Eine alternative Welt nutzen und dennoch reale Promis/Marken einbringen?

[Ryadne]

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass stellt sich mir die Frage, ob es dem Leser zuzumuten ist, einerseits zwar eine alternative Welt zu kreiieren, andererseits aber im Roman auf reale Persönlichkeiten, Buchtitel oder Markennamen zurückzugreifen.

Bei mir ist es nämlich gerade so, dass ich diesen Weg eigentlich bewusst gewählt habe und so zum Beispiel Che Guevara als Graffiti oder der Roman "Dracula" auftaucht. Mein Hintergrundgedanke war dabei, den Leser darauf hinzuweisen, dass er meine Welt trotz veränderter Städte- und Ländernamen und trotz der ein oder anderen abweichenden sozialen Gegebenheit, dennoch als grundsätzlich äquivalent zu unserer verstehen kann.

Allerdings, jetzt beim Durchlesen der kompletten Geschichte frage ich mich, ob der Leser da überhaupt von selbst drauf kommen kann oder ob das nicht viel eher inkonsequent auf ihn wirkt. Zwischenzeitlich habe ich daher sämtliche dieser Hinweise getilgt, sie dann aber doch wieder eingefügt, weil sie mir irgendwie schon wichtig sind. Jetzt stehe ich wieder kurz davor, sie zu löschen. 

Was meint ihr - kann sowas funktionieren? Kennt ihr Beispiele, bei denen es funktioniert hat? Und wie geht ihr in so einem Fall vor, bzw. wie würdet ihr vorgehen?

[Luna]

Ja. Die Dunkle Turm Saga von Stephen King fällt mir da spontan ein. Das spielt auch in Parallelwelten und dennoch kennen die da Jesus oder Jimmy Hendrix etc. Mich hat das beim Lesen nicht gestört.

[Aphelion]

imho ist es sogar üblich, bei alternativen Realitäten offensichtliche Parallelen zu "unserer Welt" einzubauen.

Abgesehen davon: Mich würde es nicht stören, wenn trotzdem deutlich genug wird, dass etwas "anders" ist - und wenn diese Kleinigkeiten wichtig sind, dann sollten sie erst recht drin bleiben. Dagegen spricht jedenfalls wie gesagt nichts.

[Ryadne]

Danke für eure Einschätzungen. Mir ist kein solches Beispiel eingefallen, aber wenn das üblich ist, umso besser, dann bin ich schon mal beruhigt