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Dialog im Dialog?

Begonnen von Drachenfeder, 09. Januar 2010, 00:08:06

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Drachenfeder

Ohje, einen guten aussagekräftigen Betreff hier zu finden ist echt nicht einfach. Aber ich hoffe ich kann es gut erklären. In der Suchfunktion habe ich nichts gefunden. Falls es schon mal so was gab, immer her damit.

Nun zu meiner Frage:

Kann man eine wörtliche Rede in einen Dialog bringen?

Z.B.: Ich habe zwei Charaktere die sich gerade unterhalten. Und wie das auch im wahren Leben ist, kommt eine Situation, bei der einer der Personen erzählt was ein anderer ihm vor Kurzem gesagt hat.

Eigentlich will ich so etwas umgehen, doch in dieser Situtation würde es sehr gut passen. Jetzt weißt ich nicht ob sowas überhaupt möglich ist, und wenn: Wie schreibe ist es am besten? Noch mal "Anführungszeichen" oder kursiv halten? Fragen über Fragen. Ihr wisst sowas doch bestimmt  ;D

LG Drachenfeder



Ary

Ich denke, die eingeschobene wörtliche Rede wird in einfache Anführungszeichen gesetzt. Beispiel:
"Also echt jetzt. Da hat mir doch letztens der Fritz erzählt:'Lisa hat im Supermarkt eine Packung kaugummi geklaut'. Das kann ja wohl nicht whar sein."
Find ich aber nicht sonderlich elegant.  Warum muss die wörtliche Rede im Dialog tatsächlich wörtliche Rede sein? Geht micht einfach sowas wie: "Letztens hat mir Fritz erzählt, dass Lisa im Supermarkt eine Packung kaugummi geklaut hat!"
Ode seh ich gerade dein Problem nicht richtig?
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Beate

Ich würde das ganze in den Konjunktion setzen. Um bei Aryanas Beispiel zu bleiben:

"Also echt jetzt, da hat mir doch letztens der Fritz erzählt, Lisa hätte im Supermarkt eine Packung Kaugummi geklaut. Das kann ja wohl nicht wahr sein."

So würde ich es auch sagen. Und Charaktere immer stilisiert reden zu lassen, wirkt unnatürlich.
Ob jetzt mein Beispiel ("hätte") oder Aryanas zweite Möglichkeit "dass... geklaut hat" hängt wohl am ehesten davon ab, wie der Sprecher dazu steht. Kann er es schier nicht glauben und ist von Lisas Unschuld überzeugt, würde ich ihn eher "hätte" sagen lassen. Wenn er durchaus in Erwägung zieht, dass Lisa geklaut hat und eher an ihre Schuld glaubt, dann "dass... geklaut hat". Das ist für mich so ein bisschen das "zwischen den Zeilen lesen".

Luciel

Wenn der eingeschobene Dialog zu lang ist, um ihn als Nebensatz anzuhängen, würde ich so eine Art Kunstpause eingelegen ... Der Prota seufzt, setzt sich, streicht sich durch die Haare, oder was immer gerade passt und am besten noch eine Überleitung gibt. Und dann erzählt er den Teil, der ihm erzählt wurde.

Churke

Ich finde, man sollte beim natürlichen Sprachduktus bleiben, das ist am natürlichsten.

"Und da fragt der: 'Was?' - Und da sag ich: 'Wie? Was?' - 'Ja, was halt?' - 'Bist du bescheuert?' Hab mich dann vom Acker gemacht."


Antonia Assmann

Da schließe ich mich Churke an. Die Aneinanderreihung von Konjunktionen kann einen Text ziemlich gekünstelt aussehen lassen.
Hin und wieder ist das o.k., aber wenn es ein langer Text ist, würde ich auf alle Fälle mit Anführungszeichen in Anführungszeichen arbeiten.

LG
Antonia

Rika

Ich würde abwägen, wieviel es ist, und was zum Sprachstil der Charaktäre am besten paßt. Ich selbst, z.B. würde beim erzählen auch eher zum Konjunktiv neigen ("Mike sagte, Anne wäre vorbeigekommen..."), oder zum Nebensatz  ("Mike sagte, daß Anne...") als zum direkten zitieren. Das kann aber von Situation zu Situation unterschiedlich sein. Und Sprachstile unterscheiden sich ja sehr - gerade bei durchschnittlichen Jugendlichen scheint das häufig mehr wie in Churke's Beispiel abzugehen.

Hässlich wird es dann mit den Anführungszeichen nur, wenn deine wörtliche Rede am gleichen Punkt endet wie das enthaltene Zitat und du mit '" enden mußt... Das würde ich auf jeden Fall zu vermeiden suchen.

Lucien

Ich persönlich verwirre mich immer selbst, wenn ich Dialoge in Dialogen schreibe, deshalb versuche ich das möglichst zu vermeiden.  :d'oh: Wenn es aber doch mal vorkommt, wäge ich immer ab, was grad sinnvoller ist. Deshalb variiere ich dann für gewöhnlich direkte und indirekte Rede. Und dann benutze ich bei der direkten Rede auch Anführungszeichen.

Moa-Bella

Wenn es in der Situation passt, würde ich es auch einbauen. Es sollte kein zu langer Satz sein, weil warscheinlich niemand einen langen Monolog zitieren wird, es sei denn er liest ihn vor. Wenn ich so darüber nachdenke, wie ich im Alltag rede, ist ein Satz wie "Und dann hat Thorsten zu mir gesat 'du solltest das jetzt wirklich sein lassen' und ich denke nur so, was will der von mir?" (ok, vielleicht kein schöner Satz nicht, ganz bestimmt nicht, aber im Moment fällt mir nichts anderes ein).

Vali

Ich würde die Figuren nur zitieren lassen, wenn es wirklich wichtig ist, dass der Satz im O-Ton wiedergegeben werden muss. z.B. "Sag mal, Peter, hast du von irgendjemanden gehört, ob wir auch zu der Veranstaltung gehen dürfen?", fragte Michael. "Der Veranstalter sagte doch 'Jede Schülerin ist eingeladen!'. Ich schätze, dass nur Mädchen hingehen dürfen", erzählte Peter. Wenn der genaue Wortlaut nicht so wichtig ist, würde ich eher zum Konjunktiv oder Nebensatz greifen.

Drachenfeder

Es ist ja wirklich nur eine Ausnahne. Ansonsten bastle ich es so, dass ich keinen Dialog im Dialog habe. Zumindest weiß ich jetzt das mit den Anführungszeichen. Momentan stehe ich ständig vor solch nervigen Problemen. Echt furchtbar