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Übergeordnete Themen in euren Geschichten

Begonnen von sirwen, 30. Januar 2011, 22:32:52

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sirwen

@Zonka:
ZitatIch würde das als Prämisse einer Geschichte benennen.
Was genau? Das übergeordnete Thema? Soweit ich es richtig verstanden habe, ist eine Prämisse eine Kürzestzusammenfassung des Romans, hier also eher nicht das Thema (das sich meistens sowieso auf einer Metaebene abspielt).

Allgemein zeichnet sich ab, dass die meisten eher bei einer Idee, einem Plot oder einem Charakter anfangen (das habe ich vermutet :) ...). Findet ihr es aber wichtig, dass man sich wenigstens später darüber Gedanken macht, worüber man geschrieben hat, oder reicht ein ausgefeilter Plot/tolle Figuren für einen guten, unterhaltsamen Roman?

KaPunkt

Zitat von: sirwen am 31. Januar 2011, 12:31:37
oder reicht ein ausgefeilter Plot/tolle Figuren für einen guten, unterhaltsamen Roman?

Wenn du einen ausgefeilter Plot und tolle Figuren hast, hast du auch ein Thema. Zumindest kann ich es mir anders nicht vorstellen.

Bleistift gefällig?
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug.
Spannende Geschichte, tolle Figuren.
Thema: Sterblichkeit (Unsterblichkeit durch Magie, Unsterblichkeit durch unsere Kinder, Alt werden, Überprüfung der Lebensentwürfe)

Und Indy ist ja nun nicht gerade Hoch Kultur.  :d'oh: :ätsch:

Aber wenn man ein spannendes Thema hat (Die Jagd nach dem heiligen Gral - wie kann man bei diesem Plot an metaphysischen Fragen vorbei kommen? Da muss man schon sehr unfähig sein) und funktionierende Figuren (Sowohl Indy, als auch sein Vater, als auch die Side kicks haben zumindest ein wenig Dreidimensionalität), dann kommt man an der Meta Ebene nicht vorbei.
Weil es das ist, worüber die Helden abends am Lagerfeuer diskutieren.

*shrug* Meine Meinung.

Liebe Grüße,
Kirsten
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Malinche

Für mich ist die Prämisse auch etwas anderes als das Thema.

Beispiel:

Fall: Ein Geschwisterpaar verirrt sich im Wald und muss sich gegen eine böse Hexe durchsetzen.
Thema: Geschwisterliebe, Klugheit
Prämisse: List / Klugheit führt zu Erfolg (und Lebkuchen).

»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Churke

Zitat von: sirwen am 31. Januar 2011, 12:31:37
Findet ihr es aber wichtig, dass man sich wenigstens später darüber Gedanken macht, worüber man geschrieben hat, oder reicht ein ausgefeilter Plot/tolle Figuren für einen guten, unterhaltsamen Roman?

Ich dachte immer, ein unterhaltsamer Roman besteht aus einem ausgefeilten Plot und tollen Figuren. Die gute Absicht alleine wird kläglich scheitern.
Allerdings muss ich als Replik auf Kirsten anmerken, dass das "Thema" in Indiana Jones doch schon arg seicht und dürftig ist.
Ein bestimmendes Thema sollte einen Roman von Anfang bis Ende durchziehen, und solche Dinge ergeben sich in der Regel nicht von alleine. Bei "Alatriste" z.B. zieht sich der Niedergang Spaniens wie ein roter Faden durch die Romane. So etwas ist nicht darstellbar, wenn sich der Autor sagt "Ich hab da ne coole Figur im Kopf und schreib jetzt mal ein paar Abenteuer runter."

Natürlich können die runter geschriebenen Abenteuer ebenso spannend sein, doch werden sie niemals den Tiefgang und Bildungsauftrag des themenorientierten Plots erreichen.

Kraehe

Hm  :hmmm:
Ich stelle mich mal zur Figuren- und Ideenfraktion.
Klar. Ein Thema ergibt sich meines Erachtens oft auch irgendwie aus funktionierenden Figuren und Plots. Aber. Muss doch auch ein wenig so sein, wenn es die Charas beschäftigt und umtreibt, so im Idealfall, wenn mal über das reflektiert wird, was gerade passiert...?

Ich glaube schon, dass man im Nachhinein mal sehen sollte, was man so seines Erachtens geschrieben hat. Aber ich glaube auch, dass es Geschichten gibt, für die das relevanter ist als für andere.
Ich schreibe gerade an einem sehr charakterorientierten Projekt und gehe gerade gleichzeitig erstmals etwas anderes vom Thema her konkret an. Klar, es begann mit einem Satz und der Idee daraus, aber jetzt hat es ein Thema. Und es fäll tmir noch etwas schwer, ales darauf zu beziehen oder darum zu bauen.

Aber wenn man nicht selbst nach seiner Aussage sucht, tun es womöglich andere. Und wenn sie auch nur sagen, dass sie ihnen fehlt und alles platt wird.

Und generell glaube ich ja, dass oft, gerade bei Fantasy und den bekannteren, großflächig beliebten Werken, die Message auch einfach übergangen wird. Vor allem von der Leserschaft. *Kopf einzieh*

Zitat von: sirwen am 31. Januar 2011, 12:31:37
oder reicht ein ausgefeilter Plot/tolle Figuren für einen guten, unterhaltsamen Roman?

Ich würde hier unterhaltsam einfach hervorheben. Unterhaltsam und "beschäftigend" können auch auseinandergehen. Beschäftigend im Sinne von: man kann darüber grübeln oder Tiefe darin finden, nicht nur ein Thema, das eben oberflächlich zugrunde liegt... und manchmal ist es auch angenehm, nicht so viel denken zu müssen, oder? So als Leser...