@Coppelia: Mir geht es ganz ähnlich wie dir! Zufällig kenne ich Eleanor Bardilac und Tanya Hartgers persönlich, deswegen war es umso surrealer, dass beide gewonnen haben. Ich freue mich sehr darüber, denn sie sind wirklich leidenschaftliche Künstlerinnen und ihre Werke stehen für eine junge Progressive Phantastik, die viele gesellschaftliche relevante Themen aufgreift. Literaturpreise sind ja auch dafür da, Besonderes zu würdigen, und das ist bei "Knochenblumen welken nicht" und "Crimson Dawn" auf jeden Fall so.

Dass Joshua Tree mit "Singularity" den besten Titel heimholt, hätte ich nie erwartet, ehrlich gesagt. Die Nominiertenliste war so stark und es gab ca. 5 Bücher, bei denen ich mir gedacht habe: "Sicherlich gewinnt eines von denen und ich fände es bei jedem einzelnen großartig." (Dein "Dornenritter" war übrigens in dieser Aufzählung.)
Ich kenne Trees Buch nicht, offenbar muss es handwerklich gut gemacht sein, wenn er nicht nur nominiert wird, sondern auch gewinnt. Aber ein Teil von mir hätte sich doch ein anderes Ergebnis gewünscht. Im Rahmen seiner Auszeichnung wurde erwähnt, dass er aus der Indie-Szene kommt, das fand ich einen schönen Aspekt, doch in seiner Dankesrede sprach er auch davon, dass er schon lange vom Schreiben lebt. Er erschien mir wie ein Autor, dem (inzwischen) viele Türen offen stehen, der zusätzlich Aufmerksamkeit und Geld durch den Preis nicht gebraucht hätte. Aber na ja, ich bin nicht die Jury. Die Auswahl wird ihren Grund haben, und irgendwo bin ich schon neugierig darauf, zu wissen, warum genau "Singularity" sich gegen den Rest durchsetzen konnte.
Ich hoffe, dieses Jahr war der Startpunkt für eine längere Entwicklung. Ich fand es wirklich bemerkenswert, wie divers der Preis teilweise aufgestellt war, sowohl was Figuren- und Autorenebene als auch Jury betrifft. Und es ist in Nominiertenlisten mit entsprechend vielfältiger, stark geschriebener Phantastik resultiert, finde ich.