Wie sieht es bei euch aus? Benutzt ihr ausschließlich die altbekannten Völker und Rassen (z.B. Elben, Zwerge, Orks, Menschen, etc.) für eure Fantasiegeschichten oder habt ihr schon einmal eine eigenständige, nicht offensichtlich abgekupferte, Rasse entwickelt?
Mir ist aufgefallen, das wenn man angestrengt am Schreibtisch sitzt und versucht ein neues Volk zu erschaffen, klappt dies meistens nicht. Vielleicht ist das nur bei mir so, aber eines Abends saß ich vor dem Fernseher und hab irgendeinen Actionfilm angeschaut. Plötzlich ist mir ein Gedanke in den Sinn gekommen. Die Geburtsstunde meines eigenen Volkes (bzw. Rasse). In kürzester Zeit hatte ich nicht nur die Beschreibung und Eigenheiten niedergeschrieben, sondern gleich dazu eine umfangreiche und komplexe Geschichte. Ich hab sogar eine Landkarte für das eigentümliche Reich gezeichnet. Und das alles in weniger als einer dreiviertel Stunde. Bis jetzt ist dieses Kapitel mein Lieblingsabschnitt meiner Geschichte.
Wie siehst bei euch aus?
Hallo newdevilraider,
(wha, der Name bricht mir immer noch die Finger...)
ich setze mich auch nicht hin und versuche mir aller Gewalt eine Rasse zu erschaffen.
Das kommt mehr so aus Nichtstun, Inspiration und Not (am besten alles zusammen ;)).
Ich habe für meine Geschichte ein kleines, geflügeltes und leicht rundliches Kamel erfunden, der Name fehlt bis heute (bissig ist es auch noch...).
Als eigene Rasse zähle ich meine Rieseneulen zwar nicht, aber gut ::)
Es kann sein, dass ich schon die ein oder andere abgewandelte Menschenart oder so manches Monster erschaffen habe - oft unfreiwillig - aber an die kann ich mich gerade nicht mehr erinnern.
Ich bediene mich oft der üblichen Rassen, denn zu erklären, wie die eigene Rasse aussieht, wie sie so ist, wo sie herkommt, Eigenarten usw. dauern manchmal einfach zu lange, als das sie in die Geschichte passen und wenn sie das nicht tun, ist der Leser unzufrieden. Verständlich, wer gibt sich schon mit einem verschwommenen Bild ab?
Neue Rassen erschaffen finde ich grundsätzlich gut, auch wenn ich mich beim Lesen schon so manches Mal geärgert habe, dass diese Rasse eigentlich gar nicht neu ist, sondern einfach nur gewalttätiger gemacht wurde, blutiger, oder eben blumiger, der Name unaussprechlich gemacht wurde und mir dann so als neues Geschöpf vorgesetzt wurde.
Ein Elf mit einer Käule ist immer noch ein Elf und kein Riese.
Duana
Ich habe für eine meiner Welten mehrere neue Völker erschaffen. Wobei Völker nicht in jedem Fall zutrifft. Die Einen sind eher Wesen, die wenig mit humanoiden Eigenschaften gemein haben.
Meist kamen mir immer einfache Grundideen, die sich dann zu Volkeigenschaften ausgeweitet haben.
Auch der Mensch ist ja noch beliebig teilbar (ja, auch wenn Individuum unteilbar heißt ;D )... Also es können ja verschiedene Völker, mit verschiedenen Eigenschaften, die selbe menschliche Hülle tragen.
Allerdings kamen bisher nur wenige zum Einsatz. Ok, bei Science Fiction dann schon eher - an die Vulkanier traue ich mich dann nicht ran. :)
Generell, grob über den Daumen und mal Pi würde ich sagen, dass ich zu 75 - 80 % auf altbewährtes zurückgreife und folglich der Rest Eigenkreationen sind.
Da hast du vollkommen recht. Es ist manchmal schwer etwas wirklich neues zu entwickeln. Denn als erstes nimmt man die Rassen zur Hand, die man kennt bzw. die andere auch kennen. Wenn man anschließend ein paar Attribute ändert, ist das eigentlich keine große Kunst.
Und Elben bleiben Elben, egal ob dunkel- oder hellhäutig. Die sind nun mal von Haus aus hochgewachsen. Und ich denke, ein Elb kann niemals die Ausmaße eines Riesens bzw. Trolles annehmen.
Hallo newdevilraider,
(ha, langsam gewöhne ich mich daran...)
Zitat von: newdevilraider am 23. April 2007, 17:03:00Und ich denke, ein Elb kann niemals die Ausmaße eines Riesens bzw. Trolles annehmen.
Das war nur ein Beispiel und natürlich kann ein Elb Ausmaße eines Riesen annehmen, denn es ist eine Figur, die du beliebig formen kannst.
Allerdings muss der Unterschied zwischen Elben und Elfen bekannt sein.
Klar, Elfen sind eine Abwandlung von Elben, aber in unseren Köpfen sehen sie doch anders aus als Elben, die eigentlich von Alben stammen und die
Albträume "verursachen".
Etwas Neues zu erfinden ist immer schwer. Es gelingt, aber nur wenigen und nicht allzu oft.
Aber ich denke auch nicht, dass die Leser enttäuscht sind, wenn sie immer die gleichen Figuren vorgesetzt bekommen. Wenn in der Geschichte nicht gerade die Rassen im Vordergrund stehen, ist das auch weniger wichtig, finde ich.
Von Mischen halte ich nicht viel, denn dann kommt mir die Figur/die Rasse wie ein Flickenteppich, Patchwork, vor und das mag ich absolut nicht.
Andere mögen's.
Duana
Ich arbeite in meinem Buch durchweg nur mit selbsterschaffenen Rassen - bis auf die Drachen, die sind einfach so genial, dass es wohl keine Neuschaffung geben wird ::)
Es gehört elend viel Recherche und Grübeln dazu, etwas gänzlich neues zu bringen, ohne von dem altbekannten abzugucken. Aber es geht - und es macht einen riesen Spaß, die Völker quasi "auszustatten", ihnen ihren besonderen Charakter und ihre Fähigkeiten zu geben. Dann soll natürlich auch noch der Name dieser Rasse passen und und und...
Ich habs geschafft, für mein Buch 7 komplett neue Rassen zu entwickeln. War ne Höllenarbeit, aber es hat trotzdem Spaß gemacht.
Ich finde irgendwie, dass man mit neuen Rassen einfach mehr Möglichkeiten hat, eine Geschichte spannend und interessant zu gestalten. Wenn ich in einem Buch lese, dass da Elfen, Zwerge, Orks und was-weiß-ich vorkommen, ist schon grade die Luft raus. Dann kann man sich an zwei Fingern abzählen, wie die Verhältnisse untereinander sein werden. Die supertollen, unsterblichen und wunderschönen Elfen, die sich dauernd mit den griesgrämigen, axtschwingenden Zwergen kabbeln, die bösen, hässlichen Orks, die nur doof die anderen abschlachten, und die noch böseren Drachen, die auf nem Haufen Gold pennen und ab und zu ne gegrillte Jungfrau am Spieß bestellen...
Och nee... das ist dann wohl so prickelnd wie der 80. Geburtstag meiner Oma... :gähn:
Aber bei neuen Rassen, die man nicht kennt, ist man schon gleich neugieriger. Was können sie? Was können sie nicht? Sind sie gut oder böse? Auf welcher Seite stehen sie? Was für eine Weltansicht und einen Charakter haben sie?
So kann man allein mit den Figuren die Handlung vorantreiben, während man bei den altbekannten "Kumpels" nur zuguckt und sich fragt, ob man dies oder jenes nicht schon einmal irgendwo gelesen hat... ???
Gruß
Artemis
Ich bediene mich auch immer dem vorhandenen, manchmal entwickelt sich das "Volk" weiter, bekommen einen eigenen Namen, aber deshalb würde ich es nicht als neues Volk bezeichnen, weil es auf einem schon vorhandenen basiert.
Ein komplett neues Volk zu erschaffen finde ich ziemlich schwer, weil es halt irgendwie schon alles gibt. Gegen Mischrassen habe ich nichts, wenn es passt, z.B. Riese und Zwerg fände ich jetzt ziemlich abstrakt.
Wenn du versucht etwas neues zu erschaffen, bringt das nichts sich gezwungen vor den PC zu setzen und zu überlegen. Am Besten erst immer mal darüber nachdenken, bis du einen Ansatz hast, dann kommt es meist von alleine.
Edit:
@ Artemis
Elfen müssen nicht immer wunderschön und gut sein und Zwerge nicht immer griesgrämig. Wenn es gut erklärt ist, können auch Elfen mal hässlich oder böse sein und ein Zwerg herzensgut.
@ Rumpelstilzchen
Klar können die das, aber man muss immer so denken, wie der Leser denkt.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Sobald ein Fantasy-Fan im Klapptext den Begriff "Elfen" ließt, macht er sich sofort sein stereotypes Bild von dieser Rasse - groß, schön, tapfer, wie die Elben aus HdR, DIE Elben quasi. Das passiert unbewusst, ohne sein oder unser Zutun.
Wenn er dann das Buch aufklappt und ließt, dass die Elfen plötzlich hässlich und böse sind, ist er verwirrt, vielleicht sogar enttäuscht. Man hat ihm Hunger auf ne Elfenstory mit wahrscheinlich guten und hübschen Elfen gemacht, und dann kracht man total gegen seine Erwartungen...
Das ist so, als würdest du nem Kind jeden Abend die Geschichte vom Rotkäppchen erzählen. Irgendwann kann es die Story auswendig, und dann kommst du plötzlich mit ner neuen Version: Der Wolf ist ein liebes Schoßtier, das Rotkäppchen ne erbärmliche Zicke ;D
Was glaubst du, was das für ein Geschrei gibt?
Zitat von: Artemis am 23. April 2007, 17:55:18
Der Wolf ist ein liebes Schoßtier, das Rotkäppchen ne erbärmliche Zicke ;D
:rofl: ich fänds ja mal genial
Auf den Klapptext gebe ich sowieso nicht viel, sondern informiere mich über das Buch (geht beim online shoppen super ;)), weil die Klapptexte einfach viel zu kurz sind und ich daraufhin schon von einigen Büchern total enttäuscht wurde.
Da hast du auch wieder Recht.
Ich guck immer bei Amazon - wenn 2/3 der Berichte positiv sind, wird das Buch gekauft.
Ein einziges Mal hab ich nicht nachgeschaut und blauäugig eins im Laden gekauft. Die Enttäuschung war bitter, als ich merkte, was ich da für nen Schrott hatte - und das für 15 €! :wums:
War übrigens "Die Tochter des Windes" von... äh... weiß nicht mehr, wie die Tante hieß.
Ok, der Inhalt ist Geschmackssache, aber mir gehts häufig auch um den Stil. Deshalb les ich immer die erste Seite und eine aus der Mitte. Sind die stilistisch ok, hol ich mir das Buch auch.
Ich glaub, mit dem Zickenkäppchen mach ich mal ne Kurzgeschichte ;D
Ging's hier um Klappentexte? ::)
Gegen die Rotkäppchenversion hätte ich allerdings auch nichts. ;)
Wie gesagt, ich finde bereits bekannte aber abgeänderte Rassen nicht so toll.
Ist aber meine Lesermeinung.
Duana
Zitat von: Duana am 23. April 2007, 19:21:36
Ging's hier um Klappentexte? ::)
Eigentlich gings um Rassen, aber wir sind mal wieder off-topic ;D
Hast Recht, abgeänderte Rassen sind dämlich. Wer keine Ideen hat, soll bei den vorgefertigten Tütensuppen bleiben und das Kochen dem Koch überlassen ;)
Ok, war nur ein Witz ::)
Aber der Vergleich mit dem Essen passt irgendwie. Kennt ihr den Spruch
Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht? Genauso ist es wohl mit dem Leser. Wenn er über Jahre hinweg seine Tomatensuppe aus der Tüte löffelt und sich an sie gewöhnt hat, wird er die Kreation des Meisterkochs wohl kaum schätzen...
Ich hab mir für ein aktuelles Projekt ein Volk "ausgedacht", die NeFao. Sind im Endeffekt nur Tiermenschen, die von den Göttern erschaffen wurden, um in ihren Kriegen zu kämpfen. Die herzallerliebsten Menschen sollten ja nicht aufs Spiel gesetzt werden... Aber nach den Kriegen haben sie sich emanzipiert und bieten nun den einzigen, Kultur schaffenden Gegenpart zu den Menschen.
Ein anderes "Volk" hab ich neulich wirklich erträumt, den Namen haben sie mir aber noch nicht verraten.
Die Mitglieder des Volkes sehen grob aus wie Wildschweine, sind so groß wie Autos und ihr Brustbein wächst von unten unter dem Körper hervor, wie eine Lanze. Damit bekämpfen sie ihre Erzfeinde, Riesenkrokodile. Ihr Köpfe sind breit und flach, ungefähr so wie der Kopf eines Wels, nur eben behaart. Winzige Knopfaugen verraten Intelligenz.
Sie gelten als die gefährlichsten Wesen der Welt, sind aber eigentlich nur keinen Umgang mir anderen Lebensformen gewohnt.
Das nur dazu, generell muss man ein Volk aber so einbauen, das es zur Geschichte passt, und nicht nur wegen dem "Guck was ich mir hab einfallen lassen!" oder dem "Das Volk habe ich soooo toll neu aufbereitet, bin ich nicht originell?". Früher oder später merkt man das dem Text an, finde ich zumindest...
Mein letzte Volk-Offenbarung: Die Albae von Maurkus Heitz. Perversere Elfen hab ich noch nicht gelesen... :darth:
Hi!
Ich entwickle sehr gern neue Völker. Meist greife ich dabei auf Altbewährtes (meist was Spitzohriges, weil ich in spiztze Ohren einfach vernarrt bin - ich fand auch Spock schon immer gerade deswegen cool) zurück und bastle was neues daraus oder entwickle es im Rollenspiel mit meiner Freundin weiter. So sind meine geliebten Nityhara entstanden, die inzwischen so komplex geworden sind, dass ich ein eigenes Buch schreiben muss, nur, um dieses Volk und siene Philosophie verständlich zu erklären.
Im Moment beschäftigen mich meine Jhian'dajhar, die Elfenartigen aus Wüstenfeuer, und meine Meerelfen für "Projekt Blubb". Ich meine - die haben einen Fischschwanz, wie zur Hölle pflanzt sich sowas fort? :)
Wie Fische? Wie Menschen? Wenn ja, wie? manchmal ist es echt schlimm, Biologe zu sein. :) Imerhin gibt es inzwischen eine Idee, udn die ist noch nicht mal geklaut! (*zu Pandorah schiel, sie weiß, warum*)
Grüße,
Aryana (die jetzt ganz dringend zur Chorprobe muss und keinen Bock hat)
Ich komme mir echt blöd vor, so ganz ohne eigene Rasse oder Volk.... :-\
Mensch und dabei passt doch gar kein neues Volk in mein Fantasybuch *grummel*
@ Aryana
Eher wie Fische, oder?
@ Artemis
Der Vergleich mit dem Essen ist gut *notier*
Ich finde, wenn jemand sich wirklich Mühe mit seiner Rasse/Volk gibt, merkt man das beim Lesen und dann finde ich es auch interessant, aber leider bin ich durch zu viele Texte mit schlecht ausgetüftelten Wesen traumatisiert. :d'oh:
Duana
Rumpelstilzchen, sorry!!! Hab deine Elfen aus versehen überlesen. Für mich sind Elfen eher kleine Wesen, wie z.B. bei Peter Pan. Ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, aber mir fällt grad nichts anderes ein. Und da Elben eher an die Größe eines Riesens rankommen, habe ich versehentlich Elben, statt Elfen geschrieben. Ich weiß, ob Elben oder Elfen, die können alle so groß wie Riesen oder Trolle sein. Mein geistiges Bild von den einzelnen Rassen hat sich allerdings seit den Filmen HDR etwas eingebrannt. Ich kann es nicht mehr ändern. ;)
In meiner Vorstellung sind Elfen nicht so klein wie in Peter Pan.
Das ist aber von Leser zu Leser unterschiedlich.
Ich lasse mir keine Bildereinbrennen ;)
Duana(, die das Gefühl nicht los wird, mit Rumpelstilzchen verwechselt worden zu sein...)
Die kleinen Elfen mit Flügelchen (wie bei Peter Pan) sind Feen! ::)
Zitat von: Hr. Kürbis am 23. April 2007, 20:20:28
Die kleinen Elfen mit Flügelchen (wie bei Peter Pan) sind Feen! ::)
Hab mal aus Jux und Dollerei "Elfe" und "Fee" bei Google Bildersuche eingegeben.
Hmmm...
*am Kopf kratz*
Die ähneln sich verdächtig, find ich.
Da haben wirs wieder - jeder kann sich das so auslegen, wie er es gern hätte, alle sind zufrieden und halten Händchen, und ich fall gleich vom Stuhl, weil mirs Kreuz weh tut...
Sch... Korrekturlesen ... *heul*
Deswegen hat man ja auch bei Tolkien "Elben" aus "Elfen" gemacht, eben weil ein Großteil der Deutschen Elfen gleichsetzt mit Feen.
Aber als erprobter Fantasy-Veteran kennt man natürlich die Unterschiede zwischen den beiden Völkern, oder? ;)
puh... insgesamt kommt mir diese Diskussion verdächtig bekannt vor... daher werde ich mich hüten, mich zu meinem eigenen Plagiat zu machen und meine Beiträge nochmal zu verfassen. Neue Völker und Rassen können voll super sein, wenn gut durchdacht. Aber, man mag mich für altmodisch halten, ich finde Menschen immer noch am interessantesten. Bisher habe ich nur ein einziges neues Volk entwickelt - und selbst die waren zu einem Teil Menschen, zu weiteren (sehr kleinen) Teilen Naturgeister und Dämonen. Das wissen sie aber nicht und wollen es auch nicht hören... Menschen sind schließlich die Wurzel allen Übels ;)
Na egal. Jedenfalls. Ich hab es gern menschlich. Denn Menschen sind die unübertroffenen Master of Self-Destruction! :jau:
Klar, übertreiben sollte man es auch nicht.
Das beste Beispiel solcher wild in den Raum geworfenen Rassen ist für mich immer noch Star Wars
Nicht falsch verstehen - ich mag Star Wars!
Aber wenn ich die ganzen komisch rumbrabbelnden Viecher da fliegen, kriechen, rennen sehe, stelle ich mir doch immer die Frage, was das jetzt für Rassen sind und wo die herkommen.
Yoda und Chewbacca sind ja noch ganz cool, aber den Rest kann man ziemlich vergessen. Und wenn ich dann die ganzen computeranimierten Viecher sehe, könnt ich grade wegrennen. Da hatten ein paar hochmotivierte Designer einfach zu viel Zeit und Fantasie...
Also widme ich mich da doch lieber den Menschen in der Story, die haben wenigstens was zu bieten. ;D Und vor allem haben sie die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln und zu lernen, während die ganzen anderen Rassen immer nur Deko sind. Das nennt man dann wohl Verschleißware fürs Auge :wums:
Hallo zusammen,
ich glaube, dass diese "Verwechslung" zwischen Elfen und Feen, was die Benennung der beiden Rassen angeht, aus der Geschichte der Märchen kommt. Denn früher waren in der Mythologie und den Märchen diese kleinen zarten, beflügelten Geisterwesen eben oft Elfen.
Aber in der Fantasy kenne ich sie ausschließlich auch als Elfen, die in der Gestalt den Elben von Tolkien gleichkommen.
Ich persönlich würde beide Begriffe gleichsetzen, in meinen Texten allerdings nie das Wort "Elb" verwenden. Ich habe es außerhalb des HdR nie irgendwo gelesen, sondern immer bloß "Elf" und daher dachte ich bis jetzt immer, dass das Wort "Elb" ausschließlich von Tolkien gebraucht worden sei.
Welche Eigenschaften nun Zwerge und Elfen haben, denke ich, kann jeder Autor frei entscheiden. Ich meine, wenn nun Jemand Wesen haben möchte, die aussehen wie Elfen, unsterblich sind wie Elfen und schön sind wie Elfen, die aber in der Wüste leben, dann nennt er sie, salopp gesagt "Wüsten-Elfen" und verleiht ihm noch einige lebensnotwendige Eigenschaften.
Ich persönlich würde diese Kreation jedem Autoren verzeihen, denn wenn ich auf dem Klappentext etwas von Elfen lese, dann erwarte ich gewiss nicht, dass die Elfen so sind, wie bei Tolkien. Ehrlich gesagt finde ich, dass die Elfen in vielen Büchern variieren - man muss sie dann eben von Welt zu Welt hinnehmen, wie sie sind. Denn der Autor kann ja schließlich mit den Elfen auf seiner eigenen Welt machen, was er möchte.
Da können die Zwerge griesgrämig sein oder freundlich, es kann ein Zwergenvolk geben oder Hunderte etc. Ich bin der Meinung, dass dies der Schaffensfreiheit des jeweiligen Autors unterliegt.
Und wenn man sich nicht sicher ist, kommt in den Anhang des Buches einfach ein kleiner Exkurs von wenigen Zeilen zu dem Volk, in dem die Besonderheit und Ungewöhnlichkeit erklärt wird.
Was Rassen-Schaffen angeht, bin ich auch immer fleißig am Planen. Ich habe schon menschenähnliche Wesen, aber auch Tiere erschaffen, die ich bis jetzt noch nirgendwo so in der Art gesehen habe, aber ich habe auch schon bekannte Wesen als Vorgaben genommen. So zum Beispiel habe ich inzwischen für meine Fantasywelt viele verschiedene Elfenvölker und Gnomenarten erfunden, die sich sehr voneinander unterscheiden.
Aber ich muss euch zustimmen, dass es innerhalb eines Buchtextes schwierig ist, die einzelnen Rassen so gut vorzustellen, dass sie sich dem Leser offenbaren, aber auch nur so kurz, dass er sich nicht langweilt und abwendet. Das ist wirklich schwierig.
Wobei ich in manch einem Werk aber auch schon von Wesen, Zauberertypen oder Pflanzen gelesen habe, die nur namentlich erwähnt, allenfalls kurz beschrieben wurden, um dann im Anhang ausführlicher erläutert zu werden. Könnte man vielleicht auch machen.
Oder man macht wirklich ein Kreaturenbuch und macht auf diese Weise die eigenen Kreationen so bekannt, wie die altbekannten Zwerge ;D
Liebe Grüße und weiterhin frohes Er-Schaffen,
Janine
Ich mache definitiv beides: neue Völker erschaffen und alte benutzen. Ich liebe Elfen! *winkt grinsend zu Grey und knuddelt Aryana*
Zitat
Artemis: Menschen sind Gewohnheitstiere. Sobald ein Fantasy-Fan im Klapptext den Begriff "Elfen" ließt, macht er sich sofort sein stereotypes Bild von dieser Rasse - groß, schön, tapfer, wie die Elben aus HdR, DIE Elben quasi. Das passiert unbewusst, ohne sein oder unser Zutun.
Wenn er dann das Buch aufklappt und ließt, dass die Elfen plötzlich hässlich und böse sind, ist er verwirrt, vielleicht sogar enttäuscht. Man hat ihm Hunger auf ne Elfenstory mit wahrscheinlich guten und hübschen Elfen gemacht, und dann kracht man total gegen seine Erwartungen...
Groß? Schau dir mal die Elfen von den Pinis aus Elfquest an. Klar, da gibt es die Hohen, aber die sind so gut wie ausgestorben, und der Rest geht den Menschen so ungefähr bis zum Gürtel. Und wir haben Wolfsreiter und das Sonnenvolk und weiß der Geier was. Und niemand kommt auf die Idee zu sagen, dass das keine Elfen sind. Für einen sehr großen Haufen Leute sind Elfen klein, haben drei Finger und große Köpfe. Okay, gut sehen sie dennoch aus. ^_~
Und "böse" Elfen gibt es auch dort. Winnowill. Ich kann mich irren, aber war da nicht auch was mit einigen bösen Drow? Die kenne ich allerdings nur vom Hörensagen, von daher weiß ich das jetzt nicht so genau.
Zitat
Aryana: Im Moment beschäftigen mich meine Jhian'dajhar, die Elfenartigen aus Wüstenfeuer, und meine Meerelfen für "Projekt Blubb". Ich meine - die haben einen Fischschwanz, wie zur Hölle pflanzt sich sowas fort?
Wie Fische? Wie Menschen? Wenn ja, wie? manchmal ist es echt schlimm, Biologe zu sein. Imerhin gibt es inzwischen eine Idee, udn die ist noch nicht mal geklaut! (*zu Pandorah schiel, sie weiß, warum*)
Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich? *g* Keine Ahnung. *flöt*
Aber Meervölker habe ich auch. Zweieinhalb Stück. Die eineinhalb mehr in Richtung klassisch mit Fischschwanz. Eineinhalb deswegen, weil es eine Rasse ist, aber zwei Völker, die unterschiedlich sind. Die andere ist/wird anders. Aber wann ich dazu komme, darüber zu schreiben? *rauf die Haare* Ich brauche mehr Zeit!
Zitatnie das Wort "Elb" verwenden. Ich habe es außerhalb des HdR nie irgendwo gelesen, sondern immer bloß "Elf"
"Elben" ist das eigentlich korrekte deutsche Wort. gelesen habe ich z.B. in einer Edition der Edda das Wort "Alben" oder "Alfen". Spezifisch nur für HdR sehe ich es also nicht und verwende lieber das Wort "Elb" in meinen Texten, als "Elf", um eine Abgrenzung zu den Rollenspielelfen und vor allem zu den Elfen der isländischen und irischen Mythen zu haben, die es faustdick hinter den Ohren haben und teilweise sehr bösartig sind.
Und hier schließt sich schon mein neues Volk an. In meinem ersten Romanversuch habe ich mit süßen 16 natürlich noch die "Elfen" genommen und obwohl ich ihnen je nach Gegend andere Namen gegeben habe, haben die Menschen sie immer noch "Wüsten-Elfen", "Winter-Elfen", etc. genannt und sie waren auch das: "Elfen".
Als ich letztes Jahr damit begann, mir Gedanken über eine Neukonzeption zu machenw ar klar: Keine Standard-Elfen, sondern das, was ich mir unter Elfen vorstelle. Da ich hier Vorstellungen habe, die teilweise sehr vo Standard-Bild abweichen, habe ich die Rasse umbenannt, sie körperlich anders geschaffen und sie umbenannt.
Zugrunde gelegt habe ich einen magischen und biologischen Entwicklungsprozess. Bei anderen Rassen halte ich es wie Felsenkatze: Biologisch korrekte Evolution, die Rasse soll nach physikalischen Gesetzen funktionieren. Oft ist es ein Umwandlungsspiel, ab und an brauche ich Fähigkeiten, die sich an die spezielle Umgebung einer Welt anpassen 8die ich versuche, geologisch korrekt zu planen). Ich finde das eigentlich sehr praktisch, weil die Wesen sehr ausgewogen sind und nicht theoretisch aufgrund riesiger Hörner etc. umkippen müssten.
Ich finde die Frage ob die Mitglieder einer "Rasse" Rüssel haben oder Flammen pfurzen nicht so entscheidend. Am wichtigsten (für die Handlung) ist die Kultur. Was für eine Art von Lebenraum haben sie, was für ein soziales und spirituelles miteinander, was für eine Art von Deckung der Grundbedürfnisse und Wirtschaftskreisläufe haben sich etabliert. Wenn die Fragen stimmig beantwortet sind, kann man sich dran machen sie entweder humanoid (positiv besetzt), monsterartig (automatisch negativ besetzt) oder mit Kindchen Schema (Plüsch Flausch Knubbelnasen Glubschaugen) zu basteln. Oder irgendwo dazwischen.
Was ich hasse, sind die Rassen a 'la Star Trek. Humanoide mit lustigen Wülsten auf der Stirn, die alle sehr irdische Meinungen und Konflikte mit sich herumtragen. Spannend wird das fremdartige doch erst, wenn es kaum Dinge im Verhalten und Hintergrund gibt, die einfach von unserem eigenen nachvollziehbar sind. Wie wäre es z.B. mit einer Rasse, bei der es als größter Liebesbeweis gilt, wenn das Weibchen das Männchen nach der Befruchtung auffrisst? Dann bekommt die romantische Seitenhandlung gleich eine ganz andere Note ;)
Also kurzum, fremde Rassen sollten wirklich super gut ausgearbeitet sein, sonst ist es ein Spass Killer. Für mich zumindest
@Tasman: Da gehst Du genau den umgekehrten Weg wie ich. Ich leite oft aus dem Aussehen und der Umwelt, in der die Rasse lebt das soziale Verhalten ab.
Was ich absolut nicht ausstehen kann sind diese Elfen (andere Rassen), die sich benehmen wie Menschen und bei denen der Autor den leser ständig erinnern muss, dass man es mit Elfen zu tun hat. Aus dem Verhalten lässt sih das ja nicht ableiten, sondern nur daraus, dass sie spitze Ohren haben und wunderschön sind. ::)
Zitat von: Tasman am 24. April 2007, 11:07:29
Wie wäre es z.B. mit einer Rasse, bei der es als größter Liebesbeweis gilt, wenn das Weibchen das Männchen nach der Befruchtung auffrisst? Dann bekommt die romantische Seitenhandlung gleich eine ganz andere Note ;)
Oh ja, über die würd ich gerne mal was lesen. Du hast nicht zufällig was darüber geschrieben, hm???
Lg, A.
Zitat von: Antigone am 24. April 2007, 12:45:24
Zitat von: Tasman am 24. April 2007, 11:07:29
Wie wäre es z.B. mit einer Rasse, bei der es als größter Liebesbeweis gilt, wenn das Weibchen das Männchen nach der Befruchtung auffrisst? Dann bekommt die romantische Seitenhandlung gleich eine ganz andere Note ;)
Oh ja, über die würd ich gerne mal was lesen. Du hast nicht zufällig was darüber geschrieben, hm???
Irgendwie gibt es sowas aber schon, denn das erinnert mich doch stark an Gottesanbeterinnen...
Zitat von: Artemis am 24. April 2007, 06:45:07Aber wenn ich die ganzen komisch rumbrabbelnden Viecher da fliegen, kriechen, rennen sehe, stelle ich mir doch immer die Frage, was das jetzt für Rassen sind und wo die herkommen.
Das ist eben die Frage, wen will man als Leserschaft ansprechen? Die, die sich gerne reinlesen, so viel von der Welt "aufsaugen" wollen, wie es nur geht und noch viel mehr, richtige Super-Fans sind, die jedes deienr Bücher kaufen und alles "supi" und "genial" finden, oder die, die verschiedene Autoren lesen, verschiedene Welten mögen und für die die Geschichte im Mittelpunkt steht.
Manche finden es eben super, wenn sie sich als deine Rasse an Fasching verkleiden können, andere lesen deine Bücher aus dem einfachen Grund nicht, weil man sich so viele Rassen merken muss.
Da muss jeder seine Richtung finden.
Star Wars war auch mit den vielen Rassen und den übermotivierten Designern erfolgreich - sehr sogar.
Zitat von: Rumpelstilzchen am 24. April 2007, 13:24:11Zitat von: Antigone am 24. April 2007, 12:45:24Zitat von: Tasman am 24. April 2007, 11:07:29
Wie wäre es z.B. mit einer Rasse, bei der es als größter Liebesbeweis gilt, wenn das Weibchen das Männchen nach der Befruchtung auffrisst? Dann bekommt die romantische Seitenhandlung gleich eine ganz andere Note ;)
Oh ja, über die würd ich gerne mal was lesen. Du hast nicht zufällig was darüber geschrieben, hm???
Irgendwie gibt es sowas aber schon, denn das erinnert mich doch stark an Gottesanbeterinnen...
Das gibt es bei vielen Tieren (Gottesanbeterin, Spinnen,...), vor allem bei Insekten, wenn mich nicht alles täuscht.
Aber ehrlich gesagt würde ich das nicht interessant finden.
Duana
@ Grey
Zitat von: Grey am 24. April 2007, 01:16:26
Aber, man mag mich für altmodisch halten, ich finde Menschen immer noch am interessantesten. Bisher habe ich nur ein einziges neues Volk entwickelt - und selbst die waren zu einem Teil Menschen, zu weiteren (sehr kleinen) Teilen Naturgeister und Dämonen. Das wissen sie aber nicht und wollen es auch nicht hören... Menschen sind schließlich die Wurzel allen Übels ;)
Na egal. Jedenfalls. Ich hab es gern menschlich. Denn Menschen sind die unübertroffenen Master of Self-Destruction! :jau:
Das kann ich verstehen, ich habe selten eine Geschichte gelesen, in der nicht mindestens ein Mensch vorkam.
Einerseits liegt es sicher daran, dass der Mensch dem Leser am nahsten ist und bleibt, egal wie gut die Beschreibungen und Einblicke sind.
Andererseits ist der Mensch eben da, man kann sich den Eigenarten bedienen, die man von seinen Mitmenschen kennt, weiß, wie ein Mensch fühlt.
Von anderen Rassen wissen wir das ja nicht.
Der Mensch ist einfach ein Bild, das wir gut benutzen können, viele Redewendungen lassen sich auch kaum auf andere Rassen übertragen (ist mir leider schon aufgefallen ::)).
Außerdem birgt der Mensch immer noch so viele Geheimnisse, dass man auch etwas dazuerfinden kann.
Der Homo Sapiens ist eben ein ganz interessantes Gebiet und weit ab von allem anderen. (Oh, wie ich sie mag...!)
Duana
In meinen beiden Projekten kommen auch Menschen vor - ich hab es hinbekommen, das immer ein Hauptcharakter ein Mensch und der andere "was anderes", etwas selbst ausgedachtes ist. Dann habe ich nicht nur Fremdes drin. Das schöne bei selbst ausgedachten Völkern ist: die Recherchiererei entfällt (ich bin stinkend faul, was das Recherchieren angeht), udn wenn einem etwas Nues zum Volk einfällt, kann man es einbauen, wenn es passt. :)
Neue Völker sind natürlich schwer. Ich hab mich noch nicht wirklich ranngetraut. Weil da braucht es eine eigene Historie, Gebräuchte, Strukturen, Politik, etc. Vom Organismus ganz zu schweigen.
Ich nehme da lieber die "altbewährten" Völker, wobei ich mich eigentlich hauptsächlich fast ausschließlich der Menschen bediene, und wandle da das eine oder andere ab.
(Auch hier hat man schon so viel zu tun, was Sozialen Hintergrund, Politik, Geschichte etc. angeht, um das einigermaßen rund hinzubekommen.)
Schön finde ich es zum Beispiel tatsächlich, wenn jemand ein "typisches" Fantasy-Volk verwendet, dieses aber ganz anders darstellt, als man es üblich kennt. Z.B. einen Zwerg als sehr kultiviert, still und filigran darzustellen, der sich vor vielem fürchtet oder so... (Hab ich weder gelesen noch geschrieben, sollte nur einen Hinweis darauf geben, was ich meine).
Denn die typischen Bilder haben wir ja in unseren Köpfen, ob wir wollen, oder nicht. Da kann man durch gegen den Strich-Bürsten schon einiges erreichen.
Das betrifft nicht unbedingt nur die Völker, sondern auch Begriffe wie "Hexe" oder "Zauberer" oder "Gaukler" etc.
Hi!
ZitatSchön finde ich es zum Beispiel tatsächlich, wenn jemand ein "typisches" Fantasy-Volk verwendet, dieses aber ganz anders darstellt, als man es üblich kennt. Z.B. einen Zwerg als sehr kultiviert, still und filigran darzustellen, der sich vor vielem fürchtet oder so... (Hab ich weder gelesen noch geschrieben, sollte nur einen Hinweis darauf geben, was ich meine).
*lol* Sozusagen "Anti-Klischees" aufbauen. Leider gibt es mir davon auch schon zu viele, ich nehme mich da selbst nicht aus. Nachdem ich Salvatores Dunkelelfenbücher gelesen hatte, brauchte ich fürs Rollenspiel auch gaaaanz dringend einen Dunkelelfen-Renegaten, über den ich sogar auch mal Fanfiction schreiben wollte. ich hab das ganz schell wieder gelassen, weil es wirklich nur abgekupfert wirkte.
Genau wie der Magier, den es aus Machtgier auf die dunkle Seite verschlug. Dass der nicht auch noch Raistlin hieß, war alles.
Diese Gefahr sehe ich auch, wenn ich altbewährte Völker untypisch handeln lasse. Die Idee ist nicht mehr wirklich originell, es sie denn, man überzieht das so sehr, dass man schon wieder ins Humorige oder Parodistische abgleitet. Dann wäre der filigran-kultivierte Zwerg sicherlich ein absoluter Brüller.
Zitat von: Aryana am 24. April 2007, 18:43:02
Das schöne bei selbst ausgedachten Völkern ist: die Recherchiererei entfällt (ich bin stinkend faul, was das Recherchieren angeht), udn wenn einem etwas Nues zum Volk einfällt, kann man es einbauen, wenn es passt. :)
*schüttelt ganz fest die Hand* Jaaaaaaaaaaaaa! Vermutlich ist das mit ein Grund, warum ich so gerne Fantasy schreibe. Ich muss mich nicht darum kümmern, wann welcher König welchen Krieg anzettelte. Ich brauche einen Krieg, also nehme ich ihn mir. Ich brauche 8 Jahre Frieden, keine 15? Gut, gebongt!
Was die Volksvertreter betrifft, die gegen alle Regeln und Klischees verstoßen, bin ich der Meinung: Charakter geht vor. Wenn alles erklärt ist, gibt es keinen Grund, warum der Zwerg nicht auch elfengleiche Lyrik komponieren darf, sich täglich rasiert und zarte Stoffe statt Leder und Kettenhemd trägt. Vielleicht ist der kleine Zwergenjunge ja von Elfen adopiert worden? Darf halt nicht das Gegenteil sein, nur um das Gegenteil zu haben, sondern braucht Hintergrund.
Finde ich auch.
Finde es immer etwas grobholzig (typisch menschlich?) gewissen Völkern nur bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben.
Vulkanier sind immer logisch... Klingonen nur Krieger... Elfen nur Lichtgestalten... und der Mensch kann alles sein. Klingt mir sehr nach "Krone der Schöpfung/Spitze der Evolution" Gehabe...
Wobei das auch zu weit gehen kann... immerhin sind es erfundene Völker.
Es ist des Zwergen Eigenart... er mag die Frauen sehr behaart! ;D
Ich bleibe meistens bei den Menschen oder bediene mich altbewährter Völker. Jedoch für eine Geschichte an der ich seit 2 jahren feile, da habe ich auch selbst erfundenes einfliessen lassen. Auch habe ich Dinge geändert die mich schon immer gestört haben. z.B. gefiel es mir nie das Tolkien die Zwerge so gross gemacht hat. Grundsätzlich sind sie mir etwas zu groß geraten. Daher habe ich drei Zwergenstämme gemacht von denen die Größe schwankt. Aber grundsätzlich ist von 40-160 cm alles dabei.
Zitat von: Dinlanthir am 25. April 2007, 20:33:10
Auch habe ich Dinge geändert die mich schon immer gestört haben. z.B. gefiel es mir nie das Tolkien die Zwerge so gross gemacht hat.
Tolkien hat die Zwerge groß gemacht? *am Kopf kratz*
*schnell das HdR-Fanbuch rauskram*
Laut den Skizzen der Designer sind die Zwerge da knapp 1,30 m groß - also so klein find ich die nicht, würd sonst ziemlich spaßig aussehen. Ist schon faszinierend wenn man erfährt, dass der Schauspieler von Gimli (oh nein, Name vergessen :gähn:) der größte der ganzen Rasselbande war :rofl: Musst immer auf den Knien rumrutschen, wenn sie die Bilder nicht, wie sonst immer, zusammenschneiden konnten.
Ich finde eher, dass man die Elben zu
groß gemacht hat! In den Castings haben die nur Leute ab 1,80 m genommen, auch Frauen!
Aber ... wie groß ist eigentlich Liv Tyler? ::) Kam mir nie vor wie ein langes Elend, die Dame...
Beim Basteln der Welt mit meinen Freunden, da haben wir uns geschworen so wenig schon da gewesenes in diese Welt zu integrieren. Es ist nicht möglich nur neues zu nehmen, da man dazu viel zu sehr von optischen Sachen abhängig ist. Man kann natürlich einen Klumpen Lehm nehmen und daran zehn oder zwanzig Arme einer Gottesanbeterin klatschen oder einfach nur ganz viele Klumpen dransetzen, aber dann ist das Ergebniss sher hässlich. Man wird es nie schaffen etwas völlig neues zu schaffen und es gleichzeitig auch noch wunderschön zu machen, da man schon von der Gesellschaft gezeigt bekommt, was denn schön ist und eins ist klar: Alles was schön sein soll, muss ein Mensch sein. Es braucht entweder viele Muskeln und ein MÄNNLICHES Gesicht und lange schwarze Haare und schon hat man einen Prinz Eisenherz oder einen Siegfried vor Augen. Oder man will ein vollbusigés, schlankes Wesen schaffen, dann denkt man natürlich gleich an Elben oder Nixen. Ihr seht: Hässliche Wesen selbst erschaffen wird nicht das Problem sein, aber schöne umso mehr.
Zitat von: DragonicGuardian am 10. April 2008, 12:57:04
Oder man will ein vollbusigés, schlankes Wesen schaffen, dann denkt man natürlich gleich an Elben oder Nixen. Ihr seht: Hässliche Wesen selbst erschaffen wird nicht das Problem sein, aber schöne umso mehr.
Ich weiß nicht, aber wenn ich an weibliche Elfen denke, sehen die in meinen Augen NIE vollbusig aus. Und mir fällt es deutlich schwerer, hässliche Wesen zu erschaffen als schöne.
Aber deine Frauen haben immer eine eher menschliche gestalt, oder?
Ja, das schon, aber eben nicht unbedingt vollbusig. :) das passt einfach nicht, wenn die Gestalt ansonsten eher zierlich ist, finde ich. Und genau das trifft für meine Nithyara zu - eher klein, schmal, zierlich und dabei eher androgyn, sowohl Männlein als auch Weiblein.
Sorry hab mich in dem Punkt schlecht ausgedrückt. elfen haben natürlich zu ihren zierlichen körpern keine Dolly Buster Brüste. Es war nur so ne ungefähre beschreibung und nichts direktes.
In meiner Fantasywelt gibts weder Elfen noch Orks. Verschiedene Menschenstämme/Völker machen da den Reiz aus, und unterschiedliche Hautfarben. Damit bin ich von der "Inspiration" aber schon mehr als ausgelastet, denn es gibt insgesamt 10 unterschiedliche Menschenstämme. Jede wird ihre Eigenheit haben. Aber nicht alle kommen gleich im Plot des ersten Buches auch vor.
Eigene Wesen zu erschaffen ist meines Erachtens gar nicht mehr so einfach möglich. Denn irgendwie war alles in irgend einer Form schon erfunden und da.
Hallo,
So wirklich "neue" Rassen gibt es imho nicht, weil das meiste schon irgendwie da war. Ich habe in dem Sinne mehr oder weniger "neue" Rassen entworfen, allerdings hatte ich dabei zum einen "Orks" und zum anderen an "Goblins" gedacht. Sie sind dem nicht unbedingt ähnlich, aber ich habe sie anfangs nach dieser Struktur verfasst. Ich muss bei allem was ich erschaffe ein Fundament haben, von dem sich etwas weg entwickeln kann. Die Rasse entstehen dann auch nicht von heute auf morgen, sondern über sehr langen Zeitraum.
Bye
caity
Ich weiß nicht, vielleicht gehe ich da zu sehr von mir aus, aber setzt man sich denn wirklich hin und sagt: "Ich will eine neue Rasse erschaffen!" ?
Mir geht es zumindest so, dass wenn ich denn einmal irgendwie abgewandelte Wesen habe, sie mir spontan eingefallen sind und ich sie nicht mutwillig in die Welt gesetzt habe.
Natürlich kann man mit dem Vorsatz, etwas "Neues" zu schaffen, an die Arbeit gehen, aber - ich gebe da auch gleich zu nicht viel Erfahrung zu haben - versucht man dann nicht kampfhaft etwas grundsätzlich anderes zu nehmen?
Zudem muss ich Aryana zustimmen, Elfen sind für mich nicht gleich vollbusig.
Und, DragonicGuardian, es ist immer nur das schön, was sie aktuelle Gesellschaft als schön vorgibt. Heute sind es schlanke Mädchen, vor ein paar tausend Jahren waren diese noch verschmäht. (Übertrieben gesagt ;))
Du könntest dich doch einfach vom heutigen Schönheitsbild ablösen und deiner Welt ein eigenes geben. Wenn du im Buch dann davon redest, die Frau sei schön, weil sie eine krume Nase hat und das dafür spricht, sie wäre von der Göttin gesegnet, dass ist das in deiner Welt schön. Für den Leser nicht, aber er wird lernen, dass sein "schön" kein allgemeines schön ist. Und sowas finde ich interessant! :)
Hallo Duana,
es gibt schon Momente in denen ich denke: Nein, ich will da jetzt keinen Ork benutzen, ich will etwas eigenes erschaffen und dann bildet sich da nach und nach ein Bild vor meinem inneren Auge ab. Aber das ist bei mir sehr unterschiedlich. Manchmal läuft es so, dass es eben mit dem Wunsch zusammen entsteht, manchmal klopft es auch einfach selbst an die Tür und sagt: Hallo, du, ich bin die neue Rasse ;)
Bye
caity
Hallöchen!
Um mal von den Elfen weg zu kommen, einfach mal meine Vorgehensweise bzw. der Werdegang meiner Völker.
Ich habe es mir eigentlich ganz einfach gemacht. Ich nahm vorhandenes und machte daraus etwas anderes.
Mischformen wenn man so will. Aus Engeln wurden schwarz geflügelte Vampirähnliche Wesen. Diese entwickelten sich, ohne dass ich etwas dafür konnte. Im Rollenspiel. Mir war es einfach zu langweilig einfach nur einen Vampir zu spielen. Aber ich mochte immer gern zwiespältige Charaktere, also wurde aus meinem Vampir ein gefallener Engel. Sozusagen.
Damit war die erste Rasse fertig, noch ein netter Name dazu und die Raman waren geboren.
Denen folgten ganz einfach die Menschen. Ich dachte mir einfach, dass es durchaus sinnvoll ist, einen Leser nicht in eine völlig fremde Welt mit völlig fremden Wesen zu werfen. es hätte einfach zu viel Aufwand gekostet, den Leser überhaupt ersteinmal an diese Wesen heran zu bringen. Also sollte es eine Rasse geben, die vertraut ist, die man nicht groß erklären muss und mit der sich jeder identifizieren kann.
Dann erst machte ich mir gedanken über eine neue Rasse. Und ja, es war nicht einfach. Zunächst übernahm ich die typischen Rollenspiel Elfen. Nach einiger Zeit aber kam mit der Gedanke, dass auf meiner Welt gar nicht der Platz für derart freundliche Wesen war. Auch die bekannten Dunkelelfen gaben nicht das, was ich wollte. Also nahm ich Elfen, gab ihnen ein anderes Aussehen, wobei das Grundkonzept eines Elfen erhalten blieb, sie bekamen hochmütige und fiese Charaktere und eine Elfenuntypische Vergangenheit. Fertig waren die Arfejia.
Im Moment arbeite ich die fünfte Rasse aus, die meine Welt bereits bewohnt, aber verborgen lebt. Dieses mal ist es wirklich schwieriger, da ich nun ohne ein Grundkonzept einer anderen, bekannten Art arbeite und deshalb die Balance erst noch ausgefeilt werden muss. Vor allem da ich diese auch für ein eigenes Rollenspielsystem nutzen will, muss es absolut stimmig sein. Bisher habe ich mich wirklich an den Schreibtisch gesetzt und Aussehen festgelegt und erstmal nur, wie es in die Geschichte passend sein kann, dass sie noch gänzlich unbekannt sind.
Also es kommt wohl darauf an, was man erreichen will, welches Ziel man verfolgt und aus welcher Gegebenheit heraus man eine neue Rasse entwickelt. Ob nun einfach Intuitiv und sie ist einfach da oder aber mit festgesetzten Zielen was gänzlich neues zu erschaffen...
Naja, ich wünsche dir noch viel Spaß dabei^^
Gruß
Flafi
Ich denke, das verschiedene Tiere immer eine gute Inspiration sind. Verschiedene Verhaltensweisen, soziale Strukturen und einen Grund für diese Entwicklung kann man wohl nirgends besser als in der Natur studieren.
Nimm dir ein Tier, stell dir vor du seist die Evolution und lass es sich entwickeln. Dann hast du auch nicht das Problem, dass es sich um kleine Menschen mit einer seltsamen Hautfarbe handelt und das war alles.
Ich werde mich hüten mich jemals an bereits bekannten und kultivierten Rassen zu bedienen, wo es doch so viel Spaß macht neue Rassen und Völker zu erfinden! ;D Mal abgesehen davon, dass es von, mit und über diese bereits mehr als genug Literatur gibt. Wie langweilig, immer nur von Elfen, Orks, Kobolden, Feen, etc. zu lesen...! ::)
Wobei ich mich allerdings jetzt auch nicht hinsetze und mir denke: "So, und jetzt erfinde ich einfach mal eine neue Rasse." Das kommt schon jeweils mit dem Territorium. Meistens fällt mir aber dann auch direkt was ein und irgendwie passt das dann auch immer. Und ich liebe ja nichts mehr, als mir im Anschluss daran die passenden Namen für die entsprechende Rasse zusammen zu basteln. :innocent:
Ich mache es mir in der Hinsicht ganz einfach: Ich erschaffe eine reine Menschenwelt. Meiner Meinung nach gibt es schon unter Menschen, die an verschiedenen Orten leben, ganz andere Lebensbedingungen und äußere Umstände haben, große Unterschiede in Kultur und Lebensweise, da brauche ich nicht noch ganz neue Rassen, seien es neue oder altbekannte.
An sich habe ich jedoch nichts dagegen, Bücher zu lesen, die mit ganz traditionellen Rassen spielen, meiner Meinung nach muss ein Autor seine Kreativität nicht beweisen, indem er eine komplett neue Rasse erfindet, wobei ich auch nichts dagegen habe, wenn er das doch tut. Ich finde Bücher aber nicht einfach deshalb schlechter, weil sie mit traditionellen Völkern arbeiten.
Ich bin gerade dabei, dass ich mehr oder weniger erstaunt beobachte, wie sich die Welt meines Nick Starkey Universums mehr und mehr füllt. Erst waren's nur die Magier, dann kamen die Vampire dazu und heute - die Feen (Elfen wollte ich da bewusst keine nehmen, ehrlich gesagt kann ich - außer bei Bernhard Hennen - schon bald keine Elfen mehr sehen). Nun sollen das aber auch nicht Vampir oder Fee 0-8-15 werden, bei jedermann bekannt und beliebt. Also versuche ich, gängige Klischees zu nehmen und die dann halt für meine Rassen nicht gelten zu lassen.
Meine Vampire z.B. haben einen riesigen Verwaltungsapparat im Hintergrund laufen, der einzig dazu dient, ihre Existenz zu verbergen und ihnen ein einigermaßen tragbares Leben zu ermöglichen. Die Abteilung für Verschleierung und Desinformation sorgt dafür, dass die gängigen Klischees über Vampire (zerfällt bei Sonnenlicht zu Staub, verträgt kein Silber und keine Kreuze, etc) weiter verbreitet und gepflegt werden. Fliegen? Ich zitiere: "Wie weit ich fliegen kann? Kommt drauf an, aus welchem Stockwerk ich falle ..."
Die Feen sind ein bisschen anders. Da werd' ich mich etwas enger an die Mythen und Legenden anlehnen. Das Ganze halt so hindrehen, dass die Mythen und Legenden die übliche Übertreibung darstellen, die sich im Laufe der Jahrhunderte halt immer ergibt. Genannt werden sie allgemein "das kleine Volk" - Durchschnittsgröße um 1,80 Meter. Wünsche erfüllen? Fehlanzeige. "Seh' ich aus wie'n Wunschbrunnen?" ;D
Bei Nick Starkey passt das sogar besser rein, als eigene Rassen zu erfinden. Das Ganze spielt in so einer Art Parallelwelt zu unserer. Sprich: Nick Starkey lebt als Magischer Ermittler in einer durchschnittlichen amerikanischen Stadt namens Centerville, wo er wie eine Art Privatdetektiv magische Verbrechen aufklärt. (Gelegenheit macht Diebe und Magie macht magische Diebe ...) Bin mal gespannt, ob ich irgendwann auch Orks, Trolle und Werwölfe unterbringe. :rofl:
Also allgemein halte ich eigentlich gar nicht so viel von diesen Fabelwesen (also Elfen, Zwerge, Tierwesen usw.) I ordne lieber verschiedenen Menschenvölkern unterschiedliche Eigenschaften zu. Dieses ganze "Die tollen Elfen, die lustigen Zwerge, die bösen Orks und die Menschen, die irgendwie nichts so richtig sind" Setting finde ich nicht so spannend.
Die diversen Sagen und Märchen der Menschheit bieten genügend unterschiedliche fiktive Arten an, um damit ein halbes Universum zu füllen.
Ich denke, man muß sich nur hüten, stereotype Verhaltensweisen und Klischees zu verwenden.
Um ein faszinierend anderes Volk zu erfinden, benötigt man eigentlich nichts Neues- man braucht ihnen nur ein paar fremdartige Moralvorstellungen und Verhaltensweisen zu verpassen, schon sind die uns so fremd wie vom Mond gefallen.
Eine eigene Rasse? Ja die habe ich für meine Saga erschaffen. War aber nicht gezwungen. Sie war einfach plötzlich da. Obwohl, so gaaanz selbstausgedacht war es auch wieder nicht. Ich finde Geckos so genial und aus denen habe ich eine neue Rasse erschaffen und sogar gezeichnet (also mit dem PC). Bis jetzt kam er bei meinen Betalesern verdammt gut an. Aber ansonsten kommen bei mir auch die alt Bekannten drin vor: Zwerge, Elfen, Druiden usw.
Meistens bediene ich mich an den bekannten Rassen und wandle sie etwas ab. Die üblichen Namen behalte ich aber i.d.R. bei. So sind die Elfen in meiner Sessian-Trilogie ebenfalls wunderhübsch und haben spitze Ohren, allerdings sind sie nicht so sonderlich groß. Wenn ein Elf die 1,70 m erreicht, ist er für seine Rasse ein Riese. ;)
Für eine andere Welt habe ich eine Riesenrasse entwickelt, bzw. auf dieser Welt gibt es zwei Arten von Riesen. Die eine Rasse ist etwas größer und heller als die Andere und steht deshalb auch gesellschaftlich über den Kleineren.
Die Riesen werden bis zu 4 m groß und bis zu 200 Jahre alt, außerdem haben sie natürlich ihre gesellschaftlichen Eigenheiten, aber ich orientiere mich bei ihnen z.B. näher an Menschen als an Trollen.
Wie gesagt, meistens orientiere ich mich an den bekannten Rassen, wozu - grob gesagt - ein Wesen mit zwei Armen, zwei Beinen und ein Kopf gehört. Alles Andere klingt für die meisten Leser doch, als hätte der Autor zwanghaft originell sein wollen. Meine Meinung.
Soweit ich mich erinnere habe ich bisher nur eine Ausnahme gemacht. In jener Geschichte spielen die Götter die Hauptrolle und die beiden höchsten Götter haben sich in den Kopf gesetzt, dass die Menschen ja langweilige und unpraktische Wesen sind. Warum sollte man so schwächlichen, kleinen Wesen von max. 2 m Größe und mit nur 2 Armen und Beinen einen ganzen Planeten überlassen? Also erschaffen diese beiden Götter eine neue Rasse mit 6 Armen und einem Rüssel, der als siebter Arm genutzt werden kann. Klingt erstmal ziemlich abstrus, aber die beiden schlauen Götter halten das ja für eine sehr gute Idee und wollten absichtlich etwas schaffen, was den Menschen möglichst unähnlich ist.
Logisch, dass der (menschliche) Leser diese Wesen nicht sonderlich hübsch finden wird, egal wie ich sie sonst beschreibe, aber ebenso logisch, dass diese Wesen innerhalb ihres Volkes ihre Schönheitsideale haben und DIE kann man dem Leser ja dann erklären, sodass es hoffentlich nachvollziehbar wird. ;)
Also, ich arbeite im großen und ganzen eigentlich nur mit altbekannten Rassen.
Ich habe nach dem ich die Landkarte meiner Welt ausgearbeitet habe, mich hingesetzt, über all die schon bekannten Rassen recherchiert, und sie an den Plätzen angesiedelt, wo es sie geben könnte.
Die Elben in den Wald, die Menschen über die Steppe verteilt, die Zwerge ins Gebirge. Klassisch, aber passend.
Dann spielte ich noch ein wenig an den Elben herum, und setzte kurzentschlossen ein paar von ihnen an die Meeresküste. Für diese "Rasse" welche im Prinzip aus Elben besteht, in deren ferner Vergangenheit mal ein Mensch mitgemischt hatte, habe ich noch keinen Namen.
Ich grüble aber nicht darüber, denn das bringt bei mir, wie ich aus Erfahrung weis, genauso viel, wie wenn ich einen Namenskreator benutze. Das Ergebnis enttäuscht in beiden Fällen.
Eine komplett neue Rasse habe ich, wie gesagt, nicht erfunden. Eher an den Merkmalen der schon vorhandenen rumgespielt. Ich halte nichts von den "böse Orks ; liebe,hübsche Elfen ; griesgrämige Zwerge."
Bei den Menschen gibt es ja auch die einen & die anderen, die gutmütigen und die eitelen. Wieso sollte das bei anderen Rassen nicht auch so sein?
:) Das ist mein Thema.
Ich bin bekennende "Vielentwicklerin", wenn man das so nennen mag. Ich liebe es, meinen Protagonisten allerlei Steine in den Weg zu legen, bzw. zu schreiben, wozu dann natürlich auch die unterschiedlichen Nationalitäten einiger Rassen gehören. Die einen geben zum Beispiel eindeutige Zeichen ab, wenn sie sich bedrängt fühlen oder Angst haben, die anderen flechten ihre Kleidung aus Binsen (ich weiiß, eigentlich unrealistisch, aber es ist fantasy...und es ist eine spezielle Binsenart. :pfanne:).
Dafür benutze ich zum Teil Eigenschaften "bekannter" Rassen, die schon oft abgehandelt wurden (beispielsweise Elfen) und packe sie in ein anderes Aussehen, verändere Eigenschaften, dichte welche dazu und mache sie so möglichst einzigartig.
Was ich allerdings auch gerne mache, ist, ein vorhandenes Volk oder Geschlecht weiterzuentwickeln. In meinen chroniken gibt es insgesamt acht Elfenarten, die von den Elben abstammen, die widerum Schöpfungen der Alben sind (die Schöpfer). Dabei sind sie jedoch allesamt so unverwechselbar, dass man sie jeweils als eigenständiges Volk betrachten könnte.
Zwerge sind bei mir Wissenschaftler, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kontinente zu erforschen. Also keine dummen Geschöpfe, die jederzeit ihre Axt dabei haben und kein Benehmen haben. Vielmehr die Gebildetsten und Weisesten der Kontinente.
Verdrehen, Wenden, Korrigieren und natürlich jede Menge Eigenschaften von vielleicht wirklich existierenden Völkern ist für mich ganz wichtig, denn reines Abkupfern, ohne den Spritzer eigener Ideen macht ein Volk, einen Charakter, für mich leblos und vor allem lieblos.
Liebe Grüße
Hallo!
Also ich entwickle ungemein gern neue Völker. Ich habe für mein aktuelles Projekt gefiederte Dunkelsatyre und Schwarm organisierte Seebanshees erschaffen. Und vieles mehr wartet noch darauf genau durchgedacht zu werden.
Viele Grüße
Sasha
Ich mache es unterschiedlich. Insgesamt gesehen schaue ich aber, was sich ergibt. Da ich eine große Abneigung gegen Elfen und Zwerge habe, kommen mir die natürlich nicht unter, es sei denn in einer Art Satire. ;)
In der Welt, wo mein momentaner Roman spielt, gibt es zwei nichtmenschliche Völker, die sich bei mir im Lauf der Jahre entwickelt haben. Das eine ist den Menschen an Körpergröße und Technologie weit unterlegen, hat einen affenartigen Greifschwanz, grüne oder braune Haut, lebt an abgelegenen Orten und reitet schon mal auf Ziegen oder Merisken ... möglichst weg, denn die Menschen jagen dieses Volk einfach aus Spaß! Eigentlich haben sich diese Figürchen, die "Sentis", aus der Überlegung entwickelt, wie traurig eigentlich die Existenz eines Volkes ist, das als Schwertfutter dient. Die Sentis sind zwar nicht weniger intelligent als die Menschen, aber die Menschen halten sie eher für Tiere.
Das andere Volk sind die Zelistianer. Die waren in meinen ersten Versionen ganz normale Leute, die in einer magischen Stadt gelebt haben. Mit der Zeit haben sie sich zu einer Art Aliens mit Ahnenkult entwickelt, aber inzwischen hat sich sogar ihre genetische Kompatibilität mit den Menschen geklärt - mit denen sind sie nämlich verwandt. Falls sich jemand über die großen schwarzen Augen wundert: Natürlich Alien-Augen! ;D Aber erklär das mal einer mittelalterlich versumpften Welt ...
Nein, der SciFi-Teil ist quasi raus, nur manchmal scheint er noch rein. Ich bin ganz stolz auf meinen Kram, aber vom Reißbrett hätt ich das nicht erfinden können, es braucht Zeit zur Entwicklung.
Ich benutze gern die klassischen Völker (Zwerge, Elfen, Menschen, Gnome, Barbaren) und versuche dann, ihnen meinen persönlichen Stempel aufzudrücken.
Neue Völker zu erfinden ist natürlich auch sehr reizvoll, man muss sich den ganzen Hintergrund ausdenken, von dem nur ein Bruchteil im Roman selbst zu finden ist. Dabei ist es schwer wirklich "neu" zu sein, denn Sagen, Mythen und Märchen der ganzen Welt (sowie andere Fantasywerke, Filme und Spiele) haben bereits vieles vorweggenommen, sodass etwas scheinbar "Neues" sich bei näherem Hinsehen sich oft als eine Kombination oder Abwandlung längst bekannter Völker entpuppt.
Zitat von: Coppelia am 17. September 2009, 19:24:16
Die Sentis sind zwar nicht weniger intelligent als die Menschen, aber die Menschen halten sie eher für Tiere.
Die Beschreibung passt prima zu meinen Orechen! :D
Die haben hier im Forum ja schon ein wenig Erwähnung gefunden. Sie bauen sich Höhlen im Wüstensand, kleiden sich primitiv und leben von dem, was die Jagd auf Wüstentierchen hergibt. Außerdem haben sie durch ein paar Körpermerkmale durchaus was Tierisches, fauchen und knurren dabei auch noch. Aber ansonsten sind sie sehr menschlich. Die "richtigen" Menschen fürchten und meiden dieses Volk aber - oder jagen es. Andere erforschen dieses Volk wie eine seltene Tierart.
Generell kommt eigentlich keines meiner Werke ohne eine Eigenkreation aus. ;D Meistens sind es Völker, die den Menschen irgendwie ähnlich, aber doch was völlig anderes sind.
Und ich bastel gerne an bereits bestehenden Völkern herum. So sind auch die Feen bei mir längst nicht mehr das, was man eigentlich unter Feen versteht (was schon zu lustigen Missverständnissen geführt hat ;D)
Zitat von: Coppelia am 17. September 2009, 19:24:16
Die Sentis sind zwar nicht weniger intelligent als die Menschen, aber die Menschen halten sie eher für Tiere.
Bei mir ist das anders herum: Ich habe eine Rasse (okay, sie kommt in keinem meiner Projekte vor und ist nirgendwo erwähnt, aber ich habe sie gedanklich schon sehr weit ausgearbeitet), die Elfen, die Menschen eher als Tiere bzw. als Barbaren, die dicht über den Tieren stehen, ansehen.
Ich verwende für die Rasse zwar den Namen Elfen und habe einige ihrer Eigenschaften übernommen, die so gern in anderen Büchern verwendet werden, darum herum aber eine Kultur erschaffen, die sie als quasi neue Rasse kennzeichnet. Etwa die Tatsache, dass Selbstbeherrschung für sie der absolut wichtigste Wert ist, da alles andere einen Streit heraufbeschwören könnte, der die Fortexistenz des Volkes behindern könnte. Prinzipiell ist ihre gesamte Lebensart auf den Fortbestand der Rasse ausgelegt, etwa nach dem Motto "Du bist nichts, dein Volk ist alles", nur nicht ganz so sozialistisch. ;) Dort werden alle Kinder zentral erzogen und Frauen verehrt aber gleichzeitig extrem eingeschränkt, um sie nicht zu gefährden, denn nur durch sie können weitere Kinder geboren werden.
Das fußt z.B. auf der häufig beschriebenen Unfruchtbarkeit der Elfen. Ihre Gesinnung gegenüber den Menschen beruht auf der allgemeinen Hochmut, die Elfen in vielen Werken nachgesagt wird, nur, dass diese auf die Spitze getrieben wurde etc.
Ich "nutze" für meine Geschichten und Träumereien hauptsächlich Elfen. Damit meine ich nun die durch das von Tolkien geschaffene Bild der Elben stilisierten Wesen, die viele hier wohl eher Elben nennen ;)
Gut, ich kann in einer High Fantasy - Geschichte nicht die komplette Story mit Elfen ausfüllen, weil das auf Dauer einseitig wirken und der Geschichte die Vielfalt und Fantasie nehmen würde, aber sie sind eindeutig die Wesen, die ich favorisiere. Würde ich mich selbst in meine Geschichte einbringen wollen - und ich denke, das werde ich auch tun ;) -, würde ich eindeutig eine Elfe sein, weil ich mich selbst wie eine fühle. Diese Lebewesen sind für mich der Inbegriff von Naturverbundenheit, Tierliebe, Erhabenheit den Menschen und anderen Wesen gegenüber, Ästhetik, Introversion, Intelligenz, Individualität, Scharfsinn und Kreativität - sogesehen das "Idealbild" eines Menschen. Nun ja, es ist nicht unbedingt das Bild, was der Durchschnitts-Fantasy-Autor von "Elben" im Kopf hat, aber das ist das Bild, was diese Wesen in meinem Kopf hervorrufen, wenn ich an sie denke. Und genau so habe ich auch die Elfen in meinem Roman gestaltet^^
Gut, Menschen kommen bei mir auch vor, wobei ich sie eher als rüpelhaft, extrovertiert und oberflächlich darstelle, egozentrisch, besessen von Materiellem - ungebildete, naive Wesen, die denn Sinn ihres Seins noch nicht begriffen zu haben scheinen. Vielleicht wirkt es wie aus kindlicher, einseitiger Sichtweise gesehen, wenn ich Menschen immer negativ, Elfen dafür positiv darzustellen versuche - doch einzelne Individuen lasse ich auch aus dem jeweiligen Klischee "herausstechen".
Elben und Menschen sind bisher die einzigen Wesen in meiner Geschichte, was sich aber sicherlich noch ändern wird. Ich denke, dass ich auf jeden Fall noch Einhörner in die Geschichte einbringe. Bei allen anderen Wesen bin ich mir bisher unschlüssig. Obwohl ich dazu sagen muss, dass ich mit dem Roman auch erst ganz grob angefangen habe, bisher habe ich nicht einmal die komplette Story. ;)
Zwar tendiere ich im realen Leben eher zur "düsteren" Seite, also zu Vampiren, Gothic etc., doch denke ich, dass solche Wesen nicht in einen Roman reinpassen, der dem Bild, das ich von einer Fantasy-Story im Kopf habe, entspricht - sprich, mittelalterlich angehaucht, auf nordischer Mythologie basierend etc.
So dumm es evlt klingen mag, aber ich benutze eigentlich nur klassische Rassen. Ich finde, dieses ganze exotische Zeugs hat nichts mehr mit einen wirklichen Fantasy-Roman zu tun. Aber jedem das seine.
Bei mir gibt es lediglich ein paar Tiere, welche über keine besonders gehobene Intelligenz verfügen, welche neu erfunden sind, aber auch nur aus dem Grund, weil ich etwas ähnliches gebraucht habe und es sie auf der Erde nicht gibt.
Ansonsten tummeln sich bei mir Zwerge, Elben, Menschen (Die Klassischen Rassen) und noch so Viehzeug wie Einhörner, Zentauren, Nixen, Sirenen, Nuen u. Ä.
Mir persönlich hilft es meistens verschiedene Medien zu konsumieren ( im erträglichen Bereich) z.B. Zeitung, andere Bücher oder auch manchmal wie bei newdevilraider (richtig ?) das TV.
So habe ich letztens eine neue Rasse von Raubkatzen erfunden, es ist eine Mischung zwischen Löwen, Tigern und Gazellen eine sehr interessante Mischung wie ich finde.
Hallo newdevilraider, :darth:
Ich nutze Elfen und Zwerge eigentlich nie, sondern spiele gern mit Wesen aus dem Griechischen z.B Kentauren, Nymphen, Nixen usw.
Die Entwicklung eines neuen Volkes hat bei mir erst einmal stattgefunden, diese Wesen waren von der Hautfarbe her violett und trugen am ganzen Körper feine, netzartige Tätowierungen, die auch mal von größeren Bildern durchsetzt werden konnten, diese Tatoos wurden mit jedem neuen Lebensereignis erweitert. Sie hatten schwarze Flügel und waren unbehaart am ganzen Körper, ihre Augen saßen direkt neben den Nasenflügeln und die Pupillen hatten meistens die Farbe grau-weiß. Ihre Kultur ist sehr barbarisch, allerdings noch nicht großartig ausgebaut. Aber inzwischen liegen diese Wesen, die ich Andranen taufte, auf meiner: Irgendwann-einmal-verwenden-Bank, und dieses Irgendwann wird wohl noch etwas warten müssen.
In diesem Sinne wärmste Grüße, :winke:
Wolli
@Wollmütze:
Ich lieeeebe die griechische Mythologie und trotzdem bin ich noch nicht darauf gekommen, Fabelwesen in meine Geschichten einzubauen. Super Idee! Benutzt du dabei nur solche, die häufiger auftauchen oder auch "einmalige" wie z.B. die Hydra, Zerberus, o.ä.?
Ich selbst habe bisher auch nur eine Rasse erfunden, die Minu aber bisher existieren sie nur auf einem Steckbrief an dem ich wohl noch sehr lange arbeite bevor sie in die Geschichte gelassen werden. Hin und wieder mal ist eine neue Rasse etwas Tolles, Erfrischendes aber für jedes Projekt eine zu erfinden wäre mir zu mühsam.
Ich mag die klassischen Fantasyrassen zwar, aber ich würde sie niemals in der High Fantasy-Konstellation (Menschen, Elben, Zwerge, Halblinge, Orks, Trolle, Goblins, Oger, blablabla) verwenden. Ich mag es irgendwie nicht, wenn mehr als drei humanoide Rassen auf kleinstem Raum zusammengepfercht werden.
In meinem jetzigen Projekt hatte ich eigentlich vor, nur Menschen anzusiedeln, aber mittlerweile sind noch ein paar Wolfsmenschen, die Worn, dazugekommen.
Ja, ich bin nicht sonderlich kreativ, was neue Völker angeht, aber wenn etwas ins Stimmungsbild meiner Welt hineinpasst, ist es mir egal, wie abgedroschen es ist. Ich spiele eigentlich auch lieber mit sozialen Strukturen und Entstehung der Rassen herum, als mit dem Äußeren.
Die oben genannten Worn zum Beispiel waren ehemals Menschen, Wolfsreiter um genau zu sein. Im Krieg wurden sie durch eine magische Wechselwirkung mit ihren Reittieren... verschmolzen und dann später von der Siegermacht ins Nachbarland getrieben, wo sie fortan in einem Wald, isoliert von den Menschen, lebten. Sie denken, reden, leben zwar wie Menschen, sind aber etwas launischer, stärker und entfernen sich nicht gern allein von ihrer Dorfgemeinschaft (Dorfgemeinschaft, da sie auch nicht gern mehr als 50 auf einem Haufen sind). Achja, sie sind behaart, haben etwas langgezogene Wolfsköpfe, Klauen und einen Schwanz, sind vom Äußeren her den Wölfen also ähnlicher als den Menschen, was auch der Grund dafür ist, warum diese sie erst vertrieben und dann in einen Wald verbannten.
@Yesai:
Toll, dass du die griechische Mythologie auch so liebst wie ich :) Ich finde sie einfach absolut inspirierend. Hauptsächlich benutze ich Wesen, die öfters vorkommen, von denen es also meistens auch eine Masse gibt, und die nicht nur als Einzelgänger auftauchen. Aber die Hydra hab ich auch schon benutzt, als eine Gefahr in einem Labyrinth. Ich habe und werde aber nicht Dinge genauso einbauen, wie sie in der Mythologie vorzufinden sind und sie dann auch noch in der Geschichte als griechische Wesen bezeichnen. Das geht ja nicht, denn Griechenland gibt es in meiner Fantasywelt nicht :D
Wenn es aber um All-agefantasy geht, hab ich nichts dagegen und finde, man kann es sogar durchaus spannend gestalten. Der neuste Beweis ist dieser Kinofilm, mit diesem Halbgott. Dort geht es auch um die griechischen Götter und die dazugehörenden mythologischen Wesen. Mir fällt nur grade der Name nicht ein. :wums:
Liebe Grüße,
Wollmütze
Ganz ehrlich? Wer bedient sich denn nicht an der griechischen Mythologie? Es gibt immer eine Verbindung zu einer Rasse/einem Ungeheuer aus den alten Sagen.
Ich habe auch in meinem letzten Roman Harpyien benutzt. Die boten sich an, als Angreifer aus der Luft, die man nicht kommen sah. :-) Außerdem sind sie bei mir ein wenig dümmlich geraten. Na ja, passiert.
Aber gerade die griechische und römische Mythologie bietet unglaublich viele Möglichkeiten, um einen Roman zu füllen. In meinem neuen Roman baue ich z.B. ein Göttergeschlecht auf der Hierachie der römischen Götter auf. Alles in allem haben sie ähnliche Eigenschaften/Fähigkeiten wie die römischen Götter, aber dennoch wird es eine ganz andere Geschichte.
Ich finde, das nicht nur die griechische oder römische Mythologie Anlass zur Inspiration gibt!
Ich denke dabei zum Beispiel an die ägyptische Mythologie. Speziell daraus die Götterbilder, also Mischlinge aus Mensch und Tier. Ich finde ein Armee aus Seth-Gestalten sehr beängstigend oder ein Orakel in einer Verkörperung des Horus äußerst spannende Ideen.
Ich persönlich finde, dass der Begriff "Volk" im Kontext mit Elfen, Menschen etc. eher unangebracht und eigentlich sehr undeutlich ist. Schließlich sind unterschiedliche Völker noch lange nicht von unterschiedlichen Rassen. Rasse wären etwas wie die Elfen oder die Menschen. Neue Rassen entwickle ich eigentlich kaum für meine Fantasy-Welten, ich bleibe bei der Menschheit.
Was allerdings nicht bedeutet, dass ich keine neuen Völker entwickele. Menschen zwar, aber mit groben Unterschieden in vielerlei Lebenshinsicht. Auch Menschen können sich so enorm voneinander unterscheiden, wie es etwa Elfen und Zwerge, um ein klassisches Beispiel anzuführen, tun. Man muss sich nur einmal das Mitteleuropa und das China des 11. Jahrhunderts ansehen, um zu erkennen, dass auch verschiedene Menschenvölker extrem unterschiedliche Lebensbedingungen und -einschränkungen haben können.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich jetzt automatisch ein Werk als schlecht empfinde, weil eine phantastische Rasse darin spielt. Lediglich für mich selbst reicht die Vielfalt der menschlichen Kultur vollständig aus.
Ich bin auch eher so der Typ, der eine breit gefächerte menschliche Kultur nutzt. Meist mit eigenen Sprachen, Kulturen, Kleidungsstilen oder Lebensweisen. Ihr könnt mich ruhig einfallslos schimpfen, aber wie @Joschua schon gesagt hat gibt es halt jedem Menge verschiedener Kulturen und Ethnien in unserer Welt. Warum sollte das in einer anderen denn nicht auch so sein?
Paradoxer weiße macht es mir Spaß auch völlig neu (ich hoffe zumindest völlig neue ;D) Spezies zu erschaffen oder schon bekannte etwas zu "verfremden".
Zum Beispiel ist mein Elbenvolk an die baltischen Stämme des 5. bis 10. Jahrhunderts angelehnt mit etwas finno-ugrischem und französischem Einfluss. Sie leben in hime und haben eine eher "wilde" Stammeskultur, sind jedoch hervorragende Sternengucker. Sie leben in einer Jäger-Sammler-Gesellschaft, die über den halben Kontinent zog und sich dann erst nieder ließ.
Oder für ein anderes Projekt hab' ich mir eine Spezies überlegt, die sich aus Rießenkrabben entwickelt hat. Sie sind gut 2,30 groß, leben vornehmlich in trockenen Steppen und sind mit einem dicken Panzerüberzogen.
Wenn man sich viele Gedanken über die Spezies oder Rassen oder Völker oder Kulturen macht und sie in gewisser Weise plausibel sind und in die Story und die Welt hinein passen, dann kann man eigentlich alles machen. Nur Mut zum ungewöhnlichem. Aber eigentlich kann das jeder machen wie er oder sie will.
Gruß
Esteve
Cool, ich sehe gerade, dass ich hier noch keinen Beitrag geschreiben habe ... muss ich gleich mal ändern.
Im allgemeinen benutze ich die Standartvölker (Menschen, Drachen, Elfen, wobei ich bei letzteren noch einiges vom Charakter her verändert habe). Allerdings habe ich auch 4 eigene Völker entwickelt :D
lg
Celtur
Ich würde sagen, dass ich mische...also bereits alt bewährte Völker und neu erfundene verwende.
Meine beiden Protas sind ja eh eine Klasse für sich ;D
Abgesehen davon sind noch ein paar Wüstenvölker neu.
Mich haben die High-Fantasy Klischees bezüglich Elfen etc. aber genervt - vor Allem das Klischee, dass die Elfen einfach die verkörperte Perfektion sind: schön, schlau, natürlich friedliebend...
Das schön und schlau durften sie behalten, allerdings sind sie bei mir heillos untereinander verkracht und in verschiedene Kleinvölker aufgesplittet ;D Das auslösende Ereignis fehlt noch, das wäre vielleicht ein Fall fürs Brainstorming.
Es wird aber nichts Schmeichelhaftes sein, das sag ich ihnen jetzt schon... :darth:
Elben, Zwerge und Co. gibt es bei mir auch nicht, ebensowenig völlig neue Rassen. Unsere Welt ist imho so vielfältig und meine Völker sind alle angelehnt an real existierende, wobei ich mir aber gewisse künstlerische Freiheiten herausgenommen habe. Japan habe ich verwurschtelt (das Reich der tausend Inseln) aber es gibt auch ein an arabische Wüstenvölker angelehntes Land (Hallassar mit einen strategisch bedeutenden Hafen) oder Steppenbewohner (die Wilden Stämme des Südens).
Und die Namen meiner Figuren sind auch so eine Sache, ein wüster Mischmasch zwischen real existierenden und auf meinem Mist gewachsenen.
Szervusz,
Generell finde ich, kann man, solange man sich wirklich gut Gedanken über seine Völker, Kulturen, Spezies und so weiter gemacht hat, kann man (fast) alles Verwirklichen.
Mir geht's da so ähnlich wie Luna, ich greife gerne auf reale Völker zurück und kombiniere sie mit typischen Fantasyvölkern. Je unerwarteter oder ideenreicher diese Kombos sind, desto besser gefallen sie mir (hatte ich glaub' ich schon erwähnt)
Zum Beispiel:
Wenn ich Orks in meine Geschichte einbaue, dann haben die meist einen indianischen oder skandinavischen Anklang. Meine Zwerge sind eher Maltesisch/Gotisch/Spanisch angehaucht. Und bei den Menschen ist es je nach Welt, Volk und Gegend unterschiedlich. Da kommt dann schonmal so was wie ein Volk heraus, das eine Kreuzung aus Maori-, Inuit-, aztekischer, indianischer und samischer Kultur darstellt.
Und Auch mal zu den Klischees. Die finde ich auch ziemlich nervig. Das ein bestimmtes Volk immer gut oder immer böse sein muss, dass bringt doch nur unnötige Steifheit in das Fantasy-Genre. Wer's mag, kann's ja machen, aber man sollte als Autor auch mal neue Wege beschreiten. Und wenn man mal ganz abseits der typischen Fantasy-Völker fischt, muss das nicht immer schlecht sein (hatte ich auch schon erwähnt, sorry ::))
Gruß,
Esteve
Also ich bin da seeeehr vielfältig, manchmal sogar etwas zu sehr *hust*. Ich habe sehr viele Völker und noch mehr Nationen/Untervölker.
So gibt es bei mir kein einziges Volk, was in sich nicht noch einmal gesplittert und fast immer in diesen Splitterungen verkracht ist. Allen voran meine Elben, die würden sich echt am liebsten gegenseitig ausrotten hab ich das Gefühl manchmal.
Ich benutze die klassischen Fantasyvölker, es gibt Zwerge, Elben und... ähm ja Mist da hört es dann auch schon auf. Orks, Zentauren, Drachen, hab ich rausgeschnitten, sie lagen mir nicht. Menschen natürlich, aber das ist kein klassisches Fantasyvolk ;-).
Dann hab ich ein paar Völker, angelehnt aber nicht unbedingt abgekupfert: Die Avéntris, ein feenähnliches Volk, die Javén, einmal an die Nymphen angelehnt die sich aber schon ziemlich davon weg entwickelt haben, die Hatar, an Dämonen angelehnt, die Tarovén, die von Untoten herstammen und eigentlich auch noch genau das sind wenn wir ehrlich sein wollen, die Surim, einst angelehnt an Meermenschen, die aber auch schon sehr eigene Züge angenommen haben, die Synalin, angelehnt an Engel und... ähm ja das war's.
Dann gibt es noch die ganz eigenen Völker von mir: Die Delai, ein Wüstenvolk, die Furien, die man nur bedingt als eigenes Volk zählen kann, die Luandor, ziemlich unheimliche Schattenwesen, die Luanis, die deren Gegenteil sind *nachdenk* ich glaub jetzt hab ich sie. Abgesehen von dem neuen Volk, das schon in meinem Kopf rumspukt...
Also ihr seht: Ich entnehme, ich lehne an, ich benutze alteingesessene Völker aber ich schaffe auch eigene. Ich beschäftige mich sogar sehr, sehr gerne mit eigenen Völkern, ihren Kulturen und ihrer Geschichte. Das macht meine Weltenbastelei so anstrengend, denn ich sehe nicht wirklich Land. Wenn man bedenkt das jedes Volk noch Splittergruppen hat, jede Splittergruppe einen eigenen Namen, ein eigenes Reich, eigene Sitten und Bräuche... ja. Anstrengend aber ich finde es sehr wichtig.
Als Autor ist mir wichtig, darzustellen, dass es, wenn es ein Volk gibt, es keinen Einheitsbrei in diesem Volk gibt, es eben keinem Klischee entspricht, sondern immer in Splittergruppen selbst irgendwie zerstritten oder uneinig ist. Ich liebe es, an Völkern verschiedene Facetten aufzuzeigen und zeige auch gerne, wie Lebensbedingungen ein Volk formen können. Deswegen habe ich eben auch so viele. Auch wenn es mir manchmal selbst zu viele werden. Bald muss Schluss sein.
Als Leser mag ich die typischen Klischees nicht, akzeptiere sie aber. Ich komme auch in einer Fantasywelt nur mit Menschen sehr gut zurecht, mag das sogar sehr, sehr gerne. Aber ich selbst erschaffe eben dennoch gerne eigene Völker und setze sie auch ein.
In der Regel benutze ich die Namen klassischer Fantasyvölker, versuche ihnen aber manchmal meine eigene Signatur zu verpassen - teilweise auch, indem ich es ähnlich wie Luna oder Szajkó mache und mich an indigenen Völkern orientiere und da so ein wenig herummixe.
Dennoch kommen auch mir immer mal wieder Eigenkreationen unter, die ich aber dann auch nicht so "bewusst" entwickle, in dem Sinne, dass ich mir denke "Hey, ich brauch ein neues Volk" und dann mach ich mich da dran. Meist entstehen die eher zufällig aus einem Mangel heraus, den die klassischen Völker nicht in meinem Sinne decken können und die Kultur entwickelt sich dann erst nach und nach. So sind etwa die Thargorae entstanden, die ich bisher in zwei Welten verwendet habe. Im Prinzip sind sie normale Menschen, deren Alterungsprozess aber durch verschiedene Umwelteinflüsse verändert wurde; welche genau ist nochmal weltenabhängig. Oder dann gibt es noch die Veairey, ein weißhaariges und -häutiges Volk, dem bei Mondschein Krallen wachsen. Sie sind aus dem Problem entstanden, dass ich einerseits Werwölfe nicht gerne verwende, andererseits aber sowas in der Art mal benötigt habe. Joa, das sind mal so zwei Beispiele.
Früher (ist noch gar nicht so lange her) habe ich so ziemlich alles in meine Geschichten gepackt, was die klassische Fantasy hergibt. Einiges habe ich abgewandelt, das meiste ist aber so geblieben, wie Herr Tolkien es vorgegeben hat.
Ich habe aber - auch dank einiger sehr harter Kritiker - bemerkt, dass meine Welt durch die vielen, vielen verschiedenen Völker und Rassen viel zu überladen war. Stur, wie ich bin, musste ich aber trotzdem daran festhalten - und habe die Geschichte im Endeffekt an die Wand gefahren.
Seitdem benutze ich bevorzugt die menschliche Rasse mit zahlreichen verschiedenen Kulturen. Das hat auch damit zu tun, dass ich meine Lesevorlieben seit der ersten Geschichte sehr verändert haben - wo ich vorher noch überzeugter Fan von High Fantasy im Stil von Tolkien und Hohlbein gewesen bin, lese ich jetzt lieber harte, realistische High- bis Low Fantasy, wie sie z.B. G.R.R. Martin oder Joe Abercrombie schreiben.
Das heißt jetzt aber nicht, dass ich den klassischen Völkern vollkommen abgeneigt bin. Ich bin nur der Meinung, dass a) man nicht zu viele davon in einer Geschichte benutzen sollte und b) die Völker zum Setting passen müssen. Für mein momentanes Flaggschiff, die Göttertöter, benutze ich die nordische Mythologie, und diese schreibt nun einmal allerlei humanoide Völker (Menschen, Alfen, Schwarzalfen, Vanen, Asen...) vor. Das kann man nicht einfach streichen, wenn man authentisch sein will. Allerdings habe ich die Schwarzalfen, die laut der Edda ja Zwerge sein sollen, so umgeändert, dass es jetzt mehr oder weniger Dunkelelfen sind. Ich modifiziere also gerne die klassischen Völkervorgaben, sodass sie auf mich als Autor passen.
ZitatSeitdem benutze ich bevorzugt die menschliche Rasse mit zahlreichen verschiedenen Kulturen.
Ja, das mache ich eigentlich auch oft so. In einer meiner Projekte (das ich leider aus anderen Gründen an die Wand gefahren habe, aber irgendwann in naher Zukunft wiederbeleben möchte) gibt es dann eben Unterschiede zwischen verschiedenen Teilen der Welt, es gibt Nomaden (denen z.B. meine Prota entstammt), und so weiter.
Zu viele Völker hat bei mir auch noch nie funktioniert, weil ich mich da automatisch in Details oder Nebenhandlungen verliere oder dann das Gefühl habe, meine ach so toll ausgedachte Welt nicht genug in den Plot eingebaut zu haben...
ZitatIch modifiziere also gerne die klassischen Völkervorgaben, sodass sie auf mich als Autor passen.
Noch so etwas, was ich auch so mache. Klar gibt es verschiedene Stereotypen, die man mit verschiedenen Wesen verbindet. Aber ich weiche gerne davon ab, und bisher hat es für mich auch so funktioniert...
Zitat von: Bright eyed Raven am 24. April 2007, 06:49:34
Ich glaube, dass diese "Verwechslung" zwischen Elfen und Feen, was die Benennung der beiden Rassen angeht, aus der Geschichte der Märchen kommt. Denn früher waren in der Mythologie und den Märchen diese kleinen zarten, beflügelten Geisterwesen eben oft Elfen.
Aber in der Fantasy kenne ich sie ausschließlich auch als Elfen, die in der Gestalt den Elben von Tolkien gleichkommen.
Es war tatsächlich William Shakespeare, der den Begriff verschwimmen ließ, wenn ich mich recht entsinne. (Ich kann auf Wunsch gerne das passende Zitat aus einem Sachbuch heraussuchen).
Das einzige, was man dem Meister vorwerfen kann. Und das Wintermärchen natürlich. Wobei, das Stück ist so schlecht und lieblos gemacht, das ist sicher ein Plagiat was ihm nur zugeschrieben wurde ;D
Zitat von: Artemis am 23. April 2007, 17:55:18
[...] aber man muss immer so denken, wie der Leser denkt.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Sobald ein Fantasy-Fan im Klapptext den Begriff "Elfen" ließt, macht er sich sofort sein stereotypes Bild von dieser Rasse - groß, schön, tapfer, wie die Elben aus HdR, DIE Elben quasi. Das passiert unbewusst, ohne sein oder unser Zutun.
Wenn er dann das Buch aufklappt und ließt, dass die Elfen plötzlich hässlich und böse sind, ist er verwirrt, vielleicht sogar enttäuscht. Man hat ihm Hunger auf ne Elfenstory mit wahrscheinlich guten und hübschen Elfen gemacht, und dann kracht man total gegen seine Erwartungen...
Man könnte die Wesen ja umbenennen. Elizabeth Haydon nimmt z.B. "Lirin" für ihre Version von Elben.
Man kann es aber auch sein lassen. Bei Eoin Colfer leben die Elfen UNTER der Erde, sind super technologisiert, können nicht fliegen und haben Laserwaffen.
Und es ist sehr glaubwürdig und gut. Nur eben ziemlich
craic aber er ist ja Ire ^^
Zitat von: Aryana am 24. April 2007, 18:43:02
Das schöne bei selbst ausgedachten Völkern ist: die Recherchiererei entfällt (ich bin stinkend faul, was das Recherchieren angeht), und wenn einem etwas Nues zum Volk einfällt, kann man es einbauen, wenn es passt. :)
Komisch, ich recherchiere immer sehr viel bei Fantasy. Bei einem geflügelten Volk z.B. habe ich elend viel über Vögel gelesen, und eine Formel gefunden, die das passende Verhältnis Flügel-Körpergröße berechnet ;D Das Vieh soll ja auch getragen werden und nicht wie ein Stein herunter fallen.
Viele Menschen geben sich da vielleicht mit Schätzungen zufrieden, aber ich bin da etwas zwanghaft.
Außerdem bin ich schlecht im Schätzen ;)
Zitat von: Grey am 24. April 2007, 01:16:26
Neue Völker und Rassen können voll super sein, wenn gut durchdacht. Aber, man mag mich für altmodisch halten, ich finde Menschen immer noch am interessantesten.
Nicht nur das. Es macht auch irre Spaß, sich menschliche Kulturen auszudenken.
Ich habe hauptsächlich Menschen auf meiner Welt, denn Protagonisten sind zumeist Menschen. Ich stelle es mir so vor, dass es bei mir viel mehr "Fantasywesen" gibt (also rein von der Häufigkeit als auch die eine oder andere Rasse mehr), die ihre Existenz vor der Menschheit jedoch verborgen halten.
Zitat von: Tasman am 24. April 2007, 11:07:29
Am wichtigsten (für die Handlung) ist die Kultur. Was für eine Art von Lebenraum haben sie, was für ein soziales und spirituelles miteinander, was für eine Art von Deckung der Grundbedürfnisse und Wirtschaftskreisläufe haben sich etabliert.
Wenn die Fragen stimmig beantwortet sind, kann man sich dran machen sie entweder humanoid (positiv besetzt), monsterartig (automatisch negativ besetzt) oder mit Kindchen Schema (Plüsch Flausch Knubbelnasen Glubschaugen) zu basteln. Oder irgendwo dazwischen.
Interessant, ich mache es genau umgekehrt. Ich weiß immer zuerst, ob ich die Geschichte eines menschlichen Volkes, einer Fantasy-Rasse oder von beiden erzählen möchte.
Allerdings arbeite ich immer nach dem Prinzip "Konflikt-Lösung" und baue dann meine Handlungsstränge drum herum; da sind die groben Rahmenbedingungen schon bei dieser Sache fest.
Ich hab bisher erst 3 Völker erfunden (geht man von Romanprojekten aus): zwei sind Eigen-Versionen von bekannten Völkern.
Wobei ich bei den bekannten Völkern stark auf die sagenhaften Vorstellungen gehe und basierend auf diesen Informationen meine Völker entwickele. Daraufhin - wenn das Gerüst steht - wird die Fantasy-Literatur konsultiert (oder Leute, die gerne über die betreffenden Völker lesen) und ich schaue, ob ich aus Versehen irgendwo zu ähnlich dran bin. Dann wird natürlich geändert.
Bei dem einen Volk habe ich bisher keine Eigenbezeichnung erfunden - ich diskutiere noch mit meinen Kritikern, ob es zu weit entfernt von der ursprünglichen Version ist.
Das zweite ist ABSOLUT anders - aber nicht einfach das Gegenteil. Hier bin ich schon selbst darauf gekommen, es anders zu nennen. Allerdings ist die Figur eine Art Kaspar Hauser und begegnet auch keinem Menschen - also gibt es weder eine menschliche Bezeichnung (=unsere) noch eine Eigenbezeichnung. Das passt sehr gut. Da der Protagonist isoliert von Mit-Volksgenossen leben wird, habe ich noch keine anderen Vertreter des Volkes kennen gelernt. So bleibt auch der Eigenname für mich verborgen.
Für das dritte Volk, das GANZ selbst erfundene, habe ich recht viel recherchiert, z.B. um ein glaubwürdiges Körpermaß hinzubekommen. Etwas schwierig war es, ein Wort als Bezeichnung zu erfinden. Ich hab etwas mit der Sprache überlegt - wie klingen Worte dort? - und bin dann auf ein Wort gekommen, dass ich als passend empfand.
Hm, eigentlich sind es 5 Völker wie mir auffällt.
Als Nebencharaktere in Kurzgeschichten treten eine Art Nymphe und eine Art böse Göttin/Dämonin auf (letzteres ist etwas unklar). Diese wurden komplett aus der Mythologie meines menschlichen Volkes entwickelt. Natürlich kann man da Ähnlichkeiten zu irdischen Religionen finden - speziell einen bösen Gegenspieler gibts ja eigentlich immer und meist auch ne ordentliche Geschichte, wie dieser entstand/böse wurde/die ewige Feindschaft entbrannte. Ich hab mir allerdings nicht irgendwelche irdische Religionen zum Vorbild genommen. Irgendwie kannte ich mein Volk und dessen Mythologie so gut dass es wie von selbst passierte :wolke: in solchen Momenten weiß ich nicht, ob ich mich freuen soll oder mich gruselig finden soll. Für die meisten Menschen bin ich ja schon ein Freak weil ich an die 700 Bücher habe (empfinde ich übrigens als wenig. Natürlich gemessen an den Büchern, die ich noch alle haben will)
______
PS:
Ich weiß nicht ob es bei "Völkern" so gut reinpasst: ich bin eher bei Magie-Konzepte dabei. Ich habe 3 Magie-Konzepte - wobei mir ein Rollenspieler bei dem einen schon sagte "Ach, das ist ja wie..." - Namen habsch vergessen. Bei näherer Betrachtung stellte sich zum Glück heraus, dass es doch nur eine ganz oberflächliche Ähnlichkeit ist.
Zuviel recherche lenkt vom Schreiben nur ab.
Ich erfinde meine Völker "on the fly". Das heißt, wenn in der Handlung etws passiert, das einen entsprechenden Hintergrund braucht, wird der vermerkt. Im Laufe der Zeit kommen so viele Informationen über ein Volk zusammen. Bei jeder neuen Information muss ich dann nur noch darauf achten, dass sie keiner vorhandenen Information in die Quere kommt.
Beispiel: Es ist finstere Nacht, mein Prota hat kein Licht, soll aber etwas sehen können, also braucht er eine wie auch immer geartete Nachtsicht, die ich dann seiner ganzen Gattung zuschreiben muss.
Bei mir beginnt die Entstehung einer Rasse immer mit einem Strich auf dem Papier - aus dem sich ein Wesen formt.
Wenn mir gefällt was ich sehe, fange ich automatisch an mir Gedanken darüber zu machen. Oft bekommt das Wesen dann einen Namen. Und dann mache ich mir erst Gedanken was es überhaupt ist. Oft habe ich bereits im Namen des Charakters, der dann irgendwo in einer Story eingebaut wird einen Hinweis darauf versteckt, was ein Attribut der Rasse sein könnte. Wenn ich ihn dann auch noch in die Welt einbaue, weiß ich im Grunde dann auch schon alles über die entsprechende Rasse. Kulturell, intellektuell und strukturell. Da in meinen Texten oft sehr viele verschiedene Arten miteinander klar kommen müssen, ist die Eingliederung recht einfach. Man muss nur wissen, was die anderen von ihnen halten.
Ein "on the fly" kann ich mir so gar nicht vorstellen, wahrscheinlich würde ich die Hälfte aller Regeln vergessen.
Zwei Rassen haben sich auf diesem Wege bereits entwickelt.
Humanoide stumme Vögel, die erst nach der Entwicklung der Telepathie überhaupt als intelligent angesehen wurde; erst gewaltsame Durchsetzung hat diese Rasse schließlich außerhalb eines Serviertellers etabliert. Und die zweite ist eine drachsche blinde Rasse, die in Sümpfen krokodilähnlich auf Opfer wartet, über die kaum jemand etwas weiß und als ausgestorben gelten.
Zunächst einmal, um Verwirrung zu vermeiden, meine 'Rassen' heißen Völker und sind de facto verschiedene Spezies, weil ich das biologisch logischer finde (sie können auch keine Kinder untereinander haben)
Etwas neues entsteht bei mir meistens, wenn mir auffällt, dass in einem bestimmten Landstrich noch nichts lebt oder mir einfach so, inspiriert von irgendwas, etwas interessantes einfällt. Zum Beispiel Blick ins Tierreich - Warum sollte es da keine humanoiden... Raubtiere geben?
Dann geht es los:
Was zeichnet reale Raubtiere aus und was davon übernehme ich für meine Raubleute?
Welchen Einfluss hat diese Lebensweise auf die Kultur des Volkes?
Wie nehmen sie die Welt und ihren Platz darin wahr?
Wie sieht ihre Gesellschaft aus?
Wann in der Geschichte (relativ zu ihren Nachbarn) sind sie entstanden?
Welche wechselseitigen Einflussnahmen kann es da gegeben haben?
Wie heißen sie? (Orientierung an bezeichnendem Wort in ihrer eigenen Sprache, einer wichtigen anderen Sprache oder einfach dem Namen des Landes)
Dann ist grob schon alles da, was ich wirklich vor dem Schreiben vorbereite. Wenn sich noch Fragen ergeben, kann natürlich nachgebessert werden. Man wird ja immer mal wieder von den Charakteren überrascht, die man sich so ausdenkt ;D
In schwierigen Fragen wie Fias Vogelprojekt würde ich auf jeden Fall recherchieren. Wenn ich als Leserin über grobe Logiklücken stolpere, mag ich das Buch meistens nicht mehr - wie soll ich da als Autorin Ungenauigkeiten zulassen? Es ist wahrscheinlich Geschmackssache :)
Menschliche Kulturen habe ich auch ausgearbeitet und mir alle Mühe gegeben, sie trotz Bezüge zu unserer Wirklichkeit eigenständig sein zu lassen.
Das grauenhafteste Beispiel für gescheiterte menschliche Kulturen in einem Fantasybuch (gescheitert im Sinne von vom Autor mies gemacht) wären für mich Peter v. Bretts Bücher. Seine 'arabische' Wüstenkultur ist einfach nur blutig, brutal und rücksichtslos, sprachliche Bezüge zum echten Arabisch schlecht recherchiert - mir kam es ständig so vor, als habe er seine amerikanischen Vorurteile in einem Mixer gepackt, ein bisschen Fantasyglitzer dazu getan und dann auf den Mixknopf gedrückt. Und dann sollen die guten, humanen, lieben Menschen aus dem Norden sie akzeptieren und tolerant sein und... Seitdem mag ich ihn nicht mehr. So etwas sollte man wirklich vermeiden!!!
Das ist auch das größte Manko an der Sworddancer-Reihe. Die Wüstenvölker sind ziemlich eigenständig ausgearbeitet, aber die grobe Einteilung in Norden und Süden... Durch die Reihe ziehen sich Dualismen. Und sie sind sehr genial character-driven, das reisst es so grade raus.
Meistens.
Bei mir kommt meistens
- eine Idee
- ein Konflikt
- eine Figur
- ihre Position in dem Grob-Plot
- ihre Eigenschaften/Stärken/Schwächen
- das dazugehörige Volk (ist er/sie typisch, untypisch? Grobplan des Volkes, was hängt alles an dem Volk dran und ist wichtig für den Plot?)
Ab ungefähr da beeinflussen sich Geschichte & Hintergrund gegenseitig.
Ab einem gewissen Punkt MUSS ich gewisse grundlegende Dinge festlegen, sonst stehe ich auf Treibsand und kann nicht arbeiten. Einzelheiten werden danach erarbeitet, wenn ich sie brauche - oder einfach nur angetäuscht. ;D Man muss keine ganze Religion erfinden, um den Protagonisten durch ein "Heiligenfest" durchreisen zu lassen und das Ganze als groß angelegtes Konstrukt erscheinen zu lassen.
Mit kleinen zusätzlichen Informationen, die dem Geschilderten nicht widersprechen und sich in den Gesamtplan des Autorsd einfügen - kann man schon eine ganze Kultur oder Aspekte davon simulieren.
Im übertragenen Sinne: man lenke den Blick des Lesers in eine Richtung, lasse ihn bis auf 1 Meter sehen - führe ihn weiter - und der Leser hat den Eindruck, dort geht es 100 Meter oder mehr weiter...
... versteht irgendjemand was ich meine?
Also mit der Entwicklung eines neuen Menschenvolkes kann ich gerade nicht dienen, aber gerade bin ich dabei eine neue Tierart entstehen zu lassen.
Angefangen hat alles mit einer kleinen Idee, dass ich ein Tier brauche, das es so noch nicht gegeben hat.
Nach den ersten Ideen, was das Tierchen können muss, kam das Aussehen.
Der Name der neuen Rasse macht mir noch zu schaffen... aber ich glaube, dass Nari sich auf einen Namen einigen kann, mit dem ihre ganze Rasse zufrieden sein wird.
LG
Sin
Zitat von: FeeamPC am 18. Juni 2012, 12:18:24
Zuviel recherche lenkt vom Schreiben nur ab.
Ich erfinde meine Völker "on the fly". Das heißt, wenn in der Handlung etws passiert, das einen entsprechenden Hintergrund braucht, wird der vermerkt. Im Laufe der Zeit kommen so viele Informationen über ein Volk zusammen. Bei jeder neuen Information muss ich dann nur noch darauf achten, dass sie keiner vorhandenen Information in die Quere kommt.
Das sehe ich ganz anders. Wenn man nicht gut und intensiv genug recherchiert, verstrickt man sich nur allzu leicht in Widersprüche und verliert den Überblick. Einer guten Geschichte geht in meinen Augen immer ein gut durchdachtes Hintergrundkonzept voraus, das den groben Rahmen bildet, in dem man agieren kann. meiner Meinung nach kann man viel detaillierter planen und viel komplexere Geschichten schreiben, wenn man weiß, was man einen mehr oder weniger genau festgelegten Plan hat. Natürlich darf sich eine Geschichte auch während des Schreibens weiterentwickeln, aber es sollte sich im Rahmen halten - nicht, dass man plötzlich an einen Punkt gelangt, an dem der Handlungsverlauf nichts mehr mit dem Beginn zu tun hat. Nahezu alle Projekte, die ich eingestellt habe, sind genau daran gescheitert. Deshalb plane ich mittlerweile sehr akribisch und sortiere eiskalt Ideen aus, die nicht mehr in das Konzept passen, auf das ich mich vor gut zwei Jahren festgelegt habe.
Das betrifft natürlich auch die Völker. Mir sind in den letzten Jahren viele Ideen gekommen, die ich aber nicht weitergesponnen habe, da es mit meinen Plänen unvereinbar wäre. Wenn ein Autor zu viele mittelmäßig ausgearbeitete Völker (im Sinne der klassischen Fantasyliteratur) ins Rennen schickt, wie es z. B. Erikson oder Heitz tun (wobei sich Heitz noch weniger Gedanken als Erikson macht), gewinne ich rasch den Eindruck, dass er seine Grenzen nicht kennt und mit Quantität statt mit Qualität punkten will. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Dutzend kulturschaffender Arten auf einem einzigen Planeten nebeneinander existieren kann. Der Neanderthaler ist ja vermutlich deshalb ausgestorben, weil er vom Homo sapiens verdrängt wurde, der aus irgendeinem Grund einen Vorteil hatte. An mangelndem Verstand hat's sehr wahrscheinlich nicht gelegen.
Dann doch lieber wenige bis gar keine fremden Arten, sondern lieber eine detaillierte Ausarbeitung dessen, was "da ist". Ich finde es viel spannender, ganz und gar in das Denken und die Mentalität anderer Völker/Kulturen einzutauchen, die völlig anders ticken als wir. Richtig gut hat das in meinen Augen Bakker mit seinen Cûnuroi/"Nichtmenschen" gelöst, die zwar als Antwort auf Tolkiens Elben gedacht sind, dabei aber in ihrer Kultur und Denkweise etwas völlig Eigenes darstellen.
Da sich an meinen Ideen seit Jahren nicht viel verändert hat und ich Inspirationen zu neuen Völkern bislang erfolgreich abblocken konnte, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, wodurch ich mich inspirieren lasse. Vermutlich ist es einfach der Spaß am Basteln, der mich antreibt...
Ich persönlich finde die Frage spannend, was passiert, wenn hoch entwickelte Zivilisationen irgendwann - sei es plötzlich, sei es allmählich - in ihrer Entwicklung stehen bleiben. Es stellt in meinen Augen eine echte Herausforderung dar, das glaubhaft zu vermitteln, denn es gibt zu viele Faktoren, die Stillstand verhindern. Ich habe mir für die drei menschlichen Völker, die man nicht den Ethnien im klassischen Sinne (Europäer, Asiaten, Afrikaner, ...) zuordnen kann, drei verschiedene Antworten auf diese Frage überlegt. Der wichtigste Faktor ist wohl die geographisch isolierte Lage, aber auch das hohe Alter von mehreren Jahrhunderten, das zumindest die Angehörigen der (nach eigenem Verständnis gottgleichen) Oberschicht erreichen können, trägt dazu bei. Da sich die magische Begabung auf eben diese Oberschicht beschränkt ist, gibt es auch keine wirkliche Möglichkeit, die daraus resultierenden starren Gesellschaftsstrukturen zu überwinden. Die Völker selbst sind in sich dabei im Grunde sehr heterogen, da die einen Angehörigen ein vermeintlich göttliches Erbe vorweisen können, und die anderen eben nicht, und dennoch wirkt der Glaube an die gemeinsame, göttliche Abstammung bis zu einem gewissen Punkt verbindend.
Trotz dieser strukturellen Ähnlichkeiten unterscheiden sich die Völer in ihrer Kultur, ihrer Mentalität und ihren Gesellschaftsstrukturen stark voneinander und sind in dieser Hinsicht auch in sich sehr heterogen, da es natürlich auch regionale Besonderheiten gibt.
In meiner Geschichte existiert nur ein nicht-humanoides Volk, und selbst das nur auf theoretische Weise, da es ausgestorben ist. Da reptiloide Urvölker sehr beliebt zu sein scheinen (vermutlich, weil sie sehr urtümlich wirken), wollte ich mir etwas anderes überlegen, aber auch da sind die Möglichkeiten beschränkt, wenn man sich mögllichst nah an unserer Welt mit ihrer Fauna orientiert. Am Ende lief es daher auf etwas Vogelartiges hinaus, zumal Vögel ein überaus komplexes Gehirn besitzen (das in vielerlei Hinsicht effektiver Arbeitet als ein Säugerhirn), allerdings handelt es sich dabei um Nachfahren einer evolutionären Seitenlinie der modernen Vögel, die noch in der Kreidezeit existierte. Der Grund: Bei Vögeln sind die Fingerknochen bereits fusioniert, komplexe Hände existieren nicht mehr, und derartige Strukturen werden sich wohl auch kaum neu ausbilden. Meine "Vogelmenschen" brauchen ihre Hände jedoch als universelle Werkzeuge, wie wir es tun. Fliegen ist auf diese Weise kaum möglich, also habe ich mir überlegt, dass sie einen ähnlichen Weg in ihrer Entwicklung eingeschlagen haben könnten wie unsere Vorfahren und sich von Wald- zu Steppenbewohnern entwickelt haben. Ihre Anatomie ähnelt daher in der Tat der eines Affen, doch über die Größe eines Makaken sind sie nicht hinausgekommen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Kommunikation. Bei uns Primaten ist das je leicht, da wir unsere Gesichtsmuskulatur besitzen und so eine Reihe von Gefühlen ausdrücken und auf hoch entwickelte Weise kommunizieren können. Vögeln fehlt eine derart ausgeprägte Gesichtsmuskulatur, und das aus ganz banalen Gründen: Sie müssen als Neugeborene keine Milch saugen. Die Rolle der Mimik übernimmt daher vor allem die Gestik, aber auch die verbale Kommunikation (aufgrund der andersartigen Stimmerzeugung bei Vögeln sind ganz andere, häufig vielschichtigere Laute möglich). Von zentraler Bedeutung ist aber auch die Befiederung, die durch Muskeln gezielt bewegt werden kann. Ob nun Brustflecken ver- und aufgedeckt werden, einzelne Federn abgestellt oder angelegt werden - alles hat eine Bedeutung. Es macht einfach irrsinnigen Spaß, sich darüber den Kopf zu zerbrechen! ;D
Ich schreibe vorwiegend über menschliches. Weshalb ich eigentlich nur Menschen in meiner Geschichte und der dazugehörenden Welt angesiedelt habe.
Sie sollten aber möglichst weit weg sein und keinesfalls auf unserer Erde leben, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft und ihre Zivilisationen sollten auch durch kein noch so wahnsinnig schnelles Raumschiff erreichbar sein, auch nicht mit viel Phantasie. Deshalb hab ich sie kurzerhand in einem Ort außerhalb unseres Universums angesiedelt.
Die Weltbedingungen dort außerhalb unseres Universums sind so anderes, es kam zwangsweise zu einer gänzlich anderen Entwicklung. Woraus sich die ganze Geschichte entwickelt hat.
Die Menschen sind eigentlich die gleichen wie hier. Aber wegen der anderen Bedingungen passieren dort mit den Menschen Dinge, die sich auf unserer Erde niemals ereignen könnten.
Wie die Welt entstand...
Am Anfang als die Welt entstand, gab es dort bloß sieben namenlose Urkräfte, sie füllten die Welt zur Gänze aus, weil sie alles ausfüllten brauchten und sie sich auch nicht von der Stelle zu bewegen. Sie erforschten entwickelten sich weiter in dem sie untereinander in Interaktion traten. Zuerst mehr eine elementare Wechselwirkung und irgendwie wurde daraus so was wie Kommunikation.
Letztlich war es ihre Experimentierfreude, die sie veranlasste einen Teil ihrer Welt einer anderen Kreatur abzugeben. Nach langen hin und her und gegenseitigem Einverständnis erschufen sie das Geschöpf Idryll. Es sollte so mächtig sein wie ein Geschöpf nur sein konnte. Konstruktiv und einfallsreich, gut und voll des Datendrangs ihre Welt zu einer noch besseren zu machen. Die Sieben Urmächte rückten so gut, es ging etwas enger zusammen und gaben Idryll den schmalen Rand um sie herum.
Dann war Idryll da und damit dieses Geschöpf zeigen konnte, was es drauf hatte, brauchte es etwas Energie. Idryll bekam also von den Urmächten jene Energie geliehen, aus der die Sieben Urmächte bestanden. Es gab nur diese Energie, sonst existierte in jener Welt nichts. Zuerst gab sie nur wenig, weil sie nicht wussten, ob Idryll eine gelungene Schöpfung war.
Idryll erwies sich schließlich als noch besser, wie sie es für möglich gehalten hatte. Er erzeugte die wunderbarsten in allen nur erdenklichen Farben leuchtenden Energieansammlungen. Sie wanderten sogar umher. Wenn Idryll die Energie ausging gaben sie ihm immer noch ein bisschen mehr. Und wenn Idryll all den Platz mit seinen Schöpfungen verbraucht hatte, rückten sie wieder ein Stück zusammen.
Idrylls Schöpfungen bekamen immer mehr Platz und bald hatte er auch den wesentlichen Anteil der verfügbaren Energie, aber natürlich nur geliehen. In den sieben Urmächten entstand der Wunsch auch sie wären so einfallsreich wie Idryll. Und sie entschieden eine achte Urmacht zu erschaffen, die es verstehen sollte, aus der vorhandenen Energie noch viel unglaublichere Dinge zu erschaffen wie es bisher gab. Sie sollte die Fähigkeit haben, das Wesen der Energie zu erforschen, so dass es mit der Fortdauer alles Wissen darüber erlangte, was es geben konnte. Vielleicht fand es ja heraus, wie man selbst die Energie noch verbesserte.
So erschufen sie Ays und sie machten so gut, wie sie konnten einen Platz in ihrer Mitte frei und den gaben sie dann ihrem neuen Geschöpf. Ays bekam nur ein bisschen Energie, weil um das Wesen der Energie zu erforschen, genügte es ja, wenn die Sache viel kleiner blieb. Außerdem war da in der Mitte wenig Platz.
Ays machte sich auch prächtig, er dehnte und streckte die Energie und brachte der Energie bei sich so zu verhalten wie es seinen Wünschen entsprach. Wenn Ays wollte, sie sollte nach links fließen, dann floss sie nach links. Die Urmächte erkannten bald. Dass Ays die Energie nicht zu besitzen brauchte. Er konnte sie aus immer größerer Entfernung beherrschen. Bald bewegte Ays selbst die Energie aus der die Urmächte bestanden. Die Urmächte fanden das lustig. Es war eine spannende Zeit, bis Ays herausgefunden hatte, wie die Urmächte beschaffen waren, wie sie miteinander über die Energie kommunizierten und wie diese sieben Mächte ihn erschaffen konnten.
Ays nahm ihnen die Energie schließlich weg, alles was sie noch besaßen und entmachtete sie. Dann erst entdeckte er Idryll und sah, dass es etwas noch viel Mächtigeres gab. Idryll hatte einen unvorstellbar großen Kosmos aus leuchtender Energie geschaffen und er hatte so etwas Komisches wie einen gedehnten Raum erzeugt.
Ays brütete darüber nach wie er sich Teile davon einverleiben konnte. Ays beobachte stellte neue Experimente an, versuchte Idrylls Schöpfungen zu imitieren. Aber er konnte die eigene Energie nicht zum Leuchten bringen so wie Idryll. Ays formte einen Tunnel und fing ein bisschen von dem leuchtenden Zeugs ein, um es zu erforschen. Durch den Schlauch kam es schließlich bis ins Zentrum wo Ays war. Er sah sich das Ding von nah an. Ays erkannte, er konnte das Wesen dieser leuchtenden Energie nicht beeinflussen, aber er erkannte dass es sich strukturell bewegte viel schneller als seine Energie, die wie die Dunkelheit selbst zu sein schien.
Also begann er die strukturelle Beschleunigung seiner eigenen Energie zu erforschen. Die Erkenntnisse die aus diesen Forschungen gewann, sollten die Welt für immer verändern.
Als Ays sich gewappnet fühlte begann er in Idrylls Kosmos einzudringen. Daraus entstand schließlich der große Konflikt und beide Mächte verbesserten auf Grund, weil Ays Angriffe machte und Idryll sich von Mal zu Mal geschickter verteidigen musste, ihre Fähigkeiten mit der Energie umzugehen. Idryll konnte seine Energie von Natur aus auf das unendliche verdichten und beschleunigen wenn es sein musste. Ays musste diese Dinge erst verstehen, und für alles Neue Gegenmaßnahmen herausfinden.
Letztlich erkannte Ays, dass er nie mächtiger sein würde als Idryll und dass er ihn besiegen könnte wenn er es List und Tücke machte.
Ays war es der im Zentrum schließlich aus weitgehend entschleunigter Energie feste Materie erzeugte und einen Platz schuf, wo sich sogar Leben entwickelte. Das machte immer nur um das Wesen der Dinge besser zu verstehen und um Wege und Mittel zu haben. Womit er irgendwann Idryll endgültig besiegen könnte.
Die Menschen in meiner Geschichte wissen nichts oder nur wenig von Ays und Idryll. Beide Mächte waren nicht mehr für das Geschehen von unmittelbarer Bedeutung, sie existierten nicht mehr als handelnde Geschöpfe. Aber der Konflikt zwischen beiden Kräften ging dennoch weiter und jede Kreatur in dieser Welt sogar Sterbliche Geschöpfe wie die Menschen konnte mit diesem Kampf, wo es um die Vorherrschaft in der Welt ging in Berührung kommen. Und davon handelt die Geschichte schließlich.
Und weil es für diese Welt einfach notwendig war, habe ich etliche "Geschöpfe der Macht" erfunden. Die entweder auf der Seite Idrylls stehen oder auf der Seite von Ays oder manchmal auch nur auf ihrer eigenen Seite.