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Halbe Anführungszeichen

Begonnen von Ratzefatz, 30. März 2008, 21:27:34

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Ratzefatz

Hallo allerseits!

Aus gegebenem Anlass (sprich: ich knabbere gerade daran) bitte ich euch um Tipps zur Zeichensetzung; und zwar geht es um die berühmten halben Anführungszeichen.

Lt. Duden sind diese nur für Zitate etc. innerhalb der normalen Anführungszeichen zu verwenden:

,,Er sagte ,Das ist falsch'", informierte man mich.

Ich tendiere dazu, diese halben Anführungszeichen auch außerhalb der normalen zu verwenden, und zwar für eben nicht Ausgesprochenes. Also zB:

,Das ist falsch', dachte sie. Laut sagte sie: ,,Wird schon richtig sein."

,Schneller, schneller', deutete sie ihm.

Oder auch für Übersetzungen des Gesagten:

,,All is well", behauptete sie: ,Alles ist gut.'

Meine Frage: Ist das zulässig? Ist das üblich? Oder sind halbe Anführungszeichen wirklich nur in einer einzigen Situation anzuwenden und überall sonst muss ich die normalen verwenden, egal, wie verwirrend das aussieht (da man zB im dritten Beispiel meinen könnte, sie würde den Satz auf Englisch und danach auch auf Deutsch sagen)?

Vielen Dank im Voraus für eure Ideen!

LG Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

saraneth

Hallo Ratzefatz,

also ich persönlich benutze für "Gedankensätze" immer die kursive Schrift. Finde ich ein wenig eindeutiger als "halbe" Anführungszeichen, da man diese mMn auch mit normalen verwechseln kann.

Ob das nun zulässig ist, weiß ich nicht (also jetzt bezogen auf deine Frage ;)). Ich würde, wie gesagt, die kursive Schrift bevorzugen.


LG
Saraneth

Lomax

Ich hab's mir inzwischen abgewöhnt, die "halben" Anführungszeichen für was anderes als die vom Duden angegebenen Gelegenheiten zu benutzen. Man braucht sie ja auch nicht wirklich dafür, und üblich ist das nicht. Gedanken muss man gar nicht "klammern", und wenn, kann man das recht gut mit Kursivsatz.
  Wenn ich so was im Lektorat sehe, würde mein Finger sicher zur Korrektur zucken ...

Aber andererseits: Wenn es wirklich einen guten Grund gibt, sie zu verwenden, wäre das vermutlich auch kein Punkt, über den ich mich übertrieben aufregen würde. Allerdings sollte man bedenken, dass man damit oft eher zur Verwirrung beiträgt, weil dann nämlich Gedanken oder Erklärungen leicht mit dem gesprochenen Text verwechselt werden können. Da ist der Kursivsatz eindeutiger.

caity

Hallo Ratzefratz,

für Gedanken würde ich sie nicht verwenden, aus Saraneths angesprochenem Grund, dass das zu leicht mit wörtlicher Rede verwechselt werden kann.

Übersetzungen direkt im Text vermeide ich sowieso schon einmal grundgehend, aber da könnte ich es verstehen.

Ansonsten bist du natürlich allgemein mit dem Duden auf der sichereren Seite!

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Ratzefatz

Na gut ... Wenn ich mir die Meinungen hier so ansehe, werde ich mich wohl schweren Herzens von meinen halben Anführungszeichen trennen müssen.

@ caity: "Ratzefratz" ist auch kein übler Name. Gefällt mir gut! :-)
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"