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Die nächste Szene, bitte.

Begonnen von Adiga, 04. Mai 2018, 22:06:44

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Adiga

Beim Schreiben stell ich immer wieder fest, dass sich an einer bestehenden Stelle eine andere Szene platzieren müsste. Entweder fällt die bestehende dann ganz weg oder eine andere müsste nur eingeschoben werden.

Was für eine Szene wollt oder müsst ihr als nächstes schreiben. - Die geplant oder noch nicht geplant war?

Bin gerade bei so einer Stelle angekommen. Ich denke, eine Frühstücksszene - eine sehr ungewöhnliche - würde da gut passen, aber irgendwie bin ich im Monent noch nicht ganz im klaren, was der Sinn und Kern dieser Szene sein könnte. Jedenfalls passt der Ryhtmus - wie es bisher ist - nicht. Es fehlt was morgendliches. Vom Tempo her, würde sich sowas (Motto: Aufbruch in den Tag) eignen.

Ich muss noch darüber nachdenken.

(weiter diskutiere ich dass jetzt hier nicht aus; ich wollte nur einen Ort erschaffen, wo ich das erwähnen kann, um mich auf das Notwendige einstellen zu können. Damit ich mich bereit fühle - solche Szenen zu beginnen. - ein bisserl aufräumen im Kopf...)


und 15 std später  - kann ich dazu sagen - dass ich mich geirrt habe. Es wurde eine andere Szene daraus; ...in der Ladebucht eines Fluggeräts in der Schmuggler-Ware für den Abnehmer aufbereitet wurde.

Wildfee

Zitat von: Adiga am 04. Mai 2018, 22:06:44
Beim Schreiben stell ich immer wieder fest, dass sich an einer bestehenden Stelle eine andere Szene platzieren müsste. Entweder fällt die bestehende dann ganz weg oder eine andere müsste nur eingeschoben werden.

Was für eine Szene wollt oder müsst ihr als nächstes schreiben. - Die geplant oder noch nicht geplant war?

Die Vorgeschichte meines Helden will sich jetzt an den Anfang setzen. Wie sein Vater seine Mutter kennengelernt hat bzw. die ihn gefunden hat. Ganz klassisch nach einem schweren Sturm inmitten von Seetang, sandverkrustet und halb von der Sonne verbrannt.

Das wirft jetzt wieder Fragen auf, die mich wieder tagelang grübeln lassen und ich werde mich wieder in Recherche stürzen müssen....*seuftz*

Katja

Ich habe öfters das Problem, dass sich eine geplante Szene zu einer ungeplanten entwickelt, weil meine Protas ihr Eigenleben führen und die Geschichte dann eine Zusatzschleife dreht, bis sie sich endlich entscheiden, das Richtige zu tun. ;)

Gizmo

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, einfach Platzhalter an den Stelle zu hinterlassen, wo ich noch eine bestimmte Szene einfügen möchte. Einfach eine kurze Übersicht, wo die Szene spielt, wer daran beteiligt ist und - aber das muss nicht sofort sein - der genaue Punkt, auf den die Szene hinarbeiten soll. Dann mache ich mit den Szenen danach weiter, wenn ich noch nicht die richtige Idee für den Platzhalter habe. Außerdem kann ich den Platzhalter nach Belieben im Text verschieben, ohne etwas zu vergessen.
Bevor ich damit begonnen habe, hatte ich immer das Problem, dass ich an Szenen hängen blieb, für die ich noch nicht das richtige 'Gefühl' hatte. Am Ende schreibe ich sehr nach Bauchgefühl, und manche Szenen mit bestimmten Charakteren gehen mir an manchen Tagen einfach nicht von der Hand. Es passiert aber natürlich immer wieder, dass die ursprüngliche Idee hinter dem Platzhalter sich verändert. Wo kämen wir denn da hin, wenn ich als Autor die vollständige Kontrolle über die Handlungen meiner Figuren hätte?  ;D
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Adiga

Mit Platzhaltern (die für mich ein Hinweis auf nicht geschiebene Szenen sind) - habe ich immer folgendes Problem.

Da in jeder Szene etwas für den Ablauf essenziell Bedeutendes ereignet, verhält es sich mit Platzhaltern so, dass sie für mich nur sinnvoll sind, wenn ich das essenzielle Ergebnis trotzdem kennen würde. Oft treten beim Schreiben von Szenen Dinge zutage die geplante Szenen manchmal eine höhere Bedeutung geben als geplant - bei anderen wird ersichtlich, dass die Szene eigentlich unnotwendig ist oder einfach unpassend.

Weshalb das plotten mit Platzhaltern mich meistens in eine Situation bringt, dass ich Handlungen entwerfe, die ich am Ende doch nicht schreibe - oder vergebens schreibe. Und Lücken in der Handlung, die ich zwischenzeitlich mit Platzhaltern fülle und die länger unbehandelt lasse, können dazu führen, die Handlung in einer Weise weiterzuführen - die auf ein Informationsdefizit gründet. Worauf ich oft Szenen entwickle, die ich letztlich auch nicht benötige.

Aus dieser Erfahrung versuche ich derzeit (in meiner momentanen Schreibphase) Paltzhalter erst garnicht entstehen zu lassen. (...ich denke, meine nächste Szene wird in einer Simulations-Weltenebene stattfinden. - Vorbild ist quasi das Holodeck-Programm aus Star Trek)