Leute, würden und haben gehören zu schlechtem Stil bzw. Umgangssprache? Das ist mir neu, aber ich kann die Ohren auch nicht überall haben. Woher hast du das und hast du dazu auch eine Begründung?
Prinzipiell kann man in einem Roman nicht vollkommen auf würden und haben verzichten. Das klingt wirklich gestelzt, unnatürlich und macht keinen Spaß, zu lesen. Das klappt vielleicht noch in einer Kurzgeschichte, aber nicht bei einer Geschichte von 200 NS aufwärts, auch wenn man gerade die beiden Verben nicht zu großzügig nutzen sollte, weil sie entweder Passivität ausdrücken oder bei regelmäßigem Gebrauch auch sehr einheitlich und langweilig wirken. Gerade in der wörtlichen Rede achte ich darauf, es nicht zu übertreiben, aber nicht so pedantisch wie im übrigen Text.
Bei dem Wort Leute ... Äh, in manchen Situationen kann man noch genauer werden, aber irgendwann hat man so ziemlich alle Synonyme durch.
Ich denke ja generell, dass die Menschen einen Roman lesen wollen, der sie sprachlich nicht völlig überfordert. Bei Fremdworten bin ich also sehr vorsichtig. Der Text soll gut lesbar sein, ohne es mit haben und würden zu übertreiben. Solange das gegeben ist, bin ich als Leserin erst einmal zufrieden. Jedenfalls fallen mir keine weiteren Ansprüche an Romane, die ich lese, bezüglich deiner Frage gerade ein. Ich habe sicher etwas vergessen und andere werden noch viel kritischer sein. Aber ich lese aus Freude an den Abenteuern, nicht wegen Sätzen, die laut irgendeinem Schreibratgeber o. ä. perfekt aufgebaut sind. Wichtig ist, dass ich alles flüssig lesen und ich in die Geschichte eintauchen kann. Dann merke ich unter Umständen auch nicht, dass jemand viele haben und würden im Text hat.