strategiespielen könnte man da durchaus gute Landkarten bekommen. Da gibts ja oftauch eine Zufallsfunktion. Klingt wirklich interessant, vielleicht teste ich das mal aus.

Ich hab mir heute ein paar Bögen A3-Papier geholt und werde mich demnächst an einer originellen Konzeption der Landkarte meines aktuellen Projekts versuchen. Bin schon gespannt :)
Zuerst werde ich wohl nur die Umrisse und einige wichtige Orte einzeichen, dann zunächst weiter schreiben und im Verlauf des Schreibprozesses immer mehr in der Karte ergänzen.

Sareth

Bei den Landkarten, die ich entwerfe, gibt es immer das Problem, dass ich mich dann fast gezwungen fühle, die Orte auch alle zu bereisen.

So habe ich für meine Welt z.B. einen Teil eines Kontinents gewählt, damit ich das ganze in überschaubarer Größe halten kann. Insgesamt habe ich darauf 4 Länder platziert. Für Fantasy-Verhältnisse eigentlich wenig, aber ich kann in meinem Buch eigentlich nicht alle Länder bereisen. Und dann stellt sich die Frage: Wenn ich schon nur einen Teil eines Kontinents als Karte verwende, was hat dann dieses Land mit Landschaft und Städten darauf zu suchen, dass gar nichts mit der Handlung zu tun hat?

Zit

Das ist schon richtig. Eine Karte sollte man in dem Umfang erstellen, wie man sie braucht.
Gelegentlich lasse ich mir aber den Spaß und erstelle Karten einfach so für später ... eventuell. Ich habe einige Karten in der Hinterhand, die immer irgendwann stagnierten, weil mir Schreibprojekte dazwischen gekommen sind.

ZitatBei den Landkarten, die ich entwerfe, gibt es immer das Problem, dass ich mich dann fast gezwungen fühle, die Orte auch alle zu bereisen.

Hm, und wenn du mehrere Geschichten (Einzelbände, Zyklen, whatever) dann dort spielen lässt? Oder willst du dich einfach nicht lange an nur einer Welt aufhalten?
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Felsol

Nunja - meiner Meinung nach sollte man sich über seine Welt schon bevor man mit dem Schreiben anfängt so viele Gedanken gemacht und Vorbereitungen getroffen haben, dass man bereits eine vollständige Weltkarte angefertigt hat. Dabei gibt es natürlich den Nachteil, dass man - was ja das Problem zu sein scheint - im Laufe der Geschichte gerne alle tollen Orte besuchen würde. Das ist natürlich schwierig, aber da muss man stark sein und die Geschichte ohne jeden Zwang ihren Lauf nehmen lassen.

Ich mache das wie folgt: Vor mir habe ich eine große Weltkarte, aus der ich mir jedes Mal (mit Paint) das Stück herausschneide, das ich für einen gewissen Teil einer Geschichte (meistens für 1-3 Kapitel) brauche. So behalte ich den Überblick und kann immer einzeichnen, wo genau sich wer gerade aufhält, ohne in einer riesigen Welkarte herumzukritzen.

Aber jeder hat seine eigenen Vorlieben, wie man mit so etwas umgeht. Ich hoffe jedoch, dass mein Rat irgendwie hilfreich war  :hmmm:

caity

Hallo Felsol,

das klingt, als ob du relativ viel in deiner Welt herumreisen würdest. Wenn deine Stories hauptsächlich einem "Reiseplot" entsprechen, ist das bestimmt durchaus sinnvoll. Wenn man sich aber eher auf ein paar wenige Städte beschränkt, ist die Situation halt ganz anders. Mir z.B. ist es zum Teil viel wichtiger, einen ungefähren Städteplan vor Augen zu haben, als die ganzen Länder und Regionen zu kennen. Ich beschränke mich meistens darauf, einen groben Umriss von allem zu haben und dann jeweils die Städte einzutragen, die ich gerade für meine Romane brauche. Das heißt, mit der Zeit wird die Karte immer weiter entwickelt und je nachdem ist sie halt Detailreicher oder Detailarmer.
Meine momentane Story spielt z.B. nur in einer Stadt + zwei umliegende Dörfer, erwähnt wird noch ein weiter entferntes Kloster, aber das war es dann auch schon, das Setting ist also ziemlich "klein". Da ich bereits einen Vorgänger geschrieben habe und nach Nachfolgeromane plane, ist die Welt trotzdem sehr groß, aber speziell für diese Story bräuchte ich eigentlich keine Vorab-Karte, dafür liegt einfach alles zu nah beieinander.  ;)

Und wie ist das genau bei dir: Ist zuerst die Idee da, oder zuerst die Landkarte?

Bye
caity

PS: Ich hab Felsol der Einfachheithalber jetzt direkt angeschrieben, aber da kann sich natürlich auch jeder einklinken.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Felsol

#246
Hmm - ja, wenn man wirklich überhaupt nichts gebrauchen kann, außer ein paar Städte oder Dörfer, dann wäre es wohl klüger, sich auf Stadtpläne zu konzentrieren; so etwas kann auch ganz schön kompliziert sein. Wenn bei meinen Erzählungen Städte besucht werden, dann komme ich auch nicht darum herum, neue Karten davon zu zeichnen. Da kann man so schön einzeichnen, wo was und wo wer ist/sich aufhält. Ohne eine solche Hilfe entsteht schnell Durcheinander in den Gedanken und man muss das bisher Geschriebene wieder und wieder lesen, um den Überblick wieder zurückzugewinnen.

Und wie es bei mir ist/war? Ganz am Anfang gab es nur das Nichts ... (ähm - das ist zu früh, glaube ich  ;)) Also jedefalls gab es zuerst eine Karte, bevor ich mit dem ersten Roman angefangen habe. Dazu gibt es von jedem "Reich" noch eine zusätzliche Karte in einem anderen Maßstab. Wenn es dann an ein neues Kapitel geht, dann schaue ich mir vorher den jeweiligen Kartenabschnitt an und überlege, wohin es die Charaktere eventuell verschlagen könnte. Trotzdem entwickelt sich eine Geschichte bei mir beim Schreiben - unabhängig von Idee oder Karte.


Ilargi

#247
Kaixo,

war auf der Suche nach Landkarten im Internet und habe dieses nette Ding gefunden, auf der Hauptseite gibt es alle möglichen und unmöglichen Pinsel für Gimp und Photoshop. Aber für uns dürfte wohl nur dieser hier interessant sein. Mein Programm hat keinen Virus gefunden und sie funktionieren Einwandfrei.

Landränder können wir damit immer noch nicht zeichnen, aber über Land hat er fasst alles, nur ein Pinsel für Flüsse fehlt. ;D

lg

Ilargi

[edit] den Link habe ich gelöscht, weil ich vermute das ich mir damit einen Virus eingefangen habe, besser gesagt einen Trojander.

Ilargi

Kaixo,

Zitatden Link habe ich gelöscht, weil ich vermute das ich mir damit einen Virus eingefangen habe, besser gesagt einen Trojander.

Ich kann das leider nicht beweisen da ich meinen PC neu installieren lassen musste und deswegen nicht mehr nachsehen kann was denn nun meinen PC verseuchte. Mein PC wurde nach dem Installieren dieses Tools immer langsamer und hat sich schließlich überhaupt nicht mehr starten lassen.

Das Problem: Master Boot Record Rootkit Win32-J. (hat unser PC-Spezi herausgefunden)

Also wenn noch wer Probleme mit seinem PC hat, dann sollte er/sie mal den MBR überprüfen. Das Tool war durchaus praktisch, aber halt auch hinterhältig. Wenn noch wer das gleiche Problem kriegt nachdem er dieses Tool installierte, dann nehmt den TDSS-Killer von Kaspersky, ist Freeware also keine Angst ihr müsst nichts bezahlen.

Ich habe nur zwei Möglichkeiten wie ich mir den Virus eingefangen habe und zwar entweder: LanguageTool oder mit dem Brushkit das ich gepostet habe.

Ich dachte ich sollte euch warnen, ich hatte das Tool ja auch schon empfohlen und es tut mir leid, es hat eine Weile gedauert bis ich gemerkt habe das etwas nicht stimmt.  :-[

lg

Ilargi

dawinschi

Für meinen ersten Roman entwickle ich derzeit eine Karte, da ich schon denke, dass sie mir beim Schreiben hilft. Ich habe eine grobe Idee von der Handlung meiner Erzählung, nach der ich die Karte gestalte. Falls mich der kreative Spieltrieb überkommt, lasse ich es zu - es kann ja interessante Wendungen in die Geschichte einfließen lassen, wenn man mitten in den Weg der Helden z.B. eine Schlucht malt, auch wenn sie ursprünglich nicht für die Geschichte geplant war. Was doch nicht passt wird ausradiert oder weggeklickt. Da ich kein Zeichengenie bin, benutze ich die Software Fractal Mapper (ist einfacher zu benutzen als CC3) der Firma nbos (http://www.nbos.com/)

metajinx

#250
Hätte ich für die bei mir benutzte Welt nicht schon eine Weltkarte, die von einem halben Dutzend Leute über 2 Jahre gemeinsam entworfen wurde, würde ich wohl eine eigene zeichnen - die wäre dann zwar nicht so beeindruckend (hier Link zu besagter Karte), aber sie würde mir in der Geschichte auf jeden Fall beim Orientieren helfen. Ich finde Landkarten dabei extrem nützlich, allerdings eher für den Schreiber als für den Leser - ich z.B. schaue nur sehr selten auf die Landkarten in Romanen, und meist dann wenn mich eine Weg- oder Lagebeschreibung irritiert oder verunsichert. Sie dabei zu haben schadet allerdings schätzungsweise nichts, man sollte sich nur nicht verrückt machen wenn man keine hat :)

Jilia

Hallo  :winke:
Ich muss zugeben, ich zeichen sehr, sehr gerne Karten... und ohne Karte geht auch einfach nichts.
So richtig am Computer mache ich das allerdings erst, seitdem ich ein Graphic Tablet habe, weil es sich damit einfach mal wie auf Papier zeichnet. Da kriegt man dann auch mit Gimp echt schöne Karten hin.
Ziemlich lange hab ich es auch so gehalten, dass die Karten einfach während dem Schreiben mitgewachsen sind. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt ging das einfach nicht mehr. (Sehr komplexes Projekt mit ganzen neun Welten) Darum hab ich mich gezwungen, einfach für alle Welten immerhin mal im Groben eine Karte so richtig auszuarbeiten, um im wahrsten Sinne des Wortes einen festen Grund zum drauf Bauen habe.
Für kleinere Projekte begnüge ich mich aber auch mal mit einer groben Skizze oder lasse die Karte sogar ganz weg. Kann auch mal was Erfrischendes haben  ;D

A-ya

Hiho  :winke:
Ich für meinen Teil finde Karten überaus hilfreich, sei es beim schreiben oder lesen von Büchern. Ich hab immer gerne einen Plan von den Orten die die Protagonisten besuchen.
Für mein "Schicksalswächter"-Projekt hab ich auch eine Karte angefertigt, sowie Skizzen von den Orten und so weiter. Allerdings ist die Karte längst nicht mehr so wie ursprünglich geplant. Durch das schreiben selbst hat sich die Karte ebenfalls weiter entwickelt und einige Sachen wurden gestrichen oder neu hinzu gefügt. Der Wolfskopf zum Beispiel war gar nicht geplant und ist durch Zufall entstanden als ich die Umrisse der Karte neu gezeichnet habe, da die alte zu klein war. Und da diese Halbinsel tatsächlich wie ein Wolfskopf aussieht, habe ich sie auch so genannt. Auch die Wüste im Süden war so nicht geplant - aber in ihrer jetzigen Form gefällt sie mir besser.
Ich gehe aber schon noch davon aus, dass sich die Karte noch das ein oder andere Mal verändern wird bis ich die Story fertig habe - aber das macht nichts. Ich zeichne gerne Karten und es stört mich gar nicht wenn ich sie noch weitere Male überarbeiten muss.  ;D

Josch

Hi!

Mich persönlich fasziniert dieses Thema enorm. Ich habe all meine Karten selbst gezeichnet und beschriftet, wobei es hinterher nicht immer leicht zu sagen ist wie sehr sie vor, nach oder sogar während des Prozesses des Schreibens entstanden sind. Die von mir erfundene Welt ist mittlerweile riesig, angefangen hat es jedoch mit einigen wenigen Dörfern, Wäldern und Bergen, und dem Strand eines Meeres, dessen Ausmaße ich damals selbst noch nicht erahnte. Anfangs schuf ich nur so viel Geographie wie für die Geschichte nötig war, doch beim Zeichnen gewann die Welt rasch an Größe, sodass ich später nicht mehr zuerst schrieb und dann nachzeichnete, sondern die Karte bereits vor mir hatte. So konnte ich, ganz als wäre ich der Protagonist selbst, die Karte betrachten und mich fragen: Welche Route ist für den weiteren Verlauf der Reise am günstigsten?
Mit Editoren zu arbeiten vereinfacht vieles, ich bin aber der Meinung dass sie einen teils zu sehr einschränken. Das Zeichnen von Hand bietet da mehr Möglichkeiten, und man kann die Karten dann auch ausschmücken wie altertümliche Pracht-Landkarten, mit verzierten Rändern, mythologischen Motiven,... Das ist zwar nicht essenziell und auch nicht immer gewünscht, macht aber oft ein schönes Bild für alle Liebhaber historischer Kartographie.

K a t e

Zitat von: Duana am 18. Januar 2007, 19:48:24
1. Ab welchem Zeitpunkt macht ihr das? Malt ihr die Karte gleich im Vorhinein, also, nach dem planen der Geschichte? Oder während der Geschichte? Danach?

Ganz am Anfang meiner Geschichte habe ich die erste Karte gezeichnet, aber es kommt bei mir ziemlich oft vor, dass während dem Schreiben neue Orte eingebaut werden, Routen verändert werden und plötzlich die Karte nicht mehr passt.
Aber der Mitte der Geschichte mache ich mir dann meistens eine Schmierkarte und zeichne mit farbigen Stiften die Wege der unterschiedlichen Protas ein. Ansonsten würde ich glaube ich irgendwann den Überblick verlieren, wer sich momentan wo aufhält und müsste immer die ganzen Wordseiten hochscrollen - unschön. ::)

Ganz am Ende der Geschichte hab ich dann meistens eine fertige Karte und ca. drei bis vier Schmierkarten und meistens unterscheidet sich die erste Karte vollkommen von der finalen Karte. Aber ich zeichne gerne Karten, also macht es mir nichts aus, auch mal mehrere für eine Geschichte zu zeichnen. :D

Ich mache es aber noch mit Hand, da mit Grafiktablett kaputt ist und mit der Maus es fast unmöglich ist, ordentlich Linien zu ziehen, von Berge zeichnen mal ganz abgesehen... ;)