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Caspar: Dramatiker versucht Roman

Begonnen von Rosentinte, 02. Februar 2021, 11:01:59

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Rosentinte

Unser neustes Mitglied hat schon viel Erfahrung mit dem Theater und möchte jetzt neue Erfahrungen mit dem Romanschreiben sammeln. Ich bin mir sicher, dass wir einen regen Austausch zu Plots, Charakteren, Weltenbau etc. haben werden. Erst mal jedoch: Herzlich Willkommen Caspar!  :prost:

Leben: Hallo lieber Tintenzirkel,
mein Name ist Danilo Fioriti ich bin hauptberuflicher Theaterautor und Regisseur und -gelegentlich- Schauspieler. Schon während meines Studiums der Theater- und Medienwissenschaften und der Erziehungswissenschaften hab ich angefangen mit Gruppen Stücke zu entwickeln und zu improvisieren. Irgendwer musste die Entwicklungen dann zu Papier bringen. Das war immer ich und so hab ich damals, vor ungefähr 15 Jahren meinen Weg ins Schreiben gefunden. Nach meinem Studium habe ich zehn Jahre lang nur vom Schreiben und der Regie gelebt. Was mich allerdings sehr ausgelaugt hat. Ich hab bis zu fünf Theaterstücke im Jahr geschrieben- das war zuviel.
Vor drei Jahren hat mein Lebenspartner dann ein Bistro aufgemacht. Dort arbeite ich mittlerweile teilweise mit, was mich in die Lage versetzt mich neben meinen Theaterprojekten, die ich immer noch habe, auch mit anderen Schreibprojekten zu beschäftigen, für die ich die Jahre zuvor keine Zeit hatte. Und so hab ich vor drei Jahren angefangen meinen ersten Roman zu beginnen.


Schreiben: Zunächst einmal zu meinen Theaterstücken: Ich werde oft angefragt Stücke zu einem Thema zu entwickeln. Ich bin sehr gut darin in einem vorgegebenen Thema eine spannende-erzählenswerte Geschichte zu suchen und zu entfalten. Vor zwei drei Jahren etwa wurde das Bistum Speyer 200 Jahre alt (Weil es von Napoleon aufgelöst wurde und dann neu gegründet) ich hatte die Aufgabe ein Stück über die Neugründung im frühen 19. Jahrhundert ein Stück zu entwickeln was ein langweiliger bürokratischer Akt war, ich fand aber zwei spannende Persönlichkeiten die beteiligt waren und deren Leben sich immer wieder auf dramatische Weise kreuzten. Und so schrieb ich ein Stück über eine Freundschaft über 30 Jahre, bei der nebenbei auch noch ein Bistum gegründet wurde.
Mit einer solchen oder ähnlichen Herangehensweise habe ich in den letzten 15 Jahren ca. 30 Stücke geschrieben die zur Uraufführung kamen und vielleicht 4 Stücke die nicht zu Aufführung kamen.
Allerdings ist nur eines meiner Stücke am Ende zu einem Verlag gekommen, weil ich meistens für sehr große Ensemble schreibe, was für Theaterverlage meist uninteressant ist.
Ich hab schon viele Genres bedient in meinen Stücken- Musical, Ritterepos, Gruselgeschichten, Kriminalgeschichten, Weihnahctskomödien und vieles mehr, meistens aber verlege ich meiner Handlungen in die Vergangenheit. "Moderne" Stücke für mich spielen in den 50ern, meistens aber im 19.Jahrhudnert, gerne auch im Rokoko. Ich schreibe liebend gerne über das Mittelalter (Habe gerade ein Stück über Parzival geschrieben, dass diesen Sommer gespielt wird, wenn Corona es zulässt). Ich habe immer wieder auch Stücke geschrieben in denen Magie direkt oder indirekt vorkommt. Meine Lust aber auf Fantasy, auf magische Geschichten und Eskapismus ist in den letzten Jahren immer mehr gestiegen und so hab ich angefangen mit meinem ersten Roman.

Außerhalb des Dramas und der Stücktexte habe ich deutlich weniger Erfahrung. Ich schreibe gerade einen Roman über junge Erwachsene die in einer veränderten Version des 19. Jahrhunderts entdecken, dass es Magie gibt. Da ich ein großer Fan von Volksglauben und Volksmärchen bin versuche ich meine magische Welt sehr nah an diesen Geschichten zu orientieren. Meine Magie soll nicht nur Action und Plottreiber sein, ich versuche viel mich mit Sehnsucht und Staunen auseinanderzusetzen. Ic versuche, dass Erlebnis der Magie und der Andersartigkeit in den Fokus meiner Geschichte zu stellen.

Grund: Ich habe mit meinem Hintergrund als Theaterautor einiges an besonderer Perspektive in die Diskussion zu bringen. Als Theaterautor ist mein Fokus auf: Gesprächen, auf Charakteren, auf Geschwindigkeit und Spannungsbögen. Darin bin ich gut, dass kann ich in meiner Arbeit und in der Arbeit anderer gut beurteilen. Viele meiner Stücke haben 10 manchmal bis zu 50 unterschiedlicher Charaktere die auftauchen. Ich hab mich also in meiner Laufbahn schonmal mit jedem Archetyp und den meisten Spielarten von Charakteren beschäftigt und kann anderen dazu Feedback geben. Charaktere sind mein Ding :)

Inout und Gespräche brauch ich vor allen Dingen im Bereich des Worldbuildings (Meine Stücke haben alle immer in unserer Welt gespielt mit den Regeln unserer Welt, mit wenigen Ausnahmen) und oft in allen Bereichen, die beschreibend und nicht Handlungsbezogen sind.

Mein Buch ist in den letzten drei Jahren zu einem so wichtigen Teil meines Lebens geworden, aber um ehrlich zu sein gibt es kaum Menschen in meinem Alltag die dieser Teil meiner künstlerischen Arbeit interessiert. In meinen Theaterprojekten hab ich immer Menschen mit denen ich mich über die Geschichte und über das Schreiben an sich austauschen kann (Regisseuren, Dramaturgen, Schauspieler) in diesem Bereich hab ich das nicht.
Und ich dürste danach mich auszutauschen :D




Zitat: Leise vibrierten die Champagnerschwenker auf den verspiegelten Regalböden im makellosen Messingregal  der Goldbar, während der Überlandzug sich schnell wie ein Pfeil, über die menschenleeren Weiten der ruhenden Lande hinweg, der großen Stadt näherte.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Barra

#1
Willkommen Caspar!
Wenn ich das mal so sagen darf: Du kommst wie gerufen. Ich hatte neulich noch überlegt: Ich müsste mal experimentieren, mal was out the box versuchen. Und da kam es zu einem Gespräch über Theaterstücke eben genau mit dem Fokus, den du genannt hast.
Falls ich mich also demnächst mal melde, weisste Bescheid.  :ätsch:
Leb dich gut ein hier.
Grüne Grüßchen Barra

Mera

Hi!

Barra scheint iwie immer die Erste zu sein, die Neulinge begrüßt.  :vibes:

Dein Leben hört sich interessant an. Als Jugendliche hab ich immer nur gespielt, nie aber ein Stück geschrieben. Das ist so weit weg von meinem eigentlichen Stil, dass man da fast schon wieder reinlesen könnte  :d'oh:

Wie bist du damals zum Theater gekommen?

Und Hut ab, dass du dein Grenzen erkannt hast; gelingt nicht jedem!

Ich freue mich auf unterhaltsame Gespräche mit dir  :prost:
Wenn alles einfach wäre ...

phoe

Hallo Caspar, schön dich hier begrüßen zu dürfen. :winke:

Ich habe mir schon oft überlegt, wie das sein muss, wenn man Theaterstücke (oder all die anderen spannenden Sachen) schreibt. Nicht, dass ich das will. Oh nein. Das ist nichts für mich. Da werde ich beim schreiben viel zu ausschweifend. Aber interessant ist es.
Und so viele Charakter erschaffen und denen auch noch Leben einzuhauchen, irre.

Freue mich, mehr von dir zu lesen.
Hab viel Spaß, bei und mit uns.

Antigone

Hallo Caspar,

willkommen in unserer Runde! :prost:
Deine Vorstellung klingt sehr spannend, und ich bin schon sehr neugierig auf deine Beiträge!

lg, A.

Federstreich

Herzlich willkommen, Caspar! Da hast du dir ja etwas spannendes vorgenommen. Aber es lohnt sich. Es mag sich mit dem Schreiben von Theaterstücken ähneln, trotzdem ist es eine eigene Welt. Viel Spaß dabei, sie zu erkunden. ;)

Maubel

Hallo Caspar,

Das klingt ja unheimlich spannend bei dir. Ich schreibe seit gut 17 Jahren eine Serie als Drehbuch. Und auch wenn die niemand verfilmt (es war ja erst auch nur für mich, mittlerweile gibt's die ersten zwei Staffeln als Ebooks), hat mich das unheimlich viel über Charaktere, Dialoge und Pacing gelehrt, die ich jetzt in meinen Romanen nutzen kann. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Umstellung für dich gestaltet und wünsch dir viel Spaß dabei!

Turiken

Hallo, Caspar! Ein herzliches Willkommen in dieser netten Runde. Ich finde es total spannend, jemanden mit deiner Erfahrung im Theaterbereich hier kennenzulernen. Ich hoffe, du fühlst dich wohl. :)