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Technische Erfindungen – entwickeln und beschreiben

Begonnen von eclipse, 29. August 2010, 06:38:24

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eclipse

Hallo liebe Tintenzirkler! :winke:

Ich trage mich schon seit Längerem mit dem Gedanken, in meine recht klassische, wenn auch etwas düstere Fantasy-Welt einige Arcanepunk-Elemente einzubauen – meine Hexenmeister sollen halborganische Artefakt-Implantate entwickeln, erschaffen und anwenden. Tja... :hmmm: Der Plan hat inzwischen schon ziemlich Staub angesetzt, aber als ich vorhin ein paar Folgen von Gene Roddenberrys ,,Andromeda" angesehen habe, hat der blanke Neid das Feuer der Begeisterung erneut entfacht und mich an eine Frage erinnert, die ich hier eigentlich schon lange einmal loswerden wollte:

Wie erfindet man für seine genialen Erfinder-Protagonisten geniale Erfindungen, wenn man selbst nur ein kleiner Geschichtenschreiber ohne jeden Sinn für Physik, Chemie, Chirurgie, Mechanik oder Technik ist? Und wie verkauft man dem Leser diese Entwicklungen schmackhaft, ohne dabei lächerlich zu wirken?

Gerade wenn die Technik zu einem tragenden Handlungs-Element wird, kann ich mir vorstellen, dass ein einfacher Musen-Kuss nicht mehr ausreicht, um eine überzeugende Umsetzung hinzubekommen. Oder doch?

Wie geht man das ,,Erfinden" am besten an? Wie kommt man auf so hübsche Begriffe wie "Electro-Ikonograph" oder ,,Tesserakt-Generator"? Und in welcher Form bringt man das Ganze dann am besten in die Geschichte ein, damit der Leser zwar genug Informationen bekommt, um der Problematik folgen zu können, aber nicht so viele, dass er dadurch gelangweilt, überfordert oder vollkommen ,,entmystifiziert" wird?

Ich bin mir sicher, gerade die Sci-Fi- und Steampunk-Spezialisten unter euch haben diesbezüglich schon einiges an Handwerkszeug und Erfahrung sammeln können. Würde mich sehr freuen, wenn hier ein paar Gedanken dazu ins Rollen kämen. :)

Viele Grüße,
die eclipse.

Rika

Also, ich würde damit anfangen, mir zu überlegen, was die geniale Erfindung denn sein/bewirken soll, und dann diese Idee nehmen und ein bißchen mit Leuten diskutieren, die bewanderter sind. Wenn sich dann so langsam eine nähere Idee rausschält, vielleicht auch mal Grundlagen ein bißchen anlesen, sonst ganz direkt einen Fachmenschen suchen, der die Materie prüfen kann und dafür sorgen, daß es sich zumindest nicht total falsch anhört.

Alia

Hallo eclipse,

deine Idee gefällt mir. Ich habe Arcanum jetzt schon zwei mal durchgespielt. Soll deine Welt so ähnlich sein?

Ich würde damit anfangen, dass ich erstmal die Eckpfeiler der Technik und der Magie festlege. Was geht? Was geht nicht? Und am besten auch: warum?

Und dann vom Bekannten zum Unbekannten entwickeln.

Magische Artefakte kennt man. Implantate kennt man. Was ist bei dir anders? Du verbindest beides. Es sind halborganische Implantate. Woraus? Gewebe + Metall?

Wie stellt man so etwas her? Gewebe züchtet man in unserer Welt in Nährlösungen aus Zellen. Man ist soweit, dass man Grundgerüste aus Biomaterie verwendet und sich dort dann die Zellen ansiedeln. Das klappt wohl auch im Körper (google mal "künstliche Gelenke" "Stammzellen", dann findest du etwas dazu)

Den künstlichen Teil der Artefakte kannst du auch wieder "klassisch" erschaffen. Und dann musst du beides kombinieren.

Nächste Frage ist dann: wie wird das ganze eingesetzt? Auch da würde ich den "bekannten" Weg mittels OP wählen. Man könnte jedoch evtl. magisch heilen oder auch mit einem magischen "Lasermesser" schneiden, etc. Also das ganze etwas verfremden.

Und wie das ganze erfunden wird? Weisst du, wie der Fernseher funktioniert? Wie er erfunden wurde? Interessiert es dich? Ich würde die ganze Erfinderei von einem Außenstehenden aus erzählen. Der ist dabei, als die Grundidee kommt. Hier vielleicht: Artefakte muss man mitnehmen, damit sie wirken. Man kann sie verlieren, vergessen, sie können entwendet werden.... Hier ist also ein Problem. Die Lösung: Man hat sie "in sich". Dann passiert das alles nicht mehr. Und dann verschwindet der Meister ewig in seinem Raum und will nicht gestört werden. Man hört vielleicht mal, was er macht, sieht Reste von Tierversuchen und wird angemeckert - mehr nicht und dann: TATAAAA - er hat was erfunden. Du erklärste, was es kann und wie es aussieht.

Namen? Schau dir doch mal dein Beispiel an:
Electro: Elektizität/elektronisch
ikono - kommt von griechisch "Bild" oder "Abbild"
Graph - wieder griechisch "Schrift"

Tessarakt: vierdimensionaler Würfel
Generator: kommt von Latein "hervorholen, erzeugen"

Neue Namen kannst du genauso generieren. Du nimmst Fremdwörter (Latein oder griechisch ist klasse, die klingen immer wissenschaftlich) und suchst etwas, was Form, Funktion oder Resultat deiner Erfindung beschreibt und gut klingt.

Grummel

Hallo Eclipse,

ich weiß nicht ob dir das hilft.. aber serv doch mal ein wenig auf den Webseiten von Games Workshop. Egal ob Warhammer oder Warhammer 40K... die haben wunderschöne Bilder und Beschreibungen der ziemlich abgedrehten Gerätschaften die dort genutzt werden. Mit vielen Pseudo-wissenschaftlichen Erklärungen. Davon kann man auch als Laie eine Menge ableiten.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Telas

#4
Wie heißt das alte Sprichwort: Not macht erfinderisch. Normalerweise wird selten etwas ohne einen triftigen Grund entwickelt, es muss ja irgendein unbefriedigender Zustand vorherrschen, der durch die neue Entwicklung gemildert oder verändert werden soll.
Meiner Meinung nach würde es es erst einmal helfen, das Problem genauer zu beleuchten, das zur Entwicklung der neuen Erfindung inspirieren soll.
In einer gewissen Weise würde ich also Ursachenforschung betreiben. Als nächsten Schritt würde ich mir den Wunschzustand überlegen. Wohin will der Protagonist/ die Gesellschaft kommen, was soll erreicht werden.
Und erst, wenn Ist- und Sollzustand bekannt und genau definiert sind, würde ich mir Gedanken darum machen, wie die Lücke am besten zu füllen wäre.
Was das Forschen an sich angeht: in der Fantasy wären meiner Meinung nach finstere Labors mit allerhand dampfbetriebenen Apparaten denkbar. Wenn es jetzt speziell um Artefaktimplantate geht würde ich einfach totes Gewebe von irgendeinem Lebewesen alchemisch behandeln. Ein paar Pflanzen mit ausgefallenen Namen, die auch durchaus real existieren können, in einem Kessel zu einem Trank zusammengebraut und mit irgendeinem Zauber bearbeitet, das dürfte wohl der einfachste Weg sein. Mit Magie lässt sich in der Fantasy fast alles erklären.
Oder man macht es wie in diesen alten Zombiefilmen, in denen ein Kadaver ausgeweidet und anschließend manipuliert wird.

Talea

Hallo Eclipse,

ich denke dass es möglich ist auch mit nicht unbedingt einem naturwissenschaftlichen Verständnis trotzdem was hinzubekommen.
Du hast zwar von einer Klassischen Fantasy- Welt geredet. Jedoch hat dich Andromeda wieder in die eine Richtung gelenkt. Ich weiß ja nicht in welcher Zeit deine Geschichte sich abspielt, aber bei der Entwicklung von Technischen Geräten könnte man sich noch die Fragen stellen: Ist die Technologie neu oder wurde sie schon viel früher entwickelt? Ist das Wissen darüber, bei deinen Magieren ganz verbreitet? Wurde es irgendwann wiedergefunden, also Artefakte aus einer früheren Zeit?
Ich habe diese Fragen im Kopf, weil ich daran dachte, dass viele Erfindungen oder Gedanken, die noch nicht allzu lang her schienen, auch schon in der Antike, wenn auch nicht so genau gewusst wurden. Das heißt, dass Technologie und Wissen ja auch verloren gehen kann. Das hätte für dich den Vorteil, wenn es vielleicht schon Älter ist, dass man wie es Funktioniert vielleicht nicht mehr allzu genau weiß, wodurch du nicht alles so genau beschreiben könntest, da es auch verlorenes Wissen sein würde.
Andererseits, wenn du was erklärst, zeig es wirklich immer anderen, ob die Verstehen, was du da beschreibst, vielleicht wirklich jemanden, der ein besseres physikalische oder technisches Verständnis dazu hat.
Das Problem bei solchen Beschreibungen ist auch, denke ich, dass die Frage ist, wie viel der Leser mitbekommen soll. Hast du jemanden als Leser, der da ganz gut sich damit auskennt, dann ist der über viele Informationen froh und freut sich. Jedoch gibt es dann Leser, die so was nicht wirklich interessiert, können eben so lange Ausführungen langweilen, weil man irgendwann möglicherweise nicht mehr durch steigt.  Bei so was muss man auch die Leser berücksichtigen, die man nicht allzu viel verschrecken darf. Vielleicht gibt es einen Mittelweg?
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig damit helfen konnte.

Zit

#6
Ich würde mich in der Geschichte umsehen, was es alles an technischen Spielereien gab (in der Tat haben sich viele heutige wichtige Techniken aus solchen Spielereien entwickelt bzw. gaben jene den Anstoß dazu). Dann schauen, was brauch ich für die Geschichte (von wegen Telas und Nöte) und versuchen zu adaptieren. Phantastik kommt dann, wenn den Gerätschaften zusätzliche Funktionen gibst, die durchaus abgedreht sein können, und du dir auch in Grundzügen bewusst bist, was es braucht, um diese Gerätschaften mit ihren Zusatzfunktionen in Betrieb zu nehmen (von wegen Alia und Bio-Implantate).

Ich vertrete den Standpunkt, dass du anfangen musst, dich in Grundzügen mit Technik zu befassen. Um (frei) Inspector Very Long zu zitieren: "Der Ich-kann-nicht wohnt in der Ich-will-nicht-Straße."
Das heißt nicht, sich irgendwelche physikalischen Formeln einzuhämmern, sondern zu versuchen, die Funktionsweisen von Techniken zu verstehen, die du für deine Geschichte angedacht hast. Nur was du verstehst, kannst du verändern. Da hilft es dann auch nicht, andere die Arbeit machen zu lassen (pfui, Nachfragen&gemeinsam Brainen - okay) und sich von ihnen alles ellenbreit erklären zu lassen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Faol

Das tolle wenn man in einer eigenen Welt schreibt, ist, dass alles möglich ist. Allerdings muss man doch ein bisschen recherchieren, damit die Idee nicht zu abgehoben wirkt. Außerdem solltest du darauf achten, dass deine Erfindung, der Zeit deiner Welt entspricht. In eine Mittelalterliche Welt würden keine neuen Techniken passen. Aber bei dir klingt das ja eher nach einer fortschrittlichen Welt. Da sind dir weniger Grenzen gesetzt, würde ich sagen.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

eclipse

Ja, langsam formt sich da ein Ablauf in meinem Hirn. :hmmm:
Im Augenblick erscheint mir Alias ,,vom Bekannten zum Unbekannten"-Ansatz als ein guter Leitfaden – ich beginne mit ein paar Magie-Grundlagen, erschaffe daraus einen klassischen Elementar, verbessere diesen bis zum Exzess, versuche anschließend, ihn in ein Artefakt einzubinden und muss dann eben so lange Versuche anstellen, bis das Artefakt tatsächlich menschen-kompatibel ist und ohne unerfreuliche Nebenwirkungen genau das leistet, wofür es erschaffen wurde.
Dabei habe ich allerdings das Glück, dass es bei mir tatsächlich ,,nur" um Arkano-Technologie geht und ich deshalb bezüglich der arkanen Grundlagen sehr freie Hand habe – würde ich aber tatsächlich SciFi schreiben wollen, wäre ich schon an der Stelle mit dem ,,Bekannten" ziemlich aufgeschmissen: Quantenphysik ,,kenne" ich nun mal nur aus dem SciFi-Kontext, daher bliebe mir wohl erst mal nur schnödes Abkupfern und Abändern. ???

Ich hatte mal einige Kurzweil mit einer magie-theoretischen Abhandlung über die Sphaerologie in DSA. Nach spätestens drei Absätzen bin ich komplett ausgestiegen und dachte mir: ,,Wow, wie kann sich ein Mensch einen so plausibel klingenden, hochkomplizierten Unsinn ausdenken und das überzeugend über fünf Seiten hinweg durchziehen, wenn es mir bereits nach einer halben Seite zu hoch wird?"
Welches Äquivalent stand dafür im Hintergrund Modell? Und wie findet man dieses geeignete Äquivalent erst?
Ich studiere Informatik, ich könnte meinen Artefakten ohne Probleme einen Code verpassen und über die Funktionalität des implementierten Algorithmus fachsimpeln, aber es wäre für meinen Geschmack schlichtweg unpassend, weil ein Algorithmus für mich das absolut Unmagischste ist, was ich mir vorstellen kann. Spätestens, wenn der Untergang der zivilisierten Menschheit dann auch noch durch einen Laufzeitfehler bei Anwendung des magischen Implantats ausgelöst wird, kann ich meine Geschichte guten Gewissens als Parodie bezeichnen. ;) Und ohne besagtem Studium stünde mir noch nicht einmal diese Tür wirklich offen.

Unter diesem Gesichtspunkt finde ich auch die Sache mit den Begrifflichkeiten nach wie vor etwas heikel. Ich möchte beispielsweise ungern über eine ,,arkan evozierte Impuls-Transmission im Gehirn" schreiben, wenn in meiner Welt über Gehirn und Nervensystem eigentlich noch gar kein medizinisches Wissen existiert; aber der forschende Arkanologe sollte sich in seinem Handwerk ja trotzdem von einem Metzger oder Quacksalber unterscheiden und nicht nur wissen, was er da tut, sondern es auch fachmännisch erklären können.

Zitat von: Zitkalasa am 29. August 2010, 13:51:46Ich vertrete den Standpunkt, dass du anfangen musst, dich in Grundzügen mit Technik zu befassen. Um (frei) Inspector Very Long zu zitieren: "Der Ich-kann-nicht wohnt in der Ich-will-nicht-Straße."
Das heißt nicht, sich irgendwelche physikalischen Formeln einzuhämmern, sondern zu versuchen, die Funktionsweisen von Techniken zu verstehen, die du für deine Geschichte angedacht hast..
Genau da liegt der Hund für mich begraben: Wie finde ich die passenden Grundzüge?
Mag sein, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, aber ich wüsste in meinem Fall gerade nicht, woran ich mich als Basis für die Implantation orientieren sollte – moderne Chirurgie, mittelalterliche Medizin, Neuro-Chemie, Reiki, noch mehr Magie-Theorie? Ansätze hätte ich viele, aber jedes dieser Gebiete auf mögliche Abänderungs-Tauglichkeit für mein Setting abzuklopfen, könnte in einen ziemlich langen Holzweg ausarten, der mich letztlich nur vom Schreiben selbst abhält. Dafür bin ich ziemlich anfällig und wenn ich mich erst mal richtig in ein Thema eingelesen habe, übertreibe ich es dann in der Umsetzung meistens auch mit den Informationen, damit meine ganze Mühe nicht ,,umsonst" war. ;)

@ Alia: Arcanum habe ich noch nicht gespielt, aber nach einigen Screenshots würde ich tippen, dass die Arcanum-Welt technisch moderner ist als meine.
Meine Welt ist tatsächlich mittelalterlich; nur meine Hexer nutzen ihre Zeit im Exil, um ihre Forschung voran zu treiben, bis die Menschheit wieder ,,bereit" für ihre segensreiche Rückkehr ist. Dabei haben sie leider etwas ihren Sinn für Humanität verloren und schießen über das Ziel hinaus. Da ihre Erfindungen mit reichlich Herzblut, Mühen und Opfern verbunden sind, fällt es ihnen allerdings dementsprechend schwer, sich diesen Fehler auch einzugestehen und ihn zu korrigieren.

Sternenlicht

oha, das hört sich wirklich schwierig an  ???
wenn deine Welt sehr mitteralterlich ist, würde ich in einem rein magischen Kontext bleiben, mit lateinischen Ausdrücken unterlegt ;).

Ein Implantat könnte man möglicherweise als "Arkane Verbindung" oder als "Seelenverbindung" klassifizieren, halborganisch vielleicht als "dienstbarer Geist".

Alchemie könnte eine große Rolle spielen, oder auch das Manipulation von Magieströmen.

Möglicherweise versteht der Erfinder manche seiner Erfindungen selbst nicht. Oder er erklärt sie in völlig verquarsten Worten, dass der glaubhaft Eindruck entsteht, er weiß wovon er spricht, jeder andere Charakter in dem Buch aber nur staunen kann. Oder sie basieren auf Eingebungen eines Gottes - das könnte auch ein bösartiger Gott sein, der ihn verführen will. Vielleicht hat er auch einen dämonischen Helfer. Ok, ich glaube, ich schweife ab ;)

zDatze

Bei deinen halborganischen Implantaten musste ich sofort an einen Parasiten denken. :hmmm:

Ok, die Frage war aber, wie man auf das "System" hinter einer Erfindung kommt. Ich gehe da immer wie folgt vor: Was war der Ausgangspunkt (Vergangenheit)? Was ist aktuell möglich (Gegenwart)? Wohin entwickelt sich das möglicherweise (Zukunft)?
Wenn man jetzt diese drei Punkte nimmt und sich überlegt welche Entwicklungen man braucht um von der Vergangenheit zur Gegenwart zu kommen, dann hat man schon eine ganze Menge Hintergrundwissen. (Die erste Frage wäre für mich: Wer hat diese Implantate entdeckt? Wie? Wo? Was waren die ersten Einsatzgebiete? Welche Experimente hat man damit gemacht? Welche Probleme sind aufgetreten? etc.)
Die Zukunft ist dann mehr Spekulation und liefert möglicherweise Stoff für den aktuellen Konflikt oder verdeutlicht die Probleme vor denen die Forscher stehen.

Wenn ich das jetzt genauer betrachte, dann erstelle ich eigentlich so eine Art Charakterbogen ... nur eben für die Erfindungen bzw. für die Welt oder Magie. So kann man Stück für Stück die Entwicklung beobachten und bekommt jede Menge Informationen zusammen, die man einfließen lassen kann.

Andrea

Zitat von: eclipse am 29. August 2010, 21:36:35Unter diesem Gesichtspunkt finde ich auch die Sache mit den Begrifflichkeiten nach wie vor etwas heikel. Ich möchte beispielsweise ungern über eine ,,arkan evozierte Impuls-Transmission im Gehirn" schreiben, wenn in meiner Welt über Gehirn und Nervensystem eigentlich noch gar kein medizinisches Wissen existiert; aber der forschende Arkanologe sollte sich in seinem Handwerk ja trotzdem von einem Metzger oder Quacksalber unterscheiden und nicht nur wissen, was er da tut, sondern es auch fachmännisch erklären können.
Wenn in deiner Welt über Gehirn und Nervensystem noch kein Wissen existiert, dann übersetze alle Ideen, die damit zu tun haben, doch einfach in die Vorstellungswelt deiner Charaktere. Was für Vorstellungen haben die davon, womit man denkt, wie man Dinge wahrnimmt usw.? Sprich z.B. nicht von Gehirn, sondern von Geist oder irgendetwas in der Richtung.

sirwen

Hallo eclipse,

Hast du dir schon überlegt, eine kleine Geschichte der wichtigsten Erfindungen in deiner Welt zu machen? Vom Rad bis zum ...? Vielleicht kann es dir auch helfen, Kinderbücher (Altersgruppe 12-16) in der Stadtbibliothek anzuschauen. Da sind oft Dinge für die kleinen Techinkfreaks, aber so erklärt, dass man die Grundzüge versteht, weshalb wann eine Erfindung nötig war oder wie Leute durch Zufall auf eine Erfindung gekommen sind. Obwohl in Fantasy prinzipiell alles möglich ist, würde ich mich trotzdem sehr einschränken in der eigenen Welt. Gerade wenn du selber von dir sagst, dass du technisch nicht so eine Ahnung hast wie ein Physiker, würde ich sparsam mit techno-magischen was auch immer Elementen umgehen. Oder du eignest dir wirklich ein fundiertes Basiswissen an.

Eine weitere Fundgrube wären vielleicht Bücher über Alchimie (da würde ich auch bei den Kinderbüchern anfangen ;) ). Wie die Leute sich damals vorgestellt hatten, was Technik/Chemie ist oder eben nicht. Da kannst du dir bestimmt auch ein paar Begriffe zusammenbasteln.

Liebe Grüsse,
sirwen