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Leelo: Auf der Suche nach geistiger Heimat

Begonnen von Arcor, 31. Januar 2024, 19:19:01

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Arcor

Unser neuestes Mitglied kommt vom wunderschönen Ende der Welt zu uns, um schriftstellerisch wieder in Geschichten einzutauchen - und sie häufiger zu Ende zu schreiben. Herzlich Willkommen Leelo!

Wer bist du?
Ich war schon so vieles und bin so vieles. Ich werde noch vieles sein - und einiges wieder hinter mir lassen.
Ich bin Tochter und selbst Mutter, grosse Schwester, Nichte und Tante, Cousine, Enkelin, Patentante und Freundin. Ich bin Wegbegleiterin und Begleitete, Geliebte und Liebende. Ich bin politisch und gesellschaftlich interessiert und involviert, bin Sozialarbeiterin. Ich bin mutig, wenn ich für andere aufstehen kann. Ich war immer und bin interessiert an Menschen - allen Menschen und an dem, was sie bewegt und antreibt.
Ich war Reisende durch diese Welt, fantastische Welten und psychedelische Welten; Besucherin in fremden Kulturen und Gast in vielerlei Leben. Ich war Partygängerin und Aussteigerin. Ich wollte mal jemand sein, der versucht hätte, die Welt zu verändern. Ich war verloren und fand mich wieder. Ich war vieles, das mir wichtig war und ist. Und vieles, das ich froh bin, hinter mir gelassen zu haben.
Ich bin Träumerin und Suchende - war ich immer, werde ich immer sein. Heute bin ich (nicht ganz freiwillig) Ausgewanderte und mehr als zu anderen Zeiten in meinem Leben eine Suchende. Ich suche nach Mut und Freude, Zugehörigkeit und Zukunft, während ich mir hier am anderen Ende der Welt ein Leben aufzubauen versuche. Ich suche nach mir und nach neuen Wegen, ich zu sein. (Wieder)entdeckt habe ich meine Liebe zur Sprache, vor allem dem geschriebenen Wort, seit ich von Fremdsprache umgeben bin. Geschichten und Schreiben haben mich immer begleitet. Und was auch immer die Zukunft für mich noch bringt: Das wird mir auch diesmal zur Seite stehen.


Was schreibst du?
Meine wunderbare Kindheit war immer voller Magie und Geschichten - danke Mama! Und mit zwölf traf mich dann die Erkenntnis: Ich muss nicht warten, bis wir in der Schule Aufsätze schreiben dürfen. Ich kann einfach selber schreiben. Meine Mutter wünscht sich immer noch, dass ich diese erste Geschichte einmal zu Ende bringe, die ich damals auf Diskette gespeichert habe...
Ich habe in meinen Jugendjahren viel geschrieben - epische Fantasy Projekte und Kurzgeschichten. Die Epen sind alle ohne Ende geblieben. Die Kurzgeschichten hatten mehr Glück: drei haben es in Anthologien geschafft. Auch meine Artikel für unsere gymnasiale Untergrund Schülerzeitung haben sich einer gewissen Popularität erfreut. Und dann gab es noch einige politisch motivierte Schriften von mir, die in spezifischen Magazinen zu lesen waren.
In meinen wilden Zwanzigern ist das literarische und fantastische Schreiben dann in den Hintergrund gerückt. Ich habe wissenschaftliche Arbeiten für mein Studium verfasst und - erst fürs Studium, dann aus eigener Motivation - schriftliche Selbstreflexion betrieben. Das hat vielleicht nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass ich mich in dieser Zeit nicht komplett verloren und verraten habe.
Hier - am wunderschönen Ende der Welt - fühlte ich mich erstmals seit langer Zeit wieder inspiriert, mir etwas auszudenken und vielleicht sogar wieder zu schreiben. Inzwischen habe ich mir eine Welt erträumt, ein Magiesystem und dessen Geschichte und da geistern auch schon ein paar Figuren rum - nur der Plot will noch nicht. Deswegen habe ich begonnen, Kurzgeschichten in dieser Welt zu schreiben - um sie auszuprobieren, Worte und Bilder für sie zu finden und sie zum Leben zu erwecken.


Warum wir? Warum du?
Vor Kurzem habe ich begonnen, auf diversen Plattformen Buchrezensionen zu schreiben und an Leserunden teilzunehmen. Das Schreiben über das geschriebene Wort und das Besprechen von Texten machen mir nicht nur wahnsinnig Spass - ich drufte auch merken, dass ich etwas zu sagen habe und Menschen meine Meinung und mein Wissen schätzen. Dieses Wissen kommt natürlich durch Lese- und Schreiberfahrung, durch Austausch (in diversen Schreibforen) und nicht gerade wenige Schreibratgeber und -blogs. Nichts Professionelles also, nur Leidenschaft und Zeit. Ich darf mich ausserdem eines nicht unbedeutenden Allgemeinwissens rühmen, das ich mir durch Freude an der Lust angeeignet habe. Auch nie verkehrt. Und als zusätzliches Verkaufsargument für mich: In meinem Bekanntenkreis bin ich dafür bekannt, kritische aber differenzierte, hilfreiche und gehaltvolle Rückmeldungen zu Texten (Studienarbeiten, Bewerbungen) und Projekten (z.B. Websites) zu geben.

Jedenfalls: Ich bin nicht zum ersten Mal und nicht durch Zufall auf den Tintenzirkel gestossen, sondern habe mich erinnert, dass er mir vor Jahren mal begegnet ist. Es war aber damals nicht die richtige Zeit für mich und ich hätte nicht das langfristige Engagement aufgebracht oder die Verlässlichkeit mitgebracht, die für eine Bewerbung nötig waren. Und ich wollte es mir damals nicht verscherzen. Heute kann ich eine solche Verbindlichkeit eingehen. Denn ich habe grosse Lust, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen, mich in dieser Community einzubringen, gemeinsam zu Arbeiten und die Begeisterung am Schreiben und am phantastischen Genre zu teilen. Nach dem Durchlesen aller zur Verfügungen stehender Informationen und dem Querlesen des zugänglichen Forenteils, fühle ich, dass ich hier einen Teil meiner geistigen Heimat begründen möchte. Der Tintenzirkel passt zu meinem heutigen Ich, meinem Leben, meinen Zukunftswünschen und Leidenschaften.


Kurze Kostprobe
Der Text ist einer meiner Versuche, Magie zum Leben zu erwecken:

Sie schloss die Augen; atmete ein, atmete aus; horchte in sich hinein, lauschte dem Pochen ihres Herzens. Sie lauschte den Schlägen, lauschte sich selbst, versank im pochenden Rhythmus Neéira Eirins. Sie fühlte Wärme in ihrem Herzen ruhen, spürte sie in ihrer Brust glimmen. Sie liess sich in sich selber fallen, schickte ihren Geist nach dem treibenden Takt der Glut. Wärme entfachte eine Flamme, die im flackernden Tanz mit ihrem Geist loderte. Ihr Sein im sengenden Rhythmus des Feuers, das Feuer im pochenden Rhythmus ihres Seins: Ein Lied der Einheit pulsierte in ihrem Blut, glühte in ihren Muskeln, schwelte in ihren Knochen. Ihr Leib brannte mit ihrem Geist.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

pyon

Herzlich Willkommen hier bei uns @Leelo
Das alles klingt, als hättest du wirklich schon viele Abenteuer hinter dir!  :jau:  Schön, dass du zu uns gefunden hast und ich freue mich schon auf regen Austausch!

Leelo

Vielen Dank für diese ersten und netten Willkommensworte!
Ja, Abenteuer kann man das wohl nennen - auch wenn ich manche erst in der Retroperspektive als solche betrachten kann. Wenn man so mittendrin steckt, fühlt es sich manchmal nicht danach an  ;)

Barra

Willkommen!
Schön, dass du da bist. Ich kann diesen Gedanken des: 'Jetzt ist es an der Zeit' oder auch ein wenig des 'bereit seins' sehr gut nachempfinden. Schön, dass es geklappt hat. Hab viel Spaß beim Stöbern.
Bunte Grüße Barra