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[Medizin] Dauer von Obduktionen / Aufbewahrung in der Pathologie

Begonnen von Alaun, 07. April 2012, 12:19:38

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Alaun

Hallo,

kann mir jemand von euch bei der Frage helfen, wie lange Leichen eigentlich gewöhnlich in der Pathologie aufbewahrt werden können? Gibt es da gesetzliche Vorgaben? Und wie lang dauert eine Obduktion üblicherweise?

In der Geschichte, an der ich gerade schreibe, sind keine Angehörigen der Leiche aufzutreiben und die Todesursache ist ominös bzw. nicht ermittelbar. Wie lange liegt diese Leiche dann voraussichtlich in der Pathologie?

Danke für eure Hilfe!
Liebe Grüße,
*Aquamarin


Churke

Zitat von: Aquamarin am 07. April 2012, 12:19:38
Und wie lang dauert eine Obduktion üblicherweise?

Wikipedia sagt im Durchschnitt 2 - 4 Stunden. Die Obduktion, die ich gesehen habe, ging aber erheblich schneller, wahrscheinlich unter einer Stunde (habe nicht auf die Uhr geschaut), wobei der Arzt noch eine Menge erzählte und kommentierte. Allerdings stand die Todesursache ziemlich schnell fest: Tod durch Ertrinken, bei einer Wasserleiche nicht unbedingt überraschend, aber man weiß ja nie...

Sprotte

Den zwei Stunden stimme ich zu. Quelle: Buch von Dr. Michael Baden, Leichenbeschauer in New York City gewesen (den kennt man vielleicht von der TV-Sendung "Autopsie")

In der Regel werden die Leichen bei natürlicher Todesursache sofort nach Feststellung derselben und der Identität freigeben. Teile von Verbrechensopfern (Mikroskopschnitte, teilweise Organe) werden mitunter jahrelang bis zum Abschluß des Gerichtsverfahrens und aller Revisionen aufbewahrt.

Alaun

Ok, hm... Dann muss ich mir einen Grund ausdenken, weshalb meine Leiche 3 Tage in der Kühlung liegt. Das muss sie nämlich.  ;)

Sprotte

Oh, das geht!
Vermutete natürliche Ursache laut Sanitäter/Hausarzt, gleichzeitig Massencrash mit Reisebus, deswegen brummt der Bär in der Pathologie.

Alaun


Vali

Vorsicht, bei unnatürlicher oder ungeklärter Todesursache bleiben die Leichname nicht in der Pathologie! Die werden von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und noch am selben Tag zur Gerichtsmedizin transportiert. Gerichtsmedizin und Pathologie sind zwei verschiedene Paar Schuhe!
Dass eine Leiche 3 Tage im Kühlraum liegt, kann mal passieren. Zum Beispiel müssen noch Angehörige gesucht werden, die müssen noch überlegen ob sie einer Obduktion zustimmen, es ist einfach voll, der Pathologe muss noch ältere Leichen erst untersuchen, die Leiche könnte Tuberkulose haben und das Team hebt sich den deswegen für später auf, der Zivi hat gestern einen der L-Räume vergessen oder er war krank und es hat sich sonst keiner zuständig gefühlt usw.. 3 Tage sind eigentlich nichts, was man unbedingt erklären müsste. Die Bahn würde dazu sagen "Aufgrund einer Betriebsstörung..."  ;)
Die Obduktion geht ganz schnell. In einer Stunde waren wir meist fertig. Voraussetzung ist da natürlich auch ein guter Präparator, der schnell und geschickt mit den Messern ist. Eine gerichtsmedizinische Obduktion dauert aber länger, aber auch nur ein paar Stunden.

Alaun


Felsenkatze

Gerade, wenn Angehörige noch gesucht werden, hört man das ja immer mal wieder, dass Leichen länger liegen bleiben. Überfüllung klingt auch plausibel, andere Fälle, hinter denen irgendwie Druck gemacht wird, werden vorgezogen (was weiß ich, irgendwelche Stars, die vielleicht Drogenopfer waren, oder so).

Ist das Thema damit eigentlich durch?

Alaun

Hallo Felsenkatze,

oh, sorry, hab vergessen das Thema als erledigt zu kennzeichnen! Wird sofort gemacht.
Danke euch allen!  :knuddel:

Felsenkatze

;) Wäre gar nicht mehr nötig gewesen. Wenn ich weiß, dass es durch ist, verschiebe ich es gleich, und dann kommt das "erledigt" eh wieder weg. Ist ja nur ein Hinweis, dass ich ins Archiv schieben kann.