Parallele Welten

[Alaun]

Hallo liebe Schreiberlinge,

ich habe ein Problem, um das ich seit Tagen herumschleiche. Mir will keine wirkliche Lösung dafür einfallen, deshalb hoffe ich nun auf Eure Meinungen und Vorschläge.

In meinem aktuellen Projekt muss ich zwei Welten parallel einführen:
Es handelt sich um eine Stadt in der Menschenwelt (auch wenn diese Stadt nach eigenen Regeln funktioniert und eher einer geschickt versteckten Diktatur gleicht), in der meine Protagonistin, die zu Beginn des Romans 17 ist, aufgewachsen ist.

Parallel dazu gibt es eine andere Welt, in der Magie möglich und oft mit Heilkunde verknüpft ist. Meine Protagonistin wird später zwischen den Welten pendeln müssen.

Die Welten befinden sich auf der gleichen zeitlichen Ebene. Während ich meine Prota in ihrer Welt vorstelle, passiert zeitgleich schon eine Menge in der zweiten Welt. Das MUSS auch am Anfang gleich gezeigt werden, da sich sonst nicht nachvollziehen lässt, wieso und warum meine Prota später in die zweite Welt gerät.

Ich verknüpfe die Welten durch das gleiche Wetter, damit nicht alles völlig lose nebeneinander steht. Mein Problem: ich habe bisher immer pro Szene einen "Welten-Wechsel" gemacht. Das ist natürlich ein ziemliches Herumgespringe und ich befürchte, dass es für den Leser zu unruhig wird.

Andererseits gefällt mir, dass auf diese Art und Weise natürlich einige Geheimnisse aufgemacht werden (wer sind die einen, wer die anderen; was haben die miteinander zu tun; ist dort zufällig das gleiche Wetter oder nicht?, ...), die ich dann später in der Handlung natürlich kläre.

Uff, lange Rede, kurzer Sinn... Eigentlich läuft es auf die ganz simple Frage hinaus: wie handhabt ihr es, wenn ihr mehrere Welten gleichzeitig einführen müsst?

Ich hoffe, meine Frage ist nicht zu banal, momentan bremst es mich ganz schön aus...

Ich danke Euch jetzt schon für Antworten!
Liebe Grüße,
*Alaun

[Churke]

So wie du es erklärt hast, kann ich da keinen großen Unterschied zu zwei *normalen* parallel erzählten Handlungssträngen erkennen. Ob die Parallelwelt in der 8. Dimension oder nur 3 Blocks weiter ist, sollte in dieser Hinsicht eigentlich keine Rolle spielen. Wenn du das Gefühl hast, dass du dem Leser keinen Gefallen tust, dann könnten deine Kapitel zu kurz sein.

Ob das mit dem gleichen Wetter so eine gute Idee ist, weiß ich nicht. Wenn das Wetter nämlich NICHT gleich ist, kannst du über den Unterschied den Wechsel deutlicher machen. Also z.B. Hitzewelle in Welt A und Wintereinbruch in Welt B.

[Mrs.Finster]

Für mich würde sich da nur eine Lösung anbieten: Ein zweiter Prota bzw. eine zweite Person, die für die Geschichte wichtig ist. Die beiden treffen sich später und gehen gemeinsame Wege. Wenn du ihn nicht mehr benötigst, lass ihn sterben mal ganz grob gesagt. Aber durch die Augen der zweiten Person kannst du die Parallelwelt beschreiben. Immer hin und her zu springen oder das Wetter vorzuschieben wird auf Dauer verwirrend und macht für den Leser (am Anfang) keinen Sinn.

[Alaun]

Hallo!
Ja, es gibt auch in der zweiten Welt Hauptfiguren. Die sind nötig, um überhaupt erklären zu können, was da los ist.

Eben beim Schreiben habe ich gemerkt, das es tatsächlich an der Kapitellänge liegen könnte! Die Kapitel mit meiner Protagonistin in der Stadt sind wesentlich länger als die "Einschübe" aus der Parallelwelt. Ich versuche, das ein wenig anzugleichen und sehe einfach mal, ob sich vom Leseeindruck her etwas verändert. Vielleicht ist das Problem doch gar nicht so groß, wie es erst schien- man ist ja so betriebsblind bei sich selbst, hargh...