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Sind Fantasy-Autoren Autoren 2. Klasse?

Begonnen von Luciel, 29. Januar 2013, 20:33:20

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Arcor

Zitat von: Churke am 30. Januar 2013, 12:14:41
Das war keine Magie, sondern ein Wunder.  ;)

Die wundertätigen Heiligen in der Antike legten größten Wert darauf, dass sie keine (heidnische) Zauberei, sondern ausschließlich die Macht Gottes einsetzten.

Muss man sich so vorstellen wie den Paladin im Fantasy-Rollenspiel.  ;D
:rofl: Made my day, Churke. Ich muss mich zusammenreißen, um hier grad nicht vom Stuhl zu fallen.  ;D
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Alana

#31
Ich bin ja schon lange der Überzeugung, dass Religion für die Menschen früher, mit ihrem sehr eintönigen, anstrengenden Leben, vorrangig Eskapismus erster Güte war. ;D
Alhambrana

Linda

@Snö

zu den ewiggleichen Kritikerkommentaren ist eigentlich alles Wesentliche bereits gesagt.
Tolkien sei Dank.

HauntingWitch

Zitat von: Feuertraum am 30. Januar 2013, 11:45:05
Was mir dazu heute morgen eingefallen ist: Die Bibel besteht eigentlich auch aus Fantasyelementen:

Der Garten Eden (erschaffene Welt)
Wein zu Wasser-Wandlung (Magie)
Sprechende Tiere
Gott
Reise mit Selbsterkenntnis...

...das vieläugige Monster, das so mir nichts dir nichts aus der See steigt...  ;D

Ludovica

#34
Ist doch ganz genauso, wie ein großer Teil des deutschen Kanons nicht nur Elemente von Fantasy hat, sondern heutzutage sehr eindeutig als Fantasy eingeordnet werden würde  ;D Ich sag nur Faust... Außerdem die gesamte deutsche Romantik (vor allem mein alter Freund E.T.A. Hoffmann). Vom englischsprachigen 'Kanon' mal gar nicht zu reden. Mary Shelley wird ja nicht umsonst im englischsprachigen Raum als die Mutter der fantastischen Literatur bezeichnet. Dann haben wir da noch Herrschaften wie Wilde, Stoker, Verne... Und von Shakespeare und seinen Elfen und Naturgeistern brauch ich auch gar nicht erst anfangen...

Geschichten sind eben das, was die Nachwelt daraus macht. Und nicht das, was Kritiker daraus zu machen versuchen.

Zanoni

Also ich persönlich sehe diese (und ähnliche) Diskussionen nicht allein auf den Buchmarkt beschränkt, sondern ganz allgemein, in (fast) allen gesellschaftlichen Bereichen als vorhanden an.

Es scheint mir vor allem ein Streit zwischen "Realisten" und "Phantasten" zu sein.

Erstere sind der Ansicht, dass nur das zählt und von "Wert" ist, was die "Realität" möglichst genau beschreibt. (Wobei der Begriff "Realität" selbst eigentlich nie definiert wird.) Letztere verlassen diesen Bereich des "Realen" und erschaffen allein mithilfe ihrer Vorstellungskraft reichlich "Phantastisches". Das allein wird bereits als "Eskapismus" bezeichnet und damit im harmlosesten Fall mit "Unvernunft" und im übelsten Fall als "Verrücktsein" gleichgesetzt.

Interessant dabei ist allerdings, dass in der gesamten Menschheitsgeschichte vor allem die "phantastischen Stoffe" nicht nur selbstverständlich, sondern auch stets am beliebtesten waren. Es sind gerade diese Geschichten, die nicht nur Jahrhunderte, sondern Jahrtausende überstanden haben und sich noch heute großer Beliebtheit erfreuen. Seltsam, oder?

Das wird jedoch etwas verständlicher, wenn man sich bewusst macht, wie die Menschen früher "die Welt" gesehen hat. Egal in welche Zeit oder Kultur man schaut, stets betrachteten die Menschen die Welt insgesamt als etwas "Magisches". Eigentlich alle haben sich nicht auf das Offensichtliche beschränkt, sondern auch auf die weniger offensichtlichen Dinge und Zusammenhänge, für die es noch keine genaueren Erklärungen gab. Außerdem war es ein stets sehr beliebtes Vorgehen, bestimmte Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten in Form von bildlichen Vergleichen und/oder symbolischen Geschichten zu veranschaulichen und weiter zu geben. Insbesondere bei den Naturvölkern war es auch selbstverständlich, die gesamte Natur als "beseelt" bzw. "lebendig" anzusehen. Dementsprechend phantasievoll waren die Geschichten, die über die Natur erzählt wurden.

Das alles änderte sich bei uns jedoch drastisch im 17. Jahrhundert, als das "Zeitalter der Vernunft" begann. Man sagte all diesem Aberglauben den Kampf an und erklärte nur das als "real", was sichtbar und/oder beweisbar ist. Lebendigkeit selbst war nicht erklärbar und besaß auch keinen Wert. Man ersetzte alte Ideen und Welterklärungsmodelle durch rein mechanistische Erklärungen. Auch das Leben selbst. (So gab es unter anderem unzählige Experimente, in denen man diese Theorie beweisen wolllte, indem man lebende Katzen und andere auseinanderschnitt und danach wieder zusammenflickte. Wie jeder andere Mechanismus sollte auf ein lebendiges Wesen jederzeit in seine Einzelteile zerlegt und zusammengebaut wieder voll "funktionstüchtig" sein.)

Seit dieser Zeit haben sich zwar die meisten rein mechanistischen Theorien der neuen "Realisten" als Irrtum herausgestellt, während vieles von dem, was die "abergläubischen" Menschen früher nur geahnt, oder rein intuitiv bemerkt hatten, als tatsächlich "real" erwiesen (zum Beispiel Naturgesetze, Kleinstlebewese u.v.m). Doch merkwürdigerweise hat das kaum zum Umdenken der "Realisten" geführt. Dass die Welt ... ja, das gesamte Universum ... in Wirklichkeit viel "phantastischer" ist, als es rein mechanistische Modelle beschreiben könnten, ist mittlerweile mehr als offensichtlich, aber sich mit so etwas zu beschäftigen, ist halt ... na ja, im Grunde "bekloppt" ... oder wenigstens eine "Unvernünftigtkeit" ... in jedem Fall aber "Eskapismus".

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die künstliche Begrenzung auf die sogenannte "Realität" sehr viel mehr mit "Eskapismus" zu tun hat, als die Beschäftigung mit phantasievollen Geschichten ... völlig egal, ob die sich mit Fantasywesen oder fremden Welten beschäftigen, oder einfach nur bildhaft-symbolisch bestimmte Prinzipien darstellen, die der "realen" angehören, aber sich mit Phantasie besser veranschaulichen lassen.

Churke

Bei den alten Römern galten alle (!) Romane als minderwertiger Eskapismus. Unterhaltung für Frauen oder so ähnlich. (Das soll kein Sexismus sein, das hat man damals so gesehen)

Und gerade Eskapismus... Die meisten heutigen Romane verweigern sich der Realität. Im 19. Jh. gab es mal den Stil des Realismus, in dem es wirklich darum ging, die Realität darzustellen. Heute ist so etwas gänzlich aus der Mode gekommen. Entweder, weil die Leser die Realität überhaupt nicht wissen wollen. Oder, weil der Autor selbst keine Ahnung und nur mäßig recherchiert hat.

Da soll mir keiner damit kommen, dass er sich mit hehren Tehmen auseinander setzt.



Ludovica

Zitat von: Churke am 30. Januar 2013, 17:15:08
Bei den alten Römern galten alle (!) Romane als minderwertiger Eskapismus. Unterhaltung für Frauen oder so ähnlich. (Das soll kein Sexismus sein, das hat man damals so gesehen)

Im England des frühen 19. Jahrhundert ganz genauso, da braucht man gar nicht so lang zurückgehen ;) (Jane Austens erster Roman setzt sich stark mit der Rolle von Romanen als 'minderwertige' Literatur auseinander)

Feuertraum

@ Zanoni: Sie sprechen mir damit aus der Seele.
Eines meiner Lieblings"bücher" ist "Warten auf Godot" (einer meiner Lieblingsfilme übrigens "Danach"). Mit diesen beiden (in meinen Augen) Meisterwerken greift man genau diesen Realitätswahn an, zeigt, dass Realität nur eine Strömung ist, die zwar ihre Fans hat (und manchmal eine Welt ist, in der man leben muss), aber dass es durchaus viele weitere Ideen existieren, die nun mal ihren Platz neben der Realität haben, wie auch Sterne und Planeten ihre Nachbarn haben.

Übrigens neige ich dazu zu behaupten, dass auch Bücher, die in der Realität spielen, eine Art von Eskapismus sind. Würden die ganzen Tatorte und Schwedenkrimis auch in unserem realen Leben uns betreffen, bräuchte man sie nicht mehr lesen.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

canis lupus niger

Meine gebetsmühlenartige Antwort auf die Frage nach dem Stellenwert von Fantasy-Literatur ist jeweils der Hinweis auf Terry Pratchetts großartige Statements in seinem Buch "Der ganze Wahnsinn", zum Beispiel der Beitrag "Lasst Drachen sein!" Diese Argumente des Meisters intelligenter und humorvoller Fantasy schmettern jedes Klischee vom Eskapismus ins Abseits.
Als Seelenpflaster nach solchen dämlichen Radio-Kommentaren dringend zu empfehlen.
:ithurtsandstings!: :jau:

Zanoni

Stimmt, die Römer waren noch extremer wie wir heute. Der zweite Ausnahmefall in der Geschichte der Menschheit. *g*

Das England des 19. Jahrhunderts würde ich mit zu unserer "westlichen Kultur seit der Aufklärung" zählen. Im Grunde basierten die Ideen und Konzepte auf den im 17. Jahrhundert neu entstanden "Realismus" und haben sich bis in die heutige Zeit in der westlichen Welt als Grundideen erhalten.

Seltsamerweise sieht sich unsere westliche Kultur - insbesondere in Europa - aber selbst vor allem als Nachfolger der alten Griechen. Obwohl sie von den Grundideen mehr mit den Römern gemein hat. Die Griechen waren sehr "phantasievoll", wie wir wissen ... einerseits zwar intellektuelle Riesen, aber andererseits enorm phantasiebegabt. Die Römer waren dafür mehr technisch begabt und vor allem an praktischen Erfindungen interessiert, ohne die sie vermutlich nie zum Weltreich hätten werden können.


Und ja - natürlich sehr auch bei "realistischen" Geschichten, wie Krimis, und besonders bei den meisten Thrillern, sehr viel Phantasie mit ihm Spiel. Und dementsprechend müsste auch dort der Vorwurf "Eskapismus" zutreffen. Man stelle sich nur mal vor, es würde in der Realität nur ansatzweise in ähnlichem Ausmaß gemordet werden wie in diesem Genre! Nein, unvorstellbar ... erfreulicherweise.


Grundsätzlich wird für jeden Roman - egal wie realitätsnah oder -fern - Phantasie benötigt. Ohne Vorstellungskraft geht es nicht. Je größer die dazu notwendige Phantasie jedoch wird, desto weniger "wertvoll" ist der Roman - so offenbar eine allgemein verbreitete Logik. Bei Kindern wird Phantasie gerade noch so toleriert, aber bei Erwachsenen gilt sie eher als "verpönt".

Meiner Ansicht nach ist das eine sehr tragische Entwicklung. Denn ich betrachte Phantasie und Vorstellungskraft nicht als "Fehler" oder "Verrücktheit", sondern als "Talent" und "besondere Fähigkeit". Wir sollten uns keine Sorgen machen, wenn jemand "zuviel Phantasie" besitzt, sondern wenn jemand zu wenig davon hat! Denn gerade die Vorstellungskraft ist doch eine der wichtigsten Fähigkeiten, ohne welche die gesamte Menschheit niemals dort angekommen wäre, wo sie heute ist. Sich etwas vorstellen zu können, was nicht da ist, ist eine Begabung! Denn diese Fähigkeit ist die Grundlage für alles neu Erdachte - für absolut jede neue Errungenschaft! Kunst, Architektur, Landschaftsgestaltung, Erfindungen, selbst politische und gesellschaftliche Fortschritte, wie Demokratie, Freiheit, Menschenwürde usw. ... alles basiert auf der Fähigkeit, sich etwas vorstellen zu können, dass noch nicht da ist. All das gäbe es nicht, wenn es keine Menschen gegeben hätte, welche die notwendige Phantasie besaßen, sich etwas vorstellen zu können, das nicht da ist.

Auch was das Zusammenleben mit anderen Menschen angeht - Verständnis, Toleranz, die Fähigkeit, sich in die Lage eines anderen hineinzuversetzen - ohne die Fähigkeit und Begabung sich etwas vorstellen zu können, das nicht da ist, wäre all das unmöglich.

Insofern sollten wir es nicht als "Mangel" oder "Problem" ansehen, wenn jemand eine "zu lebhafte Phantasie" besitzt, sondern diese Fähigkeit sogar fördern, wo es nur geht.
Meine Meinung ...

canis lupus niger

Zitat von: Zanoni am 31. Januar 2013, 13:44:44
Meiner Ansicht nach ist das eine sehr tragische Entwicklung. Denn ich betrachte Phantasie und Vorstellungskraft nicht als "Fehler" oder "Verrücktheit", sondern als "Talent" und "besondere Fähigkeit". Wir sollten uns keine Sorgen machen, wenn jemand "zuviel Phantasie" besitzt, sondern wenn jemand zu wenig davon hat! Denn gerade die Vorstellungskraft ist doch eine der wichtigsten Fähigkeiten, ohne welche die gesamte Menschheit niemals dort angekommen wäre, wo sie heute ist. Sich etwas vorstellen zu können, was nicht da ist, ist eine Begabung! Denn diese Fähigkeit ist die Grundlage für alles neu Erdachte - für absolut jede neue Errungenschaft! Kunst, Architektur, Landschaftsgestaltung, Erfindungen, selbst politische und gesellschaftliche Fortschritte, wie Demokratie, Freiheit, Menschenwürde usw. ... alles basiert auf der Fähigkeit, sich etwas vorstellen zu können, dass noch nicht da ist. All das gäbe es nicht, wenn es keine Menschen gegeben hätte, welche die notwendige Phantasie besaßen, sich etwas vorstellen zu können, das nicht da ist.
(...)
Insofern sollten wir es nicht als "Mangel" oder "Problem" ansehen, wenn jemand eine "zu lebhafte Phantasie" besitzt, sondern diese Fähigkeit sogar fördern, wo es nur geht.
Meine Meinung ...

Bravo! Nüchtern kalkulieren können auch Maschinen. Kreativität und Phantasie sind das Privileg von Menschen (und vielleicht einigen nahen Verwandten).

Maja

#42
In meinen Augen geht der Trend deutlich in Richtung Akzeptanz des phantastischen Genres. Wenn ich die heutige Lage vergleiche mit der Situation vor zehn, fünfzehn Jahren - Fantasy ist heute viel präsenter, ist in den Buchhandlungen promimenter platziert, und wir haben eigentlich ständig irgendwelche phantastischen Titel auf den Bestsellerlisten. Fantasybücher werden mit großem Budget verfilmt, sei es für Kino oder Fernsehen, und das Problem der Literaturkritiker liegt nicht per se am Genre, sondern an den einzelnen Titeln (und dass Literaturkritiker keine Freunde von bestsellerlisten sind, egal was draufsteht, ist eine genreunabhängige Abneigung gegen U-Literatur und Massengeschmack.

Ich erinnere mich an Zeiten, da hat z.B. Montsegur grundsätzlich keine Fantasyautoren aufgenommen (das muss so um 2005/06 rum gewesen sein), und man ist wirklich belächelt worden - damals hatten die Harry-Potter-Bücher Fantasy zumindest im Jugendbereich gerade soweit etabliert, aber es war trotzdem schwer, davon ein Scheibchen abzubekommen. Heute begegne ich eigentlich keinen hochgezogenen Augenbrauen mehr, wenn ich sage, dass ich Fantasy/Mystery/etc schreibe - umgekehrt, wenn ich den Leuten erklären würde, dass ich der neue Peter Handke bin, hätte ich größere Probleme, erst recht hier im Forum.

Was problematisch ist, den Leuten beizubringen, dass Fantasy nicht nur U, sondern auch E-Literatur sein kann - dann sagen sie vielleicht "Ja, Tolkien, das ist schon Literatur!", und ich muss sie unterbrechen und sagen "Nicht nur Tolkien, ich auch!" Wie Coppelia habe ich hohe Ansprüche an meinen Stil, wobei ich ein bisschen schmunzeln musste, als ich gerade meine Lektorin erklärt habe, dass ich eine bestimmte Art zu formulieren, die sie mir jedesmal anstreicht, von den Gebrüdern Grimm gelernt habe und sie auch gerne behalten möchte...

Aber natürlich hat das Fantasygenre immer noch Altlasten aus der Conan-Verschnitt-Groscheheftzeit zu tragen, wo auch Hohlbein noch über stumpfe Barbaren geschrieben hat mit Fell und wenig sonst am Leibe (falls jemand die "Saga von Garth und Thorian" noch kennt). Und ist ist einfach, und wird immer noch, in diesem Genre viel Müll auf den Markt geworfen, der Xte Twilight-Abklatsch, was dem hochliterarischen Ansehen des Genres auch nicht gut tut.

Aber tendenziell denke ich, wir sind als Fantasyautoren längst nicht die Underdogs, für die wir uns halten. Wir wären es nur gerne - so ist unser Genre nun einmal. Der vielgescholtene Held kämpft sich durch, um sich allen Widrigkeiten zum Trotz zu beweisen, während die ganze Welt sich gegen ihn verschworen hat. Darum stürzen sich auch alle immer auf solche Beispiele wie den oben genannten Literaturkritiker, weil er uns ein Weltbild bestätigt, dass es so eigentlich längst nicht mehr gibt. Aber wer mag schon zugeben, in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein, wenn es so in uns verankert ist, dass wir Außenseiter sind? Unser ganzes Selbstverständnis hängt doch daran, dass wir für unsere geliebte Phantastik kämpfen - wo kämen wir denn da hin, wenn wir auf einmal keine Gegner mehr hätten?
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Luna

#43
Zitat von: Maja am 12. April 2013, 04:59:15
In meinen Augen geht der Trend deutlich in Richtung Akzeptanz des phantastischen Genres. Wenn ich die heutige Lage vergleiche mit der Situation vor zehn, fünfzehn Jahren - Fantasy ist heute viel präsenter, ist in den Buchhandlungen promimenter platziert, und wir haben eigentlich ständig irgendwelche phantastischen Titel auf den Bestsellerlisten.
Der Hugendubel, bzw. der frühere Buch-Breuer in Wiesbaden hat schon ewig eine riesige Fantasy-Abteilung. Schon vor Jahren hat er das Schaufenster umgestaltet, das zeigt ein Buchregal, in dem nur Fantasy-Romane stehen :wolke:.
Besagter Peter Hetzel aus dem Frühstücksfernsehen kenne ich auch und den mag ich. Ich habe ihn bislang überhaupt nicht als Fantasy-Gegner erlebt. Vor Jahren hat er z. B. den letzten Teil von Stephen Kings Dunkler Turm Saga dermaßen in den Himmel gelobt (zurecht) und durch ihn habe ich mir auch Kings Anschlag gekauft. Von dem war er ebenfalls ganz begeistert.


Zit

Zitat von: Maja am 12. April 2013, 04:59:15Unser ganzes Selbstverständnis hängt doch daran, dass wir für unsere geliebte Phantastik kämpfen - wo kämen wir denn da hin, wenn wir auf einmal keine Gegner mehr hätten?

Gegner gibt es genug. Vll. nicht mehr im Literaturbetrieb, aber wenn ich da an die reine Leserschaft denke... Da wird Fantasy immer noch klischeehaft nur mit Drachen und Elfen gleichgesetzt. Es besteht also weiterhin Aufklärungsbedarf, aber an anderer Front.
Auf der anderen Seite würde ich mich noch nicht zurück legen wollen. Wir sind vll. in der Mitte angekommen, aber wir wollen ja an die Spitze. :darth: Und uns eben auch einen festen Platz in der E-Literatur sichern.
Und persönlich hätte ich dann gern auch, dass noch mehr deutschprachiger Nachwuchs nach oben kommt.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt