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100fans: Crowdfundingplattform für Autoren

Begonnen von Debbie, 25. September 2013, 13:47:16

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Debbie

Gerade bei Facebook entdeckt, dachte ich mir, das wäre einen Thread wert:


http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2013/09/25/verlagsvertrag-nach-100-fans.htm


Eine Münchner Verlagsgruppe hat jetzt eine eigene Crowd-Funding Plattform ins Leben gerufen. Für Autoren und Leser eine spannende und interessante Sache - wenn einem der mediale Aspekt nicht stört. Autoren-Casting mal anders ...  :hmmm:

Lavendel

Jetzt frage ich mich aber, wie das mit der Bezahlung der Autoren läuft. Letztlich lässt sich da ein Verlag dafür bezahlen, dass er ein Buch herstellt. Die Kosten werden nur nicht vom Autor getragen, wie Druckkostenzuschussverlagen, sondern von Fans, was bei den ersten 100 zu großen Teilen erstmal Freunde und Verwandte der Autoren sein düften. Da würde ich das ja lieber selbst in die Hand nehmen und zu einer richtigen Crowdfunding-Plattform gehen. Rausfinden, wieviel Lektorat und Covergestaltung von Profis oder Semi-Profis kosten, das als Ziel setzen und schauen, ob man genug Fans erreicht. Dann nämlich ist der Gewinn (sollte es einen geben) sicher für mich und nicht für einen Verlag, der hier auch nichts tut, als zu warten, dass ich als Autor genug Leute aktiviere. Dafür braucht man keinen Verlag. Echt nicht.

Debbie

#2
Ich finde die Idee garnicht so schlecht - also Autor hast du bei diesem Weg der Publikation, gegenüber einem normalen Verlagsvertrag im Bereich Autorenhonorar keine Einbußen (man bekommt ja ab dem ersten Exemplar 25 - 30% vom Nettoerlös) für doch eine Menge Leistungen:

ZitatFindet ein Buchprojekt 100 Fans oder mehr, wird das Buch erscheinen. Weil 100 FANS kein Selbstverlag/Self-Publishing ist, erhalten Autoren für das Manuskript alle Verlagsleistungen, die andere Bücher auch bekommen:

Autorenvertrag mit der Münchner Verlagsgruppe

(der Vertragstext steht in den AGB: http://www.100fans.de/agb)

ISBN-Nummer für das Buch und E-Book

Lektorat

Professionell gestaltetes Cover (in Farbe)

E-Book-Erstellung

Druck des Buches

Vertrieb des E-Books auf allen bekannten Plattformen

Bestellbarkeit des Buches in jeder Buchhandlung

Findet ein Buchprojekt 1000 Fans oder mehr, wird das Buch in die gedruckte Verlagsvorschau aufgenommen, die in Buchhandlungen und an Pressevertreter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein verschickt wird. Vertreter bewerben das Buch bei Händlern und Großisten. Das Buch wird in den Newslettern der Münchner Verlagsgruppe zusätzlich beworben und auf der Buchmesse in Frankfurt präsentiert. Das Presseteam bewirbt das Buch über spezielle, dem Thema und Genre des Buches angemessene Presseverteiler mit mindestens 1.500 Adressen von Medienvertretern.

Das ist kein schlechtes Package, finde ich. Dazu gibts die kostenlose Publicity, die der Wettbewerb an sich mitbringt. Und ich finde es nicht schlimm, dass eine (wohl eher kleine) Verlagsgesellschaft versucht, sich die Kosten für das "Debütantenrisiko" decken zu lassen. Es war ja klar, dass sich mit dem veränderten Buchmarkt und der veränderten Medienlandschaft neue Publikations- und Marketingwege entwickeln würden. Dies scheint mir eine Variante zu sein, die im Grunde gut durchdacht ist, solange es genug interessierte Leser gibt, die mitmachen - und im Übrigen auch was davon haben: Jahrelang haben die Leser darüber gemeckert, dass soviele miese Bücher erscheinen, da ist doch die Möglichkeit, mitbestimmen zu können, was auf den Markt kommt, auch für Leser ein spannender Ansatz.

Jarek

Zitat von: Debbie am 26. September 2013, 14:21:13
Und ich finde es nicht schlimm, dass eine (wohl eher kleine) Verlagsgesellschaft versucht, sich die Kosten für das "Debütantenrisiko" decken zu lassen.
Die Münchner Verlagsgruppe würde ich jetzt nicht gerade als klein bezeichnen. Immerhin gehört u.a. der riva-Verlag dazu und die landen im Sachbuchbereich recht häufig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Die Idee mit einer Crowdfunding-Plattform speziell für Bücher finde ich prinzipiell nicht schlecht. Wie bei vergleichbaren Anbietern (Kickstarter, startnext etc.) wird es aber am wichtigsten sein, sich attraktiv zu präsentieren. Das bevorteilt naturgemäß die bildlastigen Bücher, die sofort etwas Vorzeigbares haben und flippige Querschläger. Der klassische Roman hat es meiner Meinung nach schwer, sich auf einer PR-lastigen Crowdfunding-Plattform attraktiv zu machen.

Velone

Ich muss gestehen, dass ich das zwar nicht schlimm, aber ganz unsympathisch finde, und wohl auch eine andere Vorstellung von der Arbeit eines guten Verlags habe. Natürlich gehört das Drucken, etc. auch dazu. Aber es gehört doch auch ein Verleger mit einer bestimmten Haltung dazu, der ein Programm kuratiert. Das ist doch so, wie wenn ein Museum keine Ausstellung zusammenstellt, sondern stattdessen die x beliebtesten Bilder aufhängt.


Fianna

Ich habe gerade mal auf der größten Crowdfunding-Plattform (startnext) nachgeschaut, ob es inzwischen mehr erfolgreiche Buch-Projekte gab als zu Beginn dieser Website.
Das sieht gar nicht so schlecht aus. Es ist zwar nur 1/3 der Projekte durchgekommen, aber man weiß ja nicht, was die anderen Initiatoren im Einzelnen für Vernetzung getrieben haben (nur dort einstellen und die Hände in den Schoß legen ist nicht so erfolgsträchtig), und es sahen auch nicht alle Projekte attraktiv aus, das muss man auch einfach mal ehrlich aussprechen. Bücher sind im Vergleich zu Musik, Film, Theater oder anderen Projekten mit höherem Erlebnisfaktor (damit meine ich, mit weniger eigenem Aufwand, zurücklehnen, nicht denken müssen und genießen) im Crowdfunding einfach schwerer an den Mann zu bringen. Da ist 1/3 aus der Masse an Projekten (guten und schlechten sowie gut und schlecht präsentierten) doch ein guter Schnitt.

Als ich dann schauen wollte, ob es hier Diskussionen gab (z.B. von Indies, die überlegen, sich so das Lektorat zu finanzieren) bin ich auf diesen Thread gestoßen.
Könnte man den vielleicht umbenennen? Wenn jemand die Suchfunktion betätigt, wirkt es so, als wäre diese unseriöse 100-Fans-Sache und Crowdfunding (für Bücher) an sich identisch, und das ist nun mal gar nicht der Fall.

Debbie

Da du ja auf den Thread gestoßen bist, und der Titel sich eben nicht auf 100fans.de bezieht, verstehe ich jetzt nicht ganz, warum man ihn umbenennen sollte ...  :hmhm?:

Fianna

Ich weiß, was Crowdfunding ist.
Wer das nicht tut, es hier in der Suche eingibt und diesen Thread findet, setzt Crowdfunding mit 100fans und Unseriösität gleich... Wozu Verwirrung bei suchenden Mitgliedern schaffen, wenn man doch nur den schwammigen Thread-Titel ändern muss?

Debbie

Im Grunde finde ich ja, dass der Titel genau beschreibt, um was es geht (nämlich Crowd-Funding und Autoren) - und ich bin mir ziemlich sicher, dass hier auch die meisten anderen wissen, was Crowd-Funding ist ... Aber was wäre denn dein Titel-Vorschlag?

Tanrien

Zitat von: Debbie am 28. März 2014, 09:27:44
Im Grunde finde ich ja, dass der Titel genau beschreibt, um was es geht (nämlich Crowd-Funding und Autoren) - und ich bin mir ziemlich sicher, dass hier auch die meisten anderen wissen, was Crowd-Funding ist ... Aber was wäre denn dein Titel-Vorschlag?

Aber laut Eingangspost geht es ja um 100fans... Ich muss sagen, ich würde mich auch über einen allgemeinen Thread freuen, denn den hier habe ich auch eigentlich als zu spezifisch auf dieses Projekt empfunden (und alle anderen scheinbar auch betrachtet man die bisherige Diskussion). Eine eigene Plattform für Autoren/diese Verlagsgruppe ist ja was anderes als generelles Crowdfunding für Bücher. Ein Titelvorschlag wäre vielleicht "100fans: Crowdfundingplattform für Autoren" oder ähnliches. :)

Fianna

Ja, und in einem Extra-Beitrag kann man dann über Plattformen diskutieren oder Erfolgschancen von Genre vergleichen.

Maria

Ich habe mich jetzt durch ein paar Bücher geklickt.
Wie es scheint, wird es das einzige Fantasybuch nicht schaffen.

Was mich wundert ist, dass diese Fans teils sehr große Summen aufbringen müssen für ein ebook teils über 10 Euro. Und was sie dafür bekommen ist nicht mal sehr klar. Es steht nicht dort, wie viele Seiten das Buch dick sein wird, wie es gebunden ist usw... Ich kann mir wirklich nur vorstellen, dass hier jemand entweder schon über Facebook sehr bekannt ist oder viele Verwandte, Freunde und Kollegen für ihn in die Tasche greifen.