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C.S.Lewis Preis von Brendow

Begonnen von Drachenkind, 21. Juni 2007, 08:52:33

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Dorte

Narnia ist wirklich Christentum mit der Holzhammermethode. Ging zumindest mir als Kind so, ich habe mich tierisch geärgert, weil ich die Kinder und die Welt mochte, mir aber die ständige Sprinkleranlage mit christlichem Moralin auf den Geist ging - dabei war ich selbst christlich geprägt...
Allerdings gibt es in christlicher Literatur ja eine riesige Bandbreite, das reicht von ziemlich fundamentalistischem Verbreiten konservativer Inhalte bis zu humorvoller Kirchenkritik - letzteres z.B. in Büchern von Adrian Plass, die auf Deutsch im Brendow-Verlag erschienen sind. "Das Tagebuch eines frommen Chaoten" war selbst für etliche mir bekannte Nichtchristen äußerst amüsant und ich lese es auch immer wieder gerne, obwohl ich selbst mit Religion und Glauben nichts mehr anfangen kann.

Allgemein zum Wettbewerb: ich finde absolut nichts schlimmes daran, das Christentum, die Bibel oder christliche Geschichte als Grundlage für ein Buch zu nehmen. Irgendeine Grundlage braucht man ja immer. Nur, weil jemand Christ ist, heißt es ja nicht automatisch, dass er missionierend schreibt - ich habe mich nach dem "Herrn der Ringe" und dem "Silmarillion" jedenfalls nicht dem Katholizismus zugewandt.

Hr. Kürbis

Es muss ja auch nicht EXPLIZIT mit der Kirche und dem Christentum an sich zu tun haben, wichtig sind wohl eher die "christlichen Werte", die Eingang ins Werk finden können/dürfen/sollen/müssen, was auch immer...
Und da vernünftige moralische Werte eigentlich deckungsgleich mit "christlichen Werten" sind, dürfte es eigentlich nicht allzu schwer sein, darüber zu schreiben, oder?

*schreibt einer, der getauft, konfirmiert, letztendlich aber ausgetreten ist, obwohl er Jesus eigentlich ganz cool findet, die Institution Kirche aber weniger...*

Drachenkind

@Dorte:
Kann das daran gelegen haben, dass du christliche geprägt warst? Ich hatte nämlich damals, als ich die narnia BÜcher erstmals gelesen habe, Null AHnung vom Christentum und mir ist nichts besonderes aufgefallen. Erst später, als ich das Christentum kennenlernte, dachte ich: Hoppla, das ist ja ganz ähnlich wie bei Aslan! Mit Tolkien ging es mir genauso. Noch heute finde ich, dass Jesus erstaunliche Parallelen zu Aragorn hat - nicht umgekehrt.
Das finde ich ja sp faszinierend an Narnia. Da werden Werte vermittelt, ohne dass man erst deren ganze historische Entstehungsgeschichte mit in den Einkaufswagen packen müsste. UNd das finde ich überhaupt die große Chance von Fantasy, dass man Werte und Einsichten erzählen und weitegeben kann, ohne sich in einen historischen Kontext stellen zu müssen, der bestimmte Menschen gleich vom Lesen abhält und bei anderen eine solche Menge von Vorurteilen vor die Linse schiebt, dass sie die Geschichte gar nicht mehr mitkriegen.
Kleines Beispiel: Wenn ich einen Roman über einen Dominikaner aus dem Mittelalter schreiben wollte, aus dem 12.Jahrhundert, wo der Dominikanerorden mit der Inqusition noch nicht das geringste zu tun hatte, würden trotzdem 3/4 der leser den Dominikanermönch aus dem Namen der Rose vor Augen haben, INquisition assoziieren und den Rest kaum noch mitkriegen.
Aber jetzt genug ge-off-topict  ;D Nächste Woche gehe ich daran, mein Exposè für Brendow zu gestalten.

:)
Drachenkind

Althea

Hallo,

ich denke, wenn ich meinen Roman fertig geschrieben und überarbeitet habe werde ich ihn auch einschicken.
Damit als christliche Autoren bekannt zu werden hätte ich gar kein Problem. Christliche Literatur muss ja nicht gleich aufdringlich sein, wie man am Herrn der Ringe sehen kann.

LG Althea

Drachenkind

Hej, Althea,
für Brendow muss der Roman nicht fertig sein. Die verlangen ein Exposé, eine 10-20seitige Leseprobe und eine Autorenvita und das Projekt soll innerhalb eines halben Jahres fertig gestellt werden können.

:)
Drachenkind

Althea

@ Drachenkind:
Ich wusste gar nicht, dass man den Roman nicht fertig schreiben muss.
Wie ist es den mit den Seiten, müssen die denn vom Anfang sein oder können die auch aus der Mitte oder dem Ende des Romanes sein?

LG Althea

Drachenkind

@ Althea: http://www.cslewis-preis.de/index.html steht alles über den C.S. Lewis Preis. Ich würde als Leseprobe nicht unbedingt die ersten Seiten nehmen, sondern lieber, wenn schon mehr da ist, Seiten, auf denen die Idee des Buches und in diesem Falle auch der Bezug zum Christentum gut rüber kommt. Aber vielleicht haben andere hier im Forum noch mehr Erfahrungen damit, wie man eine Leseprobe auswählt.

:)
Drachenkind

Drachenkind

So, Brendow hatte zwar den Erhalt des Wettbewerbebitrags nicht bestätigt, dafür bekomme ich immerhin die Absage schriftlich. Das ist schön, so weiß ich, dass meine Sendung immerhin angekommen war ;).

Der Name der Preisträgerin, Ingeborg Arlt, sagt mir nichts, aber nachdem ich gesehen habe, wie sich die christlichen verlage auf der Buchmesse präsentiert haben, glaube ich nicht, dass ich in dieser Nische auf die Dauer heimisch werden könnte. Auf der selbstironischen Schiene gibt es einfach zuviel Konkurrenz und auf der besinnlichen  zuviel Trash.

Auf zu neuen Ufern! :winke:

Drachenkind

Sarina

An sich hört sich der Wettbewerb interessant an. Mein jetztiges Projekt passt allerdings nicht wirklich rein. Aber vielleicht bin ich bis September 2008 so weit an meinem 2. Projekt?

Mal schaun....

gbwolf

Über die Gewinnerin gibt es einen Bericht in der Märkischen Allgemeinen. Gefunden habe ich den über log.netbib.de, weil die gute Dame Bibliothekarin und Langsamstschreiberin ist. Ihre "Verlagserfahrung" zum Schluss hin ist übrigens  ;D

Coppelia

#40
Leider bestätigt es genau das, was ich im Moment denke, wenn ich meine Absagen so ansehe. Vielleicht sollte ich auch mal einen Anruf starten.
*soifz* Wenn das sogar preisgekrönten Autoren schon so geht ...

Der Wettbewerb ist wohl nichts für mich - obwohl Pastorentochter. ;)

gbwolf

Nuja. Zwischen 1.000 und 3.000 Manuskripte pro Jahr lassen sich nicht kommentieren. Bei manchen Verlagen schreiben sich die Lektoren wenigstens zu den Manus was auf, die bis zu ihnen kommen und die nicht im Vorzimmer aussortiert werden.

Aber das ist wieder ein anderes Thema. Wenn noch jemand zum Thema "Lesen Verlage alles oder nicht" schreiben möchte und es sich nicht direkt auf den C.S. Lewis Preis oder den Artikel bezieht, würde ich vorschlagen, einen neuen Thread aufzumachen.

Julia

#42
Sorry, noch einmal OT, aber ich mochte deswegen nicht extra einen neuen Thread aufmachen:

Zitat von: Coppelia am 02. Dezember 2007, 12:50:11
Leider bestätigt es genau das, was ich im Moment denke, wenn ich meine Absagen so ansehe. Vielleicht sollte ich auch mal einen Anruf starten.
*soifz* Wenn das sogar preisgekrönten Autoren schon so geht ...

Ich würde sagen, genau umgekehrt wird ein Schuh daraus (und lässt mich die Hoffnung nicht aufgeben). Denn wenn die Lektoren ALLES lesen und danach ablehnen würden - tja, dann würde das in letzter Konsequenz bedeuten, dass das, was ich geschrieben habe, ziemlicher Mist sein muss. Und wenn zehn Lektoren mein Skript aufmerksam lesen, und es dann ablehnen - dann kann ich mir eigentlich nur noch ein neues Steckenpferd suchen.
Ein sehr entgültiges, frustrierendes Urteil oder? Und nach drei Absagen würde ich die Arbeit mehrerer Monate oder gar Jahre einfach nur noch in die Tonne treten, und es nicht mehr weiter probieren.

Aber Lektoren lesen nicht alles. Vermutlich sogar eher wenig. Aber manchmal bestimmt. Ab und zu.
Jedenfalls ist mein Skript deshalb auch nicht schlecht, sondern die Ablehnung hatte ganz andere Gründe. Und das lässt mich hoffen, denn eines Tages wird es bestimmt einen Lektor geben, der meine Geschichte liest (und wenn es anfangs eher durch Zufall ist). Und vielleicht gefällt sie ihr / ihm dann sogar.
Man möge mir diesen Vergleich verzeihen, aber mit Verlagen ist es wie mit Parkplätzen: die ganze Stadt kann voller Autos sein, aber ich brauche nicht fünf Parkplätze, ich brauche EINEN. Wenn ich den finde, genügt das völlig.
Doch bis man seinen Parkplatz (Verzeihung: Verlag  ;) ) gefunden hat, muss man eben ein wenig suchen, eben weil - ja weil man nicht wissen kann, in welchem Haus gerade der Lektor sitzt, der mein Skript auch lesen wird ...

Liebe Grüße,

Julia

Drachenkind

Hach, Julia, das hast du Klasse ausgedrückt.  :-*

Wenn die Suche nach dem "Parkplatz" nur nicht soviel Nerven kosten würde. Und Benzin. Und Zeit. UNd dann fährt ein anderer grad vor meiner Nase rein oder die Parkhausdurchfahrtshöhe ist zu niedrig. ("Passt nicht in unser Haus!")

Ich habe gestern wieder eine Absage bekommen und beschlossen, die zehnte groß zu feiern. Sie war's aber noch nicht. ;)

:)
Drachenkind

P.S.Ein haut-den-PC-Smiley fehlt . AOL hat mich grade zum dritten Mal rausgesetzt!!!! Jetzt nehm ich I.E.,:P

saraneth

Hm... ne. Also für mich wäre dieser Wettbewerb wohl auch nichts. Er hört sich schon interessant an... aber erstens habe ich so viele Projekte (und Schule), dass ich einfach nicht dazu komme noch was hierfür zu schreiben.

Abgesehen davon, dass er zwar interessant klingt, aber nun so gar nicht auf meiner Wellenlänge liegt.

@ Coppelia: Seh ich auch so, du musst dich ja nicht verpflichtet fühlen über christliche Themen zu schreiben, nur weil du aus eine Pastorentochter bist. Eine Freundin ist auch Tochter einer Pastorin und muss sich dann natürlich immer die Klischees anhören... Nunja. Genug OT. ;)