• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Gesucht: Das besondere Medium einer Meeresbibliothek

Begonnen von Arcor, 19. April 2023, 09:34:56

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Arcor

Für eine Bibliothek in einem Fantasy-Setting, die am/im Meer liegt (genaues muss ich noch definieren) suche ich noch nach etwas, das dem Ort den besonderen Touch gibt, stehe jedoch aktuell ein wenig auf dem Schlauch. Vor allem tue ich mich schwer damit, was irgendwie noch logisch erklärbar ist, was funktionieren könnte. Klar ist es ein Fantasy-Setting, aber ich möchte ungern die einfache Schiene "Das funktioniert mit Magie" nehmen, sofern es nicht grundlegend glaubhaft ist.

Aktuell konzentriere ich mich für den speziellen Touch am ehesten auf das Medium. Eine Bibliothek mit Büchern kennt jeder, aber was, wenn das Wissen auf andere Weise verwahrt würde? Bisher sind mir da ein paar Ideen in Richtung Meer gekommen, aber wie gesagt, ich tue mich schwer, die Ideen sauber durchzudenken und einzuschätzen. :d'oh:
  • Meine erste Idee war, statt Bücher Muscheln zu verwenden. Entweder als fein geschnittene Scheiben, auf die geschrieben wurde, oder aber, dass im Rauschen, das man in Muscheln hört, der Inhalt wiedergegeben wird. Nun ist das aber nur ein simples Resonanzrauschen der Luftsäule in der Muschel und hier versagt dann mein physikalisches Verständnis, wie man darin logisch Inhalt transportieren könnte. Zudem man nicht blättern könnte wie in einem Buch.
  • Eine weitere Idee war, den Inhalt direkt über das Wasser zu transportieren, das Wasser also so in Schwingung zu versetzen, dass das Rauschen Inhalt vermittelt oder der Inhalt über das Wasser abgespielt wird. Aber auch dafür bräuchte ich noch ein Speichermedium, das dann abgespielt wird.
  • Ähnliches bei der Idee, dass Wasser in Becken so in Bewegung gebracht wird, dass sich Schriftzeichen formen, die dann zu lesen sind. Auch hier bräuchte ich aber noch ein Medium, eine Kasette oder dergleichen, das den eigentlichen Inhalt aufnimmt.

Mehr hat mein Gehirn leider nicht hergegeben.  :brüll:  Und aktuell habe ich das Gefühl, ich muss ein paar Grundzüge des Settings stehen haben, bevor ich vernünftig mit dem Plot weitermachen kann. Fällt euch noch etwas Gutes ein oder habt ihr Ideen, wie meine halbgaren Vorschläge vernünftig werden könnten?
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Cooky

Die Unebenheiten der Muschelschale könnten so ähnlich wie Brailleschrift gelesen werden. Der Autor lässt die Muschel mit Magie auf die richtige Weise wachsen. Damit Korrektorat und Lektorat funktionieren und Kommentarfunktion, muss eine Muschel auch im Nachhinein veränderbar sein. Schreibschutz per magischem Siegel.

Feuertraum

Was mir zuerst eingefallen ist: Tintenfische. Nein, nicht wegen der Tinte (auch wenn dies naheliegend erscheint). Vielmehr ist es so, dass Tintenfische ihre Farben und ihre Muster ändern können. Was Farbänderungen angeht, kann man sich auch noch auf den Fangschreckenkrebs, den Masken-Doktor-Fisch und den Anglerfisch stürzen.
Durch die Änderung Farben/Muster kann man einen speziellen Code herauslesen.

Weil ich gerade bei Fischen bin: Man könnte geschuppte Fische nehmen und auf ihren Schuppen Buchstaben schreiben, die dann zu Wörtern, Sätzen, Absätzen gebildet werden.

Man könnte auch Unterwasservulkane nehmen, die Rauch ausstoßen. Zwei Meerjungfrauen bewegen eine Decke, so dass Rauchzeichen entstehen, die Buchstaben ergeben.

Ihre zweite Idee - den Inhalt übers Wasser zu transportieren - lässt mich auf die Idee kommen, dass man Wolken als Speichermedium nutzen kann. Wenn man Wissen benötigt, könnte man es regnen lassen. Dabei schwebt mir ein Fass vor, welches man mit ein bisschen Sand gefüllt hat. Dort lässt man es hineinregnen, rührt das Ganze um, wartet ein Weilchen, bis sich der Sand wieder gesetzt hat und gießt das Wasser zurück ins Meer. Aus dem Boden(Sand)Satz liest man dann.

Und wenn es ganz strange werden soll: Es gibt mittlerweile tatsächlich eine Möglichkeit, Knoten aus Wasser zu binden (wenngleich vorerst nur im Labor: Knoten aus Wasser). Dieses in Verbindung mit der indigenen Sprache Quipu könnte auch Texte darstellen.

Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Anj

Also mir fallen da sofort Wasserkristalle, Salzkristalle und Sand, bzw. Silizium ein und Emoto(?) Mit den Wassermolrkülen, die sich verändern.
Vielleicht kann durch elektromagnetische Impulse, Lichtspektrfn oder Sound Information auf diese Speichermedien geladen werden? Und das Wissen kann über Hautkontakt aufgenommen werden?

Oder man nimmt das Prinzip der Homöopathie, in dem die ein ganzes Buch in einen Wassertropfen destilliert werden kann. Und dieser Tropfen wird dann kristallisiert mit Hilfe eines Salzkristalls/Sandkorn, dessen Inhalt wie ein Tagtraum abläuft, wenn er berührt wird.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Zit

#4
Ist denn die Bibliothek voller Wasser? Also suchst du nach Speichermedien, die es aushalten, lange in Wasser zu liegen?

Erste Idee wären einfache Steinplatten oder auch Knochen größerer Meeresbewohner. Auf Walzähnen könnte man sicher auch etwas einritzen. Die Inka hatten eine Knotenschrift (Khipu), das könntest du mit Perlen, Muscheln oder ebenso Knoten kopieren. (Ich meine, es hätte auch ein anderes Volk gegeben, das mit Perlen verschlüsselt hat, aber ich kann es nicht mehr finden oder erinnern.) Je nach Materialen könnten auch Flechtmuster Informationen darstellen.

Ich könnte mir auch vorstellen, Informationen in anderen Lebewesen zu speichern. Nicht unbedingt der moderne Ansatz, Informationen als DNA zu verschlüsseln, mehr in die Richtung von Meerestieren, die besonders lange leben und die ein gutes Gedächtnis haben und denen man dann einfach die Informationen übermittelt durch Magie, Telepathie und dann ebenso abgreifen kann. Dann wäre deine Blibliothek eher ein großes Aquarium als ein Gebäude voller Regale und Bücher.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Arcor

Zitat von: Cooky am 19. April 2023, 09:53:10Die Unebenheiten der Muschelschale könnten so ähnlich wie Brailleschrift gelesen werden. Der Autor lässt die Muschel mit Magie auf die richtige Weise wachsen. Damit Korrektorat und Lektorat funktionieren und Kommentarfunktion, muss eine Muschel auch im Nachhinein veränderbar sein. Schreibschutz per magischem Siegel.
Korrektorat und Lektorat wären mir recht egal in dem Setting. Ich betrachte das eher wie eine antike Bibliothek, da würden Kommentare also eher in Form zusätzlicher Muscheln daherkommen.
Ich habe mir gerade mal eine Muschelschale zuhause genauer angesehen. Die Unebenheiten zu beeinflussen finde ich spannend, aber für längere Texte bräuchte man sehr große (und schwere) Muscheln (klar, gibt es) und alle, die das Lesen wollen, müssten diese spezielle Lesetechnik wie eben Brailleschrift beherrschen.
Ich grübel aber mal ein bisschen drüber.  :)  :hmmm:

@Feuertraum
Danke für die Vorschläge. Die meisten passen nicht ganz ins Setting bzw. den Ton/Stil, den die Geschichte haben soll. Das Wasser zu Knoten verformen, die dann in einer Art Knotenschrift gelesen werden können, finde ich aber spannend, das nehme ich auch mal auf die Liste. Und super interessant, woran Wissenschaftler so forschen.  ;D

Zitat von: Anj am 19. April 2023, 16:12:31Also mir fallen da sofort Wasserkristalle, Salzkristalle und Sand, bzw. Silizium ein und Emoto(?) Mit den Wassermolrkülen, die sich verändern.
Vielleicht kann durch elektromagnetische Impulse, Lichtspektrfn oder Sound Information auf diese Speichermedien geladen werden? Und das Wissen kann über Hautkontakt aufgenommen werden?

Oder man nimmt das Prinzip der Homöopathie, in dem die ein ganzes Buch in einen Wassertropfen destilliert werden kann. Und dieser Tropfen wird dann kristallisiert mit Hilfe eines Salzkristalls/Sandkorn, dessen Inhalt wie ein Tagtraum abläuft, wenn er berührt wird.
Uhh, Kristalle finde ich auch nicht schlecht. Es ist eine völlig andere Richtung, als ich bisher gedacht habe. Dann hätte die Bibliothek eher etwas von einer Kristallgrotte, wenn da überall Kristalle rumliegen, aber vielleicht kann ich das nett kombinieren.  :)

Zitat von: Zit am 19. April 2023, 18:34:55Ist denn die Bibliothek voller Wasser? Also suchst du nach Speichermedien, die es aushalten, lange in Wasser zu liegen?
Das war eine Idee, ich bin da aber noch nicht festgefahren. Mein Weltenbau für das Setting steckt noch recht in den Kinderschuhen. Ich habe mit der Idee gespielt, dass die Bibliothek voller Wasser ist, aber auch, dass die Bibliothek ins Wasser/unter Wasser reicht oder dass um einen zentralen Gebäudekern ein Wasserbecken ist, in dem dann die gewünschten Schriftsätze gelesen werden (wenn halt Wasser das zu lesende Medium wäre). Ich weiß, noch etwas unkonkret.  :engel: Von daher nehme ich aber auch die Idee des Aquariums auf, in dem das Wissen in Meeresbewohnern gespeichert ist.
Knochen von Meerestieren, da muss ich dagegen drüber nachdenken, ob mir das im Setting gefällt.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise