Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Luciel am 16. Oktober 2009, 11:50:35

Titel: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Luciel am 16. Oktober 2009, 11:50:35
Ich hoffe, den Beitrag gibt es noch nicht - ich habe jedenfalls nichts gefunden ...

Gestern, ein Beitrag anlässlich der Buchmesse im Fernsehen. Da wurden die Franzosen gelobt, die ein Volk der Vielleser sind und denen nur der Inhalt eines Buchs wichtig ist, nicht dessen Aufmachung. Weswegen es in Frankreich fast ausschließlich Taschenbücher gibt - im Gegensatz zu Deutschland, wo Hardcover bevorzugt werden ...

Ist das tatsächlich so? Bevorzuge ich, bevorzugen "wir" Hardcover?
Hm, ich eigentlich nicht. Die sind teuer und auch so unhandlich zum mitnehmen. Nur bei Büchern, die ich immer wieder lese, bevorzuge ich Hardcover - aus praktischen Gründen, weil sie unempfindlicher sind und weil sie auch im Regal nach etwas Besonderem aussehen. Andererseits habe ich auch viele Lieblingsbücher "nur" als TB, z.B. Herr der Ringe (furchtbar zerflettert) oder Tuareg.

Wenn man ein neu erschienenes Buch sofort lesen möchte, bleibt einem allerdings oft keine andere Wahl als das teure Hardcover, weil das TB meist erst ein Jahr später erscheint.  :nöö:
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Kati am 16. Oktober 2009, 12:21:30
Also, ich mag Hardcovers lieber. Um einiges sogar. Ich finde die einfach schöner. Sie sind gebunden, haben meist dickere Seiten und sehen im Regal toll aus.
Allerdings kaufe ich, wenn ich die Wahl habe, doch das Taschenbuch. Das ist einfach günstiger. Ich habe wahrscheinlich genau aus diesem Grund doppelt so viele Taschenbücher wie Hardcovers.
Allerdings sehen meine Lieblingstaschenbücher aus, als hätte ich die gegen die Wand geworfen, wohingegen meine Lieblingshardcovers noch aussehen wie immer. Noch ein Grund, warum ich die lieber mag.

LG,

Kati 
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Ay am 16. Oktober 2009, 12:31:24
Ich mag beides  ;D
Dickere Bücher sind mir als Hardcover allerdings lieber, dann vermeidet man diese doch etwas unschönen Knicke im Buchrücken. Allerdings mag ich Hardcover mit Schutzumschlag nicht so sehr ... beim Lesen packe ich den Umschlag grundsätzlich in eine Ecke, weil mich der stört. Und was nützt das Ding dann?  ???
Und ich versuche immer, eine Reihe entweder nur in Hardcover oder Paperback zu haben ... sieht besser aus  ;D
(Was mir bei meiner "Enwor"-Reihe nicht geglückt ist ... 5 Bücher als TB und 5 als Hardcover ^^)

Zur Zeit kaufe ich aber fast nur Taschenbücher. Einfach aus dem Grund, da mein eines Regal (habe nur 2  :'( ) voll ist und ins andere keine Bücher ab einer Höhe von 15 cm passen.

Es gibt sogar bei Mangas Paperback und Hardcover. Paperback ist das normale Format, Hardcover gibt es meist bei Sondereditionen (vor allem bei Tokyopop).   ;)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Kati am 16. Oktober 2009, 12:42:04
ZitatUnd ich versuche immer, eine Reihe entweder nur in Hardcover oder Paperback zu haben ... sieht besser aus. 

Das versuche ich auch. Klappt aber nie. Nie!  ;D

LG,

Kati
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Maja am 16. Oktober 2009, 13:55:46
Ich kenne mich mit dem französischen Buchmarkt nicht aus, aber nach meinen Erfahrungen in Großbritannien und Amerika ist es tatsächlich so, daß in Deutschland viel mehr Bücher im Hardcover erscheinen als dort - potenzielle Bestseller kommen gebunden heraus, aber das meiste geht direkt ins Taschenbuch.

Zitat von: Luciel am 16. Oktober 2009, 11:50:35
Wenn man ein neu erschienenes Buch sofort lesen möchte, bleibt einem allerdings oft keine andere Wahl als das teure Hardcover, weil das TB meist erst ein Jahr später erscheint.  :nöö:

Als ich Student war, war mir auch das Taschenbuch am liebsten, weil ich es mir leisten konnte und das gebundene Buch mir zu teuer war. Aber inzwischen bin ich nicht nur fünfzehn Jahre älter, sondern auch eine Autorin, die den Hobbystatus ablegen und erfolgreich publiziert werden will. Und ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Wer von uns will nicht lieber eine Hardcoververöffentlichung, als im Taschenbuch in der Masse zu verschwinden? Es ist prestigeträchtiger und besser bezahlt. Die Bestsellerlisten im Spiegel beziehren sich ausschließlich auf Hardcover (es gibt eigene Listen fürs Taschenbuch, aber die sind weniger präsent). Aber das ist ganz sicher kein Grund für Daumen runter!

Gebundene Bücher sind haltbarer und sehen im Regal besser aus. Ich kaufe mir lieber ein paar Bücher weniger und dafür gebunden - wenn man ein dickeres Taschenbuch dreimal gelesen hat, ist der Rücken von außen mit Furchen übersäät. Man sieht dann zwar, daß ein Buch gelesen wurde, aber mir ist trotzdem lieber, wenn meine Bücher sich ihr gutes Aussehen erhalten, und das geht nur am gebundenen Buch, es sei denn, man verzichtet aufs Lesen und verbietet das auch seinem Lebensgefährten (wenn Christoph ein Taschenbuch liest, sieht man das hinterher immer).

Im Buchhandel ist es so, daß gebundene Bücher viel länger die Chance haben, verkauft zu werden. Die Taschenbücher kommen über Standing Order - sprich, der Verlag schickt so-und-so-viele Exemplare aller Neuerscheinungen der gewünschten Reihe (Belletristik, Sachbuch, etc) an die Buchhandlung. Was nach zwei, drei Monaten noch nicht verkauft ist, wird remittiert, um neuen Titeln Platz zu machen. Von erfolgsversprechenden Büchern können natürlich auch sofort mehr bestellt werden, aber ich habe in einer kleinen Buchhandlung gearbeitet und hatte immer eine Menge zu remittieren.
Gebundene Bücher haben wir einzeln bestellt, nicht über Standing Order. Das heißt, manche Bücher haben es gar nicht in den Laden geschafft, sondern nur die, von denen die Buchhändlerin glaubte, sie auch verkaufen zu können - aber dafür blieben die Bücher dann auch ein gutes Jahr im Regal. Was nichts daran ändert, daß die Leute, die sich beraten lassen, überwiegend an den ganz frischen Neuerscheinungen interessiert sind als an den alten Ladenhütern.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Steffi am 16. Oktober 2009, 14:15:55
Zitat von: Maja am 16. Oktober 2009, 13:55:46
Und ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Wer von uns will nicht lieber eine Hardcoververöffentlichung, als im Taschenbuch in der Masse zu verschwinden?

Mir wäre es ehrlich gesagt völlig schnuppe--ich hätte wirklich nicht das geringste gegen eine Veröffentlichung im Taschenbuchformat, weil ich TB selber bevorzuge. Nicht nur, weil Hardcover mehr kosten, sondern weil ich sie auch unpraktisch finde und sie so viel Platz wegnehmen.  Ich finde TB  nicht nur handlicher, sondern auch einfach schöner. Ich mag, dass sie nicht so steif in der Hand liegen, ich mag es, wie sich der Einband unter den Seiten biegt.  Ich mag es, wenn ein TB zerlesen im Regal steht. Beim Hardcover geht man ja schon immer extra behutsam mit dem Umschlag um, weil das Buch so viel gekostet hat. Und außerdem steht doch wirklich dasselbe drin, nur, dass mich ein TB überall hin begleiten kann. Vielleicht bin ich da im Geiste doch mehr Französin, als ich dachte, aber mich ärgert es maßlos, wenn es Bücher nur als Hardcover gibt (das ich dann in der Regel nicht kaufe).
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Mrs.Finster am 16. Oktober 2009, 14:17:59
Wie du bereits sagtest, es kommt immer auf das Buch an. Manche Bücher müssen einfach im Hardcover-Fomat sein. Für mich sind es kleine Schätze, die ich unheimlich gerne im Bücherschrank betrachte, wie ein schönes Bild   ;D

Ein Geschenk, eingepackt in Zeitungspapier besitzt ja auch keinen Reiz.

Anders hingegen ist es mit Büchern, die man mitnimmt. Da ist ein Taschenbuch vollkommen ausreichend.  ;)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Schreiberling am 16. Oktober 2009, 15:22:27
Ich bevorzuge Hardcover und (wie ich gerade feststellen muss) sind fast die Hälfte meiner Bücher Hardcover-Ausgaben.
Bei mir hat es nichts damit zu tun, dass ein TB schneller zerlesen ist (bei denen bin ich egoistisch genug, sie nur an bestimmte Personen zu verleihen und selber gehe ich sehr vorsichtig damit um), sondern eher mit dem Lesegefühl.
Ein Hardcover fast sich schöner an, es hat mehr Gewicht, dickere Seiten und manchmal kommt es mir so vor, als hätte es mehr Bedeutung. Hardcover Bücher lese ich bewusster, fast schon genussvoller als Taschenbücher.
Hinzu kommt, dass ich nur selten unterwegs lese und wenn, dann wenn ich weiß, dass, ich Zeit habe. Außerdem habe ich immer eine riesen Tasche mit viel Inhalt dabei, da kommt es darauf auch nicht mehr an. ;)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Chuck am 16. Oktober 2009, 15:23:28
Meine Meinung tendiert zu beidem:

Taschenbücher sind praktisch zu handhaben und gerade für Vielleser eine gute Sache. Daher habe ich auch mehr Taschenbücher im Regal stehen. Die Kosten kann ich unter der Berücksichtigung meiner Lesegeschwindigkeit nicht einfach wegdenken, so greife ich oft zum Taschenbuch.

Vom Stand des Idealisten würde ich zu Hardcover tendieren - mit dem selben Motto, wie ich auch über alle anderen Produkte unserer Welt denke: Lieber mehr Qualität als Quantität. Wobei die Qualitätsfrage beim Buch ja nicht zwangsläufig vom Cover abhängt.

Ich stelle mir aber ein Szenario vor, in dem insgesamt weniger Exemplare gedruckt werden, alle Hardcover - durch den Wegfall der Taschenbücher auch erschwinglicher und dafür langfristiger.

Ich würde fast soweit gehen und die Sache mit CD und Vinyl vergleichen, wobei die Preispolitik hier nicht vergleichbar ist. Vinyl als Vergleich zum Hardcover deswegen, weil längere Haltbarkeit und mehr Liebe. :)

Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Churke am 16. Oktober 2009, 15:37:34
Das muss ich mal ein bisschen polemisieren: In Frankreich sind Hardcover in der Belletristik so gut wie unbekannt. Der deutsche Buchmarkt funktioniert mehr nach dem Motto: außen Hochglanz (natürlich standesgemäß bepreist) - innen Mist. Man sieht es ja auch bei den Covers und der Aufmachung.

In Frankreich erscheinen Bestseller in der Aufmachung eines Reclam-Heftchens. In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Über die Gründe will ich nicht spekulieren.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Leon am 16. Oktober 2009, 15:58:09
Ich bevorzuge Hardcover! Sie machen nicht nur mehr her, sie besitzen zudem den Hauch des Besonderen und des Geheimnisvollen. Und wenn ich mir meine kleine Bibliothek so anschaue, habe ich nicht nur das Gefühl die Investition hat sich gelohnt, sondern mir wird´s auch ganz warm ums Herz. Ich kann mir nicht vorstellen, das Taschenbücher jemals die gleichen Emotionen in mir wecken könnten wie Hardcover. Deswegen kaufe ich Taschenbücher nur, wenn es den auserwählten Roman nicht als Hardcover gibt.  :hmmm:
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Elena am 16. Oktober 2009, 16:56:00
Ich mag auch lieber Hardcover, bei mir hat ein Hardcoverbuch auch größere Chancen, tatsächlich gelesen zu werden als ein Taschenbuch, und ich lese sie auch schneller. Ich finde sie sogar einfacher zu transportieren (die können halt ein bisschen was ab - ein Taschenbuch verknickt bei mir im Rucksack so ziemlich immer - bei Hardcovern mache ich aber, wenn sie eins haben, den Schutzumschlag ab), ich habe dann etwas in der Hand und was im Regal (wobei bei mir Hardcover und Taschenbücher in getrennten Regalen stehen).
Ich hasse englische Bücher für die miese Papierqualität und Aufmachung. Da geht mir ein Teil ds Lesegenusses verloren, weil es einfach nicht mehr den "Genuss"-Charakter hat, sondern die Romantik einer Gebrauchsanweisung. Die Bücher scheinen nach dem Wespenprinzip gemacht zu sein: Rohmaterial zerkauen, verdauen, auskotzen (mir war bis eben nicht bewusst, wie groß meine Abneigung gegen sie tatsächlich ist).

Der Preis ist natürlich ein Problem, wobei ich die Tradepaperbacks da eine gute Zwischenlösung finde (und selbst meine Bücher i.d.R. gebraucht kaufe, wobei das natürlich nicht funktioniert, wenn alle das versuchen ...). Ich verschenke allerdings, wenn möglich, nur Hardcover-Bücher (neue dann ;) ).
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Shay am 16. Oktober 2009, 17:33:03
Wenn es irgendgeht, nehme ich ein Taschenbuch. Das muß schon ein ganz besonders heiß ersehntes Buch sein, daß ich die Taschenbuch-Ausgabe nicht abwarte und mir das Hardcover zulege. Früher war das sicher auch eine Frage des Preises, aber mittlerweile könnte ich mir das durchaus leisten. Aber ich mag Hardcover nicht so. Klar sehen sie schöner aus, aber die Optik eines Buches ist mir vollkommen schnuppe. Ich bin auch jemand, der eine Buchreihe in vier verschiedenen Ausgaben im Schrank stehen hat, so what. Taschenbücher sind wie schon erwähnt einfach sparsamer, was Regalplatz angeht. Vor allem aber sind sie nicht so schwer. Ein Taschenbuch kann man fast überall lesen, für manche Hardcover braucht man schon einen Tisch, wenn man sich nicht die Handgelenke verrenken will. Und man muß sich keine Sorgen machen, wenn man das Buch mal in die Badewanne mitnimmt.

Die Qualität insbesondere von englischen Taschenbüchern ist natürlich ein Problem, aber lieber kaufe ich mir ein Buch ein zweites Mal, wenn das erste dann wirklich den Geist aufgibt, oder ich klebe es halt wieder zusammen. Bücher, denen man ansieht, daß sie geliebt werden, haben einfach mehr Persönlichkeit als so ein schniekes Hardcover.

Aber wenn mich eine Geschichte mal in ihren Bann gezogen hat, könnte sie sowieso auch auf Klopapier gedruckt sein. Dann kriege ich nämlich von meiner Umgebung eh nichts mehr mit.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: FeeamPC am 16. Oktober 2009, 17:51:23
Ich nehme aus Preis- und Platzgründen wenn möglich das Taschenbuch, mag aber Hardcover lieber. Überdies finde ich es völlig unverständlich, daß Hardcover so teuer sind, in der Herstellung kosten sie höchstens zwischen ein und zwei Euro mehr, (zu verdoppel, damit der Buchhandel auch seine Marge hat), aber der Endpreis ist meist zum-tot-umfallen.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Churke am 16. Oktober 2009, 18:07:03
Zitat von: FeeamPC am 16. Oktober 2009, 17:51:23
Ich nehme aus Preis- und Platzgründen wenn möglich das Taschenbuch, mag aber Hardcover lieber. Überdies finde ich es völlig unverständlich, daß Hardcover so teuer sind, in der Herstellung kosten Sie höchstens zwischen ein und zwei Euro mehr, (zu verdoppel, damit der Buchhandel auch seine Marge hat), aber der Endpreis ist meiste zum-tot-umfallen.

Das erinnert mich an die deutschen Lizenzausgaben der Men-at-Arms-Serie von Osyprey Publishing, die vom Brandenburgischen Verlagshaus rausgebracht wurden. http://www.moduni.de/product_info.php/manufacturers_id/970314/products_id/6314637
Bei Osyprey erscheinen die als kartonierte Heftchen. Die deutsche Lizenzausgabe sind Doppelbände (!) im Hardcover (!) und mit 9,95 Euro kosten sie weniger als der englische Einzelband!
Da sagt man natürlich nicht nein.  :vibes:
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Chuck am 16. Oktober 2009, 18:19:29
Die Preisfindung bei Hardcover und Taschenbuch ist sicher nicht der unähnlich, wie sie bei vielen Lebensmitteln zu finden ist, die sowohl als teure Marke im Geschäft angeboten werden, aber auch als No-Name Produkt billiger.

Die teuren Hardcoverbücher werden trotz der Preise gekauft. Der Rubbel rollt. Wer aber das Buch des Preises wegen nicht kauft, greift zumindest vielleicht noch zum Taschenbuch. Dann fließt ebenfalls Geld. Man könnte meinen, das Taschenbuch wäre so etwas wie ein Fangnetz für Kunden, die sonst gar nichts kaufen würden. Zumindest in dieser von mir aufgestellten Rechnung.

Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Tenryu am 16. Oktober 2009, 19:57:31
Weiter oben hat jemand geschrieben, Hardcover-Bücher seien gebunden. Das stimmt leider für die überwiegende Mehrheit der Neuerscheinungen nicht. Dei meisten Hardcover werden genau so als Block zusammengeleimt, wie Taschenbücher und sind entsprechend wenig haltbar. Spätestens nach 10-15 Jahren im Regal wird der Leim brüchig und die ersten Seiten fallen heraus. (Kann man bei Bibliotheksbüchern sehr schön beobachten.)

Dementsprechend sind die Herstellungskosten auch nicht viel höher als beim TB. Umgekehrt gibt es (wenn auch selten) tatsächlich auch gebundene (=fadengeheftete) Taschenbücher.

Von der Optik und Haptik bevorzuge ich Hardcover (wenn möglich gebundene). Da ich außer bei Bildergeschichten praktisch keine aktuellen Titel kaufe, finde ich meist sehr schöne und gute, und oft auch preislich attraktive, Ausgaben.
Da ich meine Bücher nur sehr selten außer Haus lese, finde ich die HC einfach praktischer, weil ich sie richtig aufschlagen kann und nicht acht geben muß, daß sich keine Knicke im Rücken bilden. Auf der anderen Seite pflege ich die meisten Bücher doch nur einmal zu lesen, so daß es eigentlich keinen Sinn hat, viel Geld für robuste Ausgaben aufzuwenden. Je nach Preis, udn wenn ich überhaupt die Wahl zwischen beidem habe, muß ich abwägen, wie viel Geld mir die HC-Ausgabe wert ist.

Und ganz selten, wenn mich der Teufel reitet, kaufe ich mir einen Band aus der Manesse Bibliothek der Weltliteratur in Leder gebunden. (Wobei ich da schon antiquarisch praktisch unvesehrte Exemplare gefunden habe, die sogar billiger als die Leinenausgabe waren.)

Französische Bücher finde ich grundsätzlich häßlich. Das fängt bei der Typographie an und hört bei der Einbandgestaltung auf. Im Gegensatz dazu sind Englische bücher meist viel schöner und aufwendiger gestaltet. Englische Taschenbücher hingegen sind echte Wegwerfprodukte, auf billigem grauem Zeitungspapier gedruckt. Dafür bekommt man Klassiker schon für weniger als 3€!
Ursprünglich waren Taschenbücher ja auch dafür gedacht, daß man sie einmal liest und dann wegwirft. Nur hat sich diese amerikanische Wegwerfkultur in Europa nie durchsetzen können.

Die Preisfindung im Buchhandel geht nach dem ganz einfachen Grundsatz: knöpft den Leuten so viel ab, wie sie zu bezahlen bereit sind.
Das hat nichts mit Herstellungskosten oder Auflage zu tun. Sonst würde ein "Harry Potter" mit einer Startauflage von 3 Mill. nicht doppelt so viel kosten wie eine leinengebundene Ausgabe mit Schillers Gedichten, von der vielleicht 5000 Expl. hergestellt werden.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Waffelkuchen am 16. Oktober 2009, 20:50:45
Ehrlich: Mir ist das total egal.
Nach einem Blick in mein Bücherregal kann ich auch sagen, dass das Verhältnis zwischen Taschenbuch und Hardcover etwa ausgeglichen ist. Ich fühle da auch beim Lesen selbst keinen Unterschied. Gut, hätte ich die Wahl zwischen Taschenbuch und Hardcover, direkt nebeneinander im Regal, würde ich das Taschenbuch nehmen. Aber nur aus preislichen Gründen. Ansonsten hält mich der höhere Preis nicht davon ab, Hardcover zu kaufen, wenn ich das Buch lesen will. Dann ist es mir das einfach wert.
Klar, das Taschenbücher schnell abgenutzt aussehen, kann ein Argument sein... Aber andererseits mag ich Bücher, die zerlesen aussehen.
Ich kaufe halt, was mir unterkommt und mich spontan anspricht. Da mache ich dann keinen Unterschied zwischen Hardcover oder Taschenbuch, das ist für mich kein Kaufkriterium.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Steffi am 16. Oktober 2009, 23:19:48
Zitat von: Shay am 16. Oktober 2009, 17:33:03
Bücher, denen man ansieht, daß sie geliebt werden, haben einfach mehr Persönlichkeit als so ein schniekes Hardcover.


Das trifft ziemlich genau meine Meinung :)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: FeeamPC am 16. Oktober 2009, 23:43:35
Persönlichkeit bei einem Buch? Dann doch schon eher die Familien-Erbstücke, die 100 Jahre und mehr auf dem Buckel haben und denen man nicht nur Lesen, sondern auch liebevolle Pflege ansieht.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Lucien am 17. Oktober 2009, 20:46:06
Die Mehrheit der Bücher, die bei mir im Regal stehen, sind Taschenbücher. Ich finde, sie liegen einfach besser in der Hand beim Lesen (was wohl an meiner Art des Haltens liegen mag). Bei Hardcovern habe ich danach für gewöhnlich Abdrücke auf der Hand und taube Finger. Oder ich kämpfe die halbe Zeit mit dem Hardcover, weil es ständig zuklappen will.  :happs:

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ein Buch gelesen aussieht, solange das nicht bedeutet, dass entsprechendes Buch völlig kaputt ist. Allerdings muss das Buch von mir selbst in diesen Zustand des Gelesenseins gebracht werden. Gebrauchte Bücher, die ich schon zerfleddert in meinen Besitz gehen würden, meide ich lieber. Ist wohl so ein Schulzeit-Trauma.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Joscha am 19. Oktober 2009, 15:52:35
In dem Regal, in das ich die Bücher stelle, die mir besser gefallen haben (das Regal ist relativ klein, deswegen passen da leider nicht alle hin), stehen hauptsächlich Hardcover, in dem anderen Pseudo-Regal *hust* ist es eigentlich relativ ausgeglichen.

Was ich persönlich lieber mag, kann ich nicht sagen. Ich muss aber zugeben, dass ich gerne auch Bücher in schöner Aufmachung habe. Das geht nicht so weit, dass ich mir nur Bücher kaufe, von denen ich denke, dass sie im Regal schön aussehen, aber ich freue mich, wenn ein Buch, dass ich gut finde, auch schön gestaltet ist. Das hat allerdings mit Hardcover wenig zu tun. So finde ich etwa die "Gilde der Schwarzen Magier" toll gestaltet (Taschenbuch), aber etwa den "Medicus" (Hardcover) eher weniger.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Lila am 20. Oktober 2009, 08:33:26
Ich gehöre eindeutig auch zur Taschenbuch-Fraktion. Hardcover-Einbände sehen zwar hübsch aus, sind aber, wie hier bereits mehrmals erwähnt, auch teurer. Und mann muss dafür immer 'ne ganze Weile auf die Taschenbuch-Version warten, was mir oft ziemlich stinkt. Ich habe, wenn ich mich recht entsinne, so gut wie gar keine Hardcoverbücher in meinen Regalen stehen. Da einzige, woran ich mich erinnern kann ist mein alter Herr-der-Ringe-Schinken. ::)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: die_Hex am 20. Oktober 2009, 12:59:27
Bei mir läuft das nach einer einfachen Rechnung:
Sagen wir mal ich habe 25 Euro zur Verfügung. Demgegenüber stehen 15 Seiten Amazon-Wunschliste. Ich könnte mir also ein Hardcover kaufen oder drei Paperbacks ...

Ein Regal, das aus gebundenen Büchern besteht, wäre zwar schön, aber dafür verzichte ich nicht auf eine Geschichte. Mal angenommen, ich hätte 200 gebundene in meinem Regal, dann würden demgegenüber 400 Paperbacks stehen, die ich nicht gelesen habe / nicht besitze. Welch ein Verlust! Ein ganzes Universum verpasst, nur wegen Oberflächlichkeiten!  :d'oh:

Klar kann ich mir auch Bücher leihen, aber die Bücherei ist am anderen Ende der Stadt, hat unmögliche Öffnungszeiten und hat vor allem nie die Bücher, die ich gerade lesen will.

Das Dumme an meiner Milchmädchenrechnung ist, ich lese nur noch selten deutsche Bücher.

Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Steffi am 20. Oktober 2009, 13:04:23
Zitat von: die_Hex am 20. Oktober 2009, 12:59:27
Bei mir läuft das nach einer einfachen Rechnung:
Sagen wir mal ich habe 25 Euro zur Verfügung. Demgegenüber stehen 15 Seiten Amazon-Wunschliste. Ich könnte mir also ein Hardcover kaufen oder drei Paperbacks ...


Genauso sieht es bei mir auch aus ;) Für 18€ kriegt man bei amazon schon fast vier englische Taschenbücher, wenn man geschickt kalkuliert und sich die richtigen raussucht :)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Sprotte am 20. Oktober 2009, 22:26:33
Ich habe mir eine einfache Faustregel erdacht: Taschenbücher, die furchtbar zerlesen, zerfleddert und zu heißgeliebt aussehen, weil ich sie schon oft las, werden durch Hardcover ersetzt, da ich davon ausgehen kann, daß ich sie noch viele weitere Male lesen werde. Bücher sind oft voller Überraschungen - drei Mal gelesen, und beim vierten Mal finde ich noch ein Detail, das ich beim vorherigen, heißhungrigen Lesen gar nicht ausreichend gewürdigt habe.
Die zerlesenen Taschenbücher wandern dann in mein Auto! Da ich oft vor Arztpraxen auf meinen Bruder warten muß, habe ich so eine kleine, feine, rollende Bibliothek in Reichweite.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Hr. Kürbis am 21. Oktober 2009, 07:15:58
Ein schönes Thema und kontrovers wie man sieht ...

Mir selbst ist es Wurst, obwohl ich doch eher zum Taschenbuch tendiere. Es sei denn, ich will etwas fürs Regal, zum Beispiel eine Sammlerausgabe oder so. Doch dann hab ich auch gerne zusätzlich das Taschenbuch als Leseexemplar, denn das "Schmuckstück" wird nicht angerührt. ;D
Früher bin ich aber selbst mit meinen TB sehr behutsam umgegangen, keine Knicke, das Rückgrat nicht gebrochen, keine Flecke etc. Die Einstellung hab ich inzwischen aber fast abgelegt, mein "Die Tore der Welt" von Ken Follet sieht immer noch besser aus als das Exemplar meiner Kollegin. Ich hatte ihr eine Ausgabe geschenkt und sie hat ihm gleich am Anfang erstmal das Rückgrat gebrochen. Trotz der ca. 1300 Seiten hat meines nur einen Knick im Rücken, bei ihrem Exemplar bleibt das Buch auch bestimmt ab Seite 10 aufgeschlagen und klappt nicht von alleine zu. ::)

Aber im Endeffekt ist es mir echt egal, die Geldfrage zählt bei mir nicht und ich weiß, dass eine aufwendige Gestaltung und ein Hardcover nichts über die inhaltliche Qualität aussagen ... andersherum genauso. Eragon z.Bsp. ist sein Hardcover nicht wert. :nöö:
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Shay am 21. Oktober 2009, 07:28:32
Zitat von: Sprotte am 20. Oktober 2009, 22:26:33
Ich habe mir eine einfache Faustregel erdacht: Taschenbücher, die furchtbar zerlesen, zerfleddert und zu heißgeliebt aussehen, weil ich sie schon oft las, werden durch Hardcover ersetzt, da ich davon ausgehen kann, daß ich sie noch viele weitere Male lesen werde.
Das hab ich einmal gemacht, nachdem mein Herr der Ringe doch etwas in die Jahre gekomen war und insbesondere Band 3 seit einem unfreiwilligen Bad nicht mehr so doll aussah. Und welches von den Büchern lese ich jetzt - das alte, zerfledderte Taschenbuch und das Hardcover steht im Schrank rum und ist hübsch. Mir ist das hardcover einfach zu schwer und eben zu "kostbar". Bei dem Taschenbuch ist eh Hopfen und Malz verloren, das kann man dann auch mal knicken.

Zitat von: StefanTrotz der ca. 1300 Seiten hat meines nur einen Knick im Rücken, bei ihrem Exemplar bleibt das Buch auch bestimmt ab Seite 10 aufgeschlagen und klappt nicht von alleine zu.
Es ist sehr praktisch, wenn Bücher nicht von alleine zuklappen, da hat man dann mindestens eine Hand frei, um nebenher im Kochtopf zu rühren oder so ;)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Tenryu am 21. Oktober 2009, 12:54:28
Zitat von: Shay am 21. Oktober 2009, 07:28:32Es ist sehr praktisch, wenn Bücher nicht von alleine zuklappen, da hat man dann mindestens eine Hand frei, um nebenher im Kochtopf zu rühren oder so ;)

Besonders, wenn es sich um ein Kochbuch handelt...  ;D
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Manja_Bindig am 21. Oktober 2009, 12:58:58
Ich bevorzuge - wenn ich die Wahlmöglichkeit habe - eindeutig das Hardcover, einfach, weil ich ein Buch, das ich mag, sehr oft lese, mit mir rumschleppe, sie permanent in Gebrauch habe... muss ich aufzählen, wie schnell Taschenbücher sich auch bei sehr sorgsamer Handhabe(nie knicken, nie aufgeschlagen mit dem Gesicht nach unten legen, mit Klebefolie einschlagen, etc.) ein wenig arg mitgenommen aussehen? Ich hab schon ein paar meiner Lieblinge, die ich nur im Taschenbuch bekommen kann(Lynn Flewelling) zum Buchbinder bringen müssen, damit er wenigstens ein bischen Stabilität reinbringt(neu leimen, eine Verstärkung in den Einband einkleben, etc). Es nervt auf dauer, wenn ich ein Taschenbuch nach spätestens zwei Jahren wegbringen muss - oder wie im Fall CATCH TRAP verzweifelt nach nem bezahlbaren Hardcover suche, weil meine Taschenbuchausgabe davon auseinander fällt.
Harcover sind stabiler, sehen schöner aus - und im Falle des Falles kann man nen Einbrecher damit besser niederstrecken. Zumindest, wenns sich um eine Gesamtausgabe von Shakespeare handelt. ;)
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Kati am 21. Oktober 2009, 15:50:46
Zitatund im Falle des Falles kann man nen Einbrecher damit besser niederstrecken. Zumindest, wenns sich um eine Gesamtausgabe von Shakespeare handelt.

Die ist mir bei meinem Praktikum im Buchhandel beinahe auf den Fuß gefallen, die Gesamtausgabe.  ::)

ZitatIch habe mir eine einfache Faustregel erdacht: Taschenbücher, die furchtbar zerlesen, zerfleddert und zu heißgeliebt aussehen, weil ich sie schon oft las, werden durch Hardcover ersetzt, da ich davon ausgehen kann, daß ich sie noch viele weitere Male lesen werde.

Die Idee hatte ich auch schon, aber ich weiß nicht wo ich das ganze Geld hernehmen soll... :-\

LG,

Kati
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Tenryu am 21. Oktober 2009, 20:45:23
Zitat von: Nightingale am 21. Oktober 2009, 15:50:46
Die ist mir bei meinem Praktikum im Buchhandel beinahe auf den Fuß gefallen, die Gesamtausgabe.  ::)

Vielleicht sollte man für Buchhändler Stahlkappen-Schuhe obligatorisch machen... mit einem entsprechenden Warnaufkleber auf den Regalen.  ;)

Das ist der große Nachteil von Hardcovern: Wenn sie einem mal runterfallen, dann landen sie garantiert auf einer Ecke, die dann so häßlich und unreparierbar gestaucht ist.

Der wahre Sammler kauft natürlich immer drei Exemplare:
1. zum Aufheben
2. zum Herumzeigen und Ausleihen
3. um sich selbst daran zu erfreuen.  :D
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Linda am 21. Oktober 2009, 21:15:46
Zitat von: Tenryu am 21. Oktober 2009, 20:45:23

Der wahre Sammler kauft natürlich immer drei Exemplare:
1. zum Aufheben
2. zum Herumzeigen und Ausleihen
3. um sich selbst daran zu erfreuen.  :D

ja, und natürlich sowohl vom Taschenbuch als auch von der gebundenen Ausgabe.  :jau:

  :dollars:  hehe... :dollars:

(nicht mehr als die geduldeten 3 Smileys)-Linda
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Linda am 21. Oktober 2009, 21:18:35
... ich habe zu dem Thema mehr als eine Meinung und sie sind auch ziemlich gegensätzlich. Je nachdem, ob ich es aus der Warte eines

Bibliophilen
Autors
Armen Künstlers
Kleine-Wohnung-Bewohner

sehe.

Sorry, eindeutig geht nicht.

Gruß,
Linda
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Moa-Bella am 21. Oktober 2009, 21:55:59
Wenn ich so darüber nachdenke, mag ich eindeutig Hardcover am liebsten. Taschenbücher sind empfindlicher und Hardcoverbücher haben für mich mehr etwas von einem "richtigen Buch". Allerdings kosten Taschenbücher in der Regel die Hälfte eines Hardcoverbuches, deshalb fällt die Wahl meistens auf ersteres. Dafür habe ich dann aber auch mehr Bücher. Am einfachsten ist es, wenn einem die Entscheidung abgenommen wird, weil man sehnsüchtig auf ein Buch wartet und dann nicht noch die Taschenbuchausgabe abwarten will. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, hätte ich warscheinlich nur Harcoverbücher, Platzprobleme habe ich ja schon jetzt in meinem Bücherregal.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Alana am 21. Oktober 2009, 21:57:33
Mir ist das eigentlich egal.

Ich mag es nur nicht, wenn Bücher einer Reihe unterschiedlich sind und könnte ausflippen, wenn das Logo plötzlich an anderer Stelle auf dem Buchrücken ist.  ;D
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Moa-Bella am 21. Oktober 2009, 22:05:48
Das kenne ich  ;D
Ich habe den ersten Band einer umfangreichen Serie als Hardcover bekommen und mir dann alle anderen Teile konsequent auch als Hardcover gekauft, einfach der Einheitlichkeit wegen, auch wenn es wesentlich mehr gekostet hat.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Alana am 21. Oktober 2009, 22:29:10
Ich überlege immer noch, mir die ersten drei Harry Potter Bände im Nachhinein als HC zu kaufen.
Es wäre aber totaler Blödsinn, da ich ja die Taschenbücher habe.
Nunja.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Tenryu am 22. Oktober 2009, 01:25:24
Harry Potter kaufe ich mir als TB (sobald Frau Rowling tot ist.)
Die deutschen Einbandbilder finde ich extrem häßlich. Und für den hohen Preis könnte man doch zumindest einen Schutzumschlag erwarten.
Interessanter Weise werden von HP ungefähr gleich viele TB wie HC verkauft (wenn man dem Amazon-Verkaufsrang Glauben schenkt).

A propos Umschlagbilder: wieso neigen Jugendbuchverlage stets dazu so naiv-kindische Illustrationen in Auftrag zu geben? Dadurch sehen alle Bücher irgendwie gleich aus. Als ob sich die Titel nicht auch bei realistischeren Zeichenstilen oder meinetwegen dem heute so beliebten Anime-Stil (eigentlich ist alles besser) genau so gut verkauften.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Romy am 22. Oktober 2009, 11:12:14
Was das reine Lesegefühl angeht, ist es mir völlig gleich, ob ich ein Hardcover oder ein Taschenbuch habe. Unterwegs lese ich sowieso selten, denn wenn ich z.B. in der Bahn sitze und sich Leute in meiner Nähe unterhalten, dann kann ich mich nicht mehr auf das Buch konzentrieren, die Realität finde ich dann spannender.
Und wenn ich Zuhause bin und versuche, ein Buch offen hinzulegenen, neigen beide dazu, zuzublättern, man braucht also ohnehin eine Hand, um das Buch offen zu halten  :hmhm?:

Natürlich versuche ich grundsätzlich immer, alle Bücher pfleglich zu behandeln und bei den TB versuche ich auch, den Buchrücken nicht zu brechen und möglichst wenig Knicke zu erzeugen, aber es stört mich nun auch nicht sooo sehr. Meine Bücher dürfen ruhig gelesen aussehen.  :hmhm?:

Hardcover finde ich im Regal ebenfalls schöner, aber noch wichtiger ist mir eigentlich ebenso wie Alana und Moa-Bella, dass ich innerhalb einer Reihe dieselbe Form habe. Aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich davon auch schon häufig abgewichen bin und deshalb viele "gemischte" Reihen im Regal habe. Oft fange ich eine Reihe als TB an und bin dann so neugierig, wie es weitergeht, dass ich mir den nächsten Band aus lauter Ungeduld als HC hole.
Mein Plan ist ja, wenn ich mal viel Geld habe (HaHa!) die TB in all diesen "gemischten" Reihen durch HC zu ersetzen, damit meine kleine Privatbibliothek hübscher aussieht ... Nun ja, erst Mal müsste ich überhaupt Platz haben, meine Bücher überhaupt ordentlich aufzustellen und wie es hier ja schon einige Andere gesagt haben, am allermeisten zählt für mich dann doch die Geschichte, die Form ist erst Mal sekundär. 
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Kati am 22. Oktober 2009, 17:21:14
ZitatA propos Umschlagbilder: wieso neigen Jugendbuchverlage stets dazu so naiv-kindische Illustrationen in Auftrag zu geben? Dadurch sehen alle Bücher irgendwie gleich aus. Als ob sich die Titel nicht auch bei realistischeren Zeichenstilen oder meinetwegen dem heute so beliebten Anime-Stil (eigentlich ist alles besser) genau so gut verkauften.

Welche meinst du denn? Ich finde viele Jugendbuchcover eigentlich sehr schön.  :) Wenn du jetzt natürlich eine bestimmte Mädchenbuchreihe meinst, ist mir alles klar... ;D

LG,

Kati
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Joscha am 22. Oktober 2009, 21:20:13
Zitat von: Tenryu am 22. Oktober 2009, 01:25:24
A propos Umschlagbilder: wieso neigen Jugendbuchverlage stets dazu so naiv-kindische Illustrationen in Auftrag zu geben? Dadurch sehen alle Bücher irgendwie gleich aus. Als ob sich die Titel nicht auch bei realistischeren Zeichenstilen oder meinetwegen dem heute so beliebten Anime-Stil (eigentlich ist alles besser) genau so gut verkauften.

Besonders schlimm ist es aber aufgrund all der Vampirromane geworden. Ich war allen Ernstes letzte Woche bei Thalia und achtzig Prozent der Cover, die in der Auslage standen, zeigten das fotorealistische Gesicht eines jungen Mannes oder einer jungen Frau, meist mit blutroten Lippen im Zentrum.

Für mich zählt häufig die Covergestaltung mehr als die Entscheidung zwischen Hardcover oder Taschenbuch. Und natürlich die Einheitlichkeit. Ich hasse es, wenn ich einen Band einer Serie als Taschenbuch und einen anderen als Hardcover habe, was bei mir glücklicherweise nicht allzu häufig der Fall ist.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Dämmerungshexe am 24. Oktober 2009, 13:01:30
Zugegeben: ich als Autor hätte netürlich, sollte jemals eines meiner Werke veröffentlich werden, sehr gerne eine Hardcover Ausgabe  :)

Auch sonst ziehe ich Hardcover den Taschenbüchern vor, einfach aus ästhetischen Gründen. Leider ist mir aufgefallen, gerade als ich neulich wieder ine inem auf Fantasy-Literatur spezialisiertem Laden war, dass es nur noch sehr wenige Hardcover gibt. Viele Bücher, und gerade Reihen, die ja heutzutage den Großteil aller Fantasy-Bücher ausmachen, gibt es vor allem als Taschenbuch zu kaufen.
Ich würde es fast als eine Abwertung des genres betrachten, wüsste ich nicht um die schwierige finanzielle Lage der meisten Leser und deren dankbarkeit für die preisgünstige Ausgabe.

Ich selbst bin mit Hardcover groß geworden und kann mich aktiv an kein Taschenbuch im Regal meiner Eltern erinnern (außer der grünen Herr der Ringe Ausgabe, die schon eher ein Kartenspiel war als ein Buch, als ich sie zum ersten mal in die Hand nahm.) Aus diesem Grund liebe ich alleine schon das Gefühl ein "richtiges" Buch in die Hand zu nehmen, den leinengebundenen Einband unter dern Fingern zu spüren, das Gewicht, das mir sagt: "lies mich ordentlich und nicht auf dem Weg von A nach B", das Knistern und Rascheln des guten Papiers, beim Umblättern, das einen schon ganz kribbelig macht vor Vorfreude auf die nächste Seite ...
Ich wurde auch von meinen Eltern erzogen, vor Büchern Respekt zu haben und sie pfleglich zu behandeln. Und dieser Grundsatz ist mir bis heute geblieben. Ich weiß nicht genau ob es alleine diese Erziehung ist, die mich zu sorgfältigem Umgang mit Büchern veranlasst - es erscheint mir einfach natürlich Bücher, auch unabhängig von ihrem Inhalt, als etwas wertvolles zu betrachten und dementsprechend zu behandeln. Ein zerfledderdes Buch mag seinen eigenen Charm haben und eine Liebeserklärung an den Inhalt sein - ich betrachte es schon fast als Sakrile  :d'oh:

Ich fürchte in dieser Hinsicht triftet meine Liebe zu Büchern schon ein wenig ins Absonderliche. Ich bin in der Hinsicht bibliophil, dass mir (anders als wohl den Franzosen) manchmal das Aussehen des Buches wichtiger ist als der Inhalt. Mit ein Grund warum mich mir von Terry Pratchetts "Winterschmied" die englische Originalausgabe (natürlich Hardcover) gekauft habe, statt der billigeren deutschen, deren Cover so überaus grauenvoll war, dass ich es gar nicht ansehen mochte ...

Schließlich und endlich bin ich, als Studentin der Mediengestaltung im Fachbereich Print, liiert mit einem passionierten Typografen, Schrift- und Buchgestalter, der festen Überzeugung, dass das Erscheinungsbild eines Buches, nicht nur Cover, sondern auch Größe, Format, Oberflächenstruktur des Einbandes, gewölbter oder Gerader Buchrücken, das Gewicht, das Papier der Seiten, die Satzschrift, der Satzspiegel, Einschlag, ... eine entscheidende Rolle im Leseverhalten und im Verhältnis zwischen Mensch und Buch, bzw. im Verhältnis zwischen Mensch und Inhalt des Buches, spielt.

Mein Fazit also: Optik und vor allem HAPTIK gehen vor Ökonomie
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: FeeamPC am 24. Oktober 2009, 13:12:27
Dämmerungshexe:
Du sprichtst mir aus der Seele- ein ordentlich gemachtes Buch ist immer ein Wert für sich. ich habe sogar Bücher bei mir im Regal stehen, deren Inhalt ich nicht verstehe (schwedisch), und die ich mir nur gekauft habe, weil sie so wunderschön waren (marmorierter Schnitt, Ganzleinen mit Jugendstil-Dekor, dekorative Akzente mit Vergoldung gesetzt, herrlicher Satzspiegel).
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Cherubim am 14. November 2009, 19:49:20
Ich persönlich lese lieber Taschenbücher, auch wenn ich finde, dass Hardcover viel, viel besser aussieht.
Und ich kann mich einigen hier anschließen, Hardcover ist einfach ziemlich teuer. Die kaufe ich mir wirklich nur, wenn ich es absolut nicht mehr erwarten kann bis die Taschenbuchversion heraus kommt.

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, ich liebe zerfletterte Bücher. Das strahlt für mich etwas gemütliches aus, außerdem brauche ich dann keine Angst mehr zu haben, dass ich versehentlich was kaputt mache bzw. verbiege.
Taschenbücher wiegen auch weniger und da ich viel im liegen lesen, ist es viel angenehmer, wenn ich nicht so ein 5 kg Buch halten muss.

Eine Ausnahme, sind besondere Ausgaben, z. B. von Herr der Ringe. Da habe ich mir eine Sonderausgabe geleistet. Gelesen habe ich aber darin vielleicht 50 Seiten, dann bin ich auf die drei einzelnen Bände umgestiegen.
Titel: Re: Hardcover oder Taschenbuch
Beitrag von: Steffi am 15. November 2009, 12:44:27
Zitat von: Cherubim am 14. November 2009, 19:49:20

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, ich liebe zerfletterte Bücher.


Ich auch. Aber nur, wenn ich sie selber zerfleddert habe, nicht, wenn ich sie schon so bekomme oder noch schlimmer, zurückbekomme.  Ansonsten habe ich da keinen Vertrag mit. Ihr solltet mal meine Ausgabe von Felidae sehen...