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Klammern im Fließtext

Begonnen von Ryadne, 19. Februar 2013, 12:23:12

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Feuertraum

Klammern in Sätze verteufele ich auch nicht. Ganz im Gegenteil, gibt es dem Autoren doch die Möglichkeit, einen Satz etwas lockerer und nicht so steif zu formulieren. Zugegeben, in wörtlicher Rede wäre es auch für mich befremdlich. Aber hin und wieder ein Sätz in Klammern...
Genauso die von Sprotte ich sag mal misstrauisch beäugten Fussnoten bieten dem Autoren Möglichkeiten zur Erklärungen und mehr oder minder witzigen Einschüben, ohne, dass der Lesefluss wirklich gestört wird.
Ich arbeite gerne mit Fußnoten. Und manchmal schiebe ich auch einen Satz in eine Klammer.
Von daher bei mir eher ein Pro.
Aber auch hier gilt: es muss passen, muss an der richtigen Stelle stehen.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

FeeamPC

Ich gebe mal etwas ganz anderes zu bedenken. Bei meiner Zusammenarbeit mit einem kanadischen Verlag habe ich zu hören gekriegt: keinerlei ungewöhnliche Satzzeichen. Erlaubt sind nur , . : ? ! " -  und ...
Alles andere macht Ärger, wenn ebooks produziert werden, weil die verschienen Wort-Prozessoren und die unterschiedlichen Schriften bei den ungewöhnlicheren Satzzeichen Mist produzieren können. Teilweise so schlimmen Mist, dass der ganze Text neu gesetzt werden muss.

Das zumindest wäre ein Argument gegen Klammern. Und gegen Semikolon. Und gegen Unterstriche. Und...und...

Nuya

Ich empfinde Klammersätze in Fließtexten - Kurzgeschichten, Romane - als unheimlich störend. Man kann meiner Meinung nach mit gut gesetzten Gedankenstrichen (mach ich selber) oder Semikolons (setze ich auch, allerdings sehr vereinzelt) sehr hübsch an der Betonung und an der "Proportion" (wisst ihr, wie ich das meine? ;D) des Satzes arbeiten. Klammern markere ich beim Betalesen an - aber das Ja oder Nein entscheidet natürlich der Autor.
Klammern in Forenbeiträgen finde ich prima. ;D Man kann so schön viel nebenher erklären ...  :vibes:

Was den Verweis hier auf Harry Potter angeht; das muss ich mal nachgucken!  :buch:

Ryadne

Wegen Harry Potter: Ich weiß noch, dass das in irgendeinem Gespräch zwischen Dumbledore und Harry aufgetaucht ist. Bin gerade mal das Ende des ersten Bandes auf der Suche danach durchgegangen. Die Klammern sind mir nicht begegnet, dafür aber jede Menge Gedankenstriche. Und die stören mich da überhaupt nicht. Habe mal versucht, das durch Kommata zu ersetzen, aber das kam mir wiederum zu umständlich vor. Also um Gedankenstriche bin ich wirklich glücklich, ich finde durch die so gekennzeichneten Einschübe werden Figuren realistischer und nahbarer.

Ich finde es ziemlich bemerkenswert, dass solche Sonderzeichen offenbar in englischsprachigen Werken viel häufiger auftauchen. Frage mich, woran das liegt bzw. warum es da akzeptierter ist.

Zit

#19
Wichtiger ist, finde ich, die Länge dessen, was von den Klammern eingeschlossen wird. Ich neige dazu, Einschübe ab einer gewissen Länge zu überfliegen, um dem Hauptsatz weiter folgen zu können. Auch gerade aus der Erfahrung heraus, dass, je länger der Einschub, umso mehr Geschwafel darin steckt. Gerade in Forendiskussionen.

Klammern in der wörtlichen Rede finde ich trotzdem seltsam. So rein optisch. Wenn mich der Text aber gefangen nimmt, ist das nur ein kleineres Übel, an dem ich mich nicht störe. Ich stelle mir solche Sachen dann immer so vor, dass die sprechende Figur die Stimme senkt bzw. eben einen ganz eigenen Ton anschlägt, der eben heißt: "Hier erkläre ich nur und unterbreche meine Hauptnachricht an dich." Alles halb so wild.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt