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Ganz genau! - Oder doch nicht?

Begonnen von Feuertraum, 17. Februar 2011, 20:15:26

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sirwen

ZitatBei dem "nur erwähnen, wenn..." bin ich auch etwas skeptisch, wobei es sicherlich richtig ist, dass etwas Wichtiges auf jeden Fall in der Szene auftauchen sollte, ansonsten ist es ein Logikfehler. Kleines Beispiel: Wenn ein Autor nicht erwähnt (egal ob beiläufig oder explizit), dass auf einem Schreibtisch ein Brieföffner liegt, kann man nicht plötzlich einen Menschen damit erstechen.
Ein Logikfehler ist es nicht unbedingt, zu Schreibtischen gehören oft Brieföffner. Verwirrender wäre es, wenn ein Küchenmesser auf dem Schreibtisch liegt (was zwar auch nicht auszuschliessen ist, aber eher unwahrscheinlich ist). Ich denke, das Interessante beim Erwähnen solcher Dinge ist, dass man damit Spannung aufbauen kann. Wenn zum Beispiel der Brieföffner erwähnt wird und der Leser vermutet, dass jemand damit umgebracht werden könnte. Man kann es dann tun oder nicht, jedenfalls kommt das besser als eine Überraschung, weil der Leser so ein bisschen mitdenken und -fiebern kann.

RubinaGela

Hallo Feuertraum,

auch ich würde die Streichhölzer nur erwähnen, wenn sie eine bestimmte Bedeutung haben, der Einbrecher vielleicht nervös damit herumhantiert, so sehr zittert, daß er sie nicht anbekommt oder immer wieder fallen läßt... und sich dabei die Finger verbrennt.   :gähn:

Wie Grey bereits erwähnt hat, sollte der Leser auch noch Raum zum Mitdenken und Sichselberausmalen bekommen, denn wenn alles bis ins Detail vorgekaut wird, ist er eventuell unterfordert. Auch das Auge ergänzt fehlende Teile - allein aufgrund der gemachten Erfahrung. Es ist doch viel spannender, wenn die eigene Phantasie beim Lesen mit anspringt. Das ist es ja, warum ein Bücherwurm zum Buch greift - und nicht den Film anschaut. (Ich jedenfalls  ;) )

LG
Gela

Grey

Zitat von: RubinaGela am 18. Februar 2011, 21:36:40
wenn alles bis ins Detail vorgekaut wird, ist er eventuell unterfordert.

Oder überfordert - weil die schon geschehenen Assoziationen immer wieder über den Haufen geworfen und durch Dinge ersetzt werden müssen, die das Gehirn aus der Wirklichkeit vielleicht gar nicht kennt. Und schwups reißt der Kopfkinofilm. ;)