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Hopping on the "Trend"-Train

Begonnen von Roca Teithmore, 03. Oktober 2014, 18:01:33

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Roca Teithmore

Zitat von: CarolinaMein Rezept noch mal ein anderes. Und ich schreibe gleichzeitig für mich und für den Markt, ohne dabei Gewissensbisse zu haben, im Gegenteil, ich genieße es und jedes Buch bringt auch mich ein Stück weiter, nicht nur als Autor, sondern auch mit dem Thema, mit dem ich mich beschäftige.

Zitat von: KlecksIch bin auch eine Perfektionistin, aber dieser ebenfalls sehr hohe Anspruch, den ich an mich selbst stelle, bremst mich enorm aus. Zu meiner derzeitigen Lernphase gehört unter anderem, mich nicht mehr selbst unter Druck zu setzen

Ja Perfektion, die Angst Form versagen. Es gibt nichts, was einen Mehr lähmen kann. Aber ich denke das Carolina hier recht hat auf 2 weisen. Alles bringt einen auf eine Art und weiße weiter und solange man selbst daran Freude hat ist es auch gut so. Ich versuche allerdings auch gerade zu lernen, das 3 auch mal gerade sein kann. Deshalb bin ich ein Fan von Nano das nimmt komischerweise diesen Druck sehr von mir, da es in dieser Zeit schwerlich perfekt sein kann. Aber wie sagt man so schön, ein Meister ist häufiger gescheitert als ein Anfänger es überhaupt versucht hat.
Ich sage mir immer, wenn mich mein Perfektionismus blockiert (und da ist er Spezialist drin, ich kämpfe mit dir) "Ach komm schon! Wenn du einen Fehler machst, dann kannst du zu mindestens draus lernen und perfekte dinge gruseln Menschen in der Regel sowieso!" Denn es gibt einfach nichts das perfekt ist. Währe das Universum Perfekt ausbalanciert gewesen gäbe es uns nicht... Hach Stefen Hawkins macht es einem echt einfacher mal los zu lassen davon ^^


Zitat von: AlanaWas dazu führt, dass Verlage sich doch gegen ein solches gut geschriebenes Manuskript entscheiden, ist die zu erwartende Zielgruppe. Wenn der Verlag diese für zu klein hält, wird er das Buch im Normalfall nicht kaufen. Es ist also keine Frage der Qualität eines Werkes (diese ist Grundvoraussetzung!), sondern eine Frage der Markttauglichkeit. Und die hängt eben davon ab, was die Leser gerade wollen und wie viele.

Ja das ist eben die Balance wo man sehen muss, ob man etwas schreibt um des Projektes willen oder um es zu verkaufen. Wenn der Markt sich nicht lohnt muss man es eben anders an den Mann oder die Frau bringen. Aber das sieht man ja auch leider an Lehrbüchern. Die sind unglaublich teuer, damit sich die Herstellung lohnt (Bildung sollte umsonst sein...)
Leider ist das was massentauglich ist aber auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Wenn man sich viel mit etwas beschäftigt wird man eben Kritischer und respektiert richtig gute Sachen eben mehr. Andere Menschen wollen vielleicht auch nur unterhalten werden und ihnen ist nicht wichtig, wie etwas gemacht wurde, solange es ihnen Freude bereitet. Da ist ja auch nichts falsches dran.
Man muss eben schon vorher bei einer Geschichte überlegen, schreibe ich das für mich oder für jemand anderen? So schreibe ich die Geschichte ja dann auch im Endeffekt. Ganz im sinne von schreibe ich die Geschichte für meinen Neffen? (er ist 3) oder schreibe ich die Geschichte für den Alten Mann um die Ecke.

Das ist ja ein Konflikt in dem Ganz große Geschichtenerzähler fest stecken. Eins meiner Lieblingsbeispiele ist der Film Oben - gut kein Buch aber eine Geschichte wird erzählt. Ich hab den Film geliebt. Aber nicht wegen dem Abenteuer, sondern wegen der ersten Paar Minuten mit Elli und Carl, da die Geschichte erzählt wurde um Erwachsene an zu sprechen, nicht Kinder. Die haben sich im Kino am Anfang gelangweilt und fanden das Abenteuer toll.

Man muss eben immer abwegen was man mit einer Geschichte bezwecke möchte, wen man ansprechen möchte und ob und wieweit ich die Geschichte ändere ohne das Ziel das ich damit erreichen wollte zu zerstören. Wenn ich etwas schreibe hab ich ja eine Intension damit ob das nun Spaß ist oder reines Geld verdienen.
Für mich ganz persönlich ist der Spaß wichtig. Ich tue dinge lieber die mir Freude bereiten und mit denen ich mich selbst in gutem Gewissen auseinander setzen kann, als damit viel Geld zu verdienen. Mir reicht es, wenn ich nicht in Armut leben muss und mich ernähren kann. Eben einen guten Lebenstandard. Aber ich würde ganz persönlich nicht etwas machen nur des Geldes wegen, wenn ich es mit meinen eigenen Standards nicht vereinbaren kann. Z.B. Menschen einfach ab zu zocken oder aus zu nutzen oder etwas schreiben, das mir selbst zu wieder wäre, diesen Gedanken zu verbreiten. Rassismus z.B. (nicht das Rassismus etwas ist, das selten in Fantasy wäre das ist eine treibende Kraft) aber ich würde ihn nicht beschönigen wollen und eine Hetzpropaganda für jemanden schreiben.

Zitat von: CarolinaIch muss nicht Erotik schreiben, obwohl Shades of Grey so erfolgreich war. Ich muss auch keine Vampire und Werwölfe erschaffen. Es gibt doch so viele Bereiche ... im NaNo schreibe ich eine Dystopie.

Netterweise ist dieses Buch Satistisch das Buch, das in letzter Zeit am meisten gekauft und NICHT gelesen wurde. Es ist also eher ein Statussymbol.

Nano ist für mich immer ein "Spaß"-Projekt. Gerade da hab ich immer das Gefühl - Zeitdruck = bedeutent mit muss nicht sofort rund sein und da entstehen immer super Sachen draus. Aber bisher gab es kein nano, das bei mir nicht nochmal rekonzeptet wurde, wenn es mir gefallen hat. Ich hatte letztes Jahr eine Sifi Dystopie geschrieben und die Idee gefällt mir immer noch. Aber sie ist einfach aus Spaß an der Freude entstanden.

Siara

#16
Zitat von: Alana am 03. Oktober 2014, 21:23:21
Zitat von: Siara am 03. Oktober 2014, 19:39:39
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, zwischen dem Schreiben als Hobby und dem Schreiben als Beruf zu unterscheiden. Wer seine Seele in ein Werk legt, sich dem vollkommen hingibt, der kann kann nur sehr schwer eine rationale Sicht darauf erlangen. Aber die Verlage sind nun einmal Unternehmen wie alle anderen auch, und gerade für die großen zählt das Autorenherz nur sehr wenig, fürchte ich.
Das kann ich so gar nicht bestätigen. Bei meiner Zusammenarbeit mit den Verlagen war es bisher immer so, dass mir ganz deutlich gesagt wurde, dass ich das letzte Wort habe, dass die Lektorin mir nur Vorschläge macht, es aber mein Buch ist und bleiben soll. Auch im Großverlag. Im Gegenteil erlebe ich es so, dass Verlage genau das wollen, was Seele hat, etwas, das sich abhebt und mit Leidenschaft geschrieben ist. Sich zu sagen: Ich schreibe jetzt was mittelmäßiges, weil die Verlage das anscheinend wollen, ist also ganz falsch gedacht.
Also erst einmal, von Mittelmäßigkeit habe ich nie gesprochen. Du scheinst wirklich in tollen Verlagen gelandet zu sein, die es auf jeden Fall auch gibt. ;D Aber ich glaube nicht, dass es in allen Verlagen so läuft, auch in den seriösen und großen nicht. Denn Artikel wie den, den ich im vorigen Beitrag angefügt hatte, findet man schließlich öfter mal und sie kommen sicher nicht aus dem Nichts.

Bei künstlerischen Tätigkeiten im Allgemeinen verschwimmt meiner Meinung nach schnell die Grenze zwischen Hobby und Selbstverwirklichung. Vielleicht ist dies der Grund, warum viele sehr empfindlich und teils aggressiv auf Kritik reagieren. Was sie machen, kommt aus ihrem Innersten, und wie könnte das, was sie von dort aufs Papier bringen, anders als vollkommen sein? (Das finde ich übrigens wirklich - wer zur reinen Selbstverwirklichung heraus schreibt, sollte sich da nicht reinreden lassen. Dann ist unperfekt auch mal perfekt, wenn auch nur mit viel Glück zum Verkauf geeignet). Ist man dennoch in der Lage, an diesen Herzensangelegenheiten zu arbeiten und Vorschläge anzunehmen, aller Achtung. Das könnte ich nicht, und deswegen biete ich derartige Projekte keinem Verlag an.

Wenn ich am Schreiben mancher Projekte einfach Spaß habe, damit ehrliche Aussagen treffen und hinter dem Roman stehe, ohne ihn als meine Seele auf Papier anzusehen, ist daran nichts Falsches, finde ich. Dann bin ich in der Lage zu erkennen, wenn eine Änderung den Roman für den Leser interessanter und spannender macht - auch wenn sie meiner Ursprungsvorstellung widerspricht. An meinen geliebten Projekten lasse ich auch andere mitbasteln. An meiner Seele nicht.

Wenn ich beim Schreiben auch auf den Markt schaue und prüfe, an was die Verlage im Augenblick interessiert sind, bedeutet das ja nicht das Aufgeben des Spaßes an der Sache. Auch nicht, dass man sich ohne nachzudenken in die Reihe der Trends und Hypes stellen und mit dem lieblos runtergetippten Manuskript wedeln muss. (Oder sollte!). Ehrlichkeit beim Schreiben halte ich auch für die Grundvoraussetzung für ein gutes Buch.

Ps: Was ich im letzten Beitrag falsch ausgedrückt habe, ist die Unterscheidung. "Beruf" und "Hobby" trifft es nicht. "Hobby" und "Selbstverwirklichung" ist besser.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.