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Hilfe bei Funktion von Hexerei gesucht

Begonnen von metajinx, 03. Mai 2012, 16:34:45

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metajinx

Hey Leute!

Ich stolpere nebenbei immer wieder über ein Problem mit der Magie in meiner Welt, beziehungsweise über eine spezifische Form von Magie, bei der ich mir noch nicht so recht erklären kann wie sie im Detail funktioniert.

Kurzbeschreibung Hexerei/Hexer
Hexer sind Menschen, die entweder durch einen Erbfluch oder durch einen Blutspakt mit einem Dämon die Fähigkeit erhalten haben, dämonische Energien zu formen und für Zaubersprüche zu benutzen. Diese Verbindung zu Dämonen hat allerdings enorme Nachteile, die jeden Hexer zu einer Gefahr für die Menschen und zu einem gesuchten Feind des Klerus machen:
Nicht nur trägt ein Hexer durch seine Verbindung Spuren von dämonischer, also schädlicher und korrumpierender Energie mit sich herum, und kann damit Orte an denen er sich zu lange aufhält spirituell verseuchen, wenn ein Hexer aktiv Magie wirkt, verstärkt sich dieser Effekt sogar noch - je nachdem wieviel der Hexer zaubert, kann es also dazu führen dass sein Körper für kurze Zeit dämonische Merkmale bekommt, oder bei extremeren Situationen sogar Risse im Gefüge verursachen kann, die einen Torweg für Dämonen darstellen.
Der Hexer selbst kann dagegen gar nichts tun (ausser eben sehr darauf achten, wie oft und wie lange er auf die Magie zugreift), und wenn er diese Verbindung von seinen Eltern geerbt hat, kann er noch nicht einmal etwas dafür. Ein Hexer kann also mit völlig guten Absichten handeln, wird aber weder sein Talent jemals los, noch kann er verhindern, dass seine bloße Existenz sein Umfeld auf lange Sicht schädigt.
Zum Zaubern selbst braucht der Hexer eigentlich nur zwei Dinge - Reagenzien, also Kräuter oder Mineralien mit magischer Eignung, und Wissen um den Zauberspruch beziehungsweise dessen Wirkung. Hexerei ist zwar ein empathisches Talent, das heisst er muss weder bestimmte Worte sprechen noch bestimmte Gestiken machen um auf seine Magie zugreifen und sie wirken zu können, aber er muss trotzdem verstehen und wissen wie der Zauberspruch an sich funktioniert, und was er bewirkt.

Nun versuche ich mir regelmässig vorzustellen, wie ein Hexer also subjektiv einen Zauberspruch erlernt und wie er ihn wirkt, allerdings scheitere ich daran es in Worte zu fassen die für eine andere Person verständlich sind, weil es mir alles noch etwas zu schwammig vorkommt. Ich überlege daher nun recht verzweifelt wie ich die Hexerei mit einem Vorgang ergänzen kann, der das Zaubern an sich etwas generalisierter macht, ohne es zu einer trockenen Wissenschaft verkommen zu lassen.
Habt ihr in der Hinsicht irgendwelche Ideen?

Zit

#1
Was kann denn so ein Hexer alles anstellen? Elementarmagie, Nekromantie, Levitationszauber, etc.? Und, was ich noch gern wissen würde: Warum geht man einen Pakt mit einem Dämon ein, wenn das für den Hexer solche Nachteile hat? Und was bringt es dem Dämon, der seine Magie hergibt? Hat der Dämon irgendwelche Nachteile?

Ich finde es auch seltsam, dass du einerseits sagst, dass der Hexer keine Bewegungen oder Sprüche herbeten muss, um Magie wirken zu können, auf der anderen Seite soll aber ein Hexer Zaubersprüche lernen? Wozu, wenn er es denn nicht braucht? Können deine Hexer ihre Magie nicht eher durch Gedanken steuern? So von wegen: "Ich will jetzt, dass der Baum da brennt, also werf ich mal Zinkkraut drauf und stell mir den Baum lichterloh brennend vor." Puff, Osterfeuer! Oder so zumindest.

Mir erschließt sich auch der Sinn der Reagenzien nicht, wenn Magie von Dämonen kommt, wozu dann sowas? Ist ja nicht so, dass in den Reagenzien irgendwelche Magie eingeschlossen wäre, die dann bei Einsatz der Reagenzien entfaltet würde.

Und müssen deine Hexer wirklich lernen wie sie die Magie einsetzen als nicht lieber viel mehr, wie sie sie beherrschen können, ohne dass Dimensionslöcher entstehen oder so?
(Gibt es eigtl. verschiedene Gruppen von Hexer bei dir, die unterschiedlich zum Magieeinsatz stehen? Könnte mir ja auch vorstellen, dass manche Erbhexer keinen Bock auf Magie haben und sich in der Hinsicht diese blockieren lassen.)

Verursacht deine Magie kein Ungleichgewicht in der Welt? Weil wenn sie von Dämonen kommt, hat sie ja eigtl. nichts in der Menschenwelt verloren. :hmmm:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Nayoni

Ich kann mich Zitkalasa in ihren Fragen anschließen, das wäre alles gut zu wissen.

Aber bevor du die Hexerei ausgeführt hast, hab ich erstmal nur gelesen, dass Hexer dämonische Energien formen können. Dazu trat bei mir im Kopf das Bild eines Hexers, der bei jedem Zaubern durch den Schleier zur Unterwelt mental hindurchgreift, die dortigen Energien mit in die Welt bringt und hier zum Zaubern nutzt (also Energie kanalisiert). Der Vorgang wäre natürlich schmerzlich, da sein Geist kurzzeitig in die Unterwelt abtaucht und die Dämonen auf der anderen Seite könnten sich gierig die Hände reiben, weil Jemand ihre Energie in Anspruch nimmt (schließlich hoffen sie auf ein Tor, durch das sie hindurch schlüpfen können).

Also das war mein erster Gedanke. Passt natürlich nicht zu Kräutern und Zaubersprüchen.

metajinx

Zitat von: Zitkalasa am 03. Mai 2012, 16:49:58
Was kann denn so ein Hexer alles anstellen? Elementarmagie, Nekromantie, Levitationszauber, etc.? Und, was ich noch gern wissen würde: Warum geht man einen Pakt mit einem Dämon ein, wenn das für den Hexer solche Nachteile hat? Und was bringt es dem Dämon, der seine Magie hergibt? Hat der Dämon irgendwelche Nachteile?

Der Hexer kann damit eigentlich eine Vielzahl von Zaubern anstellen. Hauptsächlich soll es Ritualistik, Illusionsmagie und Beeinflussungsmagie werden, aber die meisten Zauber gehen in Richtung der märchenhaften Zauberei. Ein gutes Beispiel hierfür wäre "Krabat" (wer den Film nicht gesehen hat, rasch nachholen, der ist toll!) oder das Gedicht "Der Zauberlehrling". Geplante Zauber sind zum Beispiel der Rabenflug, wo der Hexer sich nachts in einen Raben verwandeln kann, oder der Böse Blick, mit dem er Wildtiere verjagen oder Menschen für einige Sekunden die helle Panik einjagen kann, aber er wird auch die Beschwörung von niederen Dämonen beherrschen (Imps, Feuerputze, Kobolde, usw.), und auch Geister herbeirufen können. Mit entsprechender Erfahrung, Macht und Ritualistik können es allerdings auch Wetterzauber, echte Dämonenbeschwörungen, Flüche und Bannsprüche werden, die ein Hexer aus dem Handgelenk zaubert.
Die Frage zu dem "warum" sollen sich tatsächlich auch die Leser dann stellen, weil es im Grunde ziemlich doof ist das zu tun. Andererseits erhält man ziemlich viel Macht, und wenn man nichts zu verlieren hat und nur noch ein Ziel vor Augen, kommt man mit der Hexerei von allen Magiesorten am schnellsten dorthin. Jahrelanges Training ist eigentlich nur nötig, wenn man auf Dauer überleben will :)
Der Dämon indes hat eigentlich die Trumpfkarte gezogen. Ich habe Dämonen auf eine andere Art aufgebaut, anstatt mich rein an alte Überlieferungen zu halten. Dämonen bestehen aus tausenden Einzelteilen, wie Ameisenkolonien, und bilden erst zusammengehängt den "typischen" Dämon. Wenn ein Dämon also einen Pakt mit einem Menschen eingeht, erhält dieser einen dieser kleinen Einzelteile, und hat dadurch die Verbindung zum Ganzen.
Und wenn der Hexer Bockmist baut und ein Riss in das Gefüge entsteht, ist der mit ihm verbundene Dämon praktisch der erste, der durch dieses Tor schreiten kann. Das ist auch der Hauptgrund für diesen Blutspakt, der Dämon sucht einen Weg "nach oben".


Zitat von: Zitkalasa am 03. Mai 2012, 16:49:58
Ich finde es auch seltsam, dass du einerseits sagst, dass der Hexer keine Bewegungen oder Sprüche herbeten muss, um Magie wirken zu können, auf der anderen Seite soll aber ein Hexer Zaubersprüche lernen? Wozu, wenn er es denn nicht braucht? Können deine Hexer ihre Magie nicht eher durch Gedanken steuern? So von wegen: "Ich will jetzt, dass der Baum da brennt, also werf ich mal Zinkkraut drauf und stell mir den Baum lichterloh brennend vor." Puff, Osterfeuer! Oder so zumindest.

Ja, daran kaue ich gerade auch noch :( Ich mag meine Magie am liebsten mit realistischen Beschränkungen, daher habe ich den Hexern ein materielles Gut verabreicht ohne das sie nicht zaubern können. Wenn ihnen jemand also die Kräuter wegnimmt, können sie nicht zaubern. Auf die Art ist es auch leichter einen Hexer mal festzusetzen, ohne auf "High Fantasy"-Zauberkäfige zurückgreifen zu müssen.
Nun stehe ich allerdings vor den Löchern meiner eigenen Idee, denn wenn man den Hexern nicht neben den Kräutern eine zweite Beschränkung auferlegt, könnten sie in jeder Situation irgendeinen kreativen Zauber aus dem Ärmel schütteln, und wären praktisch eine selbstständige kleine Ein-Mann-Armee die alles mit Magie lösen kann.
Wenn man natürlich die Emotionen dazu nimmt, könnte man sagen dass Angst ihnen die Fähigkeit zu zaubern erschwert oder blockiert, weil es die einzige Emotion ist die ein Dämon nicht kennt... Naja, irgendeine zweite Rahmenbedingung benötige ich eben. Bin für alles offen!

Zitat von: Zitkalasa am 03. Mai 2012, 16:49:58
Mir erschließt sich auch der Sinn der Reagenzien nicht, wenn Magie von Dämonen kommt, wozu dann sowas? Ist ja nicht so, dass in den Reagenzien irgendwelche Magie eingeschlossen wäre, die dann bei Einsatz der Reagenzien entfaltet würde.

Aaah, ja, die Reagenzien  :hmmm: Die sind im Prinzip Katalysatoren für die ungefilterte Dämonische Energie. Der Grund dafür sie einzubauen steht ja nen Absatz weiter oben nun schon, aber wie sie funktionieren habe ich mir ausnahmsweise sogar überlegt :D Die pure, ungefilterte, dämonische Energie hat im Prinzip keine wirkliche Wirkung auf die Welt, ausser dass sie eben die Trennungswände zwischen den Dimensionen abreibt. Aber wenn man eine gezielte Wirkung daraus erhalten will, muss man sie erst einmal durch die Reagenzien "filtern" und so die Energie abwandeln bis sie passt. Ähnlich eines Öl- oder Kaffeefilters werden die benutzten Reagenzien dabei verbraucht und sind wirkungslos, deshalb braucht der Hexer regelmässig neue Kräuter.

Zitat von: Zitkalasa am 03. Mai 2012, 16:49:58
Und müssen deine Hexer wirklich lernen wie sie die Magie einsetzen als nicht lieber viel mehr, wie sie sie beherrschen können, ohne dass Dimensionslöcher entstehen oder so?
(Gibt es eigtl. verschiedene Gruppen von Hexer bei dir, die unterschiedlich zum Magieeinsatz stehen? Könnte mir ja auch vorstellen, dass manche Erbhexer keinen Bock auf Magie haben und sich in der Hinsicht diese blockieren lassen.)

Verursacht deine Magie kein Ungleichgewicht in der Welt? Weil wenn sie von Dämonen kommt, hat sie ja eigtl. nichts in der Menschenwelt verloren. :hmmm:

Ich bin mir noch unsicher ob es einen Hexer wirklich sonderlich kümmern soll welchen Schaden er anrichtet. Immerhin wird er nicht nur von den meisten normalen Bürgern gejagt, sondern vor allem vom Klerus der mächtigsten Religion des Landes, die Hexer als das übelste Übel sehen, und sie allesamt ausrotten wollen weil sie Dämonenbrut sind. Hexer haben also wirklich kein schönes Leben, und meistens auch kein sonderlich langes.
Das mit den Gruppen finde ich allerdings ne super Idee, darüber könnte man nämlich sogar verschiedene Herangehensweisen an die Ausbildung definieren, mit verschiedenen "Lehrzielen". Eine Gruppe, die den Schaden so beschränkt wie möglich halten will, eine andere die gegen Dämonen kämpft, eine dritte die eindeutig für Dämonen ist, und so weiter.

Und ja, die Hexerei trägt zu einem Ungleichgewicht in der Welt bei. Es ist der Hauptgrund für die erwähnten Hetzjagden, und warum die meisten Hexer sich tarnen und als etwas anderes ausgeben. Aus objektiver Sicht gesehen wäre es für die Welt eindeutig das Beste wenn alle Hexer vernichtet wären... aber das macht das Leben eines Hexers aus Schriftstellersicht zu so einer Goldgrube des Dramas :D

Nayoni

Ich finde, dass Kräuter selbst schon eine recht große Beschränkung darstellen, vor allem wenn es seltene Kräuter sind oder wenn sie frisch gepflückt sein müssten. Das würde den Hexer davon abhalten, ein Depot anzulegen bzw. er müsste sehr weit reisen, um seine Kräuter überhaupt zu erhalten.

Etwas um die Ecke gedacht: Und wenn die Filter, also die Reagenzgläser, in denen die Kräuter gemischt werden, Wegwerfprodukte wären? D.h. das Material zerbröselt, verpufft, verfliegt, sobald die dämonische Energie kanalisiert wurde. Dann müssten die kostbaren Filter (aus speziellem Kristall oder so) auch jedes Mal neu organisiert werden. Naja, oder so ähnlich.  ;)

Vielleicht haben die Hexer auch Schmerzen beim Zaubern, weil sie den dämonischen Teil in sich spüren? Dann könnte er nicht beliebig oft zaubern, weil er sich zwischendurch ausruhen muss.

Oder er kann nur unter freiem Himmel zaubern, weil...

Wie du siehst, alles noch nicht so ausgearbeitet, sind nur ein paar Denkanstöße. Vielleicht könnte man eine der Ideen abwandeln oder weiterdenken. Vielleiht kommst du mal ins Brainstorming, die Frage nach einer zweiten Beschränkung scheint mir perfekt für den Brainstorming Chat. Obwohl das Drumherum mit den Dämonen recht komplex ist - aber die Grundidee mit dem Riss und dem Pakt gefällt mir echt gut!

Bianca Jones

Guten Morgen, metajinx,

ich hab mit Spannung deine Frage zu den Dämonen gelesen, den ich arbeite gerade auch mit einem Dämon, der Zauberkräfte verleihen kann, deswegen sind meine Probleme mit deinen vergleichbar. Aber keine Angst - bei mir ist es nur eine klitzekleine Gruppe die das kann - und niemand weiß davon, also ist meine Welt weit entfernt von deiner Zauberer/Hexenjagt  ;)

Also, ich finde es gut, wie du die Magie aufbaust und du hast auch geschrieben, dass vielleicht Angst die Fähigkeit zu Zaubern einschränken könnte, dass fände ich einen interessanten Gedanken... vielleicht dann noch verbunden mit den Reagenzien, ähnlich wie Nayoni das erklärt hat.

Ach, es ist schon ein Krux mit den Dämonen, gell  :)?

Grüssle, Bianca