Für Buchhändler macht das mehr Arbeit, weil theoretisch Rabatte bei jeder Bestellung neu verhandelt werden können/ nicht fest sind. Das heißt, jede Buchhandlung müsste sich mit jedem einzelnen Verlag regelmäßig hinsetzen und Konditionen vereinbaren, die dann für Zeitraum X greifen (sind ja dann nicht nur Rabatte sondern auch Remittendenquote bspw.) - sofern sie sich nicht mit dem zufrieden gibt, das in der Verkehrsordnung festgelegt wurde. Darum gibt es die Verkehrsordnung btw. – allerdings greift die auch nur bei Verlagen/ Buchhändlern, die im Börsenverein sind. Früher musste man die Ordnung unterschreiben, heute reicht die Mitgliedschaft. Nicht jeder Verlag, und auch nicht jede Buchhandlung, ist aber Mitglied im Börsenverein und ist somit an die Verkehrsordnung gebunden.
Also, kurz: Buchhandlungen haben mehr Arbeit, bekommen dafür aber keine besseren Konditionen, um die Arbeitszeit auszugleichen.
Im Falle von Thalia ist es sogar so, dass die interne Anweisung ist, zuerst vom thalia-eigenen Zentrallager zu bestellen, und erst dann auf Zwischenhändler umzuschwenken. Wie das mit Verlagsbestellungen war, weiß ich gar nicht mehr, weil damals, als ich kurzfristig bei Thalia arbeitete, das Auslistungsproblem noch nicht bestand und damit relevant war. Aber ich kann mir vorstellen, da Thalia eine Kette ist, machen die das mit einzelnen Verlagsbestellungen für einzelne Kunden nicht so gerne. Die sind straff durchorgainisiert und da hat halt der zentrale Einkauf hauptsächlich die Finger drauf, was im Laden steht.