Hallo Ihr Alle Zusammen!
Ich würde mich gern mit Euch über das Thema "Lesungen" austauschen.
1) Welche Erfahrungen habt ihr mit Lesungen gemacht?
2) Wo lest Ihr?
3) Wie kommt Ihr an Ansprechpartner heran?
4) Wie läuft die Pressearbeit dazu?
5) Wie bereitet Ihr Euch vor
ich beginne einfach mal:
zu 1) Sehr unterschiedliche - von 3 Leuten - 25 Leuten. Manchmal glaube ich hat der Erfolg hat was mit dem Ort der Lesung zu tun, aber genau weiß ich es nicht.
zu 2) In Buchhandlungen, Bibliotheken, Cafés, Schulen und Krankenhäuser (meint in der Cafeteria)
zu 3) Internet ist immer noch das Beste Portal dafür, denke ich. Und natürlich B12 (Beziehungen)
zu 4) Ich versuche an die örtlichen Zeitungen rechtzeitig eine Mitteilung rauszuschicken, meist ist es aber sinnvoller, die Repoter persönlich zu sprechen. Plakate aushängen, wenn möglich...
zu 5) Ich wähle meist drei Passagen, die ich gründlich zu Hause lesen übe. Gern nehme ich einen Freund oder eine Freundin als "Moderatorin" mit, die dann die ausgewählten Passagen mit einem von mir vorgegebenen Text zusammen fügt. Das macht sich sehr gut, da man als Vorleser mal kurz Pause hat und die Zuhörer zwischendurch einer anderen Stimme zu lauschen haben.
Besonders Spaß macht mir im Anschluß die Signier- und Fragestunde. Ist für mich der krönende Abschluß.
Und wie macht Ihr das?
Kann mir jemand noch Tips geben?
Ich hab erst zweimal gelesen, einmal beim Tag der offenen Tür in unserem örtlichen Theater und einmal in der VHS, als wir "unser" Buchprojekt vorgestellt haben... halt! Ein drittes Mal gab es auch, in einer Kunstgalerie in Hamburg, war so eine Art Poetry Slam für schwule Autoren/Texte.
Ich muss sagen, ich bin kein sonderlich guter Vorleser, ich bin viiiiiel zu schnell und kann auch genau sagen, woran es liegt! Ich sehe in dem Moment nicht das einzelne Wort sondern auch die Zeile vorher und nachher, deswegen weiß ich was da steht und gedanklich bin ich dann schon weiter als mit "dem Mund". Das nächste Mal (und das wird auf mich zukommen :P) mache ich es wie in der Grundschule damals... schön den Text mit dem Lineal abdecken! ;D
Aber eigentlich mag ich vorlesen nicht sonderlich, obwohl ich fremde Texte besser vorlesen kann als eigene. Da es aber auch irgendwie zu Autorenjob dazu gehört, übe ich es ab und zu, aber nur sehr widerwillig. Und das, wo ich in der Schule mal einen Vorlesewettbewerb gewonnen haben... ::)
Das klingt auch nach viel Aufregung!
Immer un dimmer wieder üben langsam zu lesen ... das wird... versprochen! :jau:
Ich habe in der Schule immer sehr gern vorgelesen, aber inzwischen kann ich es nicht mehr - ich lese viel zu hastig, gerate außer Atem und schnappe zwischen den Zeilen nach Luft. Nicht schön. Sollte ich je in die verlegenheit kommen, irgendwo vorlesen zu müssen, übe ich vorher. Ab und zu lese ich meiner Co-Autorin Geschichtenschnippsel am Telefon vor, aber auch da habe ich schon Luftschnapp-Probleme. Singen und atmen kriege ich hin, lesen und atmen irgendwie nicht. Hat jemand vielleicht Tipps, wie ich das Problem in den Griff bekommen kann? Wahrscheinlich ist das alles eine besondere Ausprägung von Lampenfieber.
Ein schönes Buch über die Magie des Vorlesens: Tintenherz von C. Funke. :)
Ich arbeite mit Schüsslersalzen und über mit ein zwei Lesungen im Monat - Gesangsunterricht - hift eigentlich auch gut.
Aber auf die Bremse muss cih auch immer bei mir treten...
Üben, üben, üben...
Ich habe das Problem, dass ich beim Lesen (beim normalen Sprechen nicht!) bei "Sch" durch die Vorderzähne pfeife. Das ist mir jedes Mal wieder peinlich.
Mit dem Atmen habe ich auch Probleme, irgendwie staut sich die Luft so in einem an, und ich komme nicht richtig zum tiefen Ausatmen.
In der Schule war ich früher ein richtig guter Leser... Aber heute... Wenn ich mal lese, lese ich Kindern etwas vor und das kommt sehr sehr selten vor...
Leider habe ich auch keinen Tipp, wie man wieder lernt stimmungsvoll vorzulesen. Naja, vermutlich: Üben, üben, üben...
Wenn ich jemals eines meiner Bücher bei einer Lesung vorstellen muss, werde ich vorher auf jeden Fall üben und während der Lesung dann
bestimmt furchtbar nervös sein. Und das auch noch aus 2 Gründen:
1.) Weil ich es verlernt habe schön vorzulesen und
2.) weil ich Angst habe, dass meine Zuhörer mein Werk öde finden...
Zitat von: Elena am 12. September 2007, 21:35:54
Mit dem Atmen habe ich auch Probleme, irgendwie staut sich die Luft so in einem an, und ich komme nicht richtig zum tiefen Ausatmen.
Hm, könnte auch daran liegen, dass du evtl. zu schnell liest und so nicht mehr zum Luftholen kommst?
Ich war früher auf vielen Leseungen, aber inzwischen gar nicht mehr ... ich müsste mal wieder, aber im Moment habe ich nicht die Gelegenheit.
Mir geht es auch so wie Aryana, dass ich Probleme mit dem Luftholen habe. Überhaupt hab ich wohl etwas Probleme mit meiner Stimme.
Zum Glück bin ich weitgehend lampenfieberfrei, auch bei Referaten und so, sodass ich ohne viel Aufregung gelesen habe.
Früher war ich im Schreibzirkel eines Deutschlehrers, der sehr engagiert in der literarischen Szene war und durch den die Mitglieder des Zirkels halt Lesungen bekommen haben - meist alle gemeinsam. Es kamen, je nachdem, ob es eine öffentliche oder halböffentliche Veranstaltung war, eigentlich beachtlich viele Leute, zwischen 25 und 50. Aber Eintritt haben wir dafür nie genommen und unsere gesammelten Werke gab es umsonst.
Aber wie gesagt, manchmal waren es auch öffentlche Lesungen im Literaturcafé oder solche Sachen.
Zweimal hab ich dann noch ohne den Lehrer und seine Gruppe gelesen, einmal um 4 Uhr nachts auf der Kieler 24-Stunden-Lesung, wo ich eine Teilnahme an der Lesung gewonnen hatte. Es waren allerdings nur ein paar schon ziemlich angetrunkene Männer mit Bierflaschen da ...
Und dann hab ich auf dem Uni-Gedichtwettbewerb gelesen, wo ich gewonnen habe.
Wenn ich häufiger an Wettbewerben teilnehmen würde, würde ich vielleicht auch häufiger lesen ...
Übrigens habe ich nie (!) aus einem Roman gelesen, immer nur Gedichte. Das lag daran, dass die Wettbewerbe immer für Gedichte waren und der Lehrer außerdem meine Romane nicht mochte. ;D
Oft standen wir dann in der Regionalzeitung und wurden meist gelobt. Die 24-Stunden-Lesung stand auch in der Zeitung, und ich, weil ich die jüngste war, damals. Ich hatte noch keinen Führerschein, und in der Zeitung stand, dass ich von "Mama" gebracht worden war und "Selbstgereimtes" vorgetragen habe. Das hörte sich ungefähr so an, als wäre ich 8 Jahre alt gewesen und hätte sowas gedichtet wie "Auf dem Klo sitzt ein Floh" - na ja, was erwartet man. ::)
Das Vorleseproblem scheint mir doch sehr verbreitet. Anfänglich ging es mir ja da nicht anders. Meine erste Lesung, da glaubte ich mein herz würde auseinander fliegen und meien Zuhörer würden außer dem drönnenden Herzschlag von mir sowieso nicht hören können.
Aber es wurde zunehmend besser. Ehrlich, Übung macht den Meister. Klar, auf der Leipziger Buchmesse bin ich ebenfalls noch sehr aufgeregt, aber das macht allein schon das Drumherum.
Ich singe ja allwöchtenlich im Gospelchor, alle sechs Wochen zur Stimmbildung und das bringt eine Menge. In meinem Buch "Felis Vigor" gibt es eine Stelle, auf die freue ich mich jedes mal. Es geht da um eine Unterhaltung und mittendrin, erwartet keiner:- "Sieh mich an!", schrie er - Klar, dass ich diese Stelle auch schreie und alle zucken dann zusammen .... hihi das macht Spaß!
Aber eben die Stimmbildung hat mir dabei sehr viel geholfen!
Ich muss gestehen, ich hab noch nie eine Lesung gehalten (worüber auch....) und war auch noch nie auf einer, dh. ich habe über die ganze Materie absolut keine Ahnung.
Aber ich hab mich schon oft gefragt, worin denn eigentlich der Reiz einer Lesung besteht? Warum gehen da Leute hin? Warum macht man eine Lesung? Liest da ein Autor einen Teil seines Buches vor? Kennen sich die Zuhörer dann überhaupt aus, wenn das so aus dem Zusammenhang gerissen wurde? Oder gibt er vorher eine INhaltsangabe ab? Oder liest er gar das ganze Buch? DAs stell ich mir dann ziemlich langwierig vor.
Ich wäre froh, wenn ihr mich da mal aufklären könntet.
Lg, A.
Wie ich schon geschrieben habe, lese ich meist drei Passagen vor, die ich durch einen seperaten Text verständlich verbinde, damit eben der Zuhörer einen Einblick bekommt und neugierig auf das gesamte Werk ist!
Wozu Lesungen?
Woher sollen die Leute wissen, wer ich bin, was ich geschrieben habe?
Vielleicht würde ja eine Zeitungsanonce was bringen, glaube ich aber nicht.
Für mich ist es die Möglichkeit, mein Buch vorzustellen, einen Einblick in das Werk zu geben und den Lesern die Gelegenheit bieten mir Fragen zu stellen.
Die Brücke zwischen Schriftsteller und Leser zu schaffen, das ist für mich der Sinn einer Lesung. Zu dem es einige ganz Klasse finden, wenn sie mal etwas vorgelesen bekommen!
Das ganze Buch kann man ja nicht vorstellen, denn auch Zuhören ist anstrengend und sollte nach meinen Erfahrungen nicht länger als 60 Minuten dauern
In die Verlegenheit öffentlich vorzulesen bin ich noch nicht gekommen. Was mich interessieren würde: Mal abgesehen vom unmittelbaren Feedback ...kommt da was bei rum? $€
(Ooops, hoffentlich oute ich mich nicht schon wieder. Aber das ehrlichste Feedback ist doch, wenn ein Leser bzw. Hörer ein Buch auch kaufenswert findet.)
Als Tipp zum Vorlesen: Als beste Vorbereitung für meine -noch potenziellen- Lesungen würde ich das allabendliche Vorlesen für meine Kinder ansehen. Es müssen ja nicht immer die eigenen Geschichten sein...
Ach ja... meine Frau hört gerne Terry Pratchett von mir. :innocent:
Das Honorar ist eine gute Frage. Eigentlich wird 250 Euro als Mindestmaß empfohlen, aber ich denke, wenn man da als Selbstverleger oder kleiner Anthologieveröffentlicher auftritt, wäre das nicht angemessen.
Wie der Verkauf der Bücher ist, weiß ich nicht, da ich noch nie eine Lesung mit Verkauf hatte.
Kleine Bibliotheken und Zweigstellen von Bibliotheken haben oft keinen Veranstaltungsetat. Ich habe z.B. genau 0 Euro, die ich zahlen kann ;)
Von einer Kollegin in einer anderen Stadt weiß ich, dass oft der Kompromiss gemacht wird: Du (der Autor) bekommst kostenlos den Rum und ich (die Bibliothekarin) schiebe (eventuell unbezahlte) Überstunden. Die Lesung kostet zwischen 3 und 5 Euro Eintritt und Du darfst alles behalten (bitte spende der Bibliothek noch ein oder zwei Bücher der verkaufe ein besonders signiertes Exemplar an diesem Abend als Spende).
Die 250 Euro sind für einen unbekannten Autor, bei einem unbekannten Verlag, mit keinen regionalen Bezug utopisch.
1) Welche Erfahrungen habt ihr mit Lesungen gemacht?
Nun da ich meine aller erste Lesung kürzlich hinter mich gebracht habe, kann ich nicht von viel Erfahrung reden. Aber es hat mir riesengroßen Spaß bereitet, da meine Zielgruppe die tollsten Leser der Welt "Kinder" sind
2) Wo lest Ihr?
Diese Lesung fand in einem hübsch hergerichteten Bauwagen statt. Die Kinder saßen oder lagen alle um mich herum und lauschten.
3) Wie kommt Ihr an Ansprechpartner heran?
Bei mir war es der Zeitungsartikel in unserer örtlichen Tageszeitung. Nach der ersten Lesung hat schon unsere Grundschule angefragt, ob ich denn für die Kinder der zweiten Klasse aus meinen Wuddelbucks lesen könnte.
4) Wie läuft die Pressearbeit dazu?
Da gibt es bei mir noch nichts spezielles. Hin und wieder einen kleinen Artikel in der Tagespresse und viel Werbung durch meine und die Verlagshompage vom Knabe Verlag.
5) Wie bereitet Ihr Euch vor
Gar nicht. Ich kenne ja meine Geschichten in und auswendig und wer, wenn nicht der Autor selber, weiß am besten, wann und vor allem wie in den einzelnen Szenen gelesen werden sollte. Also ich hatte überhaupt kein Problem damit. Auch wenn ich zugeben muss, dass die Imme Tröger, die das Hörbuch eingelesen hat, das 1000 Mal besser kann als ich.
Ich freu mich schon riesig auf die nächste Lesung und hoffe, dass noch viele folgen.
LG
Termi
Hi,
ich habe (nach längerer Pause) dieses Jahr schon zwei Lesungen gehabt, für beide bin ich angesprochen worden. Eine für umme in einem Fantasy-Rollenspiel-Laden, eine in der örtlichen Stadtbücherei gegen ein Unkostenhonorar. Da ich weiß, dass die Bücherei und die Stadt es nicht dicke haben, war das für mich ok (ich engagiere mich auch so ein wenig). Wen's interessiert, auf meiner Seite gibt es zwei kleine Berichte mit Bildern.
Warum öffentlich lesen? Bei mir ist das nicht, um Bücher zu verkaufen - sondern weil man als Autor unmittelbar mitbekommt, wie die Texte aufgenommen werden. Das finde ich spannend. Rezensionen sind selten so ungefiltert, wie das, was Leute einem nach der Lesung erzählen.
Mit Conlesungen habe ich also weniger Erfahrung. Ich geh' eigentlich auch seltener auf Cons zu Lesungen, aber vielleicht ändert sich das ja mit der Zeit noch.
Besondere Ausbildung habe ich außer einigen Jahren Theatergruppenerfahrung keine. Aber wie jede Fertigkeit kann man auch das Lesen trainieren. Es bringt auch einiges, zu Lesungen anderer zu gehen und zuzuhören. Das zu schnelle Lesen kann man sich abgewöhnen, indem man einfach so l a n g s a m liest, dass man denkt, man schläft gleich ein. Dann ist es für die Ersthörer meist genau richtig ;-)
Besondere Effekte machen Laune. Ich habe auch einen Text, wo ich den ein oder anderen Satz rufe, eine kleine Zeile singe (hat sich spontan so ergeben und bleibt wegen des Gänsehauterlebnisses im Publikum im Programm). Das erwarten die wenigsten.
Fazit: ein wenig Mühe sollte man sich schon geben. Runtergeleierte oder gehaspelte Texte höre ich selbst nicht gerne, und will sie keinem zumuten. Tausend Verleser sollten auch nicht gerade sein. Aber man muss auch kein Super-Entertainer sein, um sich und anderen Leuten Freude und Spannung beim Lesen zu verschaffen. Ich bin Autor, kein Schauspieler oder Synchonsprecher. Das sollte selbstverständlich bleiben. Mein Geld verdiene ich mit dem Schreiben, Lesungen sind eher "Service und Fun"
Gruß,
Linda
Zitat von: gbwolf am 13. September 2007, 19:55:29
Du (der Autor) bekommst kostenlos den Rum und ich (die Bibliothekarin) schiebe (eventuell unbezahlte) Überstunden.
Ah ja, das heißt, man kann sich dabei kostenlos betrinken. Und was, wenn man keinen Rum mag? Gibts dann statt dessen Cocktails? ;D
Lg, A.
Nuja. Wenn Du keinen Rum magst, bekommst Du einen Raum und eine hundemüde Bibliothekarin ;)
also ich würde ja lieber den kostenlosen Ruhm nehmen - auch mit der hundemüden Bibliothekarin - aber der Raum wäre notfalls natürlich auch o.k. ;)
Zitat
Fazit: ein wenig Mühe sollte man sich schon geben. Runtergeleierte oder gehaspelte Texte höre ich selbst nicht gerne, und will sie keinem zumuten. Tausend Verleser sollten auch nicht gerade sein. Aber man muss auch kein Super-Entertainer sein, um sich und anderen Leuten Freude und Spannung beim Lesen zu verschaffen. Ich bin Autor, kein Schauspieler oder Synchonsprecher. Das sollte selbstverständlich bleiben. Mein Geld verdiene ich mit dem Schreiben, Lesungen sind eher "Service und Fun"
Gruß,
Linda
So sehe ich das auch
Ich hatte bis jetzt nur eine Lesung, bzw. ich war Teil eines Lesungsprogramms - war sehr spannend, sehr witzig, vor allem, da das Publikum in dem Lokal seine Meinung auf Kärtchen schreiben konnte, die dann dem Autor übermittelt wurden(vom Moderator, alles anonym).
Einige mochten meine Stimme nciht(nciht überraschend, ich mag sie auch nciht)
Andere mochten meine Stimme(und haben mich aus den Latschen gehauen damit)
Die meisten mochten meine Geschichten(bis auf eine Kommilitonin, die ebenfalls im Publikum saß - auf dern Meinung ich haber prinzipiell keinen Wert lege)
Eine Deutschlehrerin war wegen "Maja" verstört(Mobbing an Schulen)
Alles in allem ein positives Feedback... und ich hoffe immer noch, mal wieder eine Lesung machen zu dürfen.
*zur Tesla rüberlins*
Das klingt doch recht ordentlich!
Dann los, ran ans Organiesieren!
Ich habe meine ersten Lesungen durch meine Kinder bekommen - natürlich in der Klasse. Sie waren damals 10 und 11 (also 4te und 5te Klasse). Ich war fürchtbar nervös und meine Stimme hat gezittert und ich musste mich krampfhaft ans Buch festhalten. Zur Auflockerung hatte ich ein paar selbstgemalte Bilder gezeigt, am Schluss kam dann der Rest. Das fanden sie alle toll, und die Lehrerin hat gelobt, dass sie die Klasse selten so aufmerksam erlebt hat. Jeder bekam noch einen Zettel mit Fragen drauf, den er anonym ausfüllen sollte. Fragen waren z.B. ob es lustig / spannend war, ob man es weiterlesen oder sich schenken lassen würde ...
Dann wollte ich es wissen: Beeinflusst durch die eigenen Kinder in der Klasse dürfte das Ergebnis nicht zu verwerten sein. Ich habe also in der Haupt- und Realschule sowie einem Gymnasium angefragt, und sie waren sehr froh darum (weil Bücher /Lesungen immer in der 5./6. Klasse gemacht werden), auch weil ich kein Geld dafür wollte.
Das Ergebnis war sehr positiv, und zumindest hat es mich bestärkt, weiterzuschreiben.
Hier noch ein Tipp, wenn man eine Lesung für das eigene Buch hält: Damit die Zuhörer sich auch noch später an Titel und Inhalt erinnern (vor allem, wenn mehrere gelesen haben), einen kleinen Werbezettel in die Hände drücken. In vielen Internetdruckereien bekommt man die spottbillig.
Oh, ja!
Das stimmt.
Ich habe meist Werbepostkarten (vom Verlag gedruckt) verteilt, auf die ich meist ein Autogramm geben musste!
Aber oft wurden in den kommenden Tagen Bücher beim Verlag bestellt.
Hallo,
das ist ja ein Thema zu dem man sehr viel sagen kann.
1) Welche Erfahrungen habt ihr mit Lesungen gemacht?
Durchwegs Positive.
Meine erste Lesung hatte genau einen Besucher (aber anwesend waren mehr: Der veranstalter, die Besitzerin des Veranstaltungsortes, insgesamt drei Autoren, ein Autorenanhang und der Zuhörer).
Ansonsten sind die Besucherzahlen sehr unterschiedlich, meist waren es aber etwa eine handvoll Leute.
Bei einem Con hatte ich Probleme mit dem Licht, aber das war meine eigene Schuld, ich habe die Beleuchtung so gewünscht, dass ich das Publikum nicht sehen konnte.
Aber ich habe die Reaktionen gehört...was teilweise auch geholfen hat.
2) Wo lest Ihr?
In München gibt es eine Veranstaltungsreihe, die sich LIterarisches Wohnzimmer nennt. Da habe ich schon ein paar Mal gelesen. Ansonsten lese ich in Kulturhäusern und Cafés ...was sich halt so ergiebt.
3) Wie kommt Ihr an Ansprechpartner heran?
Entweder übers Internet oder Bekannte/Freunde.
4) Wie läuft die Pressearbeit dazu?
Hauptsächlich über Flyer an entsprechenden Orten udn dem Internet.
5) Wie bereitet Ihr Euch vor
Ich lese meinem Freund die Texte vor. Das hilft mir auch die richtige Geschwindigkeit zu finden.
Denn ich habe das Problem wie viele andere auch: Ich lese zu schnell. Fremde Texte lese ich besser, da ist es mir irgendwie egal wie ich lese, das sind nicht meine Texte, da bin ich weniger nervös udn lese besser...aber inzwischen lese ich auch meine eigenen Geschichten langsamer.
das schnelle Vorlesen scheint ja doch ein allgemeines Proplem zu sein.
Was machst du dagegen?
Gibt es einen Tipp, den du uns geben kannst?
Öfter mal ins Publikum schauen und bestimmte Personen anlächeln. Ist sowieso wichtig, vor allem die Leute rechts und links nicht vergessen.
Zwischen den Sätzen auch mal atmen.
An manchen Stellen steigere ich mich sogar, werde also absichtlich schneller, gerade bei spannenden Stellen. Aber dann muss es wieder betont langsam werden, und so merkt man selbst, ob man zu schnell ist.
Manche Wörter mit bewussten Pausen versehen, sie bekommen dadurch eine intensivere Bedeutung. Das darf natürlich nicht in jedem Satz sein, vielleicht 2-3 Mal beim Lesen, die Aufmerksamkeit der Hörer ist dann auch wieder besser.
Großartige Tips!
Wirklich klasse, Danke!
Ergänzend zu den Tipps: Auch der Gesichtsausdruck ist wichtig. Selbst am Telefon kann man unbewusst hören ob einer lächelt oder ernst und konzentriert drein blickt. Das kann man auch beim Vorlesen sicher mit einbringen.
Das stimmt! :)
Mein Atemproblem beim Vorlesen ist ein sehr seltsames - ich lese, atme ein, lese, atme ein... und irgendwann habe ich das gefühl, dringend mal ausatmen zu müssen, aber dafür ist kein Platz. Das ist irgendwie doof - duch das Lesen verschwindet nicht so viel Luft aus mir, wie durch normales Ausatmen, und ich pumpe mich einfach immer voller und finde kein Ventil zum Rauslassen. Was macht man da? Pausen beim lesen?
Da würde ich echt einfach eine Pause machen. Am besten verbunden mit dem Glas Wasser, das ich mir ja schon bei Referaten immer hinstelle - gute Gelegenheit zum Atmen, dabei blinzeln, einmal kurz die Konzentration auffrischen...
Ich denke Üben und üben und nochmals üben!
Ich weiß, wenn man dann plötzlich das Mirko vor der Nase hat, hört man eh nur seinen Herzschlag und will alles schnell hinter sich bringen, stimmt?
Mit dem Mikro vor der Nase habe ich keine Probleme mehr, seit ich einmal im Tonstudio aufgenommen habe und auf FilkCons meine ersten begegnungen mit meiner eigenen mikroverstärkten Stimme hatte. :)
Öffentlich singen ist kein Problem für mich, aber lesen? *grusel*
Ich kann auch nicht gut Vorträge halten, das ist so ziemlich das Schlimmste für mich, was es gibt.
Vermutlich hat so jeder seine Hemmschwelle irgendwo, bei irgendwas!
Beim Lesen kann man genauso auf Stützatmung zurückgreifen wie beim Singen. Also auch nicht krampfhaft einatmen, sondern darauf achten, die Zwerchfellspannung zu halten. Dann atmet man viel gleichmäßiger - beim Lesen läßt man die Luft langsam und kontrolliert ausströmen, und wenn es eng wird, einfach loslassen: Vakuum entsteht, Luft strömt ein. Und man keine störenden Hechel- und Keuchgeräusche.
Aber ich lese mich immer so in Rage und gehe so mit, daß ich hinterher immer genauso platt bin wie meine Helden - Stützatmung zum Trotz. Zumindest kann man so sehr lange lesen, ohne heiser zu werden!
..platt bin wie meine Helden...
...genau das ist es ja, man geht so sehr mit!
Nach jedem Absatz eine Pause zu machen ist auch recht gut. Und wie lernt man in der Uni sos chön "Flirten sie mit dem Publikum!"
Grosser Käse in der Uni, aber Augenkontakt mit Zuhörern hat sich tatsächlich als hilfreich erwiesen :)
Zitat von: Kerimaya am 18. September 2007, 17:58:26
Nach jedem Absatz eine Pause zu machen ist auch recht gut. Und wie lernt man in der Uni sos chön "Flirten sie mit dem Publikum!"
Grosser Käse in der Uni, aber Augenkontakt mit Zuhörern hat sich tatsächlich als hilfreich erwiesen :)
Hui :jau: das klingt aber profesionell
Es wirkt bestimmt, das mag ich glauben
Was heisst professionell - einiges kommt tatsächlich aus Lesungen, aber der Grossteil doch vom Referate halten ;)
:o Referat - die habe ich mal in der Schule gehalten, solche Tipps habe ich nie bekommen! ::)
Ich rede bei Referaten generell immer zu leise. -.- Aber in den letzten Jahren hat sich das gebessert, da ich das "öffentliche reden" einfach strikt geübt habe. Und auch der Augenkontakt hilft. *ebenfalls aus eigener Erfahrung sprech ;)*
Das stimmt schon, ich bleibe lieber bei Buchstaben, wenn ich vorlese. In die Augen schauen, dann verliere ich meinen Faden
Ja das kenne ich auch. Und obwohl man seine Geschichte ja kennt, ist es trotzdem so, dass wenn ich beim Lesen aufschaue, den Faden verliere.
LG
Termi
Ins Publikum blicken (aufblicken) kann man auch z.B. während des Seitenwechsels. die Finger wissen schon, was sie tun müssen. Und dann muss man eh neu ansetzen.
Oder man markiert die Stelle, wo man gerade ist, mit dem Daumen oder Finger. Oder man benutzt eine Stelle, wo es ohnehin eine Kunstpause gibt - oder --- man lässt es dann einfach so aussehen ;-)
Solange man sich nicht verhaspelt und panisch reagiert, merken die Leute auch Verleser nur selten. Panik, Hetze, schnell korrigieren - all das weist die Zuhörer wie mit roten Neonpfeilen auf Fehler hin. Also immer die Ruhe bewahren und wenn man sich richtig verhaut, so dass es nicht mehr unauffällig zu vertuschen ist, einfach zu dem Fehler stehen und ruhig neu ansetzen. Kostet ja kein Geld...
Gruß,
Linda
Bäh, wenn wir für Lüneburg endlich unseren literarischen Stadtführer herausgebracht haben, soll ich auch wieder lesen... Ich will nicht! ;D Zum Glück ist die Geschichte diesmal nicht allzu lang und ziemlich "einfach" zu lesen!
Ja Linda, wenn ich mich verspreche improviesiere ich und stelle den Satz spontan einfach um. Das merkt keiner! ;D
Ich gehe sehr gerne zu Lesungen, manchmal besuche ich sogar nur deshalb Cons, damit ich die Lesungen dort besuchen kann.
Was mich bei Lesungen aber eigentlich am wenigsten interessiert, ist, wenn gelesen wird. ;) Ich gehe zu Lesungen, um die Autoren hinter den Werken ein Stück weit kennenzulernen, um Fragen zu stellen (bzw. zuzuhören, wenn die Fragen anderer beantwortet werden ;) ) und um Hintergrundinfos zu bekommen. Die eigentlichen Lesungen sind für mich eher Beiwerk, das dazu gehört, mich in der Regel aber nicht so fesseln kann. Die wenigsten Autoren sind halt auch gleichzeitig Entertainer, nicht jeder ist ein Tommy Krappweis, das ist ja auch okay, ich bin das sicherlich auch nicht. Bei humorvollen Romanen allerdings mag ich die Leseproben meistens gerne - vorausgesetzt, der Autor kann den Humor auch schön trocken rüberbringen. Einmal war ich auf der Lesung einer Fantasyparodie, die ... nun ja, nicht so gut war. Der Autor hat die Witze mit null Enthusiasmus (oder auch nur Betonung) vorgebracht und zwischendurch plötzlich Lachanfälle bekommen - eine eigenartige Mischung, die beim Publikum nicht so gut ankam.
Letztes Jahr auf der RPC habe ich das erste Mal eine Lesung mit PowerPoint-Präsentation erlebt. Das war ungewöhnlich, zu dem Roman hat es aber gepasst. Mir fällt leider gerade weder Titel, noch Autor ein, es ging um dieses Fantasybuch, das sich grob gesagt mit Engeln beschäftigt und sehr viele Illustrationen im Innenteil hat, die alle irgendeine bestimmte Bedeutung haben. Weiß jemand, welches Buch ich meine? Also jedenfalls wurden dann viele dieser Symbolillustrationen via PowerPoint erklärt, was sehr interessant und unterhaltsam war, auch für mich, die ich das Buch vorher überhaupt nicht gekannt habe.
Aber natürlich bietet sich nicht jeder Roman für eine solche Präsentation an.
Ich habe bisher noch keine Lesung gehabt. Es ist eine angedacht und ich hab zugegebenermaßen ziemlich Bammel davor. Ich habe diverse Referate und öffentliche Vorträge gehalten und das ist meistens trotz Nervosität ganz gut gelaufen, aber wenn ich eigene Texte vorlese, bin ich nochmal doppelt nervös. Außerdem habe ich eh schon Probleme mit der Stimme, die klingt manchmal so gequetscht. Bei Vorträgen geht das, aber wenn ich einen zusammenhängenden Text lese und nicht mehr so auf meine Aussprache achte... also, ich kann mir vorstellen, dass das nicht ganz einfach wird.
Ich denke, ich würde für eine Lesung, jedenfalls wenn es um einen Roman geht, eher zwei kurze Stellen als eine lange heraussuchen. Da kann man die Spannung besser halten und auch selbst nochmal etwas durchatmen, wenn man zwischen beiden Stellen noch eine Infosequenz hat.
Ein paar Autoren habe ich mehrmals erlebt und dabei festgestellt, dass Bestsellerautoren oft eine Standard-"Rede" haben, die sie jedes Mal vortragen, nur etwas angepasst an das jeweils neue Werk. Naja, ist ja auch bei manchen Comedians so, die in jeder Talkshow wieder dieselben Witze reißen, und gewissermaßen finde ich es auch verständlich. Aber für mich war es eine recht entzaubernde Erfahrung, festzustellen, dass solche Lesungen zumindest bei Profis offenbar ziemlich durchstrukturiert und in keiner Weise auf ein wiederkehrendes Publikum angelegt sind.
Zitat von: Manja am 14. September 2007, 13:32:25
Ich hatte bis jetzt nur eine Lesung, bzw. ich war Teil eines Lesungsprogramms - war sehr spannend, sehr witzig, vor allem, da das Publikum in dem Lokal seine Meinung auf Kärtchen schreiben konnte, die dann dem Autor übermittelt wurden(vom Moderator, alles anonym).
Das klingt nach einer netten Idee, vor allem für Anfänger :)
Hallo zusammen
Ich denke, meine Fragen passen ganz gut hier rein, deswegen eröffne ich kein neues Thema. Ich habe Eure (schon etwas älteren) Beiträge mit Interesse gelesen. Gibt es in der Zwischenzeit neue Erfahrungen?
Ich bin nämlich am überlegen, ob ich auch eine Lesung halten soll :buch: und habe da so meine kleineren Zweifel:
- Wann sollte man eine Lesung halten? Ich meine, z.B. wenn das Buch bereits ein halbes Jahr draussen ist?
- Ich habe selten von Lesungen gehört, in denen es um Fantasy-Romane ging. Hat jemand von Euch weitere Erfahrungen, die er/sie teilen möchte (egal, ob selbst gelesen, oder Zuhörer)?
Um ein Honorar geht es mir dabei nicht. Sondern eher darum, dass ich einen Eindruck erhalte, wie mein Fantasyroman bei anderen ankommt. Und um allenfalls für Folgebände zu werben.
Ich denke, ich würde ebenfalls damit starten, Gymnasien und Schulen anzufragen. Um dort ein wenig Erfahrung zu sammeln. Aber eben, bin sehr froh um den Austausch darüber ;)
Oder vielleicht ergibt sich ja etwas, dass man z.B. zu zweit oder dritt eine Lesung organisiert? Da wäre ich auch dabei, sofern sie in der Schweiz stattfindet ;D
Freitag bin ich um eine Lesung in unserer öffentlichen Bibliothek gefragt worden, in der Kreisstadt, in der ich aufgewachsen und zur Schule gegangen bin. Ob ich Interesse hätte, sowas zu machen. Mann, natürlich habe ich das!!!
Celle ist natürlich für jeden Interessierten zu abgelegen, aber wenn ich einen Termin weiß, gebe ich ihn trotzdem bekannt. Schon allein, weil ich so selten so einen Termin bekannt zu geben habe. :wolke:
@ Cora
Du fragst nach neueren Erkenntnissen zum Thema Fantasy-Lesungen. Doch, die gibt es immer mal. Auf Messen, auf Cons und auch im kleinen Rahmen organisiert. (s.o. ^^)
Soweit meine bescheidenen eigenen Erfahrungen ausreichen, das zu beurteilen, ist wohl der beste Zeitpunkt für eine Lesung kurz nach der Veröffentlichung. Oft werden neue Bücher ja auf den Buchmessen durch Lesungen (zusätzlich zu der Ausstellung am Stand des Verlegers) vorgestellt. In Leipzig zum Beispiel gibt es eine eigene "Fantasy-Insel" für Lesungen, in der Halle 2.
Attraktiv ist bestimmt auch eine gemeinsame Lesung mit geeigneten anderen Autoren. Wenn drei oder mehr Autoren/Autorinnen zum gleichen Thema (nur um was zu sagen: "Krieger" =D) etwas vorlesen, lohnt es sich auch mal eher für die Zuschauer, sich für so eine Veranstaltung den nachmittag oder Abend um die Ohren zu schlagen. In einem netten Café oder zum Beispiel in einer Bücherei oder nach Rücksprache vielleicht sogar in einer Schule kann das eine attraktive Veranstaltung werden, die sich herumspricht und sogar mal wiederholbar ist.
Wichtig wäre es aus meiner Sicht, dass der Unterhaltungswert und die Atmosphäre für die Zuhörer einfach stimmen.
Herzlichen Dank, Canis für Deine Antwort!
Und Gratulation zunächst natürlich für die Anfrage! Das ist ja echt toll und eine Ehre, in einer öffentlichen Bibliothek lesen zu dürfen! Wow ... davon bin ich noch weit entfernt ;)
Ja, ich meinte v.a. solche Lesungen, die in kleinem Rahmen organisiert sind (also nicht auf Buchmessen). Ich möchte lieber kleiner beginnen, um mich langsam vor zu tasten :) hab zwar viel Erfahrung im öffentlichen Referieren, aber sein eigenes Buch zu lesen, das ist natürlich eine ganz andere Kategorie... da hab ich echt Respekt davor.
Wenn wir hier etwas aufziehen könnten mit einer gemeinsamen Lesung, wäre das natürlich phantastisch! Aber eben, da ich in der Schweiz wohne und leider beruflich bedingt wenig Zeit habe, um gross herum zu reisen, müsste es schon irgendwo in der Nähe von Zürich sein (wo ich wohne), oder zumindest in der Innerschweiz. Nun ja, vielleicht finden sich ein paar Schweizer Zirkler, die irgendwann Lust auf sowas haben. Wäre echt cool - zumal man sich dann ja auch mal "in Echt" kennenlernen kann ;D
Danke auch für Deinen Tipp bzgl. Zeitpunkt. Habe mir auch gedacht, dass es vielleicht am Besten ist, wenn man eine Lesung zwecks Promotion nahe bei der Veröffentlichung macht. Aber eben, der Respekt ist gross, da ich völlig neu auf diesem Gebiet bin... ::)
Zitat von: Cora am 02. Februar 2014, 15:51:44
Um ein Honorar geht es mir dabei nicht. Sondern eher darum,
Die meisten Autoren und Künstler haben oft Probleme, wenn es ums Honorar geht. Eigentlich sollten aus "Anfänger" die Erstattung der Kosten oder auch noch Honorar verlangen (muss ja nicht dieselbe Dimension sein), sonst schadet man nur den Autoren an sich (genauso wie wenn man einen unterbezahlten Buchvertrag akzeptiert).
Ich mach es Dir nicht umsonst (Bestatters Blog) (http://bestatterweblog.de/ich-mache-es-dir-nicht-umsonst/)
Es gibt noch zwei weitere Threads zu dem Thema, in denen über Lesungs-Erfahrungen berichtet und über die Honorarfrage diskutiert wird. Ich denke, die können dir schon viel weiterhelfen, Cora.
Der Thread zur Lesungs-Gestaltung und Lesungs-Erfahrungen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,3000.0.html
Der Thread zu den Honoraren: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,12302.0.html
Ich hab nach Erscheinen meines Debütromans erstmal die Buchläden und Festivals in der Nähe abgeklappert. Bei den Festivals hatte ich mehr Erfolg, und finde auch, dass sie ein guter Einstieg waren. Ich habe es als beruhigend empfunden, wenn am Anfang nicht die ganze Aufmerksamkeit auf mir lag, sondern ich sozusagen nur eine unter vielen Autoren oder Künstlern war, mit denen ich mich auch austauschen und an deren Seite ich meine ersten Leserfahrungen machen konnte. Danach war ich auch nicht mehr sooo nervös, als es an Einzellesungen ging.
Vor kurzem hab ich auch mal in Künstlercafés in der Gegend angefragt. Bisher ist noch nichts Konkretes draus geworden, aber die Rückmeldungen waren schon mal positiv; viel positiver als wenn ich als Kleinverlags- und Fantasyautorin bei Buchläden angefragt habe. In Zürich gibt es doch sicher auch solche Cafés, frag da doch einfach mal nach. Vielleicht gibt es ja auch ein themenbezogenes Café, das zum Inhalt deiner Werke passt? Ich hab zum Beispiel eine Kurzgeschichte, in der Schokolade eine Rolle spielt, und wollte demnächst mal in einem Schoko-Café nachfragen, ob die vielleicht Interesse an einer entsprechenden Lesung hätten; ich wäre nicht die Erste, die dort liest.
Was das Wann angeht - ich hab die meisten Lesungen zu meinem Roman in den ersten vier Monaten nach Veröffentlichung gehalten, aber ich hab auch für den Sommer noch Lesetermine geplant, wenn das Buch schon seit einem Jahr draußen ist. Eine Lesung hatte ich auch vor Veröffentlichung; inzwischen würde ich das allerdings nur noch so zum Anteasern machen, weil die Leute sonst glaube ich bis zur Veröffentlichung wieder vergessen, das Buch zu kaufen. ;)
Zitat von: Cora am 04. Februar 2014, 15:30:26
Nun ja, vielleicht finden sich ein paar Schweizer Zirkler, die irgendwann Lust auf sowas haben. Wäre echt cool - zumal man sich dann ja auch mal "in Echt" kennenlernen kann ;D
Sobald ich einen Roman veröffentlicht habe bin ich sofort dabei, ob Zürich ode Innerschweiz oder sonst wo in der Schweiz! ;)
Übrigens habe ich eine Kollegin, die regelmässig einen sogenannte Lesezirkus organisiert. Dort sitzen wir zusammen und lesen einander unser Selbstgeschriebenes vor (von Kolumnen über Kurzgeschichten zu Ausschnitten aus grösseren Texten...). Ist natürlich absolut nicht dasselbe wie eine grosse Lesung, aber es gibt erstens mal Übung und man kann auch etwas einschätzen, wie die Leute so darauf reagieren. Sind auch bei weitem nicht alles Fantasy-Leser, aber das macht es eigentlich gerade zusätzlich spannend, finde ich.
Das findet jeweils bei der Kollegin zu Hause in Fribourg statt. Ist halt nicht um die Ecke, aber wenn du Lust und Zeit hättest wärst du natürlich herzlich willkommen, Cora. :)
[OT]Kurz betreffend persönlich kennenlernen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,9506.0.html
Ich habe gestern Abend die erste Lesung meines Lebens gehalten und das gleich als Einzelunterhalterin über 1 1/2 Stunden vor cirka 16 Leuten.
Zum Glück hatte ich hier die Möglichkeit, mich vorab zu informieren, wie ihr das so handhabt. Gerade Torsten Lows offener Erfahrungsbericht hat sehr geholfen, ein Konzept zu erstellen, dass auch überwiegend funktioniert hat.
Klar kann und werde ich noch ein wenig ändern, doch war die Resonanz schon erfreulich positiv. Für jemand wie mich einfach Gold wert. Um ruhiger zu werden (ich war echt panisch vor Angst), habe ich mich übrigens mit Baldrian und Johanniskraut aus der Drogerie gedopt, das hat erstaunlich gut gewirkt.
Danke, RockSheep, für Dein Angebot! Hm, Fribourg ist tatsächlich ziemlich weit weg. Aber melde Dich doch sehr, sehr gerne per PN, wenn Du einen Roman veröffentlicht hast und immer noch Interesse an einer gemeinsamen Lesung hättest.
Bisher konnte ich mich nämlich noch nicht dazu durchringen. Finde, das braucht echt viel Überwindung, da es glaub ich fast nichts Intimeres gibt, als das eigene Buch vor unbekannten Leuten vorzulesen. Hut ab, Angela, dass Du das gemeistert hast!!!
Liebe Grüsse
Cora