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Wie finde und behalte ich den "roten" Faden in meinen Geschichten?

Begonnen von Czara Niyaha, 13. Juli 2020, 18:01:01

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Araluen


Wahtaria


Trippelschritt

Zitat von: Churke am 14. Juli 2020, 14:20:07
Zitat von: Trippelschritt am 13. Juli 2020, 19:48:59
Schritt 1: Fasse Deine Geschichte in einem Satz von nicht mehr als fünfzehn Worten zusammen. Solltest Du dazu nicht in der Lage sein, dann kennst Du Deine Geschichte nicht.

Mit dem Pitch tue ich ich mir auch immer schwer, aber das hat nichts mit dem roten Faden zu tun. Da geht es einzig um die Frage, welche Aspekte des Plots ziehen und welche man besser weglässt.

Mit dem roten Faden ist das eigentlich ganz einfach: Eine Figur muss ein Problem lösen und dabei tauchen immer neue Probleme auf, bis die Figur ihr Ziel erreicht oder daran scheitert. So definiere ich einen Erzählstrang und so würde ich auch jeden Perspektivträger aufbauen. Der rote Faden ist das Ausgangsproblem, zu dem muss man immer wieder konsequent zurückkehren. Dann klappt es auch.

Tschuldige, dieses Posting habe ich übersehen. Ich habe nicht behauptet, dass es einfach ist, einen guten Pitch zu schreiben, aber von diesem Marketingwerkzeug zum Verkaufen habe ich nicht gar nicht gesprochen. Der erste Satz der Schneeflockenmethode diehnt hauptsächlich zwei Dingen: Er ist für den Autor ein Mittel zur Selbsterkenntnis und für den Verlag das Inhaltszentrum des Exposés. Sicherlich kann dieser Satz auch in einem Pitch seinen Platz finden, muss aber nicht.

Und die Verbindung zum Plot ist ganz einfach. Ich vertrete die Ansicht, dass man keinen guten Plot erfinden kann, wenn man nicht weiß, worum es in der Geschichte geht. Und das behaupte ich als fast reiner Bauchschreiber, der in einem summenden Nebel beginnt zu schreiben und fast keine Orientierung hat. Wenn die Geschichte gut im Unterbewusstsein verwurzelt ist, oder dort wächst und wuchert, kann man eben erst am Ende des ersten Schreibdurchgangs hoffentlich erleichtert sagen: Ah, also darüber habe ich geschrieben. ;D

Einen Pitch habe ich da aber noch lange nicht. (Und ein Exposé leider auch nicht, geschweige denn Klappentext und was man sonst noch so braucht.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Churke

Zitat von: Trippelschritt am 25. Juli 2020, 13:09:27
Ich vertrete die Ansicht, dass man keinen guten Plot erfinden kann, wenn man nicht weiß, worum es in der Geschichte geht.

Ich meinte nicht, dass man nicht weiß, was man schreiben will. Aber eine Geschichte kann mehrere Aspekte haben. Bei einem Krimi ist die Sache einfach. Man hat eine Leiche und muss den Täter ermitteln und überführen. Das ist die Geschichte. Die Scheidung, der Vater-Sohn-Konflikt und Korruptionsermittlungen sind nur Beiwerk.
Aber wie willst du "Brave New World" in 15 Wörtern zusammen fassen? Wer kennt die Handlung von 1984?  Die Geschichte ist das nur das Gerüst, an dem die Brave New World aufgezogen wird. Unter diesen Bedingungen kann man vom festen Plot schon mal abweichen und sollte es vielleicht auch tun. Aber dabei ist Vorsicht geboten und ich stehe zu meinem Rat, dass man sich immer darüber im Klaren sein wollte, was man gerade sagen will. Mit "Die Figur ist mir symapthisch" oder "der Nebenplot gefällt mir" schreibt man sich schnell ins Abseits.

Trippelschritt

@ Churke: Da bin ich völlig Deiner Meinung.

Alle meine eigenen Geschichten haben gleich mehrere Botschaften auf unterschiedlichen Ebenen. Und ich bin ja nicht der Einzige, der so schreibt. Deswegen tue ich mich am Ende oft sehr schwer, den einen Satz zu finden. Aber bisher gab es immer einen Aspekt, der schwerer wog als die anderen. Den zu finden, ganz manchmal recht therapeutisch sein.  :darth:

Dir noch einen schönen Sonntag
Trippelschritt

Czara Niyaha

Aktuell mache ich einen "Rundumschlag" in meiner Welt, um meine Ideen zu sortieren. Dabei bin ich auf eine Frage gestoßen, die mich schon länger beschäftigt. Auch wenn es nichts mehr mit meinem eigentlichen Thema zu tun, wollte ich nicht  schon wieder einen neuen Beitrag eröffnen. In meiner Welt gibt es zwei Völker, die in der Vergangenheit ein Volk waren. Aufgrund eines Vorfalls hat sich das Volk gespalten. Die Evolution und die Zeit hat ihr übriges getan, und die Völker haben sich ihren unterschiedlichen Lebensumständen angepasst. Mein Problem ist die Namensgebung der Völker. Ursprünglich hatten sie einen Namen. Allerdings bin ich hin und her gerissen bei dem Namen des anderen Volkes. Aktuell klingen die Namen sehr ähnlich, um auf die einstige Verbindung hinzuweisen. Aber schon seit längerem geistern mir Fragen und Gedanken durch den Kopf: Wenn es ein so einschneidendes Erlebnis war, weswegen sich das Volk gespalten hat, ist es dann nicht logisch, wenn sich auch der Name des "neuen" Volkes abgrenzt? Wie reagiert der Leser auf die Ähnlichkeit der Völker? Eher verwirrend, oder verständlich? Antwortet ruhig spontan aus dem Bauch heraus, oder teilt eure Erfahrung mit mir.  :)
Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Phlox

Spontan: Mich verwirren ähnlich klingende Namen oft, besonders, wenn es sich um Namen aus Sprachen handelt, die mir fremd sind. (Also, John und Jan wären vermutlich nicht ganz so problematisch wie, öh, Aragorn und Aragurn  :)  )
Aber ich lese auch sehr schnell und dafür vermutlich nicht immer ganz sorgfältig, bin also garantiert nicht repräsentativ.

Trippelschritt

Wenn ihr jetzt hier über Namen diskutieren wollt, empfehle ich einen Mod zu bitten, das abzutrennen. Es hat mit dem roten Faden nichts mehr zu tun.

Liebe Grüße
Trippelschritt