Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob meine Bemerkung an diese Stelle passt. Sicher bin ich mir nur, dass ich mich damit unbeliebt mache. Aber es ist trotzdem eine Beobachtung, die ich nicht zurückhalten möchte. Ich habe in der letzten Zeit (ein Jahr ungefähr) verstärkt Fantasyromane von Selfpublishern gelesen neben dem, was ich sonst so lese. Ich habe kein einziges Buch gefunden, das ich für publikationswürdig ansah. Und einen Teil der Autoren kenn ich sogar persönlich. Das ist erschreckend, vor allem weil die Hauptdefizite etwas mit dem Erzählen zu tun haben, über das man in keinem Schreibratgeber etwa findet. Wenn jemand ein Gespür für eine Geschichte hat - und für kürzere Sachen gibt es da jede Menge Talente - dann sollte er wissen, was wichtig, was unwichtig und was an welche Stelle gehört. Aber wenn ich das Gefühl habe, das an der einen Stelle etwas fehlt und an der anderen Stelle etwas steht, wo ich mich frage, warum es der Autor denn da erwähnt, weil es doch mit der Geschichte nichts zu tun hat und er die nächstehn zwei Seiten auch gut hätte streichen können, dann habe ich ein Manuskript vor mir, von dem ich annehme, dass ein Lektor es abgelehnt hätte. Jedenfalls finfe ich diese Art von Fehlern nicht in Büchern, die von einem Verlag auf den Markt kommen. Die paar Euro kann ich leicht verschmerzen, aber den Zeitverlust weniger. Ich werde also in Zukunft doch wieder auf den Verlagsfilter zurückgreifen, wenn ich auch mal etwas anderes als etablierte Schreiber lesen möchte.
Ich weiß, dass mangelnde Qualität auch bei anderen Lesern eine Rolle bei der Titelauswahl spielt, nur reden sie öffentlich nicht drüber. Ich weiß auch, dass es die ersten Selbsthilfegruppen für den Markt gibt, aber das Feedback dazu streut leider gewaltig und ich bin da kein Insider.
Liebe Grüße
Trippelschritt