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Wie steht ihr zu Schreibkursen?

Begonnen von Anj, 25. September 2014, 14:56:36

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Anj

Hallo liebe Zirkler,

ich habe mal ein neues Thema erstellt, weil ich nicht sicher war, dass es zu einem der bestehenden Themen passt. Sollte ich mich geirrt haben, bitte verschieben.

Mir geht es so, dass ich wahnsinnig viel Spass an Textarbeit habe. Und zwar sowohl an experimentellen Texten, als auch die Verbesserung unter Genre-typischen Gesichtspunkten. Und das auch nicht nur bei meinem eigenen Texten, sondern auch bei anderen.
Unter anderem aus diesem Grund, und um im realen Leben Gleichgesinnte kennenzulernen, habe ich vor einiger Zeit einen VHS-Kurs besucht. Leider war das Niveau sehr niedrig und meine Erwartungen wurden weit unterboten. Dennoch lässt mich die Idee von einem Austausch mit Gleichgesinnten nicht los.
Deswegen schlummert in mir die Idee, Treffen/Seminare ins Leben zu rufen. Also Seminare, in denen an bestehenden Texten gearbeitet wird, ähnlich den Kommentaren in Foren. Es geht also weniger darum, dass ich als Dozentin der Profi bin, sondern darum, dass ich den Raum zur Verfügung stelle, den Gruppenprozess moderiere und evtl. auch Ansprechpartner für tiefergehende Diskussionen bin, die eher coachingartig ablaufen. (Sprich ich bin mehr Spiegelfläche und Diskussionspartner für den Autor) Zumindest anfangs, denn momentan kann ich ja noch nicht viel eigene Expertise vorweisen. Die Idee, das in Kooperation mit der VHS zu machen, ist mir natürlich auch schon gekommen, ich bin aber nicht sicher, ob das von der Zielgruppe her passt.

Über das Konzept bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, aber ich dachte, es kann nicht schaden, das allgemeine Interesse schon mal ein bisschen abzufragen. ;)

Hier also mal grob meine Ideen:

Idee 1:
Version 1
10-12 wöchentliche (oder 14-tägige) Treffen, in denen man sich einem Thema widmet. Zeitlicher Umfang 90 min. Es werden Texte mitgebracht, die aus Schreibaufgaben zuhause oder aus bereits bestehenden Texten resultieren. Dann wird kommentiert, in diesem Fall als mündliche Diskussion.
Am Ende wird kurz die nächste Übung besprochen.

Version 2
Ebenfalls 10-12 wöchentliche (oder 14-tägige) Treffen. Alternativ gibt es aber jedesmal 20min Zeit für einen schriftlichen Kommentar. Wer will kann seinen dann einbringen und dessen Kritikpunkte (und ggf. weitere) werden diskutiert. Dann müssten aber vermutlich 120 min pro Treffen eingeplant werden. Auch hier wird die nächste Übung am Ende kurz besprochen.

Ich würde mögliche Themen/Fragestellungen/Schreibübungen vorbereiten, aber in der ersten Stunde auch sammeln, wer sich was wünscht. Dann wird ein Plan abgestimmt

Der Preis würde sich an vermutlich so in etwa an VHS-Preisen orientieren.


zusätzliche Idee:
Es gibt während des Kurses die Möglichkeit des Romancoachings, das zubuchbar ist (oder es ist ein generelles Angebot, dann müsste ich das in den Grundpreis einrechnen)
Wer also nebenher einen Roman schreibt (vielleicht auch Textausschnitte oder gekürzte Szenen daraus für die Übungen nutzt), oder in der Schublade liegen hat, kann mir während der Kursdauer Ausschnitte zuschicken, die ich dann kommentiere und über die wir dann per Mail im Austausch bleiben.
Die zubuchbare Option finde ich eigentlich netter, weil sowas vielleicht nicht alle machen wollen, bzw. es sich vielleicht auch untereinander Betas finden.

Ganz grundsätzlich würde mich interessieren, ob euch sowas ansprechen würde, auch wenn der Dozent noch nichts vorzuweisen hat, ausser mögliche Einblicke in die Textarbeit über dessen Forum. Kann sowas überhaupt ein Nebenverdienst neben den Onlinekursen und Schreibkursen von Profis sein? Denn wenn die Resonanz gleich null ist, ist fraglich, ob sich der Aufwand lohnt, das in Eigenregie zu planen.

Hilfreich wäre schon eine grundsätzliche Antwort, aber um auch schon etwas präziser zu schauen: das Ganze würde ich in Köln anbieten wollen, weil ich den Plan verfolge, dorthin zu ziehen. (By the way, wenn jemand Tipps für die Wohnungs-/WG-Zimmersuche hat, immer her damit ... ;-))

Danke schon mal für eure Meinung zu der Idee.

lg
Ani
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

pink_paulchen

Also ich sehe da zwei Dinge in einen Topf geworfen. Das eine sind Kurse. Da ist ein Trainer, der bedeutend mehr kann als ich und in irgendeiner Weise geeignet ist, mir das für Geld beizubringen. Das andere ist gemeinsame gleichberechtigte Gruppenarbeit an einem Text. Das nennt man Schreibgruppe und da treffen sich Autoren, um gemeinsam über ihre Art zu schreiben zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln.
Letzteres würde ich aber nicht bezahlen wollen. Ich bringe mich mit meinem Wissen ein und alle übrigen auch.
Das ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen Betalesen und Lektorat. Beim Lektorat erwarte ich eine qualifizierte Fachausbildung und Erfahrung, dafür bezahle ich ca. 5 Euro pro Normseite (große Schwankungsbreite im Preis, aber auch in der gebotenen Qualität). Beim Betalesen erwarte ich einfach Lust am Text und bezahle mit "Ich lese auch gern deins" oder einem Exemplar oder einem Obstkorb - also mehr eine Gefälligkeit, als eine Arbeit.
Und - um meine Gedanken dazu abzuschließen: Wenn ich einem Lektor oder Trainer Geld bezahle, dann erwarte ich natürlich auch eine ordentliche Rechnung. Will sagen: so etwas muss man ordentlich versteuern, sonst kommt man in Teufels Küche.

Anj

Huhu Pink-Paulchen,

vielen Dank für deine Meinung.

ZitatWill sagen: so etwas muss man ordentlich versteuern, sonst kommt man in Teufels Küche.
Das wäre natürlich klar. Wenn ich das in Eigenregie machen würde, würde ich das auch offiziell aufziehen.

So Schreibgruppen kenne ich bisher gar nicht. Die hatte ich eher immer als so eine Art Stammtisch für Autoren verstanden. Im Internet war ich dazu bisher auch noch nicht fündig geworden.
Die Idee entstand bei mir einfach daraus, dass eben die Textwerkstatt, die ich besucht habe, wirklich sehr schlecht war und eben nur aus "nun schreiben wir mal einen Text, lesen ihn dann vor und werden gebauchpinselt" bestand.

Was das eigene Wissen angeht, bin ich allerdings anderer Meinung. Meine Erfahrung für mich selbst ist, dass ich nirgendwo so viel lerne, wie wenn ich mich mit meinem eigenen Wissen einbringe und mit anderen austausche, insbesondere, wenn es zusätzlich moderiert wird. Reine Adaption von Wissen ist für mich bisher nie der effektivste Weg gewesen. Aber es ist natürlich möglich, dass ich damit eher die Ausnahme bin. Ich persönlich würde so etwas immer den VHS-Kursen vorziehen und durchaus auch dafür Geld zahlen. Was natürlich Quatsch ist, wenn ich den Schreibgruppen schon genauso passiert. Wobei ich da spontan die Effektivität ein bisschen anzweifle, weil es ja schon über den allgemeinen Austausch über das Schreiben hinausgehen soll und sich das ohne Moderation oder Plan schon schnell zerlaufen kann. Aber wie gesagt, das sind reine spekulationen meinerseits.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Nebeldiener

Ich muss pink_paulchen Recht geben.
Wenn ich VHS-Preise bezahle, erwarte ich eine entsprechende Leistung, zum Beispiel jemand der Literatur studiert hat und ich mir sicher sein kann, dass er oder sie mir erzaehlt, was er oder sie gelernt hat und nicht bloss, was er oder sie denkt, was besser oder schlechter sei.
So wie ich deine Idee verstehe, ist, dass jemand, der genauso wie ich schreibt und mir sagt, was ihm an meinem Text gefaellt und was nicht. Fuer was ich bezahlen wuerde, waere die Unterkunft.

Um es deutlicher auszudruecken:
So wie ich es verstehe laeuft es in etwa so ab:
Du gibst eine Aufgabe (welche unter Umstaenden auch wieder von den Teilnehmer kommt). Das naechste Mal geht jemand von den Teilnehmer aufs Podium, liesst seinen Text vor und die anderen Teilnehmer geben ihre Meinungen dazu kund.

Was ich bezahlen wuerde, ist die Unterkunft und die Zeit, um dies zu planen. Ich waere aber nicht bereit, dich fuer dein "Wissen" zu bezahlen.

Nebeldiener

Anj

Hallo Nebeldiener,

okay, ich sehe schon, dass ich das anders aufziehen muss. Sprich, dann eher an eine klassische Schreibgruppe denken sollte, bzw. so eine suchen.

Ich kann natürlich nicht für alle VHS-Kurse sprechen, aber der, den ich besucht habe, der bestand eben wirklich nur aus: "Ganz toll, dass du den Text geschrieben hast." Mehr wurde da nicht vermittelt. Ich wurde sogar mit ziemlich großen Augen angeschaut, als ich mal erwähnte, dass ich mich auch so Dinge wie Infodump, Show, don't Tell usw. interessieren würde. Und die Antwort war, wir müssen uns natürlich auf die Gruppe einstellen. Mein Eindruck war ehrlich gesagt, dass die Dozentin nicht so recht wusste, was ich von ihr wollte ...
Das mag arrogant klingen, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich fundiertere Aussagen zu Texten hätte geben können. Aber dieser VHS sucht wohl auch eher Menschen, die zuvor noch nie geschrieben haben, bzw. sind das die Leute, die es buchen.
Ich persönlich gehe normalerweise auch nicht mit einem Gedanken an besser oder schlechter an einen Text heran. Sondern mit dem Gedanken, dass es verschiedene Alternativen für Textstellen gibt, die unterschiedlich wirken. Und bei der Textarbeit geht es eben darum, die Alternative zu entwickeln, die am besten das ausdrückt, was der Autor intendiert. (Sofern ihm das selbst schon richtig klar ist. Meiner Erfahrung nach klärt sich das oft erst im Gespräch über die Kritik.) Aber das kann man natürlich im Vorfeld nicht wissen. Von daher werde ich die Idee dann wohl wieder fallenlassen.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Franziska

Ich halte nicht so viel von Schreibkursen, habe bisher aber auch nur einen an der Uni gemacht und da war das Niveau auch recht gering, eher für Leute, die damit anfangen. Wenn man schon viel geschrieben hat und es auch professionell anstrebt, eignen sich wohl eher spezialisierte Kurse, die mir aber zu teuer sind.

Die Schreibgruppe die ich hatte fand ich wesentlich effektiver. Die war komplett selbst organisiert, ohne Moderation oder Vorsitzenden. Wir haben uns einmal im Monat getroffen und jeder konnte Texte mitbringen und wir haben sie besprochen. Manchmal haben wir uns auch Themen überlegt, über die wir diskutiert haben. Wie Plotten, Charakterentwicklung, Heldenreise, Literaturpreise etc.
Das war nie uneffektiv, auch wenn wir manchmal geplaudert haben. Irgendjemand hatte immer einen Text dabei.
Ich war einmal hier bei einer organisierten Gruppe mit Moderation und das hat mir gar nichts gebracht. Da soltle man den Text Wochen im Voraus einsenden. Das war für mich ungeeignet. Leider habe ich in Hamburg bisher keine Gruppe gefunden, die so ist wie die in Bremen und selbst zu gründen hat auch nicht geklappt. Aber wenn du so eine Gruppe bei dir findest, würde ich es mal ausprobieren.
Eine andere Sache ist, wenn du damit Geld verdienen willst. Bestimmt gibt es dafür Möglichkeiten, aber dann lernst du wohl selbst nichts dabei.

Nebeldiener

Hallo Anjana

Ich würde nicht sagen, dass du die Kursidee ganz vergessen kannst. Ich würde es bloss ein bisschen anders aufbauen.
Meiner Meinung nach ist es schwierig für etwas Geld zu verlangen, dass man anders auch "gratis" haben kann (z.B. Stammtisch). Wenn ich deine Idee richtig verstanden habe (korrigiere mich, wenn nicht :)) würdest du dich als Diskussionsleiterin verkaufen. Als Leiter der Gruppe (Wie Franziska schon erwähnte), würde es sehr schwierig sein, deine eigenen Texte einzubringen (gleichzeitig die Diskussion zu leiten und Lob, beziehungsweise Verbesserungsvorschläge entgegen zu nehmen, sehe ich als sehr gewagt an).
Ich würde also Vorschlagen, dass wenn es dir ums Geld geht, dich als Kursleiter zu bewerben. In der Art, du hast diese und diese schreiberische Erfahrung und bittest einen Kurs über dieses und dieses Thema auf dem Niveau x an. Vielleicht könntest du dann als Extra die letzten Minuten eine Text-Besprechungs Runde machen.
Wenn es dir aber wirklich darum geht, andere Schreiberlinge in der Umgebung kennen zu lernen und auch an deinen Texten zu arbeiten, würde ich einen Stammtisch suchen, oder einen eröffnen (dann aber ohne Entgeld).

Weiss jetzt allerdings nichts, wie gefragt Schreibkurse in deiner Umgebung momentan sind ???

Nebeldiener

Anj

Huhu ihr zwei,

ZitatDie Schreibgruppe die ich hatte fand ich wesentlich effektiver. Die war komplett selbst organisiert, ohne Moderation oder Vorsitzenden. Wir haben uns einmal im Monat getroffen und jeder konnte Texte mitbringen und wir haben sie besprochen. Manchmal haben wir uns auch Themen überlegt, über die wir diskutiert haben. Wie Plotten, Charakterentwicklung, Heldenreise, Literaturpreise etc.
Das war nie uneffektiv, auch wenn wir manchmal geplaudert haben. Irgendjemand hatte immer einen Text dabei.
Das klingt schon sehr ähnlich zu dem, was ich vorhabe. Nur eben ein wenig lockerer. ;)
ZitatIch war einmal hier bei einer organisierten Gruppe mit Moderation und das hat mir gar nichts gebracht. Da soltle man den Text Wochen im Voraus einsenden. Das war für mich ungeeignet.
Im Vorfeld einsenden würde ich auch nicht machen. Eher eben so, dass jeder seinen Text ausgedruckt mitbringt.

ZitatAls Leiter der Gruppe (Wie Franziska schon erwähnte), würde es sehr schwierig sein, deine eigenen Texte einzubringen (gleichzeitig die Diskussion zu leiten und Lob, beziehungsweise Verbesserungsvorschläge entgegen zu nehmen, sehe ich als sehr gewagt an).
Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. In den Kursen/Treffen würde es natürlich ausschließlich um die Texte der Teilnehmer gehen. Lernen würde ich durch die einzelnen Meinungen sicherlich trotzdem, aber es soll natürlich vorrangig darum gehen, dass die Teilnehmer sich weiterentwickeln.

ZitatVielleicht könntest du dann als Extra die letzten Minuten eine Text-Besprechungs Runde machen.
Du meinst also statt so etwas über Email zu organisieren?

Wahrscheinlich ist die Variante, das über die VHS laufen zu lassen, für den Anfang doch die bessere Alternative, als es direkt alleine aufzuziehen. Das muss ich noch mal in Ruhe überlegen.

Danke auf jeden Fall für eure Gedanken!

lg
Ani
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Lavendel

Was du dafür vor allem brauchst ist ein Alleinstellungsmerkmal. Warum sollten die Leute gerade in deinen Kurs gehen? Außerdem wirst du wahrscheinlich ein Problem mit der Sichtbarkeit gearbeitet. Ich habe mal in der Erwachsenenbildung gearbeitet und auch die Programmplanung gemacht. Wenn die Leute einen Kurs machen wollen, dann gucken sie ins VHS-Programm. und wenn sie dich nicht kennen, dann sehen sie dich auch nicht. Das bedeutet, dass du entweder aktiv Leute anwerben musst - und bei einem Schreibkurs für Fortgeschrittene wirst du schon ein Problem damit haben, die richtigen Stellen dafür in deiner Stadt zu finden - oder dass du eben doch zur VHS gehst und dich ins Kursprogramm aufnehmen lässt. Auch das ist allerdings keine Garantie dafür, dass dein Kurs voll wird. Du muss trotz allem selbst Werbung machen und den Leuten erzählen, was du tust. Die VHS macht nämlich auch nicht mehr, als dich ins Programmheft zu schreiben und deinen Kurs im Internet buchbar zu machen. Ohne Eigeninitiative läuft es auch da nicht - aber du hast keine Kosten, wenn der Kurs nicht läuft, du musst nicht mit Miete oder Material in Vorleistung gehen.

In der Erwachsenenbildung muss man vor allem eins tun: Hochwertig sein und wirklich was bieten. Die Leute haben nicht viel Zeit. Sie kommen nach der Arbeit, wenn sie stattdessen auch nett kochen, den Kindern bei den Hausaufgaben helfen oder mit dem Schatz vorm Fernseher kuscheln könnten. Wenn der Kurs keinen großen Wert für sie hat, dann springen sie ab. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass selbst tolle Kurse mit begeisterten Teilnehmern auseinanderfallen, weil das zu vielen Teilnehmern der Alltag einen Strich durch die Rechung macht oder etwas anderes nicht stimmt.

Wenn du ein Netzwerk in dem Bereich hast, wenn du also Leute kennst, die in dem Bereich arbeiten oder Leute mit einem halbwegs passenden Unternehmen, könntest du versuchen, dich in deren Newsletter aufnehmen zu lassen oder was ähnliches. Wir hatten zum Beispiel öfter Werbung für Veranstaltungen einer Heilpraktikerin in unserem Newsletter, die wir gut kannten. Ob das gezogen hat, weiß ich aber nicht.

Wenn du es allein machst ist es eine gute Idee, einen Raum zu suchen, der gut erreichbar ist und den die Leute kennen und dann da ein wenig Miete zu zahlen. Dann musst du aber das Kalkulieren anfangen. Materialkosten wirst du auch haben. Zumindest ab und zu Kopien. Die VHS-Kurse sind so kalkuliert, dass sie bei der minimalen Teilnehmerzahl (meist 8) auch nur minimalen Gewinn abwerfen. Unsere waren sogar so kalkuliert, dass sie bei der minimalen Teilnehmerzahl gerade so die Kosten wieder einspielten. Wenn du einen Kurs privat anbietest, wird es wahrscheinlich teuer.

Ich sage nicht, dass es mit einem wirklich guten Kurs nicht klappen kann, aber es ist viel, viel Arbeit und es gibt keine Garantie, dass dein Kurs zustandekommt. Und wie gesagt, wenn du nichts besonderes Interessantes anbietest, wirst du es noch sehr viel schwerer haben.

Anj

Hallo Lavendel,

ZitatWas du dafür vor allem brauchst ist ein Alleinstellungsmerkmal. Warum sollten die Leute gerade in deinen Kurs gehen? Außerdem wirst du wahrscheinlich ein Problem mit der Sichtbarkeit gearbeitet. Ich habe mal in der Erwachsenenbildung gearbeitet und auch die Programmplanung gemacht. Wenn die Leute einen Kurs machen wollen, dann gucken sie ins VHS-Programm. und wenn sie dich nicht kennen, dann sehen sie dich auch nicht. Das bedeutet, dass du entweder aktiv Leute anwerben musst - und bei einem Schreibkurs für Fortgeschrittene wirst du schon ein Problem damit haben, die richtigen Stellen dafür in deiner Stadt zu finden - oder dass du eben doch zur VHS gehst und dich ins Kursprogramm aufnehmen lässt. Auch das ist allerdings keine Garantie dafür, dass dein Kurs voll wird. Du muss trotz allem selbst Werbung machen und den Leuten erzählen, was du tust. Die VHS macht nämlich auch nicht mehr, als dich ins Programmheft zu schreiben und deinen Kurs im Internet buchbar zu machen. Ohne Eigeninitiative läuft es auch da nicht - aber du hast keine Kosten, wenn der Kurs nicht läuft, du musst nicht mit Miete oder Material in Vorleistung gehen.
Da hast du natürlich absolut recht! Die Zielgruppe zu erreichen wird vermutlich sowieso das schwierigste. Eben weil ich eigentlich ja nicht die Hausfrau ansprechen will, die jetzt endlich mal mit ihrer Biografie anfangen will. Mir scheint aber gerade bei der VHS das die Hauptzielgruppe ist.
Andererseits denke ich mir, wenn ich durch Foren klicke, dass es doch sicher eine Zielgruppe für die Idee geben müsste.


ZitatIn der Erwachsenenbildung muss man vor allem eins tun: Hochwertig sein und wirklich was bieten. Die Leute haben nicht viel Zeit. Sie kommen nach der Arbeit, wenn sie stattdessen auch nett kochen, den Kindern bei den Hausaufgaben helfen oder mit dem Schatz vorm Fernseher kuscheln könnten. Wenn der Kurs keinen großen Wert für sie hat, dann springen sie ab. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass selbst tolle Kurse mit begeisterten Teilnehmern auseinanderfallen, weil das zu vielen Teilnehmern der Alltag einen Strich durch die Rechung macht oder etwas anderes nicht stimmt.
Wobei ich bei den beiden VHS, die ich kennengelernt habe, das Niveau wirklich sehr niedrig fand. Okay, die Sportangebote waren okay, aber alles andere war echt eher eine Katastrophe. Aus dem Sprachkurs bin ich tatsächlich auch wieder rausgegangen ...

ZitatWenn du ein Netzwerk in dem Bereich hast, wenn du also Leute kennst, die in dem Bereich arbeiten oder Leute mit einem halbwegs passenden Unternehmen, könntest du versuchen, dich in deren Newsletter aufnehmen zu lassen oder was ähnliches. Wir hatten zum Beispiel öfter Werbung für Veranstaltungen einer Heilpraktikerin in unserem Newsletter, die wir gut kannten. Ob das gezogen hat, weiß ich aber nicht.
Die Idee ist auf jeden Fall schon mal super! Vielen Dank dafür.  :jau:

ZitatWenn du es allein machst ist es eine gute Idee, einen Raum zu suchen, der gut erreichbar ist und den die Leute kennen und dann da ein wenig Miete zu zahlen. Dann musst du aber das Kalkulieren anfangen. Materialkosten wirst du auch haben. Zumindest ab und zu Kopien. Die VHS-Kurse sind so kalkuliert, dass sie bei der minimalen Teilnehmerzahl (meist 8) auch nur minimalen Gewinn abwerfen. Unsere waren sogar so kalkuliert, dass sie bei der minimalen Teilnehmerzahl gerade so die Kosten wieder einspielten. Wenn du einen Kurs privat anbietest, wird es wahrscheinlich teuer.
Ja, das ist auch so ein Punkt, über den ich noch nachdenken muss. Räume sind ja tatsächlich so eine Sache, gerade, wenn man Tische und Stühle braucht. Irgendwie finde ich überwiegend Yogaschulen, die Räume vermieten^^

ZitatIch sage nicht, dass es mit einem wirklich guten Kurs nicht klappen kann, aber es ist viel, viel Arbeit und es gibt keine Garantie, dass dein Kurs zustandekommt. Und wie gesagt, wenn du nichts besonderes Interessantes anbietest, wirst du es noch sehr viel schwerer haben.
Japp. Das Konzept muss definitiv noch ausgearbeitet werden.

Vielen Dank für deine Gedanken und Erfahrungen dazu!

lg
Ani
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.