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[Schusswaffen] Waffe, die nach hinten losgeht?

Begonnen von Mogylein, 24. September 2013, 15:37:34

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Pestillenzia

Zitat von: Churke am 26. September 2013, 16:39:00
Eine Messingpatrone besteht im Prinzip aus einer Pulverladung und einem darauf sitzenden Projektil. Die Abmessungen der Patrone und damit auch die Menge des Pulvers sind durch das Kaliber vorgegeben. Wie soll ich da groß was manipulieren?

Da fallen mir spontan einige Möglichkeiten ein:

--> Verkürzung des Projektils . Bringt nicht die enorme Menge, aber ein wenig mehr Treibladung geht rein. Natürlich ändert sich dadurch das Flugverhalten des Projektils, aber das dürfte zweitrangig sein, wenn es dem Schützen an den Kragen gehen soll.

--> Änderung der Zusammensetzung der Treibladung, so dass ein explosiverses Gemisch mit höherer Abbrandgeschwindigkeit entsteht, das mehr Wums entfaltet. Oder gleich durch Sprengstoff ersetzen.

--> Über- oder Unterladen der Patrone; ändert die Fluggeschwindigkeit des Projektils und führt evtl. auch zu technischem Defekt an der Waffe bis hin zur Sprengung derselben.

Churke

Ja, schon klar. Aber es geht ja nicht darum, die ballistischen Eigenschaften zu beeinflussen, sondern darum, das Rohr bzw. den Verschluss zu sprengen. Mehr als eine Patrone mit Sprengstoff bekomme ich nicht in die Kammer rein.

Aber mir fällt gerade was anderes ein. Könnte man bei einer Selbstladepistole den Schlitten nicht so manipulieren, dass er nach hinten weg fliegt? Damit er auch die richtigen Verletzungen hervor ruft, müsste er natürlich irgendwie angespitzt oder angeschliffen sein.

Pestillenzia

Zitat von: Churke am 26. September 2013, 18:40:51
Ja, schon klar. Aber es geht ja nicht darum, die ballistischen Eigenschaften zu beeinflussen, sondern darum, das Rohr bzw. den Verschluss zu sprengen.

Auf die ballistischen Eigenschaften hab ich mich ja auch nicht in erster Linie bezogen, sondern auf die Auswirkungen auf die Waffe. Ich zitiere mich mal selbst:

ZitatNatürlich ändert sich dadurch das Flugverhalten des Projektils, aber das dürfte zweitrangig sein, wenn es dem Schützen an den Kragen gehen soll.

Churke

Schon. Ich bezweifle halt nur (aus meiner unmaßgeblichen Laiensicht), dass man in die Kammer so viel Sprengstoff hinein bekommt, dass es die Pistole zerreißt.
Man könnt natürlich als "Magazin" eine Attrappe mit Plastiksprengstoff oder so verwenden. Aber das funktioniert nur einmal.

Pestillenzia

Das funktioniert definitiv. Die Dinger waren (sind) auch tatsächlich im Einsatz, als sogenannte Sabotagepatronen und haben einzig und allein den Zweck, dem Schützen das Lebenslicht auszublasen. Funktioniert deshalb, weil Sprengstoff nicht in eine Richtung abbrennt wie die Treibladung, sondern der Druck sich schlagartig in alle Richtungen ausbreitet und nicht auf dem vorhergesehenen Weg entweichen kann.

Volker

Vielleicht etwas zu spät, aber was (leider) manchmal funktioniert: wenn bei einer (aufschießenden) Pistole der Schlitten kein (bzw. nur eine weitgehend kaputte) Rückholfeder und einen abgebrochenen Anschlag hat, dann schießt die Pistole zwar, aber gleichzeitig fliegt dem Schützen der Schlitten ins Gesicht.

Ähnliches geschieht, wenn bei einem Karabiner die Warzen des Drehkopfverschlusses abreißen (oder fehlen): dann schießt zwar die Kugel nach vorne, aber mit gleicher Wucht auch der Bolzen nach hinten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Verschluss_%28Waffentechnik%29