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"Schlechte" Übersetzungen

Begonnen von Fianna, 02. Dezember 2013, 19:03:11

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Linda

#75
Also, unpassende Modernismen werden vom Lektorat für gewöhnlich nicht eingefügt, sondern eher rausgestrichen. (Hüstel)
Ansonsten gilt: Es liegt nie nur an einer Seite. Und für das Tausendstel, was in einem Text nicht gelingt, werden die restlichen 999 Stellen in gemeinsamer Anstrengung gut gelösten Probleme übersehen.

Man kann einen Text nicht lesersicher machen. Weil es den Leser nicht gibt, sondern jeder Mensch anders tickt und jeder die Welt auf etwas andere Weise wahrnimmt. Man muss sich einfach freimachen von dieser 'es gibt nur einen richteigen Weg, eine Sache zu übersetzen'-Denke. Sprache ist etwas Lebendiges. Wenn man 100% eindeutige Lösungen will, sollte man sich vielleicht eher der Mathematik verschreiben...  ;)

ZitatIch habe mir schon ein oder zweimal gedacht, ich hätte vor einigen Jahren lieber einen entsprechenden Studiengang wählen sollen, mit dem ich als Übersetzer hätte arbeiten können. Aber als ich gerade auf der Amazon-Seite die zwei mutmasslich vom Lektorat verhauenen Bücher in der Referenz-Liste des Übersetzers sah, war ich doch ganz froh, dass ich keine Übersetzerin geworden bin.

du wirst schon wissen, was du beruflich möchtest, aber ich finde diese Logik persönlich etwas gewagt. Denn es kann dir als Autor genauso leicht (vermutlich eher noch schneller) passieren, dass durch die Arbeit Dritter (Lektorat ohne Feingefühl, falscher Titel, falsches Coverbild, falsche Zielgruppeneinschätzung, schlechtes oder irreführendes Marketing ...) oder bloße Zufälle (starker Konkurrenztitel, Themenübersättigung, zu früh/spät am Markt, Rezession und Kaufkraftschwund) ebenfalls mit einem Flop dastehst, für den du als Autor eigentlich nichts kannst, der aber von allen Außenstehenden i.d.R. dir angelastet wird. Das gehört zu den normalen Berufsrisiken dazu.