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Die Problematik schöner, realer Orte

Begonnen von Spinnenkind, 18. April 2012, 12:02:31

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metajinx

Hm, da ich gerade darüber nachgedacht habe - ich denke, am sichersten fährt man damit, eine Stadt so ausführlich zu beschreiben, wie man sie selbst empfindet, wenn man zum Beispiel in eine Stadt einer völlig anderen Kultur kommt.
Als ich das erste Mal in London war, habe ich mich nicht so sehr über das Linksfahren gewundert, als eher über die Supermärkte, die irgendwie ganz anders sortiert waren, und wo ich eine Ewigkeit gebraucht habe um mich auszukennen, oder das Verhalten der Leute in alltäglichen Situationen, wie sie miteinander umgingen, oder wieviele Leute dort scheinbar täglich in Parks gehen, wie zutraulich die Enten im Hyde Park waren, wie die Tickets in der U-Bahn gewertet werden (und dass sie kaputt gehen wenn man sie zu dicht an anderen Karten mit sich führt), wie dort Trinkgelder gegeben werden, und so weiter.
Den Baustil habe ich eigentlich nur dort beachtet, wo er wirklich ausgefallen war, wie zum Beispiel am Camden Market, und ich denke deutsche Leserschaft benötigt keine zu detailierte Beschreibung von Umgebung in deutschem Lebensraum - ausser dort wo man wirklich hinguckt und sich wundert.

Für Leute aus anderen Räumen oder gar anderen Zeiten sieht die Sache schon wieder anders aus, da wundert man sich vermutlich sogar schon darüber, dass jeder selbst kocht und in einer Stadt erlaubt ist, soviele Feuerquellen in allen Häusern zu haben, obwohl ein Brand verheerend wäre. Oder darüber, dass niemand Nachts Dreck aus dem Fenster kippt, dass die Leute sich gegenseitig kaum beachten, dass man in einem Geschäft alles bekommt, und irgendwie jeder nur unterwegs zu sein scheint - ganz ab davon dass man nicht ständig von Männern belästigt wird, obwohl man alleine unterwegs ist. Da ist die Umgebung glaube ich nur sekundär wichtig.