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Berater, Berater und... Berater

Begonnen von Cassi-the-Orc, 15. März 2007, 10:35:56

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Cassi-the-Orc

So wie es aussieht, stehe ich wohl bald wieder vor dem Problem, vor dem ich eigentlich in jeder Geschichte stehe: den Beratern.

Und wie jedes Mal, werden mir auch diesmal wieder die Bezeichnungen ausgehen. Gerade in Dialogen zwischen einem Fürsten und einem oder mehreren Beratern finde ich irgendwann keine Bezeichnung mehr, die ich noch verwenden könnte. Immer den Namen des jeweiligen Beraters zu erwähnen liest sich furchtbar, ständig sein äußeres Merkmal (dunkelhaarige Berater, hellhaarige...) ebenso. Auch seine Qualifikation als Berater, also ob eher wirtschaftlicher oder militärischer Berater machen irgendwann nichts mehr her.

Die Geschichte spielt eher in einer mittelalterlichen Welt, deshalb fallen moderne Begriffe auch aus dem Rahmen.

Hat jemand von euch eine Idee?

Rei

Müssen es denn Berater sein? Also, ich meine, kann man denen nicht andere Namen geben je nach Bereich, den sie "betreuen"? Nur so eine kurze Idee.

gbwolf

Hallo Cassie!

Die Berater werden ja auch einen Rang und eine andere Funktion haben. Also nebenher noch Barone, Offiziere oder Leibärzte sein. Dazu kannst Du natürlich deren amen verwenden. Wenn einmal klar ist, dass das Heer Berater um ihn rum steht und ihm in die Ohren flüstert, reicht mir z.B. deren Funktion oder Eigenschaften.
"Der grauhaarige, alte Fuchs riet ihm ..."
"Von seinem Hauptmann hatte er keinen anderen Rat erwartet."
"Einer der Weisen trat vor und ..."

Antigone

Warum erfindest du nicht einfach einen Titel für die Kollegen? So wie im Orient der Wesir.... Oder du nennst sie Oberberater, dessen Stellvertreter, Zweitberater etc... Und warum liest es sich schlecht, einfach den Namen zu verwenden? Warum sollte das gerade bei Beratern nicht funktionieren?

Lg, A.

Cassi-the-Orc

Danke für die Tipps. Das habe ich auch schon einmal überlegt und so geschrieben, aber eben das bekam ich dann in einer FF vorgeworfen, weil es eben nicht klar war.

Aber wenn ihr meint, dass es auf diese Art problemlos geht, schreibe ich die Szenen nun einfach so. Müssen sich diejenigen, die den Text einmal lesen werden, halt einmal ein wenig anstrengen und nachdenken.

Mit den Namen nennen meinte ich das so, dass es sich in einem Dialog, in dem mehrere der Anwesenden sprechen, nach einer Weile (zumindest in meinen Augen) ziemlich seltsam liest, wenn da z. B. steht:

A hob die Augenbraue. "Sie werden aus dem Osten angreifen."
"Nein, sicher nicht, sie kommen von Westen."
"Wie kommst du darauf?" mischte sich C in das Gespräch ein.
"Weil sie im Osten, wie auch im Süden über Felshänge klettern müssten", erklärte B.
"Aber ist nicht eben das ihr Überraschungseffekt?" verteidigte sich A mit energischer Stimme
usw.

So etwas in einer längeren Szene, in der sich nun keiner der Charaktere mehr größere Gedanken macht, da diese nur wiederholend wirken würden, da sie schon lange zuvor gedacht worden sind. Irgendwann gehen mir dann die Beschreibungen aus oder ich bin einfach zu penibel.

@Antigone: Das ist wirklich eine gute Idee. Und da es ein neues Volk ist und eine eigene Sprache hat, haben sie sicher auch einen Namen für ihre Tätigkeit in ihrer Sprache *grübel*

Cassi-the-Orc

Zitat von: Rei am 15. März 2007, 10:38:49
Müssen es denn Berater sein? Also, ich meine, kann man denen nicht andere Namen geben je nach Bereich, den sie "betreuen"? Nur so eine kurze Idee.

Sorry, hatte deine Antwort gerade übersehen. Ich versuche es schon, der Bücherwurm wird meist mit irgendwas schriftlichem in Beziehung gebracht, der Krieger ist Krieger und so weiter.

Seltsamer Weise empfinde ich das "Problem" jetzt gar nicht mehr als solches. Erstaunlich, wie es einem hilft, wenn man es einfach nur einmal äußert und sich auf diese Art Gedanken darüber macht. Ich glaube, die Szene kann kommen.

Danke ihr Lieben!  ;)

Darkstar

Oder einfach mal zwischendurch "Ratgeber" .-)

THDuana

Hallo Cassi-the-Ork,

ich hatte auch einmal das Problem, weil die Berater eben immer in Horden auftreten und dann jeder etwas sagen will ;)

Die Namen sind eine Möglichkeit, auch "Ratgeber" ist ein sinnvolles Synonym.
Ich versuche dann oft auch ihre Stellung mit einzubeziehen.
Manchmal ist ein Berater zB Fürst eines Landstreifens im Königreich, dann kannst du auf "Fürst von Soundso" schreiben.
Wenn du das öfter verwendest, weiß der Leser, dass der Fürst Berater ist und dass dieser Berater Fürst von Soundso ist.

Richtige andere Synonyme außer Ratgeber kenne ich auch nicht. Aber ich denke, wenn du Namen, ihre Stellung, ihr Aussehen und "Ratgeber" verwendest, bekommst du schon einmal einen ganzen Textblock mit wenigen Wiederholungen hin.


Duana

Arielen

Wie die anderen schon meinten. Man kann den Leuten Titel geben, aber auch Namen und immerhin gibt es ja auch Aufgaben und Ränge: Truchsess, Heerführer, Kanzler, Kämmerer, Hofzauberer, Magister (der Bibliothek) und und und...
Alles liegt im Auge des Betrachters

Cassi-the-Orc

Danke, ihr habt mir wirklich geholfen. Mal sehen, wann ich jetzt genau vor diesem Problem stehe und eine solche Szene schreiben werde.

Nicht wirklich zum Thema, aber doch nah dran. Seneschal - in welcher Bedeutung wird der Begriff eigentlich benutzt? Ich hab ihn nun schon als Bezeichnung eines Bibliothekars gesehen, aber auch für Militärkräfte? (Sorry, hab grad keinen Duden etc. zur Hand und Wiki will heute nicht).

Arielen

Seneschall als Bezeichnung für jemanden dem die Bibliothek untersteht? Ich habe in Erinnerung, daß ihm die Pferde und Ställe unterstanden, kann mich aber auch irren. So gesehen kann so jemand auch den Oberbefehl über die berittenen Streitkräfte haben.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Cassi-the-Orc

Das hat mich eben auch gewundert.

Ok, Wiki mag mich wieder. Laut denen scheint Seneschall entweder der höchste Diener des Hauses, bzw. der höchste Hofbeamte oder aber Truchsess und Gerichtsverwalter zu sein.

Gut, dass ich ihn bislang nie verwendet habe und es mir nur seltsam vorkam, in welchen Positionen man die Bezeichnung sonst gesehen hat.

Lisande

Ich kenne den Seneschall (auch Hofmarschall) auch als höchsten Beamten des Hofes. Wobei mich bei der Bibliothek interessieren würde, in welchem ZUsammenhang die ihm untersteht. Wenn er der höchste Beamte ist, untersteht im selbstverständlich AUCH die Hausbibliothek, weil ihm einfach alles untersteht - aber eben nicht direkt, da wird es noch jemanden (klassischerweise Bibliothekar genannt) geben, der die direkte Verantwortung hat. Aber ich denke, im Endeffekt wird der dem Seneschall Rechenschaft schuldig sein.