Was haltet ihr davon, Bezeichnungen zu verwenden, die es mit dem selben oder sehr ähnlichen Hintergrund in dem (bereits veröffentlichten?) Roman eines anderen Autoren schon gibt?
Ist das ein Problem für euch? Versucht ihr bei euren eigenen Romanen in einem solchen Fall auf Teufel komm raus einen anderen Begriff zu finden, obwohl ihr der Meinung seid, dass genau der, den ihr ursprünglich dafür vorgesehen hattet, eigentlich der einzig Richtige ist?
Wie steht ihr dem ganzen als Leser gegenüber, bzw. was glaubt ihr, wie so etwas beim Leser ankommt?
Die Frage hat sich mir gestellt, als ich eine entsprechende Anmerkung in einem anderen Thread gelesen habe. Zum besseren Verständnis hab ich den Post - und die Antwort darauf - einfach mal hier rein kopiert:
Zitat von: Aryana
In einer meiner Fantasygeschichten kommt eine Elitetruppe von Soldaten vor, die einfach nur "Die Klingen" genannt wird und jeder weiß was gemeint ist und versinkt vor Ehrfucht im Boden.
Zitat/Antwort von: Linda
du kennst aber Dave Duncans Serie um "Des Königs Klingen"? Sind letztlich verschworene Schwertkämpfer/Leibwächter und heißen im Plural und Singular Klingen / Klinge.
Wäre ein solcher - oder ein ähnlicher - Fall ein Problem für euch?
Ein schwieriges Thema. Schwierig insofern, als die Grenze hier nicht sehr einfach zu ziehen ist. Streng genommen müsste man bei den "Orks" beginnen, die von Tolkien ja immer wieder gnadenlos abgekupfert werden. Streng genommen ja auch ein Ideen-Klau (obwohl Tolkien sich selbst auch alten Mythologien bediente).
Ich denke, je unspezifischer der ähnliche Hintergrund verwendet wird, desto unproblematischer ist das Ganze. Also bspw. grade die Definition mit den "Klingen". Da sehe ich kein Problem damit, da diese "Klingen" ja sehr offen definitiert sind. Es sei denn, es wird 1:1 abgekupfert.
Problematischer wäre es m.E., wenn ein Autor sich bspw. hemmungslos bedient und Jedi-Ritter ganz im Stile von George Lucas Verfilmungen verwenden würde.
Rein sachlich betrachtet finde ich nicht, dass das ein Problem ist.
Im Fall dieser "Klingen" ist das Wort an sich ja weder urhebergeschützt noch sonderlich markant, deshalb wird es einem Leser kaum in dem Maße im Gedächtnis hängen bleiben, wie man als Autor vielleicht glaubt. Wenn man diese Sache an die Spitze treiben wollte, müsste man sich ja für jeden Gegenstand in der Geschichte einen eigenen Namen überlegen, weil der ja sonst von anderen auch so benutzt wird. Ich find das albern. Wenn jemand irgendwelche Thriller schreibt, nennt er seine Ballerknaben ja auch Scharfschützen, obwohl Kollege B tatsächlich den Mut besaß, seine Science Fiction-Untertassen ebenfalls als Scharfschützen zu bezeichnen ;)
Nur ein eingefleischter Fan von Dave Duncan wird beim Lesen wohl denken "Ey, das is ja geklaut!" Und nicht jeder, der Aryanas Geschichte liest, kennt auch Dave Duncan ;D
;D das mit Duncan wusste ich echt nicht, ich kenne seine Bücher nicht. Und es steht noch in den Sternen, ob die Geschichten um die Traverraklingen (so heißen sie nämlich mit vollem namen, benannt nach dem Land, das sie beschützen) jemals veröffentlicht werden. Dazu müsste meine Co-Autorin erst mal wieder Zeit und Lust zum Schreiben haben. :)
Zurück zum Thema, ich denke, es würde mich nicht stören. Ich denke ja auch nicht bei jedem Ork und jedem Elb gleich daran, dass diese Begriffe eigentlich sehr "Tolkien-belegt" sind. Würde ich über kleinwüchsige Humanoid mit haarigen Füßen screiben, würde ich allerdings nie den Begriff "Hobbit" benutzen sondern eher auf den "Halbling" zurückgreifen, um Verwechselungen mit/Klau bei Tolkien zu vermeiden.
Hallo Cailin,
ich war erst etwas verwirrt, was genau du jetzt meintest.
Grundsätzlich versuche ich allgemein eher eigene Bezeichnungen zu finden in Fantasywelten. Allerdings auch nicht "auf Teufel komm raus". Wenn mir etwas passendes, anderes einfällt, freut es mich, wenn nicht, ist es auch kein Untergang. Allerdings glaube ich, würde es mich beim Lesen schon etwas stören. Es kommt aber auch darauf an, wie "einfallsreich" die Bezeichnung ist. "Klingen" für "Leibwächter" finde ich jetzt nicht so überragend. Anders wäre es da mit begriffen wie "Quidditch" aus HP oder so.
Bye
caity
Ganz klar und einfach: Wenn die Bezeichnungen zu speziell sind, dass sie einerseits mit etwas anderem direkt in Verbindung gebracht werden oder andererseits ein Klau ist, dann lasse ich es und mache mir lieber eine eigene Kreation :hand:
Wenn die Bezeichnungen aber doch eher allgemein gehalten sind, warum sollte ich sie dann nicht verändern, wenn sie mir passend erscheinen. Ich habe bei den Klingen jetzt zwar auch sofort an Dave Duncan gedacht, hätte aber auch kein Problem damit, wenn diese Bezeichnung auch woanders auftauchen würde.
Hallo Cailin,
ich finde nicht, dass das ein Problem ist. Und das meine ich jetzt aus der Sicht eines Lesers.
Denn ich denke da auch an die vielen Geschichten (und PC-Spiele) in denen ein Land gerettet werden muss und es eine "Alte Sprache" gibt. Jeder redet nur von der Alten Sprache, weil es oftmals keinen eigenen Namen dafür gibt. Aber wenn ich jetzt ein Buch lese, in dem abermals eine "alte Sprache ohne Namen" vorkommt, schießt mir nicht als erstes durch den Kopf: Ah, das kenne ich doch von Autor XY!
Wie schon gesagt, bei Begriffen die zum Beispiel nicht urheberrechtlich geschützt sind oder doch zu abwegig für das eigentlich zu Bezeichnende sind, finde ich es unpassend bzw. störend. Aber da "Klinge(n)" ein ganz normales deutsches Wort ist, würde mich das nicht stören, denke ich. Obgleich ich die besagten Bücher von Herrn Duncan nicht kenne.
*Räusper*,Hallo,
ich werde versuchen es nicht über zu strapazieren:
Also meiner Meinung nach ist es schon grundsätzlich schlimm, wenn man einen Begriff von einem anderen Autoren benutzt, weil einem kein eigener einfällt.
Dazu jetzt wieder eine Erklärung:
Es ist nicht schlimm einen Begriff eines anderen Autoren zu verwenden, wenn dieser nicht für die Werke charakteristisch ist, aber wenn der Name wie jetzt bei der <<Klingen-Sache>> von Duncan schon im Titel vorkommt, dann ist das etwas anderes.
Unterbrechung Ende:
Also, wenn ein Begriff, und sei er auch noch so allgemein oder volksmündig, für das Werk eines Autoren charakteristisch ist, oder häufig vorkommt, dann sollte man es unterlassen [meiner Meinung nach] , diesen Begriff für etwas ähnliches zu benutzen.
Es ist einfach unhöflich!
Und außerdem ist es Kritiker-Futter, und die werden dann versuchen das Buch, sobald es populär wird, mithilfe solcher Kleinigkeiten zugrunde zu richten.
Und meiner Meinung nach gehört sich eine Benutzung charakteristischer Begriffe nicht, weil es buchstäblich nervt, wenn man als Leser bei jedem zweiten Absatz denkt:
<<Hmm.. , <Streicher>, so hieß doch mal einer bei Tolkien.>>
Der Begriff gehört zwar nicht Hernn Tolkien, aber es wäre trotzdem eine Unverschämtheit ihn zu benutzen.
Soviel dazu.
(c) by Alexander Bauer 2008
Die hier vertretene Meinung könnte mit Ihrer nicht übereinstimmen. Der Autor übernimmt keine Haftung bei Meinungsverschiedenheiten.
Die hier vertretene Meinung ist nicht zwangsläufig als ethisch korrekt zu bezeichnen.
Tschüüss
Zitat von: Lord Zahnstocher am 28. April 2008, 18:13:59
Und außerdem ist es Kritiker-Futter, und die werden dann versuchen das Buch, sobald es populär wird, mithilfe solcher Kleinigkeiten zugrunde zu richten.
genau das denke ich auch. Nicht, dass sowas den Siegeszug eines verdient guten Buches aufhalten könnte. Aber es tut wohl weh, wenn einem von Lesern mangelnde Kreativität oder geistiger Diebstahl vorgeworfen wird. - Aus diesem Grund stoße ich Autoren mit der Nase drauf. Dann können sie bewusst entscheiden und müssen nicht verlegen blinzeln:
das habe ich nicht gewusst. Und selbst wenn das mit der Unwissenheit stimmt (es gibt gute, freie Begriffe eben nur für einen begrenzten Rahmen), macht es einen blöden Eindruck.
Ich verstehe aber auch, dass man gute eigene Ideen nicht in die Tonne kloppt, nur weil ein etablierter Autor einem zuvorkam.
Gruß,
Linda
@ Lord Zahnstocher
Zitat von: Lord Zahnstocher am 28. April 2008, 18:13:59Also, wenn ein Begriff, und sei er auch noch so allgemein oder volksmündig, für das Werk eines Autoren charakteristisch ist, oder häufig vorkommt, dann sollte man es unterlassen [meiner Meinung nach] , diesen Begriff für etwas ähnliches zu benutzen.
Es ist einfach unhöflich!
Das finde ich so nicht. Denn im "Klingen"-Beispiel ist es zwar charakteristisch, aber wieso denn unhöflich?
Der Autor hat sich den Begriff nicht schützen lassen (mal davon abgesehen, dass das Buch wohl in einer anderen Sprache verfasst wurde, oder?) und nur weil
einer ein Charakteristikum für sein Buch auslegt, darf
kein anderer Autor es mehr als Charakteristikum verwenden?
Ich denke nicht, Autor A würde sich sehr gekränkt fühlen, würde ihm Autor B die Leibwächer als "Klingen" nachmachen.
Anders wäre es, wenn man jetzt einen Zauberlehrling nimmt, der Harry heißt, oder einen Drachen Saphira nennt.
Dennoch, nur wenn es ein Charakteristikum ist, bedeutet das meiner Meinung nach nicht, dass es ein Tabu für jeden anderen ist. Sonst dürften wir wohl keine spitzohrigen Elfen benutzen, die großgewachsen sind oder Tiere/Wesen aus Fabeln.
@Duana:
Es geht mir bei meiner Aussage ja nicht darum ob etwas geschützt ist oder nicht, sondern ob es Stark mit schon etwas Existierendem in Verbindung gebracht wird. Das würde dann ja theoretisch so aussehen, alsob der Autor absichtlich nicht an seien grauen Zellen kurbeln möchte.
Du musst wissen, das ist meine Meinung aus der Sicht eines Lesers, nicht eines eventuellen Autoren.
Ich meine, ok, wenn es unbeabsichtigt ist, und es nur selten passiert, ist es auch nicht von Belang, aber wenn eine Lesergemeinschaft vonvornherein weiß, zu welchem Schriftsteller ein Begriff gehört, so ließt man das Buch schon bald mit geteilter Meinung. Und wenn die Begriffe dann auch noch so häufig vorkommen, dass sie zum eigenen Charakteristikum avancieren, dann würde doch der Eindruck entstehen, alsob sich der Autor weniger um seine Geschichte, als um ihre Verkaufszahlen sorgen machte.
Ich kann nicht gut diskutieren...
Ich denke, es gibt nicht so wahnsinnig viele Autoren, die sich beim Schreiben Gedanken über die möglichen Verkaufszahlen machen. Zumindest nicht die, die noch keine acht Romane auf dem Markt haben.
Auch glaube ich nicht, dass, sollte ein Autor ein Charakteristikum übernehmen - unabsichtlich oder gewusst, aber nicht beachtet - das für das "Versagen" oder "Nicht-Gebrauchen" seines Verstandes und seiner Phantasie steht.
Ich rede dabei auch nicht von so einem offensichtlichen Fall wie ein Harry Potter-Dublikat, sondern beziehe mich da eher auf Aryanas Fall, indem sie es 1. nicht wusste, es 2. zu ihrer Geschichte passt und 3. meiner Meinung nach nicht zu auffällig ist.
Sie hat sich sicher bei der Namensgebung etwas gedacht. Wie auch viele andere Autoren, die versehentlich Änhlichkeiten benutzt haben, oder diese auch bekannt waren, nur nicht für wichtig angesehen wurden.
Duskutieren kannst du schon. ;) Du hast ja eine Meinung und ich auch, ich wollte nur aufgreifen, dass ich finde, dass du nicht einfach behaupten kannst, es sei "unhöflich" ähnliche Charakteristiken zu benutzen.
Mit den Klingen sehe ich keine Probleme, das Wort ist allgemein genug.
Ich nenne einen Soldaten ja auch nicht anders, nur weil dieser Begriff bekannt/abgedroschen/anderweitig in Gebrauch ist.
Klingen als Bezeichnung für Säbel/Degen/Messer-schwingende Bewaffnete ist meiner Meinung nach eher eine allgemeine Genrebezeichnung.
Ich möchte mich hier der wohl mehrheitlichen Meinung anschließen: Plagiat nein, zufällige, allgemein belegte Begriffe, die schon mal woanders aufgetaucht sind: ja, selbstverständlich sogar.
Gerade die "Klingen", um das Beispiel, dass die Diskussion ausgelöst hat, finde ich völlig unproblematisch. Ich kenne das Duncan-Werk nicht, aber ich weiß, dass auch er sich den Begriff "Klingen" für eine Truppe nicht ausgedacht hat, sondern dass das eine durchaus gängige Bezeichnung ist. Soldaten wurden so oft nach den Waffen, die sie trugen, benannt, dass mir das überhaupt nicht auffallen würde. Es macht Sinn, es klingt (haha) gut, also warum auf Deibel komm raus eine andere Bezeichnung suchen?
Wenn man sich entscheidet, einen allgemeinen Begriff für seine Leute / seine Welt zu benutzen, dann wird man damit leben müssen, dass andere auch auf diese Idee kommen, ganz unabhängig von einem selber. Unhöflichkeit kann ich da nicht sehen. Sollte der betreffende Autor meckern, müsste man ihm selber Unkreativität vorwerfen - wenn er meint, dass die Benutzung dieses Namens doch jetzt nicht mehr geht.
Und Kritiker? Oh bitte. Die werden immer was finden. IMMER. Und wenn sie sich schon auf solche Dinge schmeißen müssen, dann ist das doch sogar ein Kompliment - weil sie nix besseres zum Zerreißen gefunden haben. Da kann man sehr souverän drauf reagieren.
Meiner Meinung nach ist es sogar unmöglich, ein Buch zu schreiben, bei dem nicht der eine oder andere auf die Idee kommen wird "Oh, das ist doch wie in XY!" So viele neue Ideen kann man gar nicht haben, dass das nicht an irgendeiner Stelle passieren wird. Ganz automatisch.
Das ist so ähnlich wie im "richtigen" Leben. Wir können essen und atmen und ganz genau wissen, dass überall irgendwelche Schadstoffe drin sind, oder wir können uns unter eine Glasglocke setzen und verhungern.
Und wir können Bücher schreiben und wissen, dass wahrscheinlich irgendwer schon mal ähnliche Ideen hatte und ähnliche Begriffe zu Papier gebracht hat, oder wir können das Schreiben gleich sein lassen.
Was dieser letzte Absatz jetzt sagen will ist: man sollte das Ganze nicht zu verkrampft angehen. Ein bisschen aufpassen, nicht offensichtlich Ideen klauen, ja - aber bitte auch nicht jedes exisitierende Buch akribisch überprüfen, ob da vielleicht schon mal eine Wortkombination oder gar ein ganzer Satz gefallen ist, den man auch benutzen möchte.
Zitat von: Lord Zahnstocher am 28. April 2008, 22:33:58
Es geht mir bei meiner Aussage ja nicht darum ob etwas geschützt ist oder nicht, sondern ob es Stark mit schon etwas Existierendem in Verbindung gebracht wird. Das würde dann ja theoretisch so aussehen, alsob der Autor absichtlich nicht an seien grauen Zellen kurbeln möchte.
Du musst wissen, das ist meine Meinung aus der Sicht eines Lesers, nicht eines eventuellen Autoren.
Na ja, vielleicht hängt es auch davon ab, wie der Leser zu ebendiesem "geklauten" Begriff steht. Wenn er den Begriff, der im Roman von Autor A vorkommt, absolut toll findet und vergöttert, wird ihm es wohl kaum gefallen, wenn auch Autor B das Wort benutzt. Als gewöhnlicher Leser überliest man viele Sachen aber auch oder nimmt sie so bewusst gar nicht war. Merkt man dann, dass der Begriff in einem anderen Buch ebenfalls vorkommt, denkt man nur so was wie: "Ups, da hatte jemand die gleiche Idee ..."
Verstehst du? Es ist von Leser zu Leser verschieden, welche Begriffe sofort ins Auge springen und welche beim Lesen überlesen werden.
Außerdem kann ein Autor ja gar nicht wissen, dass jemand anderes den Begriff schon benutzt hat. Woher auch? Es gibt zig tausend Bücher - wie soll man als Autor wissen, welche Namen und Begriffe dort schon benutzt wurden?
Zitat
Ich kann nicht gut diskutieren...
So was sagt man doch nicht in einer
Diskussion! :pfanne: ;)
Dieselbe Sache zu verwenden und sie auch noch gleich zu nennen, ist vielleicht wegen der Kritiker, wie gesagt, keine so gute Idee. Aber eine noch schlechtere Idee ist es meiner Meinung nach, Ideen wirklich zu klauen und dann einen anderen Begriff zu verwenden. Wenn die Kritiker das bemerken, dann ist es richtig peinlich und ein ernstzunehmender Kritikpunkt. ;D Natürlich kann man sich inspirieren lassen, und es wird sich nicht vermeiden lassen, dass man ab und zu dieselben Ideen und Begriffe hat, aber offensichtliche Klauerei ohne große Änderungen finde ich etwas unangenehm. Wenn ich einen Autor dabei erwische, sinkt meine Meinung von ihm doch. :-\ Zumal wenn ich denke, dass er ein guter Autor ist und es nicht nötig hätte.
Ich verwende passende Begriffe, die kulturell vorbesetzt sind, damit sich meine Leser auch in einer fremden Welt halbwegs orientieren können. Wichtig finde ich dabei, dass ich weiß, was dieser Begriff ursprünglich bezeichnet hat. Wenn andere Autoren die Begriffe auch schon verwendet haben, kann ich daran nicht viel ändern. Außerdem finden Kritiker immer etwas zum Nörgeln, wenn sie es drauf anlegen. ;D
Bei so "unbedeutenden" Namen, die der Alltagswelt entliehene Begriffe beinhalten (und jedes Messer hat wohl eine Klinge) sehe ich überhaupt keine Probleme, da war ja nun der Dave Duncan auch nicht gerade kreativ. Sicher, man könnte die Gruppe jetzt auch die "Schneiden" nennen, aber damit wären unfreiwillige Verleser wohl vorprogrammiert.
Anders sieht es dann aber bei "Eigenkrationen", also Kunstwörtern, aus. Sicher, auch da kann man mal auf die selbe Idee kommen, aber da würde ich dann sagen, wer zu erst kommt (veröffentlicht), malt zuerst. Wenn Dave jetzt geschreiben hätte, die Leiwächter wären die Ghjutamarogitarlok, dann würde ich mein Ghjutamarogtarlok umtaufen. Nicht nur wegen der Gleichheit! ;D
Hallo!
So was ist mir auch schon völlig unbeabsichtigt und unwissend passiert. Für ein Romanprojekt (das ich momentan seit längerem unterbrochen hab, um an was anderem zu arbeiten) hatte ich ein sehr mächtiges Götterpaar, das ich nur 'die großen Alten' oder schlicht 'die Alten' genannt habe. 'Richtige' Namen würden ihnen einfach nicht gerecht werden.
Irgendwann (als ich auch gerade dabei war, an dem Roman zu arbeiten) stand ich dann mal in einer Buchhandlung und habe einen Klappentext gelesen, in dem ebenfalls 'die großen Alten' vorkamen. :buch: :o
Am liebsten hätte ich das entsprechende Buch (ich weiß leider nicht mehr, wie es hieß, oder von wem es war) an die nächste Wand geklatscht und wäre heulend raus gelaufen. :'( Im ersten Moment habe ich mich ziemlich geärgert und hätte den entsprechenden Autor am liebsten gekillt, weil der es gewagt hat, diesen Begriff vor mir zu verwenden. :pfanne:
Nun ja, es ist mittlerweile etwas Gras über die Sache gewachsen und mit kühlem Kopf muss ich zugeben, dass 'Die großen Alten' ja kein sehr spezieller Begriff ist. Es ist zwar schon irgendwie ein Eigenname, aber nicht so wie z.B. Harry Potter, oder Gandalf etc.
Ich denke, sobald ich mal an dem Roman weiter arbeite, werde ich den Begriff auch beibehalten! :hmhm?:
Und meine Meinung zu dem 'Klingen'-Fall:
Zitat von: Cailin am 28. April 2008, 14:08:58
Zitat/Antwort von: Linda
du kennst aber Dave Duncans Serie um "Des Königs Klingen"? Sind letztlich verschworene Schwertkämpfer/Leibwächter und heißen im Plural und Singular Klingen / Klinge.
Zitat von: Aryana am 28. April 2008, 15:16:37
;D das mit Duncan wusste ich echt nicht, ich kenne seine Bücher nicht. Und es steht noch in den Sternen, ob die Geschichten um die Traverraklingen (so heißen sie nämlich mit vollem namen, benannt nach dem Land, das sie beschützen) jemals veröffentlicht werden.
Ich gebe zu, auch ich habe von Dave Duncan noch nie was gehört, aber letztlich ist das Wort 'Klingen' in beiden Fällen ja nur eine Abkürzung für einen längeren Begriff, also denke ich gar nicht, dass das ein Problem ist, wenn Aryana bei ihren 'Klingen' bleibt. :hmmm:
Außerdem - irgendwer hier hatte es schon geschrieben - ist 'Klingen' nun mal ein ganz normales deutsches Wort. Jeder von uns hat täglich eine Klinge (z.B. ein Brotmesser ;D ) in der Hand. Wäre es ein phantasievolleres/ausgefalleneres Wort, hätte ich eventuell ein Problem damit, aber so ...??? ::)
Zitat von: Coppelia am 29. April 2008, 07:48:14
Aber eine noch schlechtere Idee ist es meiner Meinung nach, Ideen wirklich zu klauen und dann einen anderen Begriff zu verwenden. Wenn die Kritiker das bemerken, dann ist es richtig peinlich und ein ernstzunehmender Kritikpunkt. ;D
Das finde ich allerdings auch!!!!!!!!! :nöö:
Viele Grüße
Romy
Zitat von: Romilly am 29. April 2008, 10:42:27
So was ist mir auch schon völlig unbeabsichtigt und unwissend passiert. Für ein Romanprojekt (das ich momentan seit längerem unterbrochen hab, um an was anderem zu arbeiten) hatte ich ein sehr mächtiges Götterpaar, das ich nur 'die großen Alten' oder schlicht 'die Alten' genannt habe. 'Richtige' Namen würden ihnen einfach nicht gerecht werden.
Irgendwann (als ich auch gerade dabei war, an dem Roman zu arbeiten) stand ich dann mal in einer Buchhandlung und habe einen Klappentext gelesen, in dem ebenfalls 'die großen Alten' vorkamen. :buch: :o
Am liebsten hätte ich das entsprechende Buch (ich weiß leider nicht mehr, wie es hieß, oder von wem es war) an die nächste Wand geklatscht und wäre heulend raus gelaufen. :'( Im ersten Moment habe ich mich ziemlich geärgert und hätte den entsprechenden Autor am liebsten gekillt, weil der es gewagt hat, diesen Begriff vor mir zu verwenden. :pfanne:
Najaaa, die Großen Alten kommen aus H.P. Lovecraft's Cthulhu-Mythos und sind eigentlich ziemlich bekannt. Das ist so ein Fall... wenn du sie einfach nur die Alten nennen würdest und sie nichts mit diesen fiesen Superdämonen von Cthulhu zu tun haben, dann wäre es wahrscheinlich kein Problem - und mir persönlich wäre es vielleicht gar nicht aufgefallen. Aber die Großen Alten, das klingt für mich schon sehr nach dem Lovecraft-Universum ::).
Und Lovecraft ist schon tot - du kannst ihn also nicht mehr killen ;)
In so einem Fall würde ich mich erst recht lesen, wer oder was da so benannt wurde. Und wie Lavendel schon sagte, so lange es zwei verschiedene Sachen sind, würd ich mich nicht so sehr darüber aufregen ... sowas passiert schon mal ;)
Zitat von: GreyUnd Lovecraft ist schon tot - du kannst ihn also nicht mehr killen
Schade aber auch ;D
Hm, also Lovecraft war das? Ich meine mich zu entsinnen, dass das Buch damals bei den Neuerscheinungen rumlag, aber ich weiß es echt nicht mehr ::)
Wo ich vorhin diesen Thread gelesen hab, versuche ich schon die ganze Zeit mich zu erinnern ... mir kam irgendwie Hohlbein in den Sinn ... vielleicht gibt es ja sogar noch ein Buch mit den 'Alten' oder 'Großen Alten'
Aber wenn es bei Lovecraft Dämonen sind, dann ist es ja schon mal gut, weil es bei mir ja Götter sind :innocent:
Nee, also aufregen tue ich mich auch (nicht) mehr.
Naja, also Lovecraft ist nur der, sagen wir mal, Urvater des Cthulhu-Mythos. Er wüschte sich explizit, dass andere Autoren Geschichten in diesem Universum ansiedeln, und das taten und tun so einige. Jede Menge berühmte Leute haben Cthulhu-Geschichten geschrieben, zum Beispiel Steven King. Wolfgang Hohlbein vielleicht auch, aber das weiß ich nicht so genau ...
Öhm, OT Ende ;).
Gerade habe ich noch mal ein wenig Google bemüht und habe festgestellt, dass sich tatsächlich Hohlbeins 'Hexer'-Zyklus des Cthulhu-Mythos bedient. Den ersten Teil hab ich sogar noch liegen und er will endlich mal gelesen werden :-[ Im Klappentext steht auch was über Lovecraft und Cthulhu, allerdings nichts über die 'Großen Alten'. Also vermute ich mal, dass es einer der späteren Bände war, die ich damals in der Hand hatte und ich mich dann entschlossen hab, mal bei Band I anzufangen.
Hach, ich bin heute nicht so helle, glaube ich :-[ ;D
Und 'Anubis' von Hohlbein hat anscheinend auch mit Cthulhu zu tun.
Gut das sich das geklärt hat, jetzt aber ganz schnell zurück zum Thema. :winke:
Hm. Speziell beim "Klingen"-Begriff finde ich es nicht schlimm.
Schlimmer ist es wohl, wenn jemand nicht auf seine eigene Kreativität baut, sondern sich munter die Begriffe irgendwo zusammen klaubt und man merkt, die passen einfach nicht zusammen, weil der Autor sich einfach nicht die Mühe gemacht hat, darüber nachzudenken. Dann kann ich schon fuchtig werden, denn die Bezeichnungen einer Welt sollten in sich schlüssig sein. Wenn es da zu Überschneidungen mit den Welten anderer Autoren kommt wie in diesem Beispiel ... *schulterzuck* Wenn die Begrifflichkeiten in sich schlüssig sind und in die Philosophie und Atmosphäre einer Welt passen, ist das für mich durchaus legitim. Das zeigt, der Autor hat darüber nachgedacht.
Und darum dürfte es auch bleiben, wie's ist. Auch wenn man merkt, andere Autoren haben es vor mir verwendet.
Liebe Grüße
Juliane
Mh,
Lovecrafts "Große Alte" sind einigen unbekannt, die Tatsache, dass er seinen Cthulhu-Mythos für andere Autoren (so den Hohlbein, aber auch viele andere zeitgenössische Autoren) freigegeben hat, auch.
Dave Duncan hat keiner hier gelesen... Also, was bringen sie euch Kindern heute in der Schule bei? :darth:
fragt sich,
Linda
Ja, ich finde auch, man sollte ab jetzt ab der achten Klasse Lovecraft in Englisch durchnehmen. Groartige Idee! Beide Daumen hoch für Linda! :jau:
Zitat von: Lavendel am 29. April 2008, 23:51:06
Ja, ich finde auch, man sollte ab jetzt ab der achten Klasse Lovecraft in Englisch durchnehmen. Gro?artige Idee! Beide Daumen hoch für Linda! :jau:
Höre ich da einen Hauch Ironie? :)
HarHar - Lovecraft in der 8, das bringt die Kiddies auf Trab! "Mama, was heißt Ny - Nyarlahotep?" (und schwupps, windet sich ein Tentakel durch die Küchentür).
Ich hab den gute HP zwar einige Male gelesen, aber der Funke ist nie übergesprungen. Zu verschwurbelt. Das Universum allerdings ist ein Meilenstein der Phantastik und hat Dutzende Horror-Autoren beeinflusst.
Doch mal im Ernst, ein Autor sollte seine Bildnung nicht allein aus dem Schulkanon beziehen. Wo kämen wir denn da hin? Aber für mich gehört eine umfassende Kenntnis des Genres, in dem man schreibt, nun mal doch zum Handwerk dazu. Außerdem schreibt z.B. Duncan mitunter herrlich augenzwinkernd, ohne eigentlich humorvolle Fantasy zu verfassen. Das darf man sich in einem Genre selbst ernannter Ernsthelden doch nicht entgehen lassen.
Gruß,
Linda
Jetzt komm' ich wieder daher, die sich gerade durch die Klassiker wühlt, und frage, mal ganz im Ernst: Wer soll das alles lesen? Mehr als 50 Bücher schaff' ich nicht im Jahr ...
Wir schweifen ab. Ich hau mich einfach selbst, ist's recht? :pfanne:
Zitat von: JulyRose am 30. April 2008, 12:27:28
Jetzt komm' ich wieder daher, die sich gerade durch die Klassiker wühlt, und frage, mal ganz im Ernst: Wer soll das alles lesen? Mehr als 50 Bücher schaff' ich nicht im Jahr ...
Wir schweifen ab. Ich hau mich einfach selbst, ist's recht? :pfanne:
noch frech ein kurzer Abschweifer hintendran... Das Geheimnis besteht darin, früh genug anzufangen. Als Schülerin bin ich jede Woche mit bis zu 10 Büchern aus der Bücherei gekommen. Zu Ferienzeiten waren das noch mehr. Und meine Nichte macht mir das heute nach!
Stellen wir uns gemeinsam unter die Pfanne ;-)
Gruß,
Linda
Zitat von: Linda am 30. April 2008, 11:39:58
Höre ich da einen Hauch Ironie? :)
Nee. Ich finde sowieso, der Schulkanon sollte sowieso überarbeitet werden.Ok, 8. Klasse, das war übertrieben. Aber es gibt eben gute Literatur, die in der Schule und außerdem auch im akademischen Rahmen nicht nur nicht ausführlich behandelt, sondern einfach übergangen wird.
Aber das wird jetzt OT...
Zitat von: Lavendel am 30. April 2008, 17:25:52
Nee. Ich finde sowieso, der Schulkanon sollte sowieso überarbeitet werden.Ok, 8. Klasse, das war übertrieben. Aber es gibt eben Literatur, die in der Schule und außerdem auch im akademischen Rahmen nicht nur nicht ausführlich behandelt, sondern einfach übergangen wird.
Aber das wird jetzt OT...
Verdammt, und dabei ist das so interessant, das Thema! Das lohnt eigentlich einen neuen Thread.
LG, Juliane
Wenn ich es vermeiden kann, verwende ich keine Fachbezeichnungen aus anderen Romanen. Sofern es um allgemeine Wörter geht - platte Beispiele: Orks, Zombies - gehören sie zum normalen Sprachgebrauch, also kein Problem, sie in meinen Romanen zu benutzen.
Sobald sie spezieller werden, beginnen die Probleme - es kam schon vor, dass ich mich gewaltig geärgert habe, weil mir ein anderer Autor - womöglich schon vor Jahrzehnten - den passendsten Begriff >weggenommen< hat. Dann beginnt die Suche nach was anderem. Muss aber sein, ist meine Meinung.
LG
Gefion
Da verfahre ich erst einmal nach dem Grundsatz: Was ich nicht weiß, macht mich nicht. Kann ich etwas dafür, wenn jemand anderes die gleiche Idee hatte wie ich? So etwas ändere ich auch nachträglich nicht mehr (außer vielleicht bei ganz bekannten Werken).
Doch zu Orks habe ich eine ganz eindeutige Einstellung: Sie gehören für mich nicht zum allgemeinen Sprachgebrauch, sondern zu Tolkiens Werk. Von Nachmachen halte ich nicht viel, und wenn sie kaum eine Ähnlichkeit mit den Orks aus HdR haben, brauche ich auch nicht diesen Namen zu benutzen. Allerdings kann man hierbei natürlich sehr geteilter Meinung sein - wollte Tolkien nicht ein englisches Sagengut schaffen?
Also, Orks ist für mich schon ein Allgemeinwort, das verwende ich nicht bloß in Fantasyromanen. Ist wie Schlumpf oder so etwas, man kann es sogar in Regiokrimis als Schimpfwort benutzen. Alter Ork, du!
Was den Grundsatz mit der Unwissenheit betrifft, klar, was ich nicht weiß, kann ich nicht ändern. Aber gerade dann ist es frustrierend, wenn man es zu spät bemerkt.
Wobei es halt nur eine begrenzte Wortauswahl gibt. Wenn man keine völligen Neuschöpfungen verwenden will, etwa Weroblimmoskis für ein Weißbrot a la Elfenbäckerei, sondern Wörter, die beim Leser die richtigen Assoziationen wecken, muss man stets mit dem Risiko rechnen, dass andere schneller waren.
Doch vermutlich wurde auch das Rad nicht nur einmal erfunden.
LG
Gefion
Hmm ... wenn ich hier noch einen weiteren Gedanken anknüpfen darf:
Wie sieht ihr diese Thematik bei Parodien bzw. (entschuldigt das Wort) Verarschungen von bekannten Werken? Da wird ja oft offensichlich ein Begriff gemopst und ummodeliert um etwas lächerlich zu machen. Kann man sowas als eigene Kreation ausgeben, auch wenn die Herkunft eindeutig ist?
Findet ihr sowas in Ordnung?
Ich für meinen Teil, kann mit solchen Büchern nicht sehr viel anfangen und finde die "Ausbeutung" von bekannten Werken nicht so toll.
Parodien sind nicht unbedingt die Ausbeutung anderer Werke. Eine Parodie muss auch nicht zwingend spötteln. Sie kann durchaus auch ein Kniefall und eine Hommage sein. Genauso wird oft ein ganzes Genre und nicht nur ein einzelnes Werk parodiert.
Die Parodie ist außerdem ein Mittel der Kritik. Sie zeigt oft Absurditäten auf, weil sie bekannte Formen beibehält und mit einem nicht passenden Inhalt verküpft. Rein rechtlich gesehen ist sie natürlich immer problematisch. Aber es gibt eine Menge geniale Parodien, die jenseits eines Scary Movie Niveaus liegen.
Die Rechtslage ist eindeutig: Eine Parodie ist ein eigenes Werk, wegen der kritischen Auseinandersetzung, und kein Plagiat.
Übrigens *hüstel*... in der Filmbranche gehört das richtige, rechtlich gerade nicht mehr zu beanstandende Abschreiben zum Business Model. Das "Guerilla Filmmaker's Handbook" widmet dem "wie schreibe ich richtig ab?" sogar ein ganzes Kapitel. ::)
ZitatKann man sowas als eigene Kreation ausgeben, auch wenn die Herkunft eindeutig ist?
Wenn die Herkunft nicht eindeutig wäre, wäre es ja keine Parodie mehr, weil die Parodie nur funktioniert, wenn man die Vorbilder erkennt.
Allerdings sind gute Parodien nie ein auf Kalamauk gemachter Kupferstich. Sie spielen mit Topoi und persiflieren Plots, ohne sie zu kopieren.
Ich denke das identische Bezeichnung im Laufe der Zeit einfach nicht ausbleiben. Gerade im Bereich der Fantasy. Ich finde dies nicht weiter tragisch wenn man es nicht "kopiert" sondern seine "eigene Sache" daraus macht.
Zitat von: Churke am 05. Juni 2008, 10:06:11
Die Rechtslage ist eindeutig: Eine Parodie ist ein eigenes Werk, wegen der kritischen Auseinandersetzung, und kein Plagiat.
Naja, es gab je durchaus schon Urteile in der Richtung. Disney hat mal die Satirezeitschrift Pardon verklagt und Recht bekommen. Und dann gab es noch diesen Asterix-Alcolix Streit Ende der 80er. Ich weiß nicht genau, wie eindeutig die Rechtslage mittlerweile ist, aber ich meine mich zu erinnern, dass es eine ominöse Grenze gibt, hinter der die Parodie dann plötzlich Entstellung ist. Und diese Grenze ist dann wieder Auslegungssache.
Zitat von: Lavendel am 05. Juni 2008, 12:30:00Ich weiß nicht genau, wie eindeutig die Rechtslage mittlerweile ist, aber ich meine mich zu erinnern, dass es eine ominöse Grenze gibt, hinter der die Parodie dann plötzlich Entstellung ist. Und diese Grenze ist dann wieder Auslegungssache.
Nun ja, die (theoretische) Rechtslage ist schon eindeutig: Die Parodie ist eine eigene, besonders geschützte Werkform, und wenn es in Form einer Parodie ist, darf man auch Elemente des parodierten Werkes darin aufgreifen.
In der Rechtswirklichkeit kann man sich natürlich trefflich darüber streiten,
ob und
ab wann ein Werk denn eine Parodie darstellt. Das führt dann zu unterschiedlichen Gerichtsurteilen.
Aber in den Jurakursen meines BWL-Studiums haben mir die Korrektoren stets eingeschärft, dass man sich von widersprüchlichen Gerichtsurteilen nicht verwirren lassen darf, sondern immer die Eindeutigkeit der Rechtslage konstatieren soll ;)
@Lomax: Warum wusste ich nur, dass du das weißt? ;)
Man sollte auch als Schriftsteller, Regisseur ... genug Größe besitzen, Kritik an seinen Werken auch in Form von Parodien zu ertragen, selbst wenn es rechtlich grenzwertig ist. Gut finden muss man es ja nicht gleich. Solange sich an bestimmte grundsätzliche moralische Regeln gehalten wird, finde ich das ganze in Ordnung.
PS: Die Rechtslage ist doch immer nur theoretisch eindeutig, oder? ;)
Ich sehe keinen Grund, warum man solche allgemeingültige Bezeichnungen nicht auch verwenden sollte. Ich gehe sogar noch ein Stück weiter: Warum sollte der Held einer Geschichte nicht auch mal ein Buch gelesen haben oder einen Film gesehen haben und darin Ähnlichkeiten zu sich selbst oder seiner Umwelt feststellen?
z.B. Das Wesen erinnerte mich an das letzte Einhorn, es sah genauso aus wie das im Film, nur war es lebendig...
oder "Mensch man, der Type sieht so aus wie der Hauself aus Harry Potter"...
oder "Ich komme mir vor wie Harry Potter als er in die Kammer des Baselisken eindrang".
Ich weiß, manche finden dass unmöglich. Einer meiner Probeleser hat meine Parallelgeschichte zu Harry Potter auch komplett zerrissen, weil ich zu häufig meinen Helden vergleiche zwischen seiner Welt und Hogwarts ziehen ließ. Andere fanden das besonders Amüsant.
Aber so viele Leser wie es gibt, so viele Meinungen wird es auch geben..
Gruß Wilpito
Gerade hab ich auch mit dem Problem zu kämpfen.
Ich hab mir eine bestimmte Sache ausgedacht und dazu Begriffe aus dem römischen Recht/Alltag verwendet, weil es auch daran angelehnt ist und die Begriffe das, was ich meine, wiedergeben, sinnvoll und ein wenig euphemistisch. ;). (Nein, nicht die Kessler Chroniken, sondern etwas anderes). Dieser Roman spielt nun größtenteils in einer Magierschule, und seine Verbindung mit Harry Potter ist definitiv nicht vorhanden. Darüber hinaus muss ich sagen, dass ich HP nicht kenne, ich habe es nie gelesen und habe es auch nicht vor. Aber mein Vater (der die Bücher gelesen hat) hat mir gesagt, dass Rowling genau dieselben Begriffe verwendet, und das auch noch im selben Zusammenhang. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen, weil ich ja, wie gesagt, mir alles selbst ausgedacht habe. Dann habe ich noch mal nachgehakt, wie der Zusammenhang/Hintergrund bei HP ist, und er ist natürlich anders, nur die Begriffe sind gleich. Aber wegen der gleichen Begriffe, meint mein Vater, würde man erst gar nicht auf die Idee kommen, dass der Hintergrund anders ist und ich es nicht geklaut habe.
Genau genommen kannte ich das, wofür Rowling die Begriffe verwendet hat, so 1:1 von einem anderen Autor (nur unter einem anderen Begriff), wenn mein Vater es mir richtig erzählt hat, aber darum geht es ja nicht.
Das finde ich irgendwie etwas bitter und überlege jetzt, ob ich alles umbenne. Es gibt aber keinen Begriff, der es so gut trifft wie dieser, da ich wirklich eine Art antikes Rechtsverhältnis wiedergeben will und daher den Begriff in dem Zusammenhang verwende, in den er eigentlich gehört. Dieser Zusammenhang ist relativ kompliziert, daher war ich froh, einen passenden, für die Leser verständlichen Begriff gefunden zu haben.
Andererseits sehe ich es auch nicht ein, dass man sich bei der Verwendung allgemeiner Begriffe, die Rowling zufälligerweise auch verwendet, gleich nachsagen lassen soll, man hätte nicht nur den Begriff, sondern auch den Zusammenhang, in dem er verwendet wird. unreflektiert geklaut. Aber ich sehe genau das auf mich zukommen, weil ja auch mein Vater so reagiert hat. Aber gerade bei Rowling wäre es mir unangenehm, wenn die Leute glauben würden, ich würde bei ihr klauen, das ist eine lange Geschichte.
Was ist mit griechischen Synonymen? Der Codex Iustinianus ist zweisprachig.
Oder kanonischem Recht?
Hallo Coppelia!
Deine Gefühle kann ich nur zu gut nachvollziehen - genau das meine ich: man denkt sich originär Sachen aus, die auch wunderbar passen - oft sind sie an die Antike angelehnt, das aus gutem Grund. Denn dieser Wortschatz ist in Europa universell verständlich.
Und dann kommt irgend so ein Bestseller - Harry Potter/ bei mir war es HdR - und man liest seine eigenen Begriffe dort, wenn auch in anderem Zusammenhang. Da könnte man die Wände hochgehen.
Aber ich denke, dass gerade die Begriffe aus der Antike wirklich universell sind. Evtl. kannst du das Wort etwas abwandeln? Und ansonsten: mit dem Vorwurf, unsere Ideen seien bei HP/HdR abgekupfert, müssen wir alle leben, die wir zeitlich nach ihnen veröffentlichen. Es wird nun mal an den vorhandenen Romanen - Bestsellern - gemessen.
Wichtig finde ich, dass der Begriff, den du benutzt, wirklich passt. Dass er nicht originär bei HP auftauchte, sondern aus der Antike stammt. Denn dann ist er Allgemeingut. Rowling hat ihre Wörter nicht gepachtet, oder wollen wir auch alle kein UND oder nicht mehr den Namen Harry verwenden?
Hat dein Vater deine Geschichte gelesen? Manchmal ergibt sich im neuen Zusammenhang viel weniger Ähnlichkeit, als zunächst befürchtet.
Alles Gute
Gefion
Schön, dass ihr es nachvollziehen könnt. ;D
Ich glaube, ich lasse meinen Begriff erstmal, wie er ist, notfalls kann ich ihn immer noch durch das deutsche Wort ersetzen. Aber das deutsche Wort klingt mir zu deutsch und somit auch zu mittelalterlich - ich möchte den antiken (und zwar römischen, nicht griechischen) Begriff. :) Denn das passt wirklich so schön wie die Faust aufs Auge.
Den Namen Harry würde ich wirklich nicht verwenden - aber das liegt einfach nur daran, dass ich den Namen gar nicht schön finde. Das ging mir schon vor HP so. Ich habe mich immer gewundert, warum sie ihrem Prota keinen schöneren Namen gegeben hat.
Mein Vater hat den Text gelesen, und daraufhin hat er es ja auch gesagt. Ich glaube wirklich, dass der Zusammenhang auf dem ersten Blick ähnlich wirkt. Er ist es aber nicht, nur müsste man ein bisschen weiter lesen, um das zu begreifen. Leider kann ich mir vorstellen, dass die Leser den Begriff sehen, beschließen, dass ich geklaut habe und ihre Meinung nicht revidieren, weil sie nicht "mitdenken" und dem Text wegen ihrer sofort vorgefertigten Meinung nicht folgen (können/wollen). Das ist nicht bösartig gemeint, aber ich kenne meine Pappenheimer ja schon ein bisschen. ;D Ich muss mal sehen, wie ich es so mache, dass es gleich verständlich wird.
Hallo Coppelia!
Zum Begriff Harry - da läuft Rowling jedenfalls nicht Gefahr, dass jemand versehentlich seinem Helden diesen Namen gibt. Er ist obergrauslich!
Ich habe mich schon oft gefragt, was sie damit bezweckt hat. Vermutlich, weil Harry ein Allerweltsname ist, als Kontrast zu den anderen. Und dann gibt es ja noch Prinz Harry...
in Deutschland hingegen sind die Harrys meistens norddeutsche Dummbrösel über 40. In dem Zusammenhang benutze ich den Namen auch gerne ;D
Ansonsten finde ich es gut, dass du deinen latenischen Begriff behalten willst.
@all
Frage: gibt es das Wort Homosimile bei HP? Irgendwie war mir so...
LG
Gefion
@Coppelia: Da handelt es sich ja gerade um den Grenzfall, den ich schon erwähnte: gleiche Begriffe in einem sehr bekannten Roman. Wenn allerdings der Zusammenhang ein anderer ist, sehe ich persönlich nicht das große Problem. Ideen kann man immer wieder neue haben, aber Wörter nicht. Dafür, dass Rowling von den Römern so viel gemopst hat, kannst du ja auch nichts. ;)
@gefion: Falls ich im letzten Teil nicht über einige Seiten hinweggedämmert bin, definitiv: Nein. Die anderen Teile dürfte ich gut genug kennen, um das ausschließen zu können.
@Coppelia,
bist du sicher, dass dein Begriff (es wäre wirklich hilfreich, wenn du ihn nennen würdest, da er bei HP schon vorkommt, klaut ihn auch sicher niemand) auch im Original-Potter erscheint und nicht nur in der deutschen Übersetzung?
Ansonsten ist (verballhorntes) Latein nun mal eine der klassisch magischen Sprachen, ebenso wie viele andere magische Vorstellungen noch aus dem alten Ägypten stammen. Und hier sollte der historische Hintergrund schwerer wiegen, als evtl Plagiatsängste.
Und übrigens, für Laien (ich behaupte das einfach mal so) ist auch jeder Zauberer mit Spitzhut automatisch ein Gandalf, Merlin... einfach weil denen das breite Genrewissen fehlt.
Gruß,
Linda
Wie gesagt kenne ich HP nicht, weder auf englisch noch auf deutsch, daher kann ich nicht sagen, ob es in der Originalfassung auch vorkommt. Aber ich denke schon. Englisch hat ja sehr viele lateinische Lehnworte.
Das Wort ist weder Latein noch verballhorntes Latein, sondern eben ein Lehnwort aus dem Alltag/Recht: Patron.
Bei HP wird es offenbar für eine Art Seelentier verwendet. Da ich HP, wie ich bereits betonte *g* , nicht kenne, weiß ich nicht genau, ob es nicht anders verwendet wird, und muss mich auf die Angaben meines Vaters verlassen.
Bei mir ist es eine Bezeichnung für einen mächtigen Schutzherrn, der seinen Anhängern Hilfe gewährt und dafür Gegenleitungen empfängt, so wie ich es auch aus dem alten Rom kenne. Nur aufs "übernatürliche" Gebiet übertragen. Der Begriff wird euphemistisch gebraucht, um die negativen Aspekte dieses "Schutzverhältnisses" zu verschweigen. Ich könnte natürlich in "Schutzherr" umbenennen. Aber das gefällt mir nicht so gut. Letzten Endes würde ich es wohl überleben. ;)
Also, ich glaube kaum, dass du dir da Sorgen machen musst. Patron ist nun wirklich ein allgemeingültiger Begriff. Und ich hätte ihn auch kaum als erstes mit HP verknüpft.
Nein, da würde ich mir auch keine Sorgen machen. Obwohl ich alle HP-Bände gelesen habe, würde ich da überhaupt nicht an den Patronus-Zauber bei HP denken. :no:
@Coppi: "Patron" ist total gängig, da würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen! Es ist ein Wort, dass in der Alltagssprache durchaus vorkommt.
Und bei HP ist es sowohl im Original als auch in der deutschen Übersetzung der "PatronUS", wie Judith schon erwähnte - übrigens ein Beschützer-Zauber gegen Wesen, die eine nicht zu verleugnende Ähnlichkeit mit Tolkiens Nazgûl haben.
Mach Dir da also mal keine Sorgen, in einem römisch angelegten Setting würde ich mich über das Wort "Patron" kein Stück wundern und auch die Verbindung mit HP nicht sofort ziehen.
Na da bin ich ja beruhigt. Ich bin gegen den Vorwurf "geklaut" irgendwie total empfindlich, warum, weiß ich selbst nicht so genau.
Der Roman ist übrigens nicht in römischem Setting angesiedelt. Leider. Das Umdenken fällt mir recht schwer. Nazgûlähnliche Wesen kommen da übrigens auch vor, aber dafür kann ich nichts ...
Bei meinem Roman mit römischem Setting hab ich ja alle entsprechenden Begriffe durch deutsche Wörter ersetzt - nur "Patron" hab ich da vergessen, glaub ich. ;D
@Coppelia,
ja, tut mir leid, Coppelia, Patron kannste nicht nehmen. Das steckt schon in der Patrone und die ist so westernbehaftet* :rofl:
Ne, siehste, was ich über Genrefremde gesagt habe ... was natürlich keine Beleidigung deines Vaters sein soll. Ist nur eine Beobachtung... Es gibt auch fanatische Fans für die alles mit einem dunklen Herrscher/Lord geich bei Tolkien oder Star Wars abgekupfert ist.
Ein Patronus ist tatsächlich sowas wie ein "Seelentier", aber eigentlich einfach ein schützender Zauber, der durch die eigenen Vorstellungen/Wünsche eine gewisse Gestalt bekommt. Es ist letztlich nur ein Symbol, das sich im Laufe des eigenen Daseins auch ändern kann!
Und der Zauber geht vom Magier aus, die Frage, ob man einen Patronus zum Schutze anderer als sich selbst sprechen kann, bleibt m.E. (nach einmaliger Lektüre) offen. Mit deiner vom Patron ausgehenden (bzw gegenseitige) Schutzbeziehung hat das also weniger zu tun. Sonst nenn ihn halt Mentor ;-)
Gruß,
Linda
*Patron kommt da natürlich auch als spanische Bezeichunung für Großgrundbesitzer/Gutsherren vor...
Nun will ich mich auch noch anschließen: der Patron ist vollkommen unbedenklich! Dazu wird er real in zu vielen Zusammenhängen verwendet.
Also schreib ruhig fröhlich weiter...
LG
Gefion
Na dann bin ich ja jetzt völlig beruhigt. :)
Mein Vater hat es bestimmt nur gut gemeint ... aber es stimmt, seine Fantasy-Hochzeit war eher zur Zeit der Bradley, seitdem hat er außer HP nicht mehr viel gelesen.
Patron steht im Duden auch als "übler Kerl". ;D
Naja.. ich würde nicht sagen, dass Rowling selbst vor solchen Sachen geschützt ist... denn sagen wir es mal so: es gibt bereits einen Harry Potter, ebenfalls in einem Fantasy- Buch und Film und der war deutlich vor Harry Potter von Rowling auf dem Markt.
Troll hier der Film und ist grade in den Schlagzeilen, weil es davon ein Remake geben soll, mit dem Hauptcharakter Harry Potter Jr.
Tja.. von daher würde ich das nicht so extrem hart sehen. Ähnlichkeiten lassen sich schwer vermeiden, man kann ja nicht alle Bücher kennen und irgendwo findet man immer etwas, was Parallelen zu dem eigenen Werk aufweist.
@ PS Gefion:
Ich muss jetzt aber eins sagen: Ich hab bei deiner Beschreibung während des ganzen Buches NIE an HdR denken müssen. hättest du mir das nicht gesagt, wäre mir das gar nicht aufgefallen...
@ Koriko:
Du konntest nicht an HdR denken, weil ich das Amulett ganz schnell verändert hatte, als ich damals drauf aufmerksam wurde, was mir passiert war - sprich, es war längst ein Sonnenauge, bevor ich den Roman meinem ersten Testleser anvertraute.
Aber es war echt ein Schock, im Film HdR plötzlich ein flammendes Auge präsentiert zu bekommen, auch wenn ich bloß immer Flammenauge geschrieben hatte. Das war wohl die Strafe dafür, dass ich HdR nach 100 Seiten ungelesen weggelegt hatte und später nur die Filme guckte.
LG
Gefion
Ja, als ich den HdR-Film gesehen habe, sind mir auch ein paar Dinge klar geworden. ;D Allerdings war da nicht ich diejenige, die Dinge gemopst hatte.
Ich habe hier immer noch einen reitenden Heshthot auf meinem Schreibtisch stehen.
Hm.. okay, das wusste ich ja nicht... aber die Anpassung ist so besser. Sowas wie ein Flammenauge kann ich mir als Amulett nur sehr schwer vorstellen... weil Flammen immer etwas bewegliches sind.
Ansonsten habe ich heute Nacht einen Traum gehabt udn gleich daraus eine Idee gestrickt, bis mir eben ne Freundin erzählte, das es so eine Geshcichte schon von Neil Gaiman gibt (Mist auch!). Das Buch kenne ich natürlich nicht.. schade ist es trotzdem, weil ich die Idee gemocht habe...
Ich glaube, die Chance, dass man genau dasselbe erzählt, ist ziemlich gering. Lieber würde ich sagen, siehst du dir das Buch von Gaiman einmal an, ehe du von Anfang an aufgibst. Mir passiert das auch ständig, dass ich denke, "das gibt es schon", aber bei näherem Hinsehen ist es dann natürlich nicht identisch. Und selbst wenn es um dieselbe Sache geht, sage ich mir immer "Wenn zwei gleiche schreiben, kommt nicht dasselbe heraus."
Hm.. anschauen werde ich es mir auf jeden Fall mal. Danach sehe ich, wie sehr sich das ganze ähnelt und ich kann mir überlegen, ob ich es noch schreibe, oder nicht.
wenn man viel Zeit hat - wer hat das schon? - plädiere ich sogar dafür, eine Geschichte zu schreiben, auch wenn sie auf den ersten Blick einer bereits vorhandenen ähnelt. Was wirklich draus wird, weiß man ja immer erst im Nachhinein.
Und letztlich wurde alles schon mal geschrieben - es kommt wirklich auf die Details an, ob man Harry Potter oder Dolly im Internat vor sich hat.
LG
Gefion
Zitat von: gefion am 18. Juni 2008, 16:45:30
wenn man viel Zeit hat - wer hat das schon? - plädiere ich sogar dafür, eine Geschichte zu schreiben, auch wenn sie auf den ersten Blick einer bereits vorhandenen ähnelt.
Auch wenn man keine Zeit hat, lohnt es sich sicher oft, genau das zu tun. Will man unbedingt etwas schreiben, das in allen Facetten bisher nicht da war, kommt selten Gutes heraus - außerdem kann man dieses Ziel ohnehin nie erreichen. Ich gehe noch weiter: Zu einem guten Buch gehört meiner Meinung nach auch immer ein Teil schon Dagewesenes. Mit zu viel Neuem will der geneigte Leser ja in der Regel auch nicht überschüttet werden.