• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wenn es kräftig stürmt und blitzt...

Begonnen von Lavendel, 29. Juli 2007, 17:52:24

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Solatar

Ich glaube das ist eine Frage des Stils.
Es gibt Autoren, die sehr bildlich schreiben und vor allem ganz bestimmte Stimmungsbilder bevorzugen.
Bei mir spielen das Wetter und andere Umwelteinflüsse meist eine sehr wichtige Rolle in diversen Szenen. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, allzu viele Klischees zu vermeiden. Die eingangs erwähnten Beispiele sind zwar toll und jeder weiß, wie das ungefähr aussieht, aber sie sind sehr oft verwendet worden.
Eine Schlacht im Gewitterregen hat visuell Einiges zu bieten. Dazu gehört dann von mir aus auch das fast schon obligatorische Schlammbad der wild aufeinander eindreschenden Krieger. Schnee, Eis und Stürme haben auch immer was, genauso wie Dämmerungsszenen.

Grey

Die örtlichen Begebenheiten darf man allerdings nicht außer Acht lassen ... das Wetter muss schon zum bisher von dem Klima des beschriebenen Landes gezeichneten Bild passen ... und damit meine ich jetzt nicht nur einen Wolkenbruch in der Wüste! Wenn bisher eher heiter bis wolkiges Wetter war und es dann AUSGERECHNET zur dramatischen Schlacht regnet ... dann find ich das doof! Egal wie visuell ansprechend es ist! Blut und Gemetzel muss bei jedem Wetter stimmungsvoll rüberzubringen sein. So.  ;D

Warlock

Manchmal kann das Wetter eine bestimmte Situation sehr gut unterstreichen und ich persönlich finde, dass die Witterung dazu gehört. Man muss es nicht ständig beschreiben, klar, aber ich finde es schon wichtig, ob es regnet oder nicht.

Solatar

@grey

Wo Du recht hast, hast Du recht.
Es sollte in der Tat zum Ort der Handlung passen und nicht nur für die Szene aufgepresst sein.


Judith

Ich nutze auch gern das Wetter für die Stimmung. Das kann aber auch in die Richtung gehen, dass sich etwa eine Figur fragt, wie es möglich ist, dass die Sonne vom strahlend blauen Himmel scheint, während sie selbst trauert und alles trostlos findet.

Es nervt mich allerdings, wenn zwar auf das Wetter hingewiesen wird, aber das wars dann auch schon. Also wenn es z.B. regnet oder schneit und die Figuren reiten den ganzen Tag lang, aber dennoch spielt das Wetter für sie keine Rolle. So etwas mag ich nicht, wenn es schon regnet, dann sollte auch beschrieben werden, wie sich das für sie auswirkt. Also dass sie völlig durchnässt sind, dann auch noch draußen schlafen müssen und daher erbärmlich frieren. Oder so etwas in der Richtung - das trägt einfach viel zur Atmosphäre bei.

Wenn man drinnen im Trockenen schreibt, dann vergisst man ja leicht mal auf das Wetter, aber es ist immer gut, wenn man daran denkt, wie fürchterlich es ist, wenn man bei brütender Hitze den ganzen Tag in der Sonne verbringen muss, oder wie es einem durch und durch kalt ist, wenn man im Winter bei Minusgraden stundenlang durch den Schnee stapft.
Ich versuche mir da immer bestimmte Situationen ins Gedächtnis zu rufen, etwa wie ich oft einen Tag lang als Sternsinger bei klirrender Kälte unterwegs war, bis ich die Füße nicht mehr spüren konnte. Oder wie es war, in Island drei Tage lang bei strömendem Regen zu zelten. Da wird mir dann wieder bewusst, wie wichtig es ist, bei Regen/Schnee/Hitze/Sturm/etc. die richtige Stimmung zu vermitteln.