Hallo zusammen,
ich mag es total gerne, wenn ein Autor (gerade im Fantasy-Genre) eine bestimmte Welt oder zumindest ein bestimmtes Thema hat, zu dem er immer wieder zurückkehrt. Ein spontanes Beispiel dafür wäre Cassandra Clare, die sich hauptsächlich in ihrer Welt der Schattenjäger austobt.
Wenn ich mir mein Leben als veröffentlichte und halbwegs bekannte Schriftstellerin vorstelle (man darf ja träumen ;D ), dann möchte ich tatsächlich ein wenig so schreiben wie Frau Clare: Alles hat Platz in einem großen Universum, das meine Handschrift trägt. Eine Welt, die all meine Geschichten beinhaltet und die dennoch so vielfältig ist, dass jede Erzählung den Leser aufs Neue überrascht.
Eine solche Welt habe ich zwar noch nicht aufgebaut, allerdings schaue ich bei jeder neuen Idee ganz automatisch, wo es Berührungspunkte mit meinen älteren Geschichten gibt. Finde ich keine, hemmt mich das beim Schreiben, auch wenn ich die Ideen trotzdem nicht sofort verwerfe.
Mich würde daher mal interessieren, wie andere zu dem Thema stehen. Versucht ihr auch, mit euren Geschichten ein großes, kohärentes Universum zu bauen, selbst wenn diese Geschichten auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben? Habt ihr vielleicht schon eine vorgefertigte Welt oder ein Thema, das ihr als euer Markenzeichen anseht? Oder schreibt ihr einfach kreuz und quer alles, was euch in den Sinn kommt?
Ich habe ein paar Ideen, die querschießen und sich nicht mit meinem restlichen Kanon vereinbaren lassen, aber ansonsten ist alles von mir in einer Welt angelegt und fast alle neuen Ideen finden auch darin Platz, notfalls in einem anderen Jahrhundert, was mir technologische und weltanschauliche Sprünge erlaubt.
Den Zusammenhang stelle ich über kleine Querverweise her. Was die Handlung der einen Story ist, ist in der anderen ein Mythos oder ein historischer Fakt. Hier und da taucht vielleicht einmal eine Figur wieder auf oder eine Stadt, ein Gegenstand, magische Wesen, Tiere. So bleibt jede Geschichte (oder jeder Zyklus) für sich, aber alles passt auch irgendwie zusammen.
Zumindest ist das mein Plan, wenn ich denn jemals mehr als ein paar Geschichten vollende. ;D Bei mir wäre ein immer wiederkehrendes Thema übrigens die Art, wie Ereignisse und Geschichten zu Legenden werden und sich im Laufe der Zeit wandeln, was von realen Gegebenheiten nach Jahrhunderten noch übrig ist und generell die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Ich baue immer ein Detail ein, egal wie unterschiedlich meine Bücher sind, das die Leser erkennen könnten, wenn sie meine anderen Bücher gelesen haben. Wenn sie es finden, freuen sie sich :)
Nur in einem Universum möchte ich aber nicht bleiben, das schränkt mich ein. Kann ich auch gar nicht, meine Genres sind zu unterschiedlich.
Ich habe mich vor kurzem dazu entschieden, es ähnlich wie
@Arcor zu machen: Der Großteil meiner geplanten Werke wurde in die Welt meines derzeitigen Romans verlegt. Ich spiele dabei auch in verschiedenen Zeiten (Hauptreihe "jetzt" - Nachfolger 300 Jahre später - Vorgeschichte einer Spezies 7000 Jahre früher - Erklärung zum dunklen Zeitalter 5000 Jahre früher - Vorgeschichten der Protas der Hauptreihe 1 bis 7 Jahrer früher). Wiederkehrende Elemente habe ich dabei auch, aber keines, das man in jeder Epoche findet.
Ich habe zwei, nein, inzwischen drei Welten, in die ich immer wieder zurückkehre und wo Figuren aus einer Geschichte auch manchmal in einer anderen auftauchen (eine Urban Fantasy und zwei High Fantasy Welten)
Aber hin und wieder kommen mir Ideen, die in keine der bestehenden Welten passen und die ich auch nicht so hinbiegen könnte, weil mich gerade das neue Weltkonzept an der Geschichte reizt (das sind dann hauptsächlich Sachen in Richtung Science Fantasy, Dystopie oder Science Fiction - und Kurzgeschichten für Ausschreibungen, die spezifische Vorgaben habe, die meine Welten nicht erfüllen können). Aber wenn ich eine Idee hab, die von einer Figur, einem Thema oder einem Plot ausgeht, versuch ich sie in eine meiner Welten zu integrieren und notfalls ein bisschen zurecht zu biegen.
Zitat von: Slenderella am 16. Mai 2016, 12:07:06
Ich baue immer ein Detail ein, egal wie unterschiedlich meine Bücher sind, das die Leser erkennen könnten, wenn sie meine anderen Bücher gelesen haben. Wenn sie es finden, freuen sie sich :)
Damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Und meine Welt ist groß, also viel Platz für ganz viele Geschichten. In dem Sinne halte ich es wie
@Arcor und
@Sipres.
Bei mir hat sich das von alleine ergeben. Sollte nur ein Buch werden, ein dünnes Jugendbuch dazu, wurde ein dicker, fetter Vierbänder mit x möglichen Spinn-Offs in der gleichen Welt für Erwachsene.
Und jetzt macht es einfach Spaß, in der gleichen Welt zu bleiben, und vereinfacht das Schreiben, weil sich aus dem vorhandenen Weltenbau das eine oder andere ja schon von alleine ergibt.
Meine beiden veröffentlichten Romane ergeben quasi eine Krimireihe. Das war nicht so geplant sondern von den Lesern gewünscht (und heute habe ich ein Mail bekommen, wann denn der dritte Band herauskommt). Auch wenn es mich freut, dass meine Protas so gut ankommen, dass die Leser mehr davon wollen, hat der Roman, den ich derzeit schreibe überhaupt nichts mit der Krimireihe zu tun. Auch die Plots die hier so angefangen rumliegen haben jeweils nichts mit den anderen zu tun (außer tatsächlich einer vagen Idee, für einen dritten Teil der Kimiserie).
Das Setting meiner Krimireihe mit Vampiren und Werwölfen wäre mir zu eng, um da meine anderen Romanideen unterbringen zu können, selbst wenn ich es zeitlich gesehen früher oder später ansiedeln würde.
Ob und wie das bei den Lesern ankommt, werde ich dann sehen.
Na ja, ich habe eine Welt erfunden, die vorwiegend von Magie gesteuert wird. Leider ändern sich aber immer wieder die Spielregeln und die Magie verändert sich. In den Übergangszeiten herrscht mehr Schwert und Kraft, sonst eben die Magie. Alles beginnt mit einer Phase dualer Magie, dann folgen die Magien unterschiedlicher Drei-Elemente-Kombinationen, dann vier und dann nur noch eine einzige Magie der fünf Elemente, die sich in der Spätphase noch etwas verfeinern ließ, bis dann auch diese System kollabierte und alles wieder zur dualen Magie zurückkehrt. In diesem Universum kann ich mehr Romane schreiben, als mir zeit bleibt. Über diese letzte Phase des Zusammenbruchs habe ich eine Trilogie geschrieben. Jetzt schreibe ich eine Trilogie darüber, wie die Magie in die Welt kam, also die Phase vor der dualen Magie. Ich habe auch ein Einzelbuch geschrieben. Auch eine magiegetriebene Welt, aber keine Elementmagie, sondern etwas über die Bedeutung von Träumen.
Ich muss aber zugeben, dass es mich auch juckt, mal etwas anderes zu schreiben. Mal schauen, wann diese Ideen reift werden.
Liebe Grüße
Trippelschritt
Meine Geschichten spielen in mehreren Welten, die aber fast alle zum selben Multiversum gehören. Das gibt mir die Freiheit, einerseits voneinander unabhängige Settings zu kreieren und andererseits eine übergeordnete Storyline zu verfolgen, die all diese Settings verbindet, aber in den einzelnen Geschichten nur angedeutet wird. Ein paar liebgewonnene Figuren kann ich auf diese Weise immer wieder auftauchen lassen.
Allerdings vermute ich, dass kaum jemand diese "übergeordnete Storyline" bemerkt. Immerhin, es gibt ein paar wenige Leute, die fast alles von mir gelesen haben und ein paar der Hinweise gefunden haben, was mich recht stolz macht ;)
Im Moment hängen meine Geschichten eigentlich gar nicht zusammen, was einfach daran leigt, dass sie selbst so unterschiedlich sind bezogen auf Setting, Thematik und auch Genre. Allerdings fände ich es sehr interessant eine Welt zu haben, zu der ich Geschichten erzähle und die sich auch noch weiter entwickelt. Vielleicht kriege ich den Bogen dazu ja mal irgendwann.
Nicht das es bei mir arg viele Manuskripte gäbe, aber die, die es gibt, spielen alle in meiner erschaffenen Welt. Außerdem habe ich noch sssooo viele Ideen für weitere Bände, das ich da wohl erst mal nicht rauskomme.
Wobei ich schon mit eins zwei anderen Ideen am liebäugeln bin. Eine davon werde ich vermutlich für den diesjährigen NaNo verwenden. Bin gespannt wie weit ich damit dann tatsächlich komme. Je nachdem für was ich mich entscheide, wäre das ein ganz anderes Genre.
Also zurück zu deiner Frage: Ich tobe mich eher in einer Welt aus, denke aber, dass ein bisschen Abwechslung sicherlich ganz nett sein kann (und ich das auf alle Fälle ausprobieren werde).
Das ist genau mein Thema :vibes:
Bis auf einige Einzelbände, die nirgends mit dranhängen und bei denen es sich größtenteils um gesellschaftskritische Dystopien handelt... hängt bei mir alles zusammen.
Wie es dazu kam, weiß ich rückblickend gar nicht mehr.
Dass alle meine Vampirgeschichten in ein Universum gehören, stand für mich nie zur Debatte. Das wollte ich so halten, wie es mich schon bei Anne Rice begeistert hat. Die ganzen unterschiedlichen schillernden Vampirpersönlichkeiten gleiten durch die Zeit und immer wieder verflechten sich ihre Geschichtenfäden, um sich dann wieder voneinander zu lösen und jede Persönlichkeit zurück in die Nacht zu entlassen.
Dann hatte ich die separate Idee zu einer Welt, die ich in Ermangelung eines besseren Genres dafür "High Fantasy" nenne und die eine Art Parallelwelt ist, die durch übereinandergestülpte Raum-Zeit-Welten irgendwie gelegentlich mit unserer überlappt, was zu spannenden kulturellen und geschichtlichen Auswirkungen führt.
Und dann ist die (ursprünglich) sterbliche Großnichte meiner Urvampirin mit ihrem Bruder irgendwie in besagter Parallelwelt gelandet und wurde dort zur Gründerin der ortsansässigen Zauberschule.
Und schon habe ich ein riesiges Kuddelmuddel von einem Multiversum, in dem alles im Grunde genommen zusammengehört.
Das beste an diesem Multiversum ist, dass ich theoretisch unendlich viele Planeten = Welten damit bauen kann, die trotzdem untereinander zusammenhängen.
Das macht Spaß und ermöglicht eigentlich so gut wie alles.
Mit meiner eigenen Reihe bleibe ich natürlich immer in derselben Welt. Auch habe ich schon einige Kurzgeschichten dazu geschrieben, eigentlich nur für mich, um meine Charaktere zu "besuchen" und sie lebendig zu halten.
Mein Drachenroman dagegen spielt in der Welt von Isrogant, die von einem Autorenteam entwickelt wurde, und in der ich sozusagen Quereinsteiger bin. Hat mit meinem eigenen Themenbereich nichts zu tun, ist aber umso faszinierender, weil ich mich (wie in der realen Welt auch) mit den vorhandenen Prämissen arrangieren muss, ob sie mir gefallen, oder nicht. Da ist mögliches Konfliktmaterial z.T. schon von selber vorhanden. Da z.B. Orks eine Leidenschaft für den Verzehr von Dracheneiern haben, ist die Feindschaft zwischen diesen Spezies naturbedingt, und deshalb gibt es in Drachstaad auch keine Orks. ;D
Grundsätzlich hänge ich an meinen Settings sehr, weil ich ein intuitiv schreibender Mensch bin und mich deshalb in meine Charaktere und ihre Umwelt intensiv hineinfühlen muss. Ich denke, meine Texte gelingen mir deshalb vergleichsweise lebendig, weil ich mich beim Schreiben gedanklich in dieser anderen Realität befinde. Ich muss nicht mehr darüber nachdenken, wie lange man braucht, um von A nach B zu kommen, weil ich (in Gestalt eines der Charaktere) diesen Weg schon oft zurück gelegt habe. Nur um ein Beispiel zu nennen.
Ich schreibe eher eigenständige Geschichten.
Ich habe es einmal versucht, zwei Welten miteinander zu kreuzen, und es ging fürterlich daneben, weil es den jeweiligen Charme der Geschichte zerstörte.
Viele meiner Werke haben eher ihr eigenes Universum und ihre eigene Zeit, da wird es schwer, etwas miteinander zu verbinden, zumal sie von der Thematik auch nur schlecht zusammenpassen würden.
Aber wer weiß, vielleicht gelingt mir ja mal eine Begegnung der besonderen Art. ;D
Im LARP wiederum kreiere ich gern unterschiedliche Charaktere mit gemeinsamer Landkarte, weil ich meist in ein Land mehrere Völker setze, deren Rollen ich dann einzeln bespielen möchte. Da brauch ich nicht zig Länder und Welten, um zwei verschiedene Charaktere darzustellen.
Meine Geschichten hängen zum allergrößten Teil zusammen. Sie spielen alle auf derselben Welt. Diese wiederum ist Teil eines Multiversums mit unendlich vielen anderen Welten und sogar alternativen Realitäten.
Dadurch könnte ich, wenn ich wollte, theoretisch eine Geschichte schreiben, die in einer Steampunk-Welt spielt oder sogar Science Fiction ist, die aber trotzdem mit meiner Fantasywelt verbunden ist. Bis jetzt habe ich das noch nicht getan, aber wer weiß, was noch kommt?
Viele meiner Protagonisten sind auch miteinander verbunden und kennen sich untereinander.
So handelt einer meiner Romane von dem Krieger Gareth, der ein ausgesetztes Baby findet und bei sich aufnimmt. In einer anderen Geschichte spielt wiederum dieses Kind, Davian, die Hauptrolle. Eine Geschichte handelt vom Krieg gegen einen grausamen Diktator, der sich dadurch, dass er flieht, der gerechten Strafe enzieht. Und an anderer Stelle spielt seine Enkeltochter, die auf die Familiengeschichte stößt, eine wichtige Rolle.
Ein Teil meiner Geschichten baut aufeinander auf und spielt in derselben Welt, wobei die Welt gar keinen Namen hat, nur das Reich, in dem die Geschichten spielen: Traverra. Ich hatte ursprünglich mal sowas wie die "Traverra-Chroniken" im Kopf, basierend auf einem Rollenspiel mit meiner Freundin, aber das ist inzwischen so ausgeufert, dass es schwer werden wird, da den roten Faden noch wiederzufinden. Für high fantasy mit leichtem Mantel-und-Degen-Touch bietet sich Traverra aber immer an, darum lasse ich einzelne Romane dort und in den angrenzenden Wüstenreichen spielen, die dann locker zusammenhängen, aber nicht unbedingt aufeinander aufbauen.
Anders die Feuersängertrilogie, da bauen alle Romane aufeinander auf, der erste Roman ist sozusagen das Prequel zu den beiden nachfolgenden, und die Geschichte "Erwählte des Zwielichts" ist der "vierte Band der Triloge" und erzählt das Prequel zum Prequel. Auf die Ereignisse in "Zwielicht" wird in den anderen Romanen immer wieder Bezug genommen. Im Grunde ist "Zwielicht" in Romanform das, was in der eigentlichen Trilogie als Legenden am Lagerfeuer erzählt wird.
Ganz toll gemacht finde ich das bei Ralf Isau, da findet man in (fast?) jedem Buch Anspielungen auf andere Geschichten von ihm. Zum Beispiel wird einmal der Protagonist aus einem anderen Buch zu Grabe getragen. Da hat mir diese Verwobenheit sehr gut gefallen, gerade, weil es nur Details waren, bei denen ich mich dann richtig gefreut habe, dass ich sie entdeckt habe.
Bei mir selbst gibt es die Welt, in der mein letzter Nano-Roman spielt, in der ich jetzt Sequels plane, aber es geht immer noch um mehr oder weniger die gleichen Personen, also ist es ja quasi eine einzige Geschichte. Meine anderen Sachen spielen in Abwandelungen unserer Realität, also theoretisch durchaus in derselben Welt, allerdings habe ich da bisher keine Anspielungen aufeinander eingebaut oder mir auch nur Gedanken darüber gemacht, ob sich meine Protagonisten theoretisch kennenlernen könnten.
Auch wenn ich mich die letzten 15 Jahre in meinem Weltenkosmos für Circle of Magic aufgehalten habe, dann nur weil die Geschichte eben einfach noch nicht zu Ende ist. Ich habe zwar auch Pläne für Kurzgeschichten etc dazu, aber davon abgesehen, befinden sich meine Geschichten alle in ihren eigenen Welten und ich habe keine Gemeinsamkeiten. Davon abgesehen hatte ich aber mal die Idee eine Welt für meine verstreuten Ideen zu finden und die alle da rein zu packen, aber seit ein zwei Jahren gefällt mir die Idee immer weniger. Dafür sind es doch zu andere Ideen/Systeme/Kulturen. Die wären dann zwar in einer Welt, aber ohne Zusammenhang.
Ich mag es, anzudeuten, dass meine Geschichten zusammenhängen oder zumindest im gleichen Universum spielen KÖNNTEN. Die Zusammenhänge reimen sich die Lesenden (die paar die ich hab :-[ ) dann meist selbst zusammen.
Ich hab eine ganze Menge Welten erfunden, in denen ich meine Geschichten ansiedle, und auch noch einige, in der keine spielen, die ich nur so erfunden hab.
Momentan "in Gebrauch" sind davon 4 Welten. Meine "Ewelt" (für Elementarwelt) benutze ich für mein Computerspiel Highland Quest, hab aber davor auch einen Roman dort spielen lassen. Das Spiel erzählt etwa, wie es nach dem Ende des Romans weiterging, daher betrachte ich das als "eine" Geschichte. In der Welt Ruga spielen mehrere Geschichten, ich habe aber nur bei einer begonnen, sie aufzuschreiben. Ähnlich bei meiner Steamfantasy-Welt Phainome. Am meisten schreibe ich in der Welt Lapoi, wo meine Kessel-Romane angesiedelt sind. Die hängen zwar alle irgendwie zusammen, sollen aber auch für sich allein stehen können (bis auf den einen Mehrteiler). Ich versuche Vorgänge darzustellen, bei denen Figuren zwar eine Rolle spielen, die zugleich so viel größer als die Figuren sind, dass ihre Akteure austauschbar werden und dem auch wenig entgegenzusetzen haben. Dabei will ich immer noch gern pro Roman ein persönliches Schicksal erzählen, das vor der Schwere der "historischen" Ereignisse zwar unwichtig erscheint, aber irgendwie doch das ist, was ein Mensch (meiner Ansicht nach) von den Dingen, die für ihn eigentlich zu groß sind, verstehen kann. Außerdem machen diese Schicksale die Ereignisse erst "wichtig"; ansonsten bleiben sie "geschichtliche" Fakten.
Für einige der Welten hab ich verschiedene Zeitebenen. Für Lapoi hab ich sogar mal angefangen, mir die Geschichte über eine Wissenschaftlerin auszudenken, die 2000 Jahre nach den Ereignissen der Kessel-Romane die historischen Zusammenhänge erforscht. Das ist zugegebenermaßen ziemlich nerdig, und ich glaube nicht, dass Leser es mögen würden.
Zwischen den Welten gibt es keine Zusammenhänge. Aber es gibt sicher teilweise Ähnlichkeiten bei den Themen, z. B. Nekromanten in Ruga und Phainome und Elemente antiker Philosophie in "Flügel aus Asche", das seine eigene Welt hat.
Puh ... meine Geschichten hängen eigentlich alle kaum zusammen; bis natürlich auf die Reihen die schreiben. Ist ja logisch, dass die zusammen hängen ;D, aber an sich ist jedes neue Projekt eine eigene Welt, mit einer eigenen Geschichte die mit den anderen Geschichten von mir kaum zusammenhängt. Bei mir merkt man nur, dass ich den Hang dazu habe, in jedem Buch Intrigen einzufügen, dass haben alle meine Bücher gemeinsam aber sonst nichts.
In ferne Zukunft möchte ich mal ein Buch schreiben, in den meinen 3 - 4 Lieblingscharakter einmal aufeinandertreffen und ihre Welten sich verschieben bzw. sollte es mehr ein lustiges Buch werden, dass man nicht ernst nehmen kann. Aber bis es soweit ist, schreibe ich erst einmal dies und jenes fertig und wenn ich, vielleicht etwas bekannter bin, dann werde ich das Projekt in Angriff nehmen. ;)
Also der Plan ist (war (ist es immer noch)) das alle meine Geschichten zusammenhängen. Sowohl räumlich, da alles in einer erfundenen Welt spielen soll, die ich durch die Geschichten mehr und mehr aufbauen und detaillierter machen möchte, als auch durch kleine Zwischensequenzen, in denen spätere Haupt- oder Nebencharaktere eine winzige Rolle spielen, die dann später möglicherweise wiedererkannt werden kann. :)
Klingt schwierig, ist schwierig. Aber ich hab an sowas nun mal den größten Spaß ;D
Also ich habe noch gar nicht viel fertig und das, was fertig ist, hängt sehr eindeutig zusammen, weil die Protagonisten aus einer Geschichte die Antagonisten in der anderen sind oder jedenfalls dort auftauchen.
Das gefällt mir zwar so nicht, aber naja.
Mein Plan sieht vor, alle meine Geschichten in der einen Welt spielen zu lassen.
Ich weiß noch nicht genau, wie ich das anstelle, aber ich hab ein paar Ideen. Ich mag es nämlich eigentlich, wenn sowas nicht sehr deutlich wird. Stärkerer Zusammenhang als nur ein paar Andeutungen oder die Behauptung, dass die eben in der gleichen Welt spielen, sollte es schon sein. Aber eben auch kein direkter Zusammenhang wie bei der Scheibenwelt z.B.
Mein Favorit da ist Lovecraft, wie so oft. Der macht das mit ein paar Andeutungen, klar. Aber wer alle vorherigen Geschichten gelesen hat, der erkennt auch ziemlich eindeutig, wenn ganze Passagen, die ansonsten nur einen Zeitraffer darstellen, eine ganz andere Geschichte nochmal erklären. Oder erläutern, was mit einem ganz bestimmten Charakter nach dessen eigener Story geschehen ist.
Außerdem schreibe ich ja auch eher Kurzgeschichten und Novellen, jedenfalls versuche ich das, da funktioniert das alles nicht so ganz, wie ich möchte. >:(
Für meine nächsten Geschichten habe ich aber vor, das etwas mehr mit Andeutungen zu versuchen. Die spielen alle in der gleichen Stadt (Berlin) und ich schau mal, ob sich ein paar Orte und Figuren ergeben, die ich wiederverwenden kann.
Ich kehre ganz gerne in Welten/Universen zurück. Da muss man sich weniger ausdenken. Ich könnte mir aber keinen 10-Bände-Zyklus vorstellen. Das empfände ich irgendwann als Einschränkung.
Meine bisherigen Geschichten (abgesehen von ein paar KG Auskopplungen) hatten mit einander nichts zu tun, wenn sie nicht zur selben Buchreihe gehört haben.
Allerdings kann ich mir vorstellen wieder mal Bezug auf die ein oder andere Geschichte zu nehmen. Da würde ich mir vornehmen tatsächlich vollständig mit den selben Maßgaben zu arbeiten. Eine Kollegin von mir hat es mal mit Andeutungen versucht und die leider immer viel zu platt eingeworfen (Sprich übertrieben gesagt: Hätte sie einen dreibeinigen Ochsen der mit Fistelstimme Kuchenrezepte vor sich hin singt gehabt, sie hätte ihn durch die Welt ihres nächsten Chick-Lit Romans geschickt), das fand ich schade und würde für mich selbst solche Kombis (die nur um ihrer selbst Willen im Buch auftreten) in jedem Fall vermeiden wollen.
Ich fand das auch immer sehr faszinierend (bei Stephen King ist es ja auch ganz ähnlich), aber bei meinen Geschichten geht das einfach nicht. Alleine die Magiesysteme unterscheiden sich immer so grundlegend, dass es unmöglich ist, die Geschichten in derselben Welt anzusiedeln. Was ich aber manchmal mache, sind kleine Referenzen, z.B. wird in einer Geschichte ein Comic erwähnt, der wiederum auf dem Inhalt einer anderen Geschichte basiert.
Die meisten meiner Geschichten spielen in jeweils unterschiedlichen Welten.
Das liegt daran, dass ich wahnsinnig gerne Welten bastle, und sie ganz unterschiedliche Magiesysteme und so haben. Das ist meistens nicht kompatibel.
Die einzige Welt, die mir länger nachhängt, ist meine Steinzeit-Fantasy-Welt. Und ich stellte gerade fest, dass ein anderer Plot wahnsinnig gut auch da rein passt. Aber sie ist auch meine erste Welt, die mir besonders wichtig ist. :wolke: Und bei der ich das Gefühl habe, dass ich da gerne noch viel mehr drüber schreiben möchte.
Zitat von: Layka am 16. Mai 2016, 20:07:59
Ganz toll gemacht finde ich das bei Ralf Isau, da findet man in (fast?) jedem Buch Anspielungen auf andere Geschichten von ihm. Zum Beispiel wird einmal der Protagonist aus einem anderen Buch zu Grabe getragen. Da hat mir diese Verwobenheit sehr gut gefallen, gerade, weil es nur Details waren, bei denen ich mich dann richtig gefreut habe, dass ich sie entdeckt habe.
Sowas finde ich auch immer ganz toll. Bernhard Cornwell macht das ja z.B. auch, da war ich auch ganz begeistert, als ich einen solchen Zusammenhang entdeckt habe.
Bei mir ist es auch so, dass die Geschichten manchmal zusammenhängen. Oft entsteht eine Geschichte als Spin-Off aus einer anderen und verändert sich dann im Lauf der Zeit so sehr, dass die Leser den Zusammenhang gar nicht unbedingt erkennen können. Aber für mich sind sie im gleichen Universum angesiedelt. Trotzdem gibt es mehrere solche Universen, eines für Fantasy, eines für Urban Fantasy, eines für Steampunk usw...
Mir geht es tatsächlich so, dass meine Geschichten unabsichtlich ein wenig zu sehr zusammen hängen. Ich habe gemerkt, dass ich bei manchen Geschichten dazu neige, mich einer ziemlich ähnlichen mythologischen Herangehensweise zu bedienen. Zwei Bücher, in denen Wesen eine Rolle spielen, die an Wesen aus der Mythologie verschiedener Kulturen angelehnt sind, allerdings sind sie bei mir wieder ganz anders und es ist nicht klar, ob sie nur irgendwann jemand zum Beispiel Nixen genannt hat, weil sie dem Mythos entfernt ähneln oder ob der Mythos tatsächlich durch sie entstanden ist. Ich mag die Idee, allerdings habe ich sie in zwei verschiedenen Büchern benutzt, bevor es mir aufgefallen ist. :wart:
Ich möchte persönlich sehr ungern verschiedene Bücher oder Reihen im selben Universum ansiedeln, weil ich es als sehr unpraktisch empfinde, darauf achten zu müssen, dass die Ereignisse des einen Buches nicht denen im anderen widersprechen, denn das würde zwangsläufig passieren; weil ich keine Lust habe, die Mythologie so anzupassen, dass sie auf zwei Buchreihen passt und weil ich es einfach irgendwie langweilig finde. Meine Bücher sind alle unterschiedlich und wenn ich ein neues Buch oder eine neue Reihe anfange, möchte ich auch eine andere Welt entdecken, eine andere Mythologie ausarbeiten und nichts tun, was ich schon zur Genüge getan habe. Was ich an einer bestimmten Welt interessant finde, das packe ich in das entsprechende Buch oder die entsprechende Reihe. Wenn es da einen Aspekt gibt, den ich ganz unbedingt noch erforschen will und der sich auf keinen Fall in eine andere Welt integrieren lässt, dann schließe ich eine Art Spin Off nicht aus, aber bei mir ist es eben oft so, dass meine Mythologien schon an sich bestimmte Konflikte hergeben. Zum Beispiel eine Welt, in der im Untergrund Handel mit magischen Wesen betrieben wird und die Schwester eines solchen Händlers merkt, dass sie selbst ein magisches Wesen ist. Ich suche die interessantesten Konflikte für meine Geschichten aus, aber ich glaube, wenn ich zu lange in einer Welt bleiben würde, blieben irgendwann nur mittelmäßig interessante Konflikte übrig.
Neue Welten sind auch so ein Punkt, der bei meinen Geschichten für mich einen gewissen Reiz ausübt. Am meisten freue ich mich natürlich über neue Figuren und Beziehungen, die ich erforschen und entwickeln kann, weil ich das am allerliebsten schreibe, aber die Welt und Mythologie spielt da auch eine gewisse Rolle und ich glaube, eine neues Buch in einem alten Setting könnte mich vielleicht ein wenig zu sehr langweilen. Es ist schwer zu beschreiben, aber meine Bücher haben für mich jeweils eine ganzganz eigene Atmosphäre, eigene Farben und Bilder, eine eigene Ästhetik, die ich natürlich zu vermitteln versuche, die aber vor allem für mich unglaublich wichtig ist. Das geht bei mir viel mit der Mythologie einher. Ein zweites Buch oder eine zweite Reihe, die die Atmosphäre eines anderen Buches oder einer anderen Reihe treffen soll würde mich wahrscheinlich zu sehr langweilen und ich glaube, ich würde dann lieber etwas ganz Neues schreiben.
Also ja, meine Geschichten hängen leider zusammen, aber unabsichtlich und ich arbeite daran, das zu ändern. Ich bin persönlich kein Fan davon, zu lange in einer Welt zu bleiben, allerdings gilt das nur fürs Schreiben. Ich schließe definitiv nicht aus, dass ein anderer Autor das großartig hinbekommen würde und dass ich das auch gerne lesen würde. Ich will das nur nicht selbst schreiben.
Zitat von: Coppelia am 17. Mai 2016, 05:27:56
Für einige der Welten hab ich verschiedene Zeitebenen. Für Lapoi hab ich sogar mal angefangen, mir die Geschichte über eine Wissenschaftlerin auszudenken, die 2000 Jahre nach den Ereignissen der Kessel-Romane die historischen Zusammenhänge erforscht. Das ist zugegebenermaßen ziemlich nerdig, und ich glaube nicht, dass Leser es mögen würden.
Das würde ich nicht so laut sagen... Im "Malazan - Book of the fallen" kommt bei jedem ein Text von unterschiedlicher Länge, der so entweder von einem Historiker über diese Zeit ist , ein Sprichwort, ein Märchen oder Gedicht, was rudimentär etwas damit zu tun hat.
Ich fand es spannend als der Historiker sich die Geschichte in einem späteren Buch von einem Augenzeugen hat berichten lassen und ich dann nochmal die Aufzeichnungsschnipsel im "Chain of dogs" gelesen habe. Es ist zwar etwas anders, aber ich kann es mir gut vorstellen.
Als leidenschaftliche Weltenbastlerin hämmere und säge ich natürlich an einem reichhaltigen fiktiven Universum, indem ich fürs erste all meine Geschichten ansiedle. Einschränkend finde ich das weniger, da die Welt so groß und vielschichtig ist, dass allein ein Land in einer Zeit genug Schauplatz für mehrere Romane bieten würde, aber ich springe in er Welt lieber in Zeit und Ort herum, um auch die andere Länder zu erforschen und zu sehen wie sich globale Konflikte so weiterentwickeln.
Ich finde es eher spannend als lästig wie Mondfräulein Ereignisse kausal aufeinander aufzubauen und abzustimmen. Es ist zwar auch verwirrend und unübersichtlich, aber so denke ich ohnehin. ;D
Ich finde es einfach interessant neben den eigentlichen Plots im Hintergrund unter anderem die Entwicklung und Veränderung eines oder mehrer Länder mitanzusehen.
Meine Fantasyromane und -geschichten spielen bisher alle in meiner Fantasywelt Danu (Ausnahme: Urban Fantasy). Ich liebe diese Welt und halte mich sehr gerne darin auf. Es gibt noch jede Menge zu entdecken. Bisher spielt ein Roman im Land Valnitien und drei andere hauptsächlich in Sanka. Vermutlich bedeutet mir Danu deshalb so viel, weil mein erster Schreibversuch nach einer langen Flaute einen Danu-Roman ergeben hat, der gleichzeitig mein erster beendeter Roman war. Das prägt. ;D
Die Danu-Romane waren bis zu diesem Jahr immer mein persönliches Eigentum, das höchstens noch ein paar ausgewählte Bekannte zu lesen bekamen. Ich habe die ersten drei Romane nur für mich geschrieben (bis auf "Die Rache des Sidhe", der eher ein Spin-Off ist und zwar auch in Danu spielt, aber mit den anderen Romanen nichts zu tun hat) und nie im Leben damit gerechnet, dass sie mal veröffentlicht werden. An den Danugeschichten und Helden hängt mein Herz und ich könnte es überhaupt nicht gut haben, wenn sie verrissen würden. Zum Glück haben ein paar Leser aber ebenfalls viel Spaß an den Geschichten gefunden und es ist ein tolles Gefühl, ihnen meine Danu-Welt zu zeigen. Ich gebe zu, dass mir das Schreiben jetzt sogar noch mehr Spaß macht.
Ich bin keine große Weltenbastlerin, die vor dem Schreiben Akten mit Pflanzen, Tieren und Bräuchen etc. füllt. Bei mir ergibt sich viel beim Schreiben, vielleicht ist mir Danu darum immer noch nicht langweilig geworden. Jeder Roman ist ein neues Abenteuer für mich und ich bin immer gespannt, was ich Neues entdecken werde. Erstaunlicherweise passt immer alles gut zusammen und oft ergibt vermeintlich Nebensächliches aus einem Vor-Roman auf einmal Sinn in einer anderen Geschichte. Das macht für mich mit den Spaß am Schreiben aus und solange das anhält, werde ich weiterhin viel Zeit in Danu verbringen.
Viele meiner Geschichten und Bücher spielen in der realen Welt, aber meine Nacht der Elemente Reihe z.B. spielt zu großen Teilen in der Parallelwelt Axikon, wo ich mich mittlerweile auch sehr wohl fühle.
Bei meinen Feuerküssen spielt das meiste auch in der realen Welt, ein paar Szenen im Meer bei dem Meereselfenvolk und ein paar Szenen unter London bei den Dämonen. Klar, in Reihen ist es ohnehin normal, dass viele dort in der gleichen Welt spielen. Ich habe aber auch schon ein paar andere Romane geschrieben, wo Figuren aus anderen Büchern auftauchen. In einem Kinderbuch z.B., welches noch keinen Vertrag hat bisher und auch noch nicht ganz fertig ist, spielen die Meereselfen aus den Feuerküssen auch eine große Rolle. Da tauchen ein paar Figuren auf, die man aus den anderen Büchern kennt. Wobei vermutlich kaum einer die Erwachsenenbücher UND die Kinderbücher lesen würde, außer mir natürlich. ;D Aber ich mag das total, wenn ich Figuren aus anderen Büchern wieder treffe.
Zitat von: Schneerabe am 28. Mai 2016, 14:00:12
Als leidenschaftliche Weltenbastlerin hämmere und säge ich natürlich an einem reichhaltigen fiktiven Universum, indem ich fürs erste all meine Geschichten ansiedle. Einschränkend finde ich das weniger, da die Welt so groß und vielschichtig ist, dass allein ein Land in einer Zeit genug Schauplatz für mehrere Romane bieten würde, aber ich springe in er Welt lieber in Zeit und Ort herum, um auch die andere Länder zu erforschen und zu sehen wie sich globale Konflikte so weiterentwickeln.
Ich finde es eher spannend als lästig wie Mondfräulein Ereignisse kausal aufeinander aufzubauen und abzustimmen. Es ist zwar auch verwirrend und unübersichtlich, aber so denke ich ohnehin. ;D
Ich finde es einfach interessant neben den eigentlichen Plots im Hintergrund unter anderem die Entwicklung und Veränderung eines oder mehrer Länder mitanzusehen.
Sieht bei mir genauso aus. Meine Geschichten stehen unter dem Motto "alle Wege führen nach Alyseia". Dabei handelt es sich den Fokuspunkt der Handlung in meinem Hauptprojekt, in das ich im Prinzip sämtliche andere Roman- oder Kurzgeschichtenideen integriert habe, mal als eigenständige Projekte (die bisher aber nur als Ideen existieren), mal als Spin-Offs mit direktem Bezug zu meiner Dauerbaustelle. Das einzige genauer durchdachte eigenständige Projekt meiner Welt weißt allerdings auch einen direkten Bezug zu meinem Hauptprojekt auf, da ich meinem Lieblingscharakter einen Cameo-Auftritt verschaffen werde. Wenn es so etwas wie ein verbindendes Element zwischen meinen Geschichten innerhalb meiner Welt gibt, dann ist es diese Figur, denn die Geschichten spielen auf verschiedenen Kontinenten in verschiedenen Epochen und spiegeln letztlich die persönliche Entwicklung meines Lieblingscharakters wider.
Sich auf eine Welt zu beschränken empfinde ich dabei ebenfalls nicht als einengend. Lieber eine gut durchdachte Welt als Dutzende oberflächliche á la Star Wars. Ich bin ein Fan von Tiefe und Komplexität des Settings, und wenn man es hinbekommt, alles mit allem historisch, kulturell und politisch zu verflechten, dann ist das großartig. Zumindest mir sagt man nach, dass ich das hinbekomme. Klar, wenn man drei Jahre lang praktisch nicht schreibt und nur Weltenbau betreibt und Settings erdenkt, die eng mit der Welt verflochten sind, muss ja irgendetwas dabei rauskommen! ;D
Ideen für weitere Welten habe ich dennoch. Das sind dann aber vor allem naturwissenschftliche Spinnereien, die sich nicht mit meiner Welt in Einklang bringen lassen. z. B. eine Welt, auf der ein so tropisches Klima herrscht, dass selbst die Kontinente an den Polarkappen ein gemäßigtes Klima aufweisen, dabei aber trotzdem mit monatelangen Nächten bzw. Tagen "gesegnet" sind. In der realen Welt gab's das in der Antarktis der Kreidezeit und hat zu einer anachronistischen Flora und Fauna geführt, in der viele Tier- und Pflanzenformen vorkamen, die andernorts schon längst ausfestorben waren, weil hier offenbar die Fähigkeit, mit monatelangem Sonnenschein bzw. nicht enden wollenden Nächten den entscheidenden Selektionsvorteil dargestellt hat und andere evolutionäre Neuerungen nebensächlich waren. Die Idee, eine solche Welt mit meinem Hauptprojekt zu verknüpfen, besteht zwar, ist aber noch unausgereift. Es gab mal Kontakte zwischen den Welten, was dazu geführt hat, dass vile "irdische" Arten dort eingeführt wurden und nun in einem harten Konkurreenzkampf mit den dortigen Lebensformen stehen, der sich innerhalb von Jahrmillionen entscheiden wird oder auch nicht.
Vor allem das "Wie" der Verknüpfung stellt mich vor Probleme: Magische Portale? Raumfahrt? Mal schauen, ob ich daran weiter arbeite.
Zitat von: Szazira am 25. Mai 2016, 15:22:53
Zitat von: Coppelia am 17. Mai 2016, 05:27:56
Für einige der Welten hab ich verschiedene Zeitebenen. Für Lapoi hab ich sogar mal angefangen, mir die Geschichte über eine Wissenschaftlerin auszudenken, die 2000 Jahre nach den Ereignissen der Kessel-Romane die historischen Zusammenhänge erforscht. Das ist zugegebenermaßen ziemlich nerdig, und ich glaube nicht, dass Leser es mögen würden.
Das würde ich nicht so laut sagen... Im "Malazan - Book of the fallen" kommt bei jedem ein Text von unterschiedlicher Länge, der so entweder von einem Historiker über diese Zeit ist , ein Sprichwort, ein Märchen oder Gedicht, was rudimentär etwas damit zu tun hat.
Ich fand es spannend als der Historiker sich die Geschichte in einem späteren Buch von einem Augenzeugen hat berichten lassen und ich dann nochmal die Aufzeichnungsschnipsel im "Chain of dogs" gelesen habe. Es ist zwar etwas anders, aber ich kann es mir gut vorstellen.
Erikson ist nicht der einzige, der das so macht. Auch andere Autoren wie R. Scott Bakker (Prince of Nothing, The Aspect Emperor) oder Bernhard Hennen bedienen sich dieses Kniffs, allerdings innerhalb des jeweiligen Werkes. Besomders konsequent durchgezogen ist das in der Gezeitenwelt-Reihe, die von Hennen, Tom Finn, Karlheinz Witzko und Hadmar von Wieser geschrieben wurde. Praktisch jedes Buch wurde von einem anderen Autor verfasst, die Geschichten überscheiden sich dabei aber stark und das wichtigste verbindende Element ist, dass uns eine Ordensschwester als Historikerin durch die Geschichte begleite, die 80 Jahre später die Ereignisse rekapituliert.
Ich habe für mein Hauptprojekt etwas Ähnliches geplant: Die Geschichte wird von einem ungenannten Kommentator aufgearbeitet, wobei der allerdings nicht so weit in der Zukunft lebt. Aus seiner Identität mache ich ein Ratespielchen, denn es wird sich herausstellen, dass er in der eigentlichen Geschichte mehrfach auftaucht. Dabei schildert er die Geschehnisse natürlich aus seiner Sicht und weiß manchmal mehr als die Perspektivträger, ist andererseits aber auch häufig befangen und stellt Sacherhalte falsch dar. Das ist dann aber etwas für den Feinschliff, und so weit bin ich noch lange nicht.
Hallo,
ich finde es zwar spannend zu lesen, wenn alles zusammen hängt, aber zum Schreiben wäre es mir zu langweilig auf Dauer, da bin ich mit
@Mondfräulein einer Meinung.
Allerdings bin ich seit 2013 an einer längeren Reihe dran, die natürlich auch in einer Welt spielt. Teil 1 und 2 sind fertig, in 3 bin ich mittendrin, Teil 4 und 5 stehen in der Warteschlange. Auch wenn ich mein Lorellia liebe und mich vor allem noch mal auf den fünften Teil freue, da dieser an die Anfänge der Zeit reist und erzählt, wie Dinge geschehen sind, die bislang nur erwähnt wurden, bin ich auch froh, irgendwann Lebewohl sagen zu können und eine völlig neue Idee und Welt zu entwerfen. Ich bastle gerne an neuen Landkarten, aber für bestimmt noch mal drei Jahre bleibt Lorellia meine Bühne.
LG Thistle