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Figuren mit Persönlichkeit statt langweilig oder platt

Begonnen von Cailyn, 24. Februar 2016, 09:43:06

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Wolkentänzerin

KaPunkt: Dankeschön, wenn ich dazu komme, werde ich mir die beiden Bücher mal ansehen.

Lothen: Ja, den Thread habe ich beim Herumstöbern auch schon einmal entdeckt, ich werde ihn mir noch einmal genauer ansehen, vielleicht finde ich ja wirklich noch einige Anregungen. Dankeschön! :)

Siara: Danke für deine Anregungen, das geht schon sehr in die Richtung, was ich mir selbst überlegt habe. Ich hoffe auch, dass ich da etwas machen kann, da zu Beginn gleich eine Extremsituation auftaucht, in welcher viel für die "Freundin" auf dem Spiel steht. Ich hoffe auch, dass es nicht allzu konstruiert wirkt, aber leidenschaftliche Momente klingen schon einmal gut. Außerdem möchte ich sie auch nicht gleich sterben lassen, aber sie soll zumindest eine lange Zeit verschwinden und ihr Schicksal ungewiss sein... :)

Maubel: Auch noch einmal danke, auch wenn ich mich mit Mangas nicht wirklich auskenne. Aber die starke Bindung ist ein wichtiger Punkt, danke. :)

Maubel

Zitat von: Wolkentänzerin am 09. August 2016, 22:21:26
Maubel: Auch noch einmal danke, auch wenn ich mich mit Mangas nicht wirklich auskenne. Aber die starke Bindung ist ein wichtiger Punkt, danke. :)

Meine Mangazeit ist auch schon lange vorbei, aber den hatte ich zufällig auf einer Scanlationseite entdeckt und der kann einfach Geschichten erzählen. Und in Bezug auf Nebencharaktere sterben lassen, echt ein Paradebeispiel. Das schlimme ist ja, selbst, als ich dann schon wusste, dass das irgendwie sein Tick ist, hat er mich jedes Mal damit geschockt. Also irgendwas macht er richtig ;)

Tanrien

#107
Zitat von: Siara am 09. August 2016, 21:59:24
@Wolkentänzerin: Auf solche Situationen habe ich in anderen Romanen eine Weile geachtet, weil ich mir dieselbe Frage gestellt habe. Oft scheint es zu funktionieren, die Figur tatsächlich nach einem 0815-Schema aufzubauen und dann aktiv damit zu brechen. [...]
Man darf Charaktere nicht ausschließlich in ihren Rollen sehen, denke ich. Es ist nicht in erster Linie "die beste Freundin", sondern ein Mensch mit eigenen Vorstellungen der Zukunft, mit Hoffnungen und Ängsten. Und an genau denen muss man meiner Meinung nach ansetzen, will man Sympathien schaffen.
Gute Punkte! Gerade auch die Rolle finde ich beim 0815-Schema wichtig: Der aufopfernde Elternteil beispielsweise, der stirbt, ist nicht umsonst ein Trope (und Klischee) und hat vielleicht vom Grundstatus mehr Einfluss auf die meisten Leser als die sterbende Freundin, oder ähnliches. Also einmal wie typisch traurig etwas ist (sterbende Eltern/Kinder sind etwa immer traurig) und wie sehr sich die Leute damit identifizieren können, den Charakter zu verlieren (die eigenen Urgroßeltern kennen die wenigsten, ist vielleicht tendenziell eher weniger traurig, wenn die sterben, als wenn es die Großeltern trifft, weil sich da mehr Leute mit verbunden fühlen.) Das sind aber nur Grundtendenzen, würde ich sagen.

Ansonsten schlage ich alle Pixar-Filme als Beispiele für eine gute Umsetzung vor, vor allem Oben! mit seinem super traurigem Intro, das einem die Charaktere innerhalb von Minuten so wichtig werden lässt, dass man mitheult.

wortglauberin

#108
Ich finde sehr spannend, was zu diesem Thema bereits geschrieben wurde- zu Beginn wollte ich Ihnen, Feuertraum, vehement widersprechen, aber ich fand Snöblummas Ausführungen ziemlich treffend- es kommt natürlich darauf an, ob man einen generischen Plot betrachtet und seine Figuren so handeln lässt, dass sie in dieses Muster passen- oder ob man sie "in character" handeln lässt und sie so den Plot beeinflussen.
Hier stellt sich natürlich das Autoren- Äquivalent der Frage nach der Henne und dem Ei: Was hat wen beeinflusst, und was war zuerst da?  ;)
Was ich mich aber dennoch gefragt habe: Das Bild des Plots als Skelett zielt ja eigentlich zwangsläufig auf eine vorhersehbare Geschichte ab, oder? Es gibt ja aber durchaus Romane ohne Happy End, oder solche, die bewusst mit den Erzählkonventionen brechen.

Was ich dabei auch noch spannend finde: Ich habe mal überlegt, welche Figuren in Büchern mich wirklich berührt haben, weil sie mir so echt vorkamen, und ich habe wirklich vor allem Figuren aus Büchern aus Büchern gefunden, bei denen ich nicht mehr aufhören konnte, aufzuzählen.
Scheint, als bestünde da dann schon (zumindest in meiner Lesegwohnheit) eine Korrelation zwischen "Rundheit"/ Glaubwürdigkeit der Figuren und Plot oder der Geschichte im Allgemeinen...