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Wörtliche Rede - Begleitsatz

Begonnen von Teben von Westend, 30. November 2019, 00:09:05

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Teben von Westend

Guten Morgen (?),

bin gerade mal wieder "in the zone" - schönes Gefühl, oder?  ;D

Ich schreib also so munter vor mich hin, da stolpere ich mir nichts dir nichts über einen Satz, der mir einfach nicht gefallen will:

"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters," Er zog eine übertrieben rührselige Miene, ,,kämpft für seine Geliebte."

Die fragliche Stelle ist das Ende des ersten Teils der wörtlichen Rede. Punkt? Komma? Sieben Ausrufezeichen zum Hinweisen auf Armleuchter Präsenz?
Dann der Begleitsatz selbst. Großschreibung? Kleinschreibung?

"Richtig" wäre wohl sowas wie: "[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters,", sagte Tybon und zog eine übertrieben rührselige Miene, "[...]" Nur gefällt mir das nicht so recht, weil die wörtliche Rede davor ziemlich lang ist.

Wie handhabt ihr das mit solchen zwischengelagerten Beschreibungen?

Ich glaube ja fast, dass es da grammatisch kein "richtig" gibt - weil es eben immer falsch ist. Nur sollten wir als Kunstschaffende doch über solchen Lappalien stehen  :wart:
Bin mal gespannt auf eure Vorschläge und Intuitionen.

Frohes Schaffen noch!

canis lupus niger

#1
Zitat von: Teben von Westend am 30. November 2019, 00:09:05
"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters," Er zog eine übertrieben rührselige Miene, ,,kämpft für seine Geliebte."
[...]
Wie handhabt ihr das mit solchen zwischengelagerten Beschreibungen?

Persönlich würde ich das vermutlich so schreiben:
"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters ...", er zog eine übertrieben rührselige Miene, "... kämpft für seine Geliebte."
:hmmm:

Zit

Statt dem Komma kannst du auch einen Gedankenstrich setzen. Dann deinen Satz mit "Er (...) Miene." bringen und mit der Rede weitermachen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Mindi

#3
Huhu Teben  :winke:

So hängt man generell die Inquit-Formel an:
Zitat"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters", sagte Tybon.

Sie gehört zur wörtlichen Rede dazu, daher mit Komma nach den Gänsefüßchen und klein. Danach endet sie auf einen Punkt, wenn auch der Satz in der wörtlichen Rede auf einen Punkt enden würde.
Da du den Satz in der wörtlichen Rede jedoch durch sie unterbrichst, geht es in dem Fall also so weiter:

Zitat"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters", sagte Tybon und zog eine übertrieben rührselige Miene, "kämpft für seine Geliebte."

(Edit: Mit canis lupus niger und Zitkalasa überschnitten. Ich persönlich würde die "..." nur hinter den Ritter packen, um zu zeigen, dass er auch eine kurze Pause einlegt.)
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Zit

#4
An sich ja, Mindi. Nur ist das konkrete Beispiel keine Inquit-Formel sondern ein eigenständiger Satz.

Edit:

Möglich wäre auch, den Einschub in zwei Gedankenstriche zu setzen, um den Einschubcharakter zu erhalten.
Oder den Einschub hinten- oder voranzustellen. Ich finde nicht, dass es einen Mehrwert hat, die Rede an der Stelle zu unterbrechen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Kaeptn

Also ohne den Gesamtzusammenhang kann man schwer beurteilen, ob das "sagte Tybon" wichtig ist, wenn zwei Leute sich schon länger unterhalten ist das ja vielleicht ohnehin klar.

Und ich bin Zitklasas Meinung, wäre auch für hintenanstellen, der Einschub ist holperig. "rührselig" würde ich auch überdenken. Passt "mitleidig" nicht besser? Ist halt die Frage ob sein Satz eher mitfühlend oder harablassend gemeint ist. Im letzten Fall muss ein ganz anderes Adjektiv her.

Zitat"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters kämpft für seine Geliebte."
- Bei den letzten Worten zog Tybon eine rührselige Miene.
- Er unterstrich seine (ggf. passendes Adjektiv) Worte mit einer rührseligen Miene.

Aphelion

Ich löse sowas mit den bereits erwähnten Gedankenstrichen und schreibe den Einschub klein:

"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters" – er zog eine übertrieben rührselige Miene – ,,kämpft für seine Geliebte."

Ich nutze hier kein Komma, weil die Gedankenstriche die Kommata ersetzen. Disclaimer: Das ist natürlich nicht immer der Fall, sodass es auch Sätze gibt, in denen Komma und Gedankenstrich direkt hintereinander stehen.

Die Gedankenstriche passen besser zur Betonung, die ich bei so einer Konstruktion beim lauten Lesen verwenden würde. Die Frage ist letztlich, welche Wirkung du beabsichtigst.

  • Ein oder zwei "..." innerhalb der wörtlichen Rede passen, wenn der Sprecher zur Unterbrechung hin langsamer und gedehnter spricht und die Stimme oben hält. Zwei "..." würde ich nur verwenden, wenn der Sprecher wirklich eine Pause einlegt und deshalb den Faden beim Fortsetzen der wörtlichen Rede erst einmal neu aufnehmen muss.
  • Mit einem Gedankenstrich außerhalb der wörtlichen Rede suggerierst du, dass die Rede überhaupt nicht oder nur minimal unterbrochen wird.
  • Ein Gedankenstrich innerhalb der wörtlichen Rede würde auf eine abrupte, spürbare Unterbrechung hindeuten.
Übrigens finde ich derartige Einschübe nicht per se holprig, sondern oft sogar knackiger. :)

Teben von Westend

Vielen lieben Dank für eure Antworten!

Habe mich jetzt letztlich hierzu entschieden:

"[...]und dieses traurige Zerrbild eines Ritters," er zog eine übertrieben rührselige Miene, ,,kämpft für seine Geliebte."

Die "..." passen hier meines Erachtens nicht, weil er eigentlich keine größere Pause macht. Er lässt sich halt nur am Ende seiner etwas längeren Aufzählung (woher man auch weiß, wer spricht) etwas über die Motive des anderen Ritters aus.

Gedankenstriche oder eben eine Hintenanstellung wie von dir, Kaeptn, vorgeschlagen, wären wohl meine zweite Lösung. Aber wie du, Aphelion, sagst, finde ich das auf diese Art irgendwie schön knackig.

Zu "rührselig" - doch, das passt hier und gefällt mir auch ganz gut. Es ist herablassend gemeint, aber wird eben auf eine übertrieben rührselige Art und Weise geäußert. Der Charakter hat einen Hang zur Theatralik ;)

Danke für eure Antworten!

Alia

#8
ZitatRitters," er
Das ist definitiv falsch. Komma und Punkt verschwinden, wenn sie in Anführungszeichen stehen. Nur Fragezeichen und Ausrufezeichen bleiben.
Also so herum:
ZitatRitters", er

Die Regel die du suchst, ist: "Ein eingeschobener Begleitsatz wird in Kommas eingeschlossen."

Teben von Westend

Zitat von: Alia am 01. Dezember 2019, 13:03:31
ZitatRitters," er
Das ist definitiv falsch. Komma und Punkt verschwinden, wenn sie in Anführungszeichen stehen. Nur Fragezeichen und Ausrufezeichen bleiben.
Also so herum:
ZitatRitters", er

Die Regel die du suchst, ist: "Ein eingeschobener Begleitsatz wird in Kommas eingeschlossen."

Jop, der Fehler hat sich aber nur hier im Forum eingeschlichen, nicht im Manuskript selbst ;) trotzdem danke für den Hinweis und den Link.