Hallo zusammen,
einige werden den Artikel im Spiegel heute schon gesehen habe, trotzdem fande ich ihn sehr lesenwert und auch interessant für uns kleine Fantastiker :-)
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,736440,00.html (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,736440,00.html)
Mir gingen diese Weichspülvampire sowieso immer ein wenig auf den Keks. Deshalb musste ich herzlich schmunzeln.
Viele Grüße und einen guten Rutsch!
Sebastian
Vielen Dank für den Artikel. Er beschreibt ziemlich treffend den in meinen Augen kritischen Wandel des Vampirwesens.
Wie ich an anderer Stelle bereits erwähnt habe, gefällt mir diese Neuinterpretation der Blutsauger auch nicht. Ich wünsche mir wirklich wieder die bösen, teuflischen Wiedergänger (wie der verlinkte Artikel die alten Vorstellungen von Vampiren treffend benennt) zurück, kann mir aber angesichts des gegenwärtigen Trends vorstellen, dass diese ihre besten Tage hinter sich haben.
Oder was meinen die anderen hier? Könnte der böse Blutsauger irgendwann ein Comeback in der Literatur feiern? Oder haben Bis(s) und Konsorten das Bild des lieben, netten, vegetarischen Vampirs bereits unzerstörbar in das Denken der (jüngeren) Lesermehrheit eingepflanzt?
Maynard (mein Maynard, 12 Bände) ist ein menschlicher Vampir, der diesen Weg bewußt gewählt hat, da er bei seiner Familie blieb und seinen Schöpfer ekelhaft fand (Schöpfung war denn auch nicht freiwillig oder bewußt von beiden Seiten). Sein Schöpfer Ilya Golovkin ist ein wundervolles, widerliches Monster. Zwei Meter groß, behaart, Maul wie ein Haifischgebiß, bäh. Aber gerade der Gegensatz funktionierte für mich. Und Maynard glitzert nicht in der Sonne. Er brennt und schreit. Und wenn er in Blutrausch gerät, möchte niemand in seiner Nähe sein. :vibes:
Oh je... was so ein einzelner emanzipierter Glitzervampir alles angerichtet hat ;D
Ich gehöre zu den Leuten, die sich die Biss-Bücher komplett angetan haben (in meiner Altersklasse kommt man fast nicht drum rum, dass man da mal drüberstolpert oder es von irgendjemandem empfohlen kriegt) allerdings war das noch so ziemlich am Anfang von diesem ganzen Hype und man fand hier und da ein harmloses Artikelchen in Buchhandlungsmagazinen von Jugendlichen für Jugendliche über diese "schöne romantische Geschichte" von Frau Meyer.
Mir haben diese etwas anderen Vampire gar nicht mal so schlecht gefallen.
Die Idee war zu diesem Zeitpunkt in gewisser Weise schon irgendwie erfrischend anders, dazu kam, dass ich auch den Schreibstil von Frau Meyer recht ansprechend fand - wobei ich mir vorstellen kann, dass sich da auch bereits bei eingefleischten Vampirfans schon die Zehennägel gekräuselt haben.
Also: Gelesen und gedacht, dass es eigentlich eine nette Idee ist.
Aber wie das desöfteren so ist, wenn diese neue Idee plötzlich zum Besteller aufsteigt und Möchtegernautor Hänschenklein denkt "Prima, so mach ich's auch und schwimme mit in der undurchsichtigen Brühe aus kleinen Nachahmererfolgen" war es halt auch in diesem Fall.
Dieses ständige Angestarrt werden von kitschigen Buchrücken mit pinker Schnörkelschrift von der Blut runtertropft, sobald man die Fantasy- oder auch nur die Bestsellerabteilung eines Buchladens betritt ist doch extrem nervig geworden.
Ich hab mir nie eines dieser Vampirkitschbücher angetan (Gott bewahre ;D) aber schon die ganze Aufmachung und Menge verrät doch, dass es sich bei 90 Prozent dieser Werke wohl um Geschichten auf Daily Soap Niveau handelt, bei denen die passende Brise schaurig "gefährliche" Gruselerotik in Form von Softievampiren im Herzensbrecheroutfit eingestreut wurde.
Nichts gegen Menschen, die ernsthaft und eigenständig Geschichten über "etwas andere" Vampire schreiben.
Ich spreche mich diesen ganzen "untot - aber so verknallt" - Büchern ja auch ziemlich negativ aus, das mag ja auch nicht jeder so sehen...
Naja, zusammenfassend bleibt mir zu sagen, dass ich froh bin, wenn eben diese Bücher wieder weniger häufig in den Regalen zu Schau gestellt sind und auf dem Markt Platz gemacht wird für die nächste Trendwelle, egal ob ich die dann mehr oder weniger ansprechend finde. Das kommt dann wie's kommt...
Zitat von: Isleya am 29. Dezember 2010, 18:07:59
(in meiner Altersklasse kommt man fast nicht drum rum, dass man da mal drüberstolpert oder es von irgendjemandem empfohlen kriegt)
Doch, das geht eigentlich ganz gut. ;D
Ich habe prinzipiell auch nichts gegen Autoren, die auf Meyers Erfolgswelle mitschwimmen. Frau Meyer hat für eine Zielgruppe geschrieben und es hat funktioniert. Nachahmer schreiben für dieselbe Zielgruppe und es hat ebenso funktioniert. Es gibt also nichts, was Frau Meyer und ihr "Gefolge" falsch gemacht haben.
Ich denke, das größte "Problem" ist tatsächlich, dass die Zielgruppe (oder besser gesagt: der Großteil davon) sich nicht an einer Wiederholung des immergleichen Stoffes stört. Im Gegenteil, sie lechzen ja prakisch nach Vampir-Romantasy - und der Markt orientiert sich eben an der Nachfrage.
Oder anders gesagt: Lasst uns nicht die Autoren verurteilen, die dem Ruf ihrer Leserschaft folgen - verbrennt lieber die Leserschaft! :P
(Nein, hier soll wirklich niemand verbrannt werden.)
Hm... (das könnte jetzt ein klein wenig Offtopic werden ::)):
Die Frage, wer dann sowas wirklich kauft und liest, hat mich schon desöfteren geplagt. Logischerweise müssen das ja schon eine Menge Leute sein, sonst wäre das Angebot nicht so gigantisch.
Irgendwie geht es mir da aber wie bei diesen ganzen "Team Edward" "Bite Me" oder ähnlichen Fanshirts die es über sämtliche Merchandise-Läden sogar bis in normale Klamottenläden geschafft haben... ABER ich habe noch NIE jemanden tatsächlich mit so einem Shirt durch die Fußgängerzone latschen sehen. Weibliche Teenager genauso wenig wie andere Leute.
Tragen die das alle nur heimlich zu Hause vorm Spiegel oder schmücken damit ihren Edwardaltar im Kleiderschrank?
Nein, ernsthaft: Mir ist auch noch nie jemand untergekommen, den ich mit einem Vampirliebeskitschroman in den Händen gesehen hätte, geschweige denn, dass ich im persönlichen Umfeld von jemandem wüsste, dem so was zusagt (den Tintenzirkel ausgenommen, da habe ich ehrlich gesagt noch nicht genauer darauf geachtet ;D)
Bin ich da die Einzige?
Das Problem, das ich mit Meyers Vampiren habe, ist dass sie das ganze einfach übertrieben hat. Vampire können von mir aus hübsch sein, ein wenig Selbstkontrolle spreche ich ihnen auch zu, aber hart wie Marmor und generell unzerstörbar, unglaublich stark, unglaubliche Körperkontrolle und ein mehr als übermenschliches Reaktionsvermögen sind dann nicht mehr ok. Vor allem aber - Vampire glitzern nicht. Punkt. Zu perfekt dürfen sie einfach nicht sein, das nimmt dem Buch die ganze Spannung.
Der Artikel ist toll, jetzt weiß ich, was ich beachten sollte, wenn ich an meinen Vampiren arbeite. Sie sollen nämlich nicht so wie bei Twilight werden.
Hahaha, Vampire glänzen nicht! Völlig richtig @Moa.
Ich muss zugeben das ich weder noch die Bücher kenne, aber so was interessiert mich ohne hin nicht. Ich hasse solchen Kitsch und ich stehe auch dazu. Warum die Bis(s) Reihe und dessen Nachahmer letztlich so erfolgreich sind bleibt mir ein Rätsel.
Propagiert Frau Mayer doch völlig überflüssige, tief Christliche /Republikanische Werte einer Gesellschaft, der Gewalt nicht blutig genug sein kann, aber jedes nackte Körperteil absolut suspekt und somit Zensur würdig ist.
Der Trend zu weichspül-Vampiren wurde ja zu auch im TV breit getreten mit Serien wie Moonlight, da bekomme ich persönlich den Brechreiz. Wo ist Blade wenn man ihn mal braucht?
Tjaaa im Fernsehen gibt es derzeit einen Vampir der es - finde ich - drauf hat. Der kann richtig böse sein. Damon von the Vampire Diaries! Ich liebe diese Serie, obwohl sie auch kitschig sein kann. Aber ich guck sie online, die Deutschen sind mir da zu langsam. Die Bücher gefallen mir da dann wieder nicht.
Jetzt wird es Off-Topic
@ Isleya: Wärst du letzten Winter oder vorletzten Winter nach München gefahren, dann hättest du sie gesehen. Die Irren Twilightfans. Ohja, die haben mich fast zertrampelt. Meine Freundin erzählte mir von dem Event und da wir nicht weit weg wohnen dachte ich mir "Cool, fahrma mal hin und dann gehma shoppen". Jaja denkste. Meine Freundin hat mich um 3 Uhr in der früh ins Auto gesteckt. Um ca 5 Uhr waren wir in München. Dauerte länger, da geschneit. Ich hielt sie schon für verrückt, denn "Hallo? Wer geht schon so früh da hin, wenn es erst um 11 Uhr ist?". Nunja, sagen wir es so. Man konnte sie von weiten hören. So laut, so irre. Freundin und ich haben uns durchgequetscht, standen in der 1. Reihe mit unseren Bücher und wussten garnicht wer da eig. kommen soll. Ich musste um 11 Uhr so dringend aufs Klo, dass ich das Gedrücke verlassen wollte, doch meine Freundin meinte, dass ich spinne, weil ich ja dann nicht mehr reinkomme. Da kam dann so ein Junger Mann und verteilte Karten für irgendson Event danach und ich dachte, dass meine Ohren abfallen. Ich strecke meine Hand aus und was ist? Schwuuuups eine der begehrten Karten landet in meiner Hand und ich bange um mein Leben. Hinter mit Teenies, zu meiner Rechten 2 Damen im Altern von 40 mit Liebesbriegen an Robert und links neben mir meine Freundin, die sich vor schreien nicht mehr einkriegt, da sie auch so eine Karte will. Bekam sie dann auch. Iiiiiirgendwann kamen den Robert Pattinson, Kristen Stewart und die Regisseurin. Hab dann meine Autogramme einkassiert und mich schnell verpisselt, denn die Sicherheitsmänner musste sich schon gegen die Absperrungen stemmen, alle 2 Meter einer. Ohnmächtige gab es auch. Seitdem will mein Freund mein Buch verkaufen XD
Ahja man munkelt, dass letztes Jahr die Fans bereits um Mitternacht vor der Olympiahalle mit Decken und Co. saßen und auf das Twilighttrio warteten . . .
Ich finde diese Twilight-Freaks, diese hysterischen "Das ist das beste Buch der Welt!"-Mädchen (und Frauen und Männer) total gruselig. Wirklich gruselig, nicht nur so daher gesagt. Ich habe auch einige Bücher, bei denen ich die Protas einfach lieb gewonnen habe und die ich immer wieder lesen mag, aber nicht in diesem Ausmaß. Das ist gruselig.
Den Artikel finde ich ziemlich interessant, die drei Vampirtypen sind anschaulich dargestellt. Ich mag ja am liebsten den viktorianischen Vampir, er kommt mir vor wie eine Mischung aus Heute und Früher. Auf der einen Seite mag er schön anzusehen sein und die Frauen verlieben sich in ihn, aber in Wirklichkeit ist er ein Monster, der nach ihrem Blut trachtet. So sollte ein Vampir für mich sein, irgendwo menschlich, schließlich war er mal ein Mensch, aber eigentlich ein Monster.
Diese Waschlappen-Vampire finde ich einfach lächerlich (aber das ist Geschmackssache...). Ich mag es nicht, wenn ein Vampir sich in ein Mädchen verliebt, denn genau genommen ist es doch "Beute" oder nicht? Ich verliebe mich auch nicht in meine Lasagne... ::) (Ich mache da aber Ausnahmen. Es gibt Autoren, die kriegen es hin, das so überzeugend zu beschreiben, dass ich es ihnen abnehme.)
Außerdem ist ein Vampir, der ständig alles versteht, nett und lieb und noch dazu zuvorkommend ist, kein Vampir mehr für mich. Das ist was anderes. Besonders, wenn es nicht mal Fänge hat und kein Blut trinkt.
Vorweg: Ich mochte Twilight schon, da kannte es kaum einer. Der Hype nervt mich auch, aber ich für mich alleine lese es immer noch gern. Das lasse ich mir - nicht nur bei Twilight, sondern generell - auch weder vom Hype noch vom noch schlimmeren Anti-Hype kaputt reden.
Dann: Ich weiß nicht, ob es den LeserInnen heute wirklich um das Vampirbild geht. Das glaube ich nicht. Die aktuelle Romantasy schafft es ganz gut, die geheimen Mädchenwünsche ans Tageslicht zu befördern. Ob da ein Vampir oder ein Gestaltwandler oder ein Dämon die Hauptrolle spielt, ist meiner Meinung nach eigentlich egal. Es geht um das Prinzip an sich. Mystischer, unnahbarer Junge verliebt sich in oft Durchschnittsmädchen. Davon täumen doch irgendwie die meisten Mädchen mal.
Der Vampirstoff geht dadurch ja nicht verloren. Es wird immer die Zielgruppe geben, die es lieber klassisch nach Stoker mag und neue, andere Gruppen, für die der Stoff eben anders aufbereitet wird. Ich sehe das nicht so eng. Dinge entwickelt sich immer weiter, in verschiedene Richtungen. Das ist der Lauf der Dinge und der gefällt nicht jedem. Wichtig ist doch, dass er ankommt und Menschen sich damit identifizieren können. Geht es nicht nur darum beim Lesen? Dass man abschaltet und sich woanders einfinden kann?
Zitat von: Maganius am 29. Dezember 2010, 19:02:30
Ich muss zugeben das ich weder noch die Bücher kenne, aber so was interessiert mich ohne hin nicht. Ich hasse solchen Kitsch und ich stehe auch dazu. Warum die Bis(s) Reihe und dessen Nachahmer letztlich so erfolgreich sind bleibt mir ein Rätsel.
Propagiert Frau Mayer doch völlig überflüssige, tief Christliche /Republikanische Werte einer Gesellschaft, der Gewalt nicht blutig genug sein kann, aber jedes nackte Körperteil absolut suspekt und somit Zensur würdig ist.
Ich liebe es, wenn man im einen Satz sagt, dass man weder etwas gelesen noch gesehen hat, und sich im nächsten darüber auslässt, welche Moral Meyer wohl einbringen wollte.
Ich denke, wenn man den Inhalt so gar nicht kennt, sollte man solche Aussagen etwas zurückhalten. ;)
@Dealein
Man kann Fangroups aber auch nicht verallgemeinern. Auf der RingCon beispielsweise sind die Twilightfans sehr angenehm aufgefallen. Das kann man nicht über einen Kamm scheren. Und man muss auch immer mal bedenken, dass das alles eine sehr junge Zielgruppe anspricht. Dass die noch nicht so reif und erfahren sind wie Herr-der-Ringe-Fans beispielsweise ist fast selbsterklärend.
Klar, ich finde das wie oben erwähnt auch übertrieben. Aber dass man immer so heftig dagegen wettern muss, nervt mich nicht weniger.
Oh btw: Damon in Original ist klasse! Love his voice. :vibes:
Diese weichgespülten Vampire gibts doch aber nicht erst seit Twilight. "Angel" ist ja auch nicht anders - nett, hilfsbereit, mitfühlend und beißt keine Menschen. Und wenn ich an Louis in "Interview mit einem Vampir" denke ...
Die Tendenz zu den "guten" Vampiren gab es also schon vor dem Twilight-Hype.
Und ich mag zwar Edward nicht (und Louis noch weniger), aber ich mag Angel und Mick aus "Moonlight". :innocent: Ob ich mit einem Vampir in Literatur/Fernsehen was "anfangen" kann, hängt also wenig davon ab, ob er nun nett oder böse ist, sondern mehr von seinem individuellen Charakter. Insofern kann ich auch nicht behaupten, dass mich die jetzigen Vampire grundsätzlich nerven - auch wenn mich der Hype nervt.
Grundsätzlich mag ich halt die "Ursprungs"vampire am wenigsten (zumindest in Unterhaltungsmedien), was aber einfach daran liegt, dass die (bzw. Wiedergänger) mein Dissertationsthema sind und ich mich ihnen nicht mehr anders als wissenschaftlich nähern kann.
Zitat von: Rigalad am 29. Dezember 2010, 20:10:58
Ich liebe es, wenn man im einen Satz sagt, dass man weder etwas gelesen noch gesehen hat, und sich im nächsten darüber auslässt, welche Moral Meyer wohl einbringen wollte.
Ich denke, wenn man den Inhalt so gar nicht kennt, sollte man solche Aussagen etwas zurückhalten. ;)
Ich habe das NS Regime nich erlebt und trotzdem habe ich eine Meinung dazu ;) so verhält es sich auch mit Bis(s). Die Infos zu der äußerst seltsamen Eistellung der Hauptcharaktere kenne ich aus Kritiken diverser Movie- und Nachrichtenmeldungen.
Zitat von: Dealein am 29. Dezember 2010, 19:31:02
Tjaaa im Fernsehen gibt es derzeit einen Vampir der es - finde ich - drauf hat. Der kann richtig böse sein. Damon von the Vampire Diaries! Ich liebe diese Serie, obwohl sie auch kitschig sein kann. Aber ich guck sie online, die Deutschen sind mir da zu langsam.
Waaah, Damon :innocent: Musste jetzt mal sein, aber genau
so wünschen ich mir einen Vampir (nur Elena nervt irgendwie, also die müsste er jetzt nicht unbedingt unsterblich lieben). Vor allem sind Stefan und Elena auf Englisch nicht halb so nervig und Damon viel cooler.
Also, zurück zum Thema, ich finde, ein Vampir darf sich durchaus in einen Menschen verlieben, dieser Konflikt ist ja durchaus spannend. Das Problem ist nur, wenn dieser Konfilkt einfach nur daraus besteht, dass der Protagonist in der Ecke sitzt und heult (und im vierten Band tut Edward genau das. Generell kommt es mir bei diesem Buch immer wieder so vor, als hätte die Autorin felißig alle Kritikpunkte gesammelt um sie zuzuspitzen).
Zitat von: Maganius am 29. Dezember 2010, 20:43:49
Die Infos zu der äußerst seltsamen Eistellung der Hauptcharaktere kenne ich aus Kritiken diverser Movie- und Nachrichtenmeldungen.
Ohne hier zu sehr off-topic werden zu wollen, möchte ich nur kurz einwerfen, dass zumindest im ersten Band von einer "seltsamen Einstellung" zumindest in dem Punkt noch nicht so sehr die Rede sein kann - es sei denn, man betrachtet es grundsätzlich als seltsame Einstellung, wenn zwei Verliebte nicht sofort und auf der Stelle miteinander schlafen.
Dass es dann in Band 3 etwas fragwürdig wird - okay. Aber im 1. Band fand ich es eigentlich noch sehr angenehm und erfrischend, dass man mal nicht ein Liebespaar hat, bei dem es gleich nach dem Kennenlernen (nur) um Sex geht (was sonst ja meistens das andere Extrem ist).
[OT-Modus on]
Zitat von: Moa am 29. Dezember 2010, 20:54:21
Vor allem sind Stefan und Elena auf Englisch nicht halb so nervig und Damon viel cooler.
Unterschreib ich!
@Judith
Oh, Mick. Ich liebe Mick & Joseph. Der ja übrigens auch kein Weichspülervampir ist!
[OT-Modus off]
Zitat von: Maganius am 29. Dezember 2010, 20:43:49
Ich habe das NS Regime nich erlebt und trotzdem habe ich eine Meinung dazu ;) so verhält es sich auch mit Bis(s). Die Infos zu der äußerst seltsamen Eistellung der Hauptcharaktere kenne ich aus Kritiken diverser Movie- und Nachrichtenmeldungen.
Das NS Regime mit einer Buchrezi zu vergleichen, finde ich dann doch etwas arg weit hergeholt. ;) Nun ja, ich enthalte mich einfach mal eines längeren Kommentares darauf.
Zitat von: Judith am 29. Dezember 2010, 20:57:43
Ohne hier zu sehr off-topic werden zu wollen, möchte ich nur kurz einwerfen, dass zumindest im ersten Band von einer "seltsamen Einstellung" zumindest in dem Punkt noch nicht so sehr die Rede sein kann - es sei denn, man betrachtet es grundsätzlich als seltsame Einstellung, wenn zwei Verliebte nicht sofort und auf der Stelle miteinander schlafen.
Dass es dann in Band 3 etwas fragwürdig wird - okay. Aber im 1. Band fand ich es eigentlich noch sehr angenehm und erfrischend, dass man mal nicht ein Liebespaar hat, bei dem es gleich nach dem Kennenlernen (nur) um Sex geht (was sonst ja meistens das andere Extrem ist).
Stimmt, aber irgendwie betrachtet man dann alles aus der Sicht des vierten Bandes, ich jedenfalls. Stephenie Meyer hat einfach eine ganze Menge Anfängerfehler gemacht, sei ihr ja auch zugestanden, aber es ist doch nicht überzogen, wenn man hofft, dass es irgendwann besser wird und nicht schlechter.
Ok, und wieder zum Thema. Vielleicht sollten wir den Twilight-Thread wieder auskramen... Ich finde, dass Vampire garnicht so bösartig sein müssen. Ihrer Existenz sollte nur etwas... naja, etwas unschönes anhaften, ein Nachteil und nicht nur Vorteile wie bei Meyer.
Ich als Vampirfan (und zwar nicht der grausligen Vampire von früher, die laut dem Stern-Artikel von Gasen aufgebläht waren... ihgitt) muss mich auch mal äußern jetzt. Erstmal: ich mochte Twilight. Streckenweise fand ich es ein wenig zu teeniehaft, aber insgesamt fand ich die Idee von Frau Meyer schön. Und man kann auch immer nur schreiben was man selbst gerne lesen würde. Frau Meyer kommt ja aus Kreisen, wo solche alten Werte wie kein Sex vor der Ehe großgeschrieben sind. Auch wenn ich das anders sehe, stört es mich nicht.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man den Vampirmythos weiterspinnt und der heutigen Zeit anpasst. Wenn es Leute gerne lesen, ist das doch okay. Diejenigen denen es nicht gefällt, müssen es ja nicht lesen. Ich mochte Edward auch, auch wenn mich persönlich einige Dinge an ihm stören würden, aber das ist auch Geschmackssache. Persönlich sind mir die wilderen Vampire von J.R. Ward oder auch die von Kresley Cole lieber, aber auch das ist eben Geschmackssache.
Es kommt ja immer auf das Genre an. Wenn man Horrorliteratur mit Vampiren liest, wird man eher die blutrünstigen "Urvampire" finden. Wenn man eher Romantische Bücher liest, werden es natürlich eher "menschlichere" Versionen sein. Vampire sind eben vielseitig... ;)
Meine Vampire gehören auch eher zu der "menschlicheren" Sorte, sind aber alles Individuen (da sie alle mal Menschen waren). Glitzern tun sie nicht, aber es war halt auch mal was anderes. Fand die Idee witzig, auch wenns nicht unbedingt männlich ist... ;)
Als Vampirserie finde ich übrigens "True Blood" super. Klar, Bill trinkt auch nicht überwiegend von Menschen, ist aber dennoch mysteriös und gefährlich UND verliebt sich in ein (nicht ganz normales) Mädchen.
ZitatDann: Ich weiß nicht, ob es den LeserInnen heute wirklich um das Vampirbild geht. Das glaube ich nicht. Die aktuelle Romantasy schafft es ganz gut, die geheimen Mädchenwünsche ans Tageslicht zu befördern. Ob da ein Vampir oder ein Gestaltwandler oder ein Dämon die Hauptrolle spielt, ist meiner Meinung nach eigentlich egal. Es geht um das Prinzip an sich. Mystischer, unnahbarer Junge verliebt sich in oft Durchschnittsmädchen. Davon täumen doch irgendwie die meisten Mädchen mal.
Der Vampirstoff geht dadurch ja nicht verloren. Es wird immer die Zielgruppe geben, die es lieber klassisch nach Stoker mag und neue, andere Gruppen, für die der Stoff eben anders aufbereitet wird. Ich sehe das nicht so eng. Dinge entwickelt sich immer weiter, in verschiedene Richtungen. Das ist der Lauf der Dinge und der gefällt nicht jedem. Wichtig ist doch, dass er ankommt und Menschen sich damit identifizieren können. Geht es nicht nur darum beim Lesen? Dass man abschaltet und sich woanders einfinden kann?
DA stimme ich Dir voll und ganz zu, Rigalad!
Und solche hysterischen Fans gibt es doch auch in der Musikwelt. Kann es persönlich nicht nachvollziehen SO abzugehen, aber jedem das Seine.
Grundsätzlich finde ich es ja immer spannend, wenn ein Thema neu interpretiert wird - und nichts anderes ist ja mit den sogenannten "Weichspülvampiren" passiert. Das muss einem nicht gefallen, aber interessanten neuen Sichtweisen gegenüber bin ich grundsätzlich aufgeschlossen. Deswegen habe ich auch den ersten Band von Twilight gelesen, auch wenn ich schon geahnt hatte, dass es nicht meine Welt ist. Ich hatte Recht, das Buch hat mich fürchterlich aufgeregt - aber nicht weil ich der Ansicht war, dass Vampire so nicht sein dürften. Tatsächlich ist der Weg von Lestat und Louis bis zu den Cullens gar nicht so weit, und Die Vampirchroniken von Anne Rice habe ich früher sehr gern gelesen.
Was mich wirklich, wirklich genervt hat war der Umgang mit den Charakteren in dem Buch. Völlig unnötig überbetont, wunderschön, jeder liebt sie, obwohl sie wirklich asozial sind.
Ich meine: Bella. Hallo? Sie ist so eine blöde arrogante Schnepfe, total selbstsüchtig und macht sich selbst ständig durch ihre Dummheit riesige Probleme, die andere ausbaden müssen. Sie ist ätzend zu ihrem Vater, ätzend zu Jacob (ich meine - wie schäbig ist es, jemandem einen Korb zu geben, während man ihn gerade betatscht, und mit ihm rumzuknutschen obwohl er sowieso niemals eine Chance haben wird?), ätzend zu ihren Freundinnen ... und trotzdem liegt ihr die ganze Welt zu Füßen und himmelt sie an. Ich finde Bella als Heldin absolut und völlig schrecklich, da ist Edward gar nichts gegen, auch wenn ihm ein bisschen mehr Grips nicht geschadet hätte. Dass er schön ist, dafür kann er ja nun nichts, aber ganz der hellste ist er nun wirklich nicht, oder? So, im zweiten Band zum Beispiel? "Ich stelle mich in Italien in die Sonne, dann weiß jeder, dass ich ein Vampir bin!" Ehrlich jetzt? Also, wenn ich in Italien über den Platz laufen würde und da stände ein glitzernder Typ in der Sonne, würde ich vielleicht denken, da hat es ein Pantomime mit der Glittercreme übertrieben, aber Vampir? Mmmh ... nein. ;)
Alles in allem ist es also nicht der verkitschte Umgang mit Vampiren, der mich stört - auch wenn ich keine Lust hätte über solche Vampire zu lesen oder sogar zu schreiben -, sondern die Heldinnen-Mäuschen die anscheinend dazugehören müssen. Und da hoffe ich, dass sich die Vampirliteratur ändert. Sympathische, starke Heldinnen an die Front! 8)
Danke für den Artikel. War wirklich sehr interessant diesen zu lesen.
Was ich persönlich von den netten, hübschen Vampiren halte, wissen die meisten ja. Sebastians Einwand war sehr passend:
ZitatMir gingen diese Weichspülvampire sowieso immer ein wenig auf den Keks. Deshalb musste ich herzlich schmunzeln.
Wenn Vampire, dann müssen sie böse sein, blutgierig... ja ich bin böse. Ich hatte vor ein paar Jahren geplant einen Vampirroman zu schreiben, der um eine Vampirin geht, die sich mit einem Mädchen anfreundet und daher dem Blut abschwören will, was sie aber dann nicht schafft. Warum? Vampiiir!
Aber die Sache schlummert in der Ideenbox und wird wohl nie wieder angefasst. Außer, in ein paar Jahren ist der Vampirboom vorbei.
@ Grey, wurde das Thema denn wirklich so gänzlich neu interpretiert? Die Sookie Stackhouse Reihe (synthetisches Blut und keine Menschen anknabbern) war doch ein ganzes Stück früher da? 2001 soweit ich weiß. Die Bis(s) Reihe kam danach. Ok, ok Bill und seine Anhänger haben nicht geklitzert ;)
Vermutlich ist es bei mir auch der heftige Boom (wie er schon erwähnt wurde) der mich da furchtbar nervt. So war es auch mit Potter. Sobald ein Hype drum gemacht wird, ist es für mich irgendwie nicht mehr reizvoll.
Zitat von: Rigalad am 29. Dezember 2010, 21:00:04
Das NS Regime mit einer Buchrezi zu vergleichen, finde ich dann doch etwas arg weit hergeholt. ;) Nun ja, ich enthalte mich einfach mal eines längeren Kommentares darauf.
Schade das du mich an deinen Perlen der Weisheit nicht teilhaben lassen möchtest ;) Aber ich denke ich werde es überleben, und einfach weiter machen, und sehen was das Leben noch so für bringt.
@Grey: Ich denke, die Sache mit den "Heldinnen-Mäuschen" wird sich in der Vampirromantik (oder generell Paranormal Romance) nicht so schnell ändern - leider. Man hört ja immer wieder, dass sich insbesondere die jüngeren Leserinnen gut mit Bella&co identifizieren können. (Mir persönlich ist es schleierhaft, wieso das so ist. Sicherlich hätte ich nichts dagegen, dass sich ein gutaussehender, charmanter und robuster Kerl in mich verliebt. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass ich deshalb zur Heulsuse mutiere - oder ist etwa genau das die Taktik, mit der man sich solche Kerle angeln kann? :hmmm:)
Diese unscheinbaren Heldinnen tragen einen Großteil zum Erfolg der Vampirschmonzetten bei und ihre Anwesenheit wird uns in solcherlei Themen wohl auf ewig verfolgen.
Zitat von: Drachenfeder am 30. Dezember 2010, 12:44:33
Vermutlich ist es bei mir auch der heftige Boom (wie er schon erwähnt wurde) der mich da furchtbar nervt. So war es auch mit Potter. Sobald ein Hype drum gemacht wird, ist es für mich irgendwie nicht mehr reizvoll.
Man erlaube mir das bisschen OT: Ich kann nachvollziehen, was du meinst. Harry Potter fand ich früher auch furchtbar, allein wegen des riesigen Hypes. Vor etwa zwei Jahren habe ich mich dann aber doch an den ersten Teil gewagt und musste mir eingestehen, dass die Bücher wirklich gut sind. Natürlich ist es manches Mal schwer, über einen solchen Hype hinwegzusehen, aber in den meisten Fällen ist er ja doch irgendwie gerechtfertigt. Auch Bis(s) brachte gewiss nicht nur Schlechtes mit sich.
Zitat von: Xaverine am 30. Dezember 2010, 16:28:19
Vor etwa zwei Jahren habe ich mich dann aber doch an den ersten Teil gewagt und musste mir eingestehen, dass die Bücher wirklich gut sind. Natürlich ist es manches Mal schwer, über einen solchen Hype hinwegzusehen, aber in den meisten Fällen ist er ja doch irgendwie gerechtfertigt. Auch Bis(s) brachte gewiss nicht nur Schlechtes mit sich.
Gewiss bringen solche Bücher und auch Hypes nicht nur schlechtes mit sich. Schon mal alleine das Suche nach Fantasybüchern in großen Bücherhäusern. Das war früher um einiges schwerer als heute. Heute muss man nur in den Hugendubel hineingehen und steht vor den Fantasy und Sience Fiction Regalen. Das Thalia mittlerweile ein eigenes Vampirregal hat, lassen wir mal außer Acht ;)
Ich habe vor ca. 2 (genau wie du) auch den ersten Potter dann doch mal gelesen (ich wurde genötigt! Meine Kollegen haben mich regelrecht gezwungen) Ich musste auch eingestehen, dass es mich doch etwas beeindruckt hat. Habe mit Begeisterung gelesen und auch den zweiten zur Hand genommen. Wobei danach dann Schluss war. War mal schön so etwas zu lesen, aber ich stehe dann eher doch auf andere Fantasy.
Auch Bis(s) habe ich versucht. Und diesmal wirklich nur versucht. Denn noch vor der Hälfte habe ich den ersten Band weggelegt. Nein, das ist wahrlich nichts für mich.
Hey, aber ich habs versucht ;D
Naja aber was auch negatives so ne Hypes mit sich bringen ist, dass man sich nicht traut manche Bücher draußen mal zu lesen bzw. versuchen zu lesen, da man nicht gleich in die Schublade von den Fans gesteckt wird.
Habe die Bis(s)-Bücher auch gelesen, wobei ich die letzten durch ne Freundin auf Englisch gelesen habe und das ging eigentlich. Ich muss sagen, aber sind jetzt für mich auch keine Bücher, die ich in der nächsten Zeit nochmal lesen müsste.
Was an Hypes noch ziemlich doof ist, dass die Verlage dann versuchen nur noch Sachen in die Richtung zu bringen, was irgendwann einen auch nur noch nervt. Was auch ganz in die falsche Richtung ging, dass in einem Buch mal hinten als Werbung für ein anderes abgedruckt wurde, dass die Heldin "Vampire" sehen kann. Ja, nur dass es in dem Buch um FAE (Feen) handelt, die sie sehen kann. Wäre mir auch neu, dass Vampire unsichtbar sind XD
Fand den Artikel insgesamt sehr interessant, wie sich das Bild verändert hat. Wenn man so an die ersten Bilder denkt, dass vorallem ja auch vom Aberglauben kommt und dann was man heute daraus macht, dann sieht man auch wie sich die Gesellschaft wohl verändert hat. Wesen die einen erst erschrecken, denen man alle bösen Taten anhängen kann, um den schuldigen zu finden bis zu, was wir heute mit Bis(s) sehen, die ja die Rolle des Helden einnehmen.
Wer weiß, was die Zukunft für die Vampire wohl noch so bringt, aber wahrscheinlich werden sie eher wieder in die alte Richtung gelenkt, denn weichlicher können sie ja kaum noch werden.
Zitat von: Maganius am 30. Dezember 2010, 14:52:11
Schade das du mich an deinen Perlen der Weisheit nicht teilhaben lassen möchtest ;) Aber ich denke ich werde es überleben, und einfach weiter machen, und sehen was das Leben noch so für bringt.
:wache!:
Kurzer Mod-Einwurf von mir: Rigalads Einwand war völlig berechtigt, denn auch wenn gerne das NS Regime als Totschlagargument herangezogen wird, es war von deiner Seite her völlig fehl am Platz. Vielleicht sagt dir ja Godwin's law (http://de.wikipedia.org/wiki/Godwins_Gesetz) etwas? Hier in diesem Forum werden Diskussionen auf jedenfall nicht mit diesem Argument beendet und wenn Rigalad nicht weiter auf dein Post eingehen wollte, ist das in diesem Zusammenhang verständlich.
Bitte nicht vergessen, wir sind ein Autorenforum, in dem verschiedene Personen verschiedene Meinungen vertreten. Das dies zu Diskussionen führt, ist völlig normal, dem muß man sich dann einfach stellen. ;)
Danke für dein Verständnis.
Zitat von: Moni am 31. Dezember 2010, 15:20:18
:wache!:
Kurzer Mod-Einwurf von mir: Rigalads Einwand war völlig berechtigt, denn auch wenn gerne das NS Regime als Totschlagargument herangezogen wird, es war von deiner Seite her völlig fehl am Platz. Vielleicht sagt dir ja Godwin's law (http://de.wikipedia.org/wiki/Godwins_Gesetz) etwas? Hier in diesem Forum werden Diskussionen auf jedenfall nicht mit diesem Argument beendet und wenn Rigalad nicht weiter auf dein Post eingehen wollte, ist das in diesem Zusammenhang verständlich.
Bitte nicht vergessen, wir sind ein Autorenforum, in dem verschiedene Personen verschiedene Meinungen vertreten. Das dies zu Diskussionen führt, ist völlig normal, dem muß man sich dann einfach stellen. ;)
Danke für dein Verständnis.
Natürlich hat jeder seine eigene Meinungen, und das ist auch völlig okay. Aber mir diese abzusprechen, ist in meinen Augen anmaßend.
Der NS Vergleich war für mich schlüssig, da bekannt. Diese Godwin Regel war mir tatsächlich neu, habe es mir gerade durchgelesen- und jetzt ergeben einige Ding viel mehr Sinn. ;D
Natürlich sollte man sich bei einer Thematik mit all seinen Facetten auseinander gesetzt haben, um so vor- wie nachteile die sich aus dieser ergeben zu verstehen und somit ein Pro- und Kontra abzuwägen.
Im Vorfeld habe ich, wie gesagt, diverse Kritiken gelesen, sowohl von Fans als auch neutralen Beobachtung rund um die Bis(s) Geschichten. Das half mir ein Bild des Kerns der Geschichte und all seine wichtigen Handlungen und Charakteren zu bekommen.
Mädel zieht zum Vater in eine Kleinstadt, Vampir Edward kommt, sie Verliebt sich. Da gibts noch die Wehrwölfe rund um Jacob, interner Streit, äußere Böswichte, die ich hab-kein Sex-vor-der-Ehe-Kiste, etc.pp. Gerade dieser Punkt ist in meinen Augen in eine Land der vorbildlichen Doppelmoral, eine so dumme, dumme Botschaft. Aber die Amis scheinen gerade auf solche moralische Zeigefinger zu stehen, sieht man es z.b. im Kontext mit Serien wie "Eine Himmlische Familie". Ich persönlich bekomme da den Brechreiz.
Insofern kam ich für mich zu dem Schluss, diese Story als "Quatsch" abzutun. Es ist wie mit diesen Kitschroman die z.b von Bastei heraus gegeben werden. Ich muss sie nicht Lesen um zu wissen, das sie schlecht sind. In 90% der Fälle trifft das zu. Es gibt ausnahmen, ja. Handle ich oftmals vielleicht vorschnell? Möglich. Spricht mich das von Irrtümern frei? Nein.
Aber ich denke genug Meinungen gehört und gelesen zu haben um mir ein grobes Bild zu machen. Nicht mehr oder weniger.
Sehr interessanter Thread.
In der Tat hat sich das Erscheinungsbild der Vampire drastisch verändert. Ich liebte diese bösartigen Kreaturen, die gefühllos und kaltherzig durch die Wälder und Städte streiften und alles, was sich bewegte, zerfleischten. Sie waren die Horrorwesen, vor denen ich immer Angst und sogar Respekt hatte.
Plötzlich sind sie reiche, wunderschöne, gefühlvolle Wesen. Ich frage mich, ehrlich gesagt, wie Vampire unendlich reich sein können und regelrecht nach Geld müffeln. Wie verdienen sie dieses Geld? Perfekter Raubüberfall? Ist es ihnen in den Schoß gefallen? Oder habe ich irgendeine Dokumentation verpasst, in der berichtet wurde, wie sie an Geld kommen?
Natürlich ist es mal was Neues. Sowas begrüße ich gerne. Nur das Bild ist meiner Einsicht nach einfach zu grotesk ... gut, vor Stephenie Meyers Büchern gab es ja den Film "Dracula", die Verfilmung von Bram Stoker's Dracula. Da war Dracula zwar ein Fiesling, in jeder Hinsicht, aber mit Gefühlen, auf der Suche nach seiner Liebsten. DAS fand ich ok. Ja. Geb ich offen zu. Denn er war keine Heulsuse und besaß kaum menschliche Züge. Trotz seiner Gefühle war er ein Bastard. Ein Verräter und Mörder.
Ich fand die Bücher von Stephenie Meyer gut, ich habe sie auch gerne gelesen (das letzte habe ich mir aus Zeitmangel nicht gekauft). Und ja, es gibt natürlich auch andere Bücher, in denen es diese "zahmen" (anders kann man's net nennen ;D) Vampire gibt. Nur wie gesagt, ich mag dieses Bild einfach nicht. Das Bild der unendlichen Perfektion, des Reichtums und der vollkommenen Schönheit. Sehr gekünstelt in meinen Augen. Ich lese solche Bücher auch nicht gerne. Ich möchte niemanden angreifen, der solche Bücher schreibt, um Gottes Willen, nein! Nur ich behalte gerne mein eigenes Bild von den Vampiren. Ein Bild, das noch sinnvolle Schwäche zeigt. Vampire, die arm sind und sich durchkämpfen müssen, um am Leben zu bleiben, beispielsweise. Mit den Hollywood-Vampiren kann ich leider nichts anfangen.
Ja, ich sage das ... die, die die Twilight-Bücher gelesen hat. Sinnloser geht's nicht. Aber ich sag mal, ich war zu der Zeit noch verträumt und etwas jünger. Jetzt bin ich wieder auf der böse Seite. So wie "Come to the dark side ... we have cookies!"
Nun ja, das ist meine Meinung. Mein eigenes Bild.
Zitat von: Vivian am 01. Januar 2011, 23:14:01
Plötzlich sind sie reiche, wunderschöne, gefühlvolle Wesen. Ich frage mich, ehrlich gesagt, wie Vampire unendlich reich sein können und regelrecht nach Geld müffeln. Wie verdienen sie dieses Geld? Perfekter Raubüberfall? Ist es ihnen in den Schoß gefallen? Oder habe ich irgendeine Dokumentation verpasst, in der berichtet wurde, wie sie an Geld kommen?
Das wird wohl so sein, weil sie so lange leben, dass sich alles gesammelt hat.
Êin Vampir kann reich sein, schön, und verliebt. Trotzdem könnte er gleichzeitig richtig fies und böse sein. Und letztere Eigenschaft vermisse ich an den modernen Vampiren.
Ich habe den Artikel auch gelesen und fand ihn interessant. Aber ich denke nicht, dass Vampire in einer Identitätskrise stecken. Für mich ist Twilight eher durch das "Romeo und Julia"-Motiv geprägt. Man kommt aus unterschiedlichen Welten und darf deswegen nicht zusammen sein. Da bietet sich in einer aufgeklärten, vorurteilsfreien Welt natürlich nicht mehr viel an, sodass man eben ins übersinnlich ruschen muss um eine "verbotene Liebe" zu realisieren. Denn anderen Krempel gab es ja auch schon z.b. schwarz-weiß.
Von daher ist der Kuschelvampire-Hype für mich zwangsläufig nur die Ausschlachtung eines bekannten Motives. Das Buch (bzw. der Film) funktioniert ja nur, weil der Vampire das Mädchen liebt, nämlich so sehr, dass er Angst hat ihr weh zu tun. Deswegen und gerade deswegen bricht man ja mit dem klassischen Bild des Vampires, weil es nicht wichtig ist. Die Merkmale die wir alle kennen und vielleicht auch fürchten, sind einfach unnötig geworden.
Und irgendwann ist der Hype vorbei und wird durch einen neuen Hype ersetzt, der das gleiche Motiv in einer anderen Verpackung hat. Es ist einfach das dominierende Motiv der weiblichen Jugend.
Dass Vampire unbedingt böse sein müssen ... hm, das sehe ich nicht unbedingt so. Denn letztendlich waren Vampire ja ursprünglich Menschen und haben sich das untote Dasein nicht mal ausgesucht. Dass sie sich auch nach ihrer Verwandlung noch annähernd menschlich verhalten, ist also gar nicht so weit hergeholt und sogar logisch, oder? Und wenn jemand schon im Leben ein jammriges Weichei war, machen ihn lange Zähne und der Zwang, Blut zu trinken, nicht gleich böse, denke ich. Aus Autorensicht wäre das m.E. sogar schlechte Charakterentwicklung. ;)
*nickt nachdenklich*
Dass sie in dem Konflikt zwischen Handeln (töten, Blut saugen, Lebenskraft entziehen ...), welches man durchaus als böse, unmoralisch ... bezeichnen kann, und ihrer ursprünglichen Identität und dem, was sie als Menschen ausgemacht hat, stehen, finde ich logisch und sinnig. Dieser Konflikt reizt. Erinnerungen an etwas, was sie mal waren, als sie - meist unfreiwillig - zu etwas wurden, wovor sie im Inneren Angst hatten. Nebenbei gesagt, kommen die älteren Vampire ja auch noch aus Zeiten anderer Moralvorstellungen. Überzeugt mich, genauso wie Vampire aus Leidenschaft und Überzeugung, abgrundtief böse und finster, rein auf sich und ihre eigenen Gelüste bezogen.
Den Glitzerperfektionismus, den mag ich weder bei Vampiren noch bei sonst irgendwelchen Romanfiguren. Der perfekte Held mit einem winzigen Manko - spitze Zähne - :no:
Ich finde, Vampire sollten einen Teil der vampirischen Identität behalten, genauso wie Engel Engel sein sollten und nicht Menschen mit Flügeln, oder Elfen keine Zwerge werden sollten und Zwerge keine Riesen. Vampire töten. Sie entziehen Lebenskraft. Das ist böse. Konflikte mit ihren eigenen unüberwindbaren Trieben, die Suche nach Erlösung von ihrem - ja, gerne. Sie dürfen meinetwegen charismatisch daher kommen, faszinierend, wie so oft das Böse fasziniert. Aber bitte immer noch gefährlich, nicht plüschig.
Das allgemein zu Vampiren.
Die Biss-Reihe habe ich selber nicht gelesen, kann darüber also nicht urteilen. Eines ist klar - Vampir hin oder her, der Grundton der Bücher war ein Volltreffer für eine große Leserschaft. Ich denke, es sind zwei verschiedene Themen:
wie darf ein Vampir sein, was macht ihn aus -
und die Frage, was ist die spezielle Faszination, die von diesen Büchern ausgeht, wobei ich glaube, dass es dort um den generellen Konflikt geht, nicht primär um Vampirismus.
Die Bücher haben es geschafft, die Träume vieler zu treffen. Das heißt, die inneren Konflikte und Sehnsüchte. Und das ist eine interessante Frage, welche das sind und warum sie gerade jetzt in dieser Form vorhanden sind, die sich zu verfolgen lohnen würde, weil sie viel über unsere Gesellschaft und die Menschen darin verrät. Allerdings zugegeben, dass fällt in andere Wissenschaften, nicht mehr in die Fragen der Schriftstellerei oder der Darstellung von Vampiren und Helden.
Ich bin auch geteilter Meinung darüber...
Zum einen ist der Vampir wirklich böse. Schließlich stellt er einen "Feind" des Menschen dar. Man muss aber auch sagen, dass schon Bram Stocker am Vampir rumgeschnipselt hat. Ein Vampir, der sich nur nach sexueller Lust sehnt.
Klingt schon komisch. Also bei so jemandem wie Graf Dracula jedenfalls.
So einen Humbug mit Knoblauch und Kruzifix finde ich allerdings auch blöde. Das hört sich m. M. nach ein bisschen kindisch an.
Man kann Fabelwesen schon "zerschnipseln" und sich die Teile heraussuchen, die einem gefallen.
In jeder Fantasygeschichte werden Elfen anders dargestellt. Oder Feen. Trolle.
Es gibt genug Beispiele, dass jeder mit Fabelwesen tut, was er will.
Warum sollte man das nicht auhc mit einem Vampir machen können. Ich glaube es wird sich einfach nur darüber aufgeregt und diskutiert, weil das Buch so ein Bestseller war und weil es da so einen Hype drumherum gab.
Wären die Hauptcharaktere der Reihe Feen gewesen, die so groß wie Menschen sind und keine Flügel...
Dann würde jeder darüber argumentieren, ob man Feen nicht so lassen soll, wie sie waren.
Wie die Feen von Cottingley (oder wie die nochmal hießen). :hmhm?:
Wäre Stephanie Meyer nicht so erfolgreich gewesen, gäbe es die Diskussion nicht.
Das ist genau das gleiche, wie dass es Christen gibt, die Harry Potter verbieten lassen wollen.
Wäre es nicht so erfolgreich gewesen, wäre denen das egal gewesen.
Klingt jetzt so, als würdest du meinen, man dürfe solange alles tun, solange man nicht erfolgreich ist. Das sehe ich nicht ganz so. Eher denke ich, dass der Erfolg dazu führt, dass mehr Leute damit konfrontiert werden und deshalb auch mehr darüber debattiert wird. Nicht der Erfolg macht ein Buch, eine Idee, eine Philosophie fragwürdig.
Vielleicht habe ich dich aber auch nur falsch verstanden.
Um eines mal richtig zu stellen: Feen hatten ursprünglich keine Flügel (Elfen übrigens auch nicht, die haben sie erst mit Shakespeares Sommernachtstraum bekommen). Und Vampire waren auch nicht immer das, was sie jetzt sind. Ursprünglich waren es Wiedergänger, also Verstorbene, die irgendeine Gier aus dem Grab trieb. Man glaubte, dass Tote, die keine Ruhe finden, erst einmal ihr Grabtuch aufessen - was von den schmatzenden Geräuschen aus dem Grab herrührte, welche, wie der 'wissenschaftlich Versierte' einfach als Geräusch abtut, das entsteht, wenn sich die Erde setzt.
Wiedergänger besuchten ursprünglich erstmal ihre eigenen Familien, schlugen da auch mal Krach oder leerten die Speisekammer. Blutrünstig wurden sie erst später, in erster Linie wohl, weil Blut früher als lebensspendendes Elixier galt.
Vampire wurden sie noch später, das Wort stammt übrigens aus dem Slawischen. Der wissenschaftlich belegte Vampirglaube in erster Linie als sozialanthropologisches Phänomen zu verstehen, bei dem für die Schädigung Einzelner oder der Dorfgemeinschaft durch Krankheiten, Missernten oder Ähnliches ein Verantwortlicher gesucht wird.
Übrigens gibt es solche Phänomene fast überall auf der Welt, z.B. die Lamien in Griechenland und die Aswang auf den Phillippinen.
Ich will jetzt nicht mit einer langen Herleitung langweilen, aber Tatsache ist, dass der ursprüngliche Vampir mit dem heutigen wenig gemein hat. Und von Erotik ohnehin keine Spur.
Das sind also auch keine Vorgaben, die festgemauert in der Erden sind.
Andererseits frage ich mich, warum man ihnen dann nicht einfach einen anderen Namen gibt - in einer Geschcihte von mir habe ich solche Wesen einfach 'Blutschmauser' genannt. Kam gut an, ich hatte alle Freiheiten und jeder wußte trotzdem, was gemeint war.
Nein, so habe ich das nicht gemeint.
Wer will nciht erfolgreich sein?! ;)
Ich meine es genauso, wie du es nochmal erläutert hast.
Wenn ein Buch ein Bestseller ist, dann werden mehr Leute damit konfrontiert. Ist ja klar, dass man darüber diskutiert und schreibt und in dem Medien darüber redet.
Ich meine nur, dass ich finde, es sollte sich niemand darüber aufregen, dass die Vampire "verschandelt" wurden, oder was auch immer...
In "Darren Shan" zum Beispiel werden Vampire auch ganz anders dargestellt, aber das kennt eben niemand.
Ich muss zwar sagen, dass ich die Darstellung der vampire in der Bis(s)-Reihe auch nciht so finde, wie ich sie umsetzten würde, aber man muss dohc nciht darüber reden, dass Vampire früher besser waren.
Weil... naja, letztendlich ist es ja sowieso sinnlos :-\
@Daelein
Tja, soweit habe ich nicht gedacht. Trotzdem verstehe ich nicht, warum Vampire mal nicht in Armut leben können und den Luxus haben müssen. Immerhin sind sie Kreaturen. Ob sie's wollen oder nicht. Oder werden Werwölfe plötzlich auch reiche, wunderschöne Wesen? Für sie ist nur Fleisch von Bedeutung, keine Reichtümer. Das sind für mich wahre Horrorwesen.
Gut, dann bin ich halt die einzige, die die Meinung vertritt, dass Vampire Horrorwesen sind und man sie nicht schwächen und zähmen sollte. Was sagt man denn zu den Werwölfen? Sie waren auch mal Menschen ... aber sie sind trotzdem Opfer der inneren Bestie. Bei Vampiren sollte es genauso sein, finde ich. Die Entschuldigung, dass sie mal Menschen waren und auch menschliche Züge haben sollten, finde ich zwar ok, aber naja, trotzdem sind sie Kreaturen. Bluttrinker und Mörder. Als kleines Kind habe ich sie als Monstren kennen gelernt und ich möchte dieses Bild behalten. Meine persönliche Meinung, niemand braucht sie zu mögen. Jedem das Seine. ;)
@Höllenpfau
Ich persönlich rege mich nicht darüber auf. Ich habe nur meine Meinung kundgetan. Mehr aber auch nicht. Wenn ich mich aufrege, sieht das ganz anders aus. :P Ich habe mich lediglich an der Diskussion beteiligt, weil ich sie sehr interessant finde und auch die Meinungen der anderen lesen möchte.
Ich wollte dich nicht persönlich angreifen, Vivian. :schuldig:
Ich bin vorallem doch auch einer, der die Meinung vertritt, dass die Bis(s)-Vampire nicht dem entsprechen, wie ich Vampire kenne.
Aber trotzdem sind jedem Autor jede Freiheiten gelassen.
Und in Sachen Werwölfe: Ich habe das Buch nei gelesen und den Film nie gesehen, aber gibt es bei Twilight nicht auch Werwölfe.
Und was soll Remus Lupin denn sagen? ;)
Keine Sorge, ich habe nicht behauptet, dass du mich persönlich angreifen wolltest. :)
Na ok, das ist halt sehr kompliziert. Es gibt ja auch böse Werwölfe ... aber ich denke, die sind auch in Vergessenheit geraten, eben wegen der Veränderung.
Irgendwie kann ich meine Meinung hier eh nicht wirklich äußern. Die "Monster" sind einfach zu menschlich geworden. Da kann ich, mit der Meinung, dass sie Horrorwesen bleiben sollen, nicht viel bewirken. Außer eventuell Unruhe. Also halte ich mich jetzt zurück.
Zitat von: Vivian am 02. Januar 2011, 15:59:59
Irgendwie kann ich meine Meinung hier eh nicht wirklich äußern. Die "Monster" sind einfach zu menschlich geworden. Da kann ich, mit der Meinung, dass sie Horrorwesen bleiben sollen, nicht viel bewirken. Außer eventuell Unruhe. Also halte ich mich jetzt zurück.
Ach was. Hier soll ja niemand bekehrt werden. ;) Sinn von Diskussionen sind eben unterschiedliche Meinungen. Das hat nichts mit Unruhe stiften zu tun. Meinungsfreiheit und so.
Und auch wenn ich die Glitzervariante nicht mag, "vermenschlichte Monster" gefallen mir doch weitaus besser als diese Ursprungssagen. Fuchsfees Post unterschreib ich mal so, eine ähnliche Doku habe ich nämlich neulich, ich glaube zu Halloween, bei Galileo gesehen. Der ursprüngliche Mythos beruht doch im Grund auf dem gleichen Prinzip wie damals die Hexenverfolgung. Schlimme Dinge passieren, unwissende Menschen hätten gerne einen Verantwortlichen, also werden Vampire "erfunden" oder Frauen als Teufelsanhängerin verbrannt, weil Nachbars Kuh keine Milch gibt.
Generell könnte man also bei allem, was mit Magie zu tun hat, auch sagen: Uh, das ist aber doof, warum sind die heutigen Hexen keine Satansbräute mehr? :) Warum würde Gandalf nicht verbrannt?
Das ist jetzt alles etwas übertrieben ausgedrückt, aber ich finde, Entwicklungen gehören eben auch da dazu. Die ganze Menschheit entwickelt sich weiter. Die Kulturen. Ob Entwicklungen nun besser oder schlechter verlaufen sind, ist letztlich eine Geschmacksfrage.
:jau: Besser kann man es nciht sagen, Rigalad.
Würde ich gleich so unterschreiben.
Würde jeder überall das gleiche Monster nehmen wäre es doch auhc langweilig. Wer will dann schon Geschichten über Elfen lesen, wenn sie sowieso überall gleich sind!
Zitat von: Vivian am 02. Januar 2011, 12:59:41Oder werden Werwölfe plötzlich auch reiche, wunderschöne Wesen? Für sie ist nur Fleisch von Bedeutung, keine Reichtümer. Das sind für mich wahre Horrorwesen.
Tja, ich empfand ja schon immer die Werwölfe als die besseren Horrorwesen. Vampire waren mir da stets einen Tick zu kultiviert, um wirklich das pure, animalische Grauen zu treffen - und das habe ich sogar schon vor Anne Rice so empfunden. Und über die Entwicklung seither breite ich dann mal den Mantel des Schweigens ... :snicker:
Aber, andererseits: Vielleicht ist die Entwicklung also auch folgerichtig, wenn die Tendenz dazu schon vorher in der Figur des Vampirs fühlbar angelegt war.
Und was die Bücher von Meyer anbelangt - da konnte ich mich in der Tat auch an der Darstellung der Vampire stören. Aber, wenn ich genau darüber nachdenke, was mich im Kern an den Biss-Büchern stört, ist weniger die Darstellung des Vampirs als die Tatsache, dass es schlicht schlechte Bücher sind. Nicht im Sinne von "Handwerk" oder so ... die Verkäufe beweisen ja, dass eine Zielgruppe getroffen wurde und dass die Autorin in der Sparte Genre/Unterhaltungsliteratur eine Menge richtig gemacht hat. Aber es zählt doch zu den Titeln, wo ich die klassische Trennung von "literarischer Qualität" bzw. dem Fehlen derselben wirklich empfinde.
Ohne die alte Diskussion von U/E anstoßen zu wollen, und obwohl ich an sich der feuilletonistischen Literaturkritik fernstehe, selbst Genreliteratur bevorzuge und auch gerne ein gepflegtes Kulturbanausentum vor mir hertrage, zählt Biss dann doch zu den Titeln, die mich daran erinnern, dass es auch für mich eine Untergrenze von Niveau gibt, deren Unterschreiten ich als schmerzhaft empfinde und wo mein Egalitarismus ein Ende hat. Eigentlich eine wertvolle Erfahrung, wenn ich ich solche Bücher entdecke, weil es mich - wenn ich doch mal wieder die klassische U/E-Diskussion beobachte mit ihren beiden Extrempositionen - daran erinnert, dass ich mich im Grunde auf keiner Seite derselben wirklich wohlfühle und dass tatsächlich beide Grundsatzpositionen ihre Berechtigung haben.
Die Darstellung der Vampire hat da eher einen marginalen Einfluss, passt allerdings ins Bild. Sie reizt mich zumindest dazu, all meine schönen formalen Kriterien über Bord zu werfen und sie einfach nur aus tiefster Empfindung heraus als "kitschig" zu bezeichnen. ;D
Werwölfe kann man in meinen Augen nicht wirklich mit den Vampiren vergleichen. Erstere sind mehr oder minder normale Menschen, die sich gelegentlich (gängigerweise ja bei Vollmond) in ein blutrünstiges Monster verwandeln müssen - ob sie wollen, oder nicht. Und meistens wollen sie das gar nicht. Trotzdem sind sie außerhalb dieser Wolfsphasen noch immer menschlicher Natur.
Vampire dagegen haben nicht mehr viel mit dem Menschsein zu tun. Sie stecken permanent in ihrem untoten Körper, haben also weder die Möglichkeit, sich in einen Menschen zurückzuverwandeln, noch sollten ihnen meiner Meinung nach sonderlich viele menschliche Züge anhaften. Schließlich sind sie ja keine Menschen mehr.
Dass beide ganz vorzügliche Horrorgestalten abgeben können, aber nicht müssen, hat die Literatur in ihrer bisherigen Geschichte ja an mehreren Stellen bewiesen. ;)
Zitat von: Xaverine am 02. Januar 2011, 20:07:48
Vampire dagegen haben nicht mehr viel mit dem Menschsein zu tun. Sie stecken permanent in ihrem untoten Körper, haben also weder die Möglichkeit, sich in einen Menschen zurückzuverwandeln, noch sollten ihnen meiner Meinung nach sonderlich viele menschliche Züge anhaften. Schließlich sind sie ja keine Menschen mehr.
Aber stell dir mal vor, du würdest plötzlich unfreiwilligerweise zum Vampir - wieso sollte da plötzlich die Persönlichkeit verloren gehen, die du als Mensch hattest? Vampire sind genau so "böse" wie der Löwe böse zur Antilope ist (okay, die Löwen waren keine Antilopen ehe sie Löwen wurden, aber es ist vermutlich klar was ich meine ;) ). Dass sie sich von Menschen ernähren macht noch kein Monster. Gefährlich, natürlich, aber gefährlich ist für mich nicht gleich böse. Ich fände es als Autorin ziemlich langweilig, jedem Vampir - aufgrund der schlichten Tatsache, dass er Vampir ist - "böse" auf die Stirn tätowieren zu müssen. Vor allem dann nicht, wenn sie nicht als gesichtslose Monster auftreten, sondern als Figuren, seien es Helden oder Antagonisten. Vampir hin oder her, ein Charakter sollte plastisch und vielschichtig sein, und das wird schwer, wenn man den Vampir an sich zu sehr festnagelt auf Dogmen, wie ein Vampir zu sein hat. So wie Menschen gut und böse und alles dazwischen sein können, sollte man den Vampiren das auch zugestehen, finde ich. Und das macht sie doch auch menschlich. Oder etwa nicht?
Ich sage: Hauptsache interessant und glaubwürdig. Dann darf ein Vampir meinethalben so lieb sein wie er will. ;)
Zitat von: Grey am 02. Januar 2011, 20:43:54
Ich sage: Hauptsache interessant und glaubwürdig.
Unterschrieben. ;)
Nein wirklich, du hast durchaus recht mit dem, was du sagst. Selbst die fiesesten Fieslinge werden langweilig, wenn sie nicht plastisch und facettenreich, mit nachvollziehbaren Motiven dargestellt werden.
Hinsichtlich der Differenz zwischen Vampiren und Werwölfen muss wohl dazu gesagt werden, dass der Vampirismus in gewisserweise Ansichtssage ist, die Lykanthropie allerdings weniger (zumindest, solange nicht irgendjemand auf die glorreiche Idee kommt, Werwölfe im Mondlicht glitzern zu lassen, statt sie in blutrünstige Wesen zu verwandeln :P).
Für mich ist ein Vampir ein Untoter und damit ein Wesen, das sein menschliches Leben komplett hintersich gelassen hat. Natürlich kann, gerade bei Jungvampiren, hie und da die ehemalige Persönlichkeit durchschimmern, aber sobald ein Vampir sein menschliches Leben fortführt, so als sei im Grunde nicht geschehen, dann kann ich diesen auch nicht wirklich als "Vampir" im klassischen Sinne bezeichnen.
Wobei es darunter ja durchaus auch Exemplare geben kann, die nach Außen hin ein gewöhnliches Menschenleben fröhnen und lediglich im Hintergrund ihren blutsaugenden Gewohnheiten nachgehen. Aber das macht diese dann doch nur umso gefährlicher.
:hmmm: Neutral betrachtet hat doch die Biss-Reihe eine riesengroße Menge an (zumeist weiblichen) Lesern generiert, die seit Jahren keine Bücher mehr in die Hand genommen hatten. Dafür sollten wir als Fantasy-Autoren dankbar sein. Und wenn das Thema so polarisiert, wie man auch an den Reaktionen dieses Threads erkennen kann, um so besser für uns.
Wir sind mächtig, denn wir können genau den echten "Bad boy" erschaffen, nach dem viele verlangen. Oder eben die Antigeschichte für diejenigen schreiben, die den ganzen Kitsch verabscheuen. Der Markt ist auf jeden Fall da, wie man sieht.
Zum Weichspül-Vampir habe ich persönlich zwei Herzen in der Brust:
Das der Leserin:
Natürlich habe ich alle vier Bände gelesen und besonders der erste hat mich sehr begeistert. Im weiteren Verlauf haben Edi und Bella allerdings schon leichtgradig zu nerven begonnen. Die Filme kann ich nur auf Englisch ansehen, weil die deutsche Synchronstimme von Edi zum Ko.... ist. Da wünsche ich mir meinen geliebten Spike (der bad boy von Buffy) wieder her, der ihm richtig "eine einschenkt" (=Orig. oberpfälzer Redensart). :pfanne:
Das der Autorin:
Ich habe ausnahmslos vor jedem Menschen allergrößten Respekt, der es geschafft hat einen Roman
a) fertig zu schreiben.
b) in einem Verlag (ohne es selbst zu bezahlen) zu veröffentlichen.
Vampire dürfen unter diesen beiden Voraussetzungen dann auch sein, wie es der Autor will, finde ich.
Zitat von: Grey am 02. Januar 2011, 20:43:54Aber stell dir mal vor, du würdest plötzlich unfreiwilligerweise zum Vampir - wieso sollte da plötzlich die Persönlichkeit verloren gehen, die du als Mensch hattest?
Nun, da du mit dem Zitat ja schon den Bogen zu Xaverines Post geschlagen hast, bietet sich das gut an, um deine Frage umzukehren: Wenn man also schon mit dem Werwolf das Beispiel für die Verwandlung hat, bei der die "Persönlichkeit" zum guten Teil verloren geht und das Monster zum Vorschein kommt - warum sollte sie ausgerechnet beim Vampir erhalten bleiben, nachdem der ja vorher schon verstorben ist?
Interessante Figuren sind immer ein Vorteil, und man kann mit dem Vampir sicher eine Menge machen. Man kann ihn auch vielschichtig "böse" wirken lassen. :snicker: Aber einen wirklichen Grund, warum er sich noch an seine vorherige menschliche Persönlichkeiten gebunden fühlen müsste, sehe ich eigentlich nicht. Man muss sich nur mal überlegen, wie sehr sich das Wesen und die "Persönlichkeit" eines Menschen banal krankheitsbedingt verändern kann, und schon kommt man meiner Empfindung nach zu dem Schluss, dass man dieses Maß sogar um einiges überschreiten muss, um allein den Schock und die Umstellung der "Körperchemie" bei Untoten fühlbar in einen Charakter fließen zu lassen.
Wobei natürlich der klassische "Untote" auch nicht mehr das einzige Vampirmodell heutzutage ist, aber, wie gesagt - einen (logischen und biologischen ;)) Grund, warum sich die vorherige menschliche Natur allzu stark auswirken sollte, sehe ich eigentlich nicht. Da waren mir eigentlich schon die Rice-Vampire eher zu "weinerlich" und "menschenbehaftet".
Zitat von: Rigalad am 02. Januar 2011, 16:16:09
Ach was. Hier soll ja niemand bekehrt werden. ;) Sinn von Diskussionen sind eben unterschiedliche Meinungen. Das hat nichts mit Unruhe stiften zu tun. Meinungsfreiheit und so.
Und auch wenn ich die Glitzervariante nicht mag, "vermenschlichte Monster" gefallen mir doch weitaus besser als diese Ursprungssagen. Fuchsfees Post unterschreib ich mal so, eine ähnliche Doku habe ich nämlich neulich, ich glaube zu Halloween, bei Galileo gesehen. Der ursprüngliche Mythos beruht doch im Grund auf dem gleichen Prinzip wie damals die Hexenverfolgung. Schlimme Dinge passieren, unwissende Menschen hätten gerne einen Verantwortlichen, also werden Vampire "erfunden" oder Frauen als Teufelsanhängerin verbrannt, weil Nachbars Kuh keine Milch gibt.
Generell könnte man also bei allem, was mit Magie zu tun hat, auch sagen: Uh, das ist aber doof, warum sind die heutigen Hexen keine Satansbräute mehr? :) Warum würde Gandalf nicht verbrannt?
Das ist jetzt alles etwas übertrieben ausgedrückt, aber ich finde, Entwicklungen gehören eben auch da dazu. Die ganze Menschheit entwickelt sich weiter. Die Kulturen. Ob Entwicklungen nun besser oder schlechter verlaufen sind, ist letztlich eine Geschmacksfrage.
Der letzte Abschnitt hat mir auch schon einer gesagt. ;) Und da steckt was Wahres dahinter. Deswegen unterschreibe ich das auch sehr gerne.
ZitatAber stell dir mal vor, du würdest plötzlich unfreiwilligerweise zum Vampir - wieso sollte da plötzlich die Persönlichkeit verloren gehen, die du als Mensch hattest?
Deine Persönlichkeit wird so oder so stark beeinträchtigt. Am Anfang weißt du sicherlich nicht, wo dir der Kopf steht. Aber dann wird der Hunger nach Blut größer ... du mordest ... es gefällt dir ... du mordest immer mehr ... wie kann da ein Hauch von Mensch in dir stecken bleiben? Wenn ich mir vorstelle, ein Vampir zu werden, würde ich mich meiner neuen Sucht völlig hingeben. Als Vampir bist du dazu verdammt, zu töten, egal ob Mensch oder Tier. Oder gar beides, je nachdem. Irgendwann wird die alte, menschliche Persönlichkeit so verschmutzt und verdorben sein, dass man sich kaum noch daran erinnern kann, wie es ist, am Leben zu lassen. Und Mitleid zu hegen. Ich würde mich so verhalten, das ist meine eigene Vorstellung von der Entwicklung eines Jung-Vampirs. Es ist das gleiche wie beim Werwolf, nur dass er noch die Verwandlung durchmachen muss, die wahrscheinlich tausendmal schlimmer ist als jeder Mord, den er unfreiwillig begeht.
Und ich denke, im Laufe der Jahre, wenn der Vampir schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, werden die Erinnerungen an sein altes Leben und seine menschlichen Züge allmählich verblassen. Das ewige Morden belastet einen. Vor allem jemanden, der keine andere Wahl hat, als sich seiner neuen inneren Bestie zu stellen. Es ist natürlich interessant zu sehen, dass ein Vampir wie in den Twilight-Büchern wirklich derartige menschliche Züge hat, dass man ihn kaum mit einem Vampir vergleichen kann. Diese Entwicklung fand ich z.B. sehenswert, dass es Vampire gibt, die sich nach ihrem alten Leben sehnen. Solche gibt's ja auch. Solange es nicht unlogisch wird und der Charakter glaubwürdig und sinnvoll rüberkommt, finde ich es ok.
Aber nichtsdestotrotz sind Vampire und Werwölfe reine Erfindung des Menschen, um Dinge aufzuklären, für die man keine Erklärung fand. Wie es Rigalad schon deutlich in ihrem Post geschrieben hat, suchte man immer einen Schuldigen. Und wenn sich keiner finden lässt, warum nicht etwas erfinden, sich seinen Vorstellungen und Ängsten hingeben? Das habe ich auch oftmals erzählt bekommen und durch etliche Dokus herausgefunden.
ZitatDas beide in ganz vorzügliche Horrorgestalten abgeben können, aber nicht müssen, hat die Literatur in ihrer bisherigen Geschichte ja an mehreren Stellen bewiesen.
Genau, sie MÜSSEN nicht. Wir haben eine Phantasie, warum sie nicht einsetzen? Jeder hat seine eigene Vorstellung von den Vampiren und Werwölfen. Und bis jetzt hatte ich wirklich nie etwas gegen die Wandlung der beiden Wesen, nur ist es halt nicht mein Ding. Das heißt aber nicht, dass ich jedes Buch deswegen blöd finde. Ich habe die Biss-Bücher gelesen und fand sie sehr gut.