• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Totgesagte leben länger - neuer britischer Fantasy-Megaseller

Begonnen von Chris, 29. Juni 2013, 17:03:56

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sunflower

Dieses Jemand kann die Gedanken von allen lesen,dann trifft er/sie eine außergewöhnliche, wunderschöne Person, deren Gedanken sie nicht lesen kann hatten wir aber auch schon mal, oder?  :hmmm:
"Stories are, in one way or another, mirrors. We use them to explain to ourselves how the world works or how it doesn't work. Like mirrors, stories prepare us for the day to come. They distract us from the things in darkness."
- Neil Gaiman, Smoke and Mirrors

Szazira

[sarkasmus]Das ist doch aber ganz was anderes! Das war eine amerikanische Serie! [/sarkasmus]

Sunflower

"Stories are, in one way or another, mirrors. We use them to explain to ourselves how the world works or how it doesn't work. Like mirrors, stories prepare us for the day to come. They distract us from the things in darkness."
- Neil Gaiman, Smoke and Mirrors

Darielle

Ich hör jetzt das erste Mal von solch einem Buch bzw. der Serie und allein der Klappentext auf Amazon lässt mich gähnen. Ich habe keines der hier als "Vorlage" angenommenen Bücher gelesen, einige Ideen zu verschmelzen wäre für mich auch nicht das Problem. Generell erkenne ich aber nicht den Sinn der Geschichte. Gut, auch Geschmackssache. Aber irgendwie habe ich doch was weniger profanes erwartet bei dem Gedanken, wie es gehypt wird. Ich teile insofern eure Meinung dazu und werde es ganz sicher nicht kaufen, geschweige denn lesen. Aber gut zu wissen, was der Buchmarkt neuerdings in dieser Richtung treibt.

chaosqueen

Immerhin bin ich jetzt so neugierig, dass ich die XXL-Leseprobe heruntergeladen habe und sie mir nachher mal zu Gemüte ziehen werde. Wer weiß, vielleicht sind die Parallelen ja gar nicht so extrem, wie es sich zunächst anhört?

Mit 21 so einen Vertrag unterschrieben zu haben, ist auf der einen Seite eine unglaubliche Chance und quasi ein Sechser im Lotto, und auf der anderen Seite ist es eine Verpflichtung, unter deren Druck man glatt zusammenbrechen kann. Wenn ich mir ansehe, wie unglaublich gern ich überarbeite, dann weiß ich auch, dass ich das nicht schaffen würde  oder nur mit einem Maß an Selbstdisziplin, das mir bisher fremd ist. Aber wer weiß, wenn sie bereits mit 16 ihr erstes Manuskript an einen Agenten geschickt hat, dann ist sie auf jeden Fall ehrgeizig genug, um es schaffen zu können.

Müssen nur die Leser das Buch auch wollen. ;)

Heva

Darf ich mal fragen, ob du es mittlerweile schon gelesen hast, chaosqueen?

Also, die XXL Leseprobe, nun? Wenn Ja, wie war dein Eindruck denn? Ich würde es mir auch holen, aber soweit ich mitbekommen habe, geht die nur im eBook-Format raus, oder?

Ich finde Derartiges ja immer interessant und kann mich da auch mal von Hypes und Trends abspalten, wenn ich das Gefühl habe, dass es mir zu überpräsent wird und mein Leseverhalten unnötig beeinflusst. Das Thema finde ich wohl schon ausreichend interessant, um das Buch im Laden dann mal zu umschnuppern, allerdings ist mir der Schreibstil dann schon wichtig. Sobald was zu flapsig, mit holprigen Überleitungen daherkommt, runzelt sich bei mir die Stirn und ich fange an, kritischer zu werden und versaue es mir damit letztlich auch selbst.

Pygmalion

Ich habe mir die Leseprobe von Amazon durchgelesen vor ein paar Wochen... das fand ich irgendwie nicht so prickelnd. Ich habe schon deutlich besseres gelesen.

Malinche

Ich habe nach chaos' Beitrag gestern auch mal in die Leseprobe reingeschmökert und ... ehh ... obwohl ich versucht habe, da möglichst unvoreingenommen ranzugehen, ging es mir wie Pygmalion. Zumindest so weit, wie ich gekommen bin, fand ich es unglaublich zäh, wirklich nur "tell", mehr Bericht als alles andere, zwischendurch gewürzt mit Begriffen, die klarmachen sollen, dass es ein total dystopisches Setting ist (aber für mein Empfinden eher sehr bemüht wirkten). Ich habe mich selten auf den ersten zwei Seiten eines Buches so toterklärt gefühlt. Kann sein, dass es später besser wird, aber als Einstieg hat es für mich nicht funktioniert, und wenn der Rest des Buchs so geschrieben ist, dann gute Nacht.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Philia

Ich habs ähnlich wie Malinche gestern abend gemacht und auch sofort mal die Leseprobe runtergladen.
Davon ab, dass ich Dystopie ja nun wirklich gerne lese, war ich auch ein wenig enttäuscht. Mir zu viele neue
Bennenungen von Orten, Zeitzonen etc... Innerhalb weniger Seiten hatte ich den Überblick betreffend der verschiedenen
Randgruppen/ Menschengruppen verloren. (Das kann allerdings auch an der Müdigkeit zur späten Stunde gelegen haben)
Es jetzt mit einem möglichen HarryPotter-Erfolg gleichzusetzen finde ich dann doch etwas übertrieben. Also da habe ich dann schon einige Bücher gelesen, die ich mehr in dieser Kategorie einordnen würde. (nach meinem persönlichen Empfinden natürlich  ;) ) Ich denke es ist etwas speziell um wirklich die breite Masse zu begeistern, aber vielleicht werde ich da ja noch eines besseren belehrt.

Fazit für mich: Ich werde mir nach der Leseprobe wahrscheinlich nicht das komplette Buch besorgen. Mir ließt es sich ebenfalls zu zäh und richtig Sympathie für die Hauptprotagonistin kann ich auch nicht entwickeln.

Coppelia

Ich hab's mir eben auch mal durchgelesen. Wenn man das Alter der Autorin bedenkt, finde ich es beachtlich. Da steckt offenbar einiges an Fantasie drin, und die Geschichte hat sicher viel Potential.

In dem Genre kenne ich mich nicht aus, daher erschien es mir auch recht originell.

Aber für mich enthielt der Abschnitt viel zu viel Infodump (unübersichtlich, verwirrend), und mich schreckt die schlechte Sprache ab. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber ich bin da nicht sicher. Viel Umgangssprache, und in meinem Kopf enstehen überhaupt keine Bilder.
Dass ein ganz massiver "Verstoß" gegen das "Gebot" Show, don't tell vorliegt, ist auch eindeutig, aber vielleicht ist das ja der neue Standard. Ich habe auch generell nicht so viel dagegen.

Also: Mag sein, dass es inhaltlich was taugt, sprachlich hat mich der Roman schon nach der Leseprobe verloren. Und die Sprache ist für mich genauso wichtig wie der Inhalt.

Das ganze Buch werde ich sowieso nicht besorgen, ich mag keine Hypes. ;D

Malinche

Japp, guter Punkt - die Sprache ging damit noch einher (und ich meine zusätzlich, ich bin auch gleich in den ersten Absätzen über einen Kommafehler gestolpert, der echt nicht hätte sein müssen).
Ich glaube, es war Thali, die in einem anderen Thread sehr schön gesagt hat, dass "tell" ja auch keineswegs schlecht sein muss, weil gutes Erzählen eben auch eine handwerkliche Herausforderung mit einer ganz eigenen Tradition ist. Von daher ist auch nicht unbedingt die Tatsache schlimm, dass die Leseprobe mit massivem Erzählen einsteigt, aber es ist eben nicht einmal ansprechend erzählt, sondern - für mein Empfinden - so mit Infodump und Berichtsstil zugekleistert, dass da kein eigener Tonfall, keine Erzählstimme der Hauptfigur erkennbar wird, und entsprechend springt bei mir auch kein Funke über.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Philia

Zitat von: Malinche am 21. Oktober 2013, 15:35:26
Von daher ist auch nicht unbedingt die Tatsache schlimm, dass die Leseprobe mit massivem Erzählen einsteigt, aber es ist eben nicht einmal ansprechend erzählt, sondern - für mein Empfinden - so mit Infodump und Berichtsstil zugekleistert, dass da kein eigener Tonfall, keine Erzählstimme der Hauptfigur erkennbar wird, und entsprechend springt bei mir auch kein Funke über.

Perfekt. Danke, du sprichst mir aus der Seele :jau: Genau das war auch mein Problem.

Coppelia

#42
Na ja, ich fand schon, dass man eine Erzählstimme erkennen konnte, nachdem die ganze Einleitung vorbei war. Allerdings nicht die von einer Figur, die mir sympathisch war. Scheint ein ziemlich harter Hund zu sein, die Prota. Man erfährt auch nicht viel Persönliches von ihr.

Ich glaube aber, der Erzählstil, der mich stört, ist heutzutage nah am Standard. Der Stil ist auch außerhalb direkter Rede sehr an gesprochene (Umgangs-)Sprache angelehnt, mit vielen unvollständigen Sätzen und viel Textinterferenz (so heißt es, wenn sich Vokabular der Figur in den Erzähltext "schleicht"). Das kann man natürlich damit rechtfertigen, dass sich der Erzählstil der Figurenperspektive annähert - es wird so geschrieben, wie die Figur denkt, wie sie spricht.
Das ist mir schon bei vielen Büchern aufgefallen, die in letzter Zeit veröffentlicht werden. Ein wenig Textinterferenz ist ja wunderbar, auch nichts gegen unvollständige Sätze. Aber wenn der ganze Text so ist, gefällt es mir nicht.

chaosqueen

Ich bin noch nicht sehr weit gekommen mit der Leseprobe, was daran liegen mag, dass ich sie zweimal erst spät abends zur Hand genommen habe. Mich hat die Sprache gar nicht so sehr gestört. Die Interferenz ist in meinen Augen sogar notwendig, da das Buch nunmal in der ersten Person erzählt ist - es wäre ein wenig seltsam, wenn sie denken und berichten würde wie Shakespeare, aber sprechen wie ein Gossenmädel (um es mal extrem auszudrücken). ;)

Wirklich reingezogen hat mich die Story aber auch noch nicht, ich hoffe, das kommt noch. Und wenn nicht, kaufe ich das Buch halt auch nicht. Punkt. ;D