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Bibliothek: Bücher über Schreiben, Charakterbau, Plots und so weiter

Begonnen von Felsenkatze, 20. Mai 2011, 09:41:16

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Zit

"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

moonjunkie

Ich hab mir jetzt auch zwei von den hier empfohlenen Ratgebern empfohlen (Zen in der Kunst des Schreibens und das Handbuch für Autoren und Autorinnen von Uschtrin - vom Geburtstagsgeld gegönnt). Ich habe auch Über das Schreiben von Sol Stein gelesen und fand es richtig klasse. Sehr umfangreich und es hat mich direkt nach oben an den PC gezwungen, wo ich sofort die ersten Szenen umgeschrieben habe. Ich fand es anhand der Beispiele auch immer spannend zu lesen, der Stil gefällt mir. Ist nicht so trocken. Von Hans Peter Roentgen habe ich auch Drei Seiten für ein Exposée gelesen, fand auch das sehr hilfreich. Habe mir einige Tipps zu Herzen genommen, aber leider festgestellt, dass ich die Theorie in die Praxis nicht so gut umsezen konnte (mein Exposé ist bislang noch nicht der Knüller). Dafür kann aber der Autor natürlich nichts. Hinten drin sind auch noch ein paar Interviews abgedruckt mit einigen Agenturen, darüber was sie so von einem Exposée erwarten.
Vom gleichen Autor habe ich auch noch Vier Seiten für ein Hallelujah gelesen und fand das ähnlich gut und informativ. Habe mir wieder viele Dinge angemarkert. Mir gefällt der Stil und die vielen Infos, die da so drin sind. Das war bei ein paar anderen Ratgebern, die ich gelesen hatte, nämlich anders.

chaosqueen

Vier Seiten für ein Halleluja von Hans-Peter Roentgen kann ich auch sehr empfehlen! Er veranschaulicht an echten Beispielen, wie bestimmte Kniffe funktionieren, wovor man sich besser hüten sollte und wie man unterm Strich einen spannenden Text schreibt, außerdem ist das Buch mit Aufgaben gespickt, anhand derer man das Gelesene gleich anwenden kann.

Sol Stein Über das Schreiben fand ich auch sehr gut, allerdings muss ich es dringend mal wieder lesen, um hier mehr dazu sagen zu können. Man bekommt es nicht über Amazon, weil es bei Zweitausendeins erschienen ist, dort ist es für € 8,90 als Taschenbuch erhältlich (ich hab die gebundene Ausgabe, die scheint es aber nicht mehr zu geben).

Dann besitze ich noch Wie man einen verdammt guten Roman schreibt von James N. Frey, das mir auch gut gefallen hat und dessen Lektüre auch zu lange her ist, um Einzelheiten mitteilen zu können (ich leg die Dinger jetzt unters Kopfkissen ;)). ISBN: 3-924491-32-1.

Zauberer

Die Schreibfitness Mappe: ein etwas "anderer" Ratgeber.

Das Buch gliedert sich in drei Teile.
In Teil eins wird mittels ja/nein Tests ermittelt, was für ein Schreiber man Ist (Drauflosschreiber, Planer, Patchworkschreiber, Morgens-Abendsschreiber, Flowschreiber, Pausenschreiber etc.)

Teil zwei listet 15 typische  Schwierigkeiten auf, die einem das Schreiben vermiesen können, und wie man sie löst: auf den "richtigen" Moment warten, nie zu Ende kommen, nicht allein sein können/wollen etc.

Teil drei schliesslich bietet 35 Übungen oder "Spiele" an, um den Schreibspass nicht zu verlieren, bzw. ihn wieder zu finden, wenn er sich mal versteckt. Die Übungen sind in sieben Schreibphasen gegliedert. (Einstimmen, Ideen entwickeln, Strukturieren, Rohtexte, Reflektieren, Überarbeiten, Veröffentlichen). So kann man je nach Phase, in der man gerade fest steckt sich die passende Übung heraussuchen.

Ich persönlich arbeite gerne mit dem Buch.

Teil eins mit den Ankreuztests hat mich am wenigsten überzeugt. Aber ich mochte solche Tests auch noch nie. Interessant aber fand ich die Anmerkungen der Autorin, mit welchen Vor und Nachteilen der jeweilge Schreibtyp zu kämpfen hat.

Teil zwei finde ich am spannendsten, weil hier beleuchtet wird, inwiefern sich eigene Defizite auf das Schreiben auswirken, und wie man damit umgeht.

Mit Teil drei kann man immer wieder mal die eigene Schreibroutine unterbrechen, und sich frischen Wind durch die grauen Gehirnzellen blasen lassen.

Alessa

Ich arbeite gern mit dem Schreibstilratgeber (Erfolgreiche Heilung von Adjektivitis, Bindewortentzündung & Co.) von Susanne Strecker. Der Ratgeber ist beim Sieben Verlag mit der ISBN 978-3-941547-28-5 erschienen.

Der Schreibstilratgeber beschäftigt sich vor allem mit der korrekter Orthografie, Interpunktion sowie grammatischem Stil und rückt Problemen wie Adjektiven, Bindewörtern und Füllwörtern zu Leibe. Außerdem gibt die Autorin anhand einiger Beispiele Tipps, welche typischen Fehler oftmals in Manuskripten stecken.

Das Buch liegt beim Schreiben ständig in meiner Reichweite. Die Autorin behandelt das doch sehr trockene Thema, nach meiner Meinung, mit viel Humor, woduch ich ihn auch sehr lesenswert fand. 

Angela

Ich finde den Schreibstilratgeber auch sehr ergiebig, Für mich und meine Probleme. Die Autorin schreibt exakt so, dass ich begreife, was sie mir sagen will, kein Drumherum, kurz und knackig. Sie behandelt auch kurz die häufigsten Perspektivfehler, das habe ich noch nie so simpel anhand der Praxis erklärt bekommen. Dagegen kann ich zum Beispiel mit den Büchern von HP Röntgen reichlich wenig anfangen. 
Jeder hat da wohl seine 'Lieblinge'.

Alana

Dann werde ich mir den Schreibstilratgeber wohl auch zulegen, genau soetwas suche ich. Nur eine kleine Frage: Es gibt ja drei Stück. Wenn es mir zunächst vor allem um guten Schreibstil geht, also nicht Rechtschreibung oder Perspektive, dann ist der erste Teil der richtige für mich, oder?

Ich habe noch einen Kommentar zu den beiden Büchern, die ich mir auf eure Empfehlung gekauft habe :)

20 Master-Plots and how to build them finde ich wirklich super. Leicht zu lesen, sehr gut auf den Punkt gebracht. Es gibt einen allgemeinen Teil, anhand dessen man recht gut einen vorhandenen Plot abklopfen kann. Danach werden die 20 Plots beschrieben, die der Autor sich herausgegriffen hat. Wichtig zu erwähnen finde ich, dass der Autor keineswegs den Anspruch erhebt, dass diese 20 Plots das Einzig Wahre sind. Es sind lediglich Beispiele, die er herausgegriffen hat, um wichtige Werkzeuge und Mechanismen vorzustellen und zu erklären. Nach dem Motto: Kenne die Regeln, bevor du sie brichst. Eine Einstellung, die mir persönlich sehr entgegenkommt. Ich dachte zuerst, dass es hier darum geht, 20 allgemeingültige Rezepte aufzuschreiben und habe deswegen gezögert, mir das Buch zu kaufen. Nun bin ich aber sehr angetan. Ich denke, dass das Englisch auch einigermaßen verständlich ist, wenn man es nicht so gut beherrscht.
Ich halte das Buch für einen idealen Einstieg.

Plot von Ansen Dibell finde ich dagegen etwas chaotischer, nicht ganz so ansprechend und logisch gegliedert und auch nicht so eingängig geschrieben. Wer nicht so gut Englisch kann, könnte hier Schwierigkeiten haben.
Das bedeutet aber nicht, dass ich es schlecht finde, es ist sehr interessant und natürlich auch sehr viel komplexer und ausführlicher als das Andere und eignet sich daher gut zum Vertiefen der Materie.

Die Bücher ergänzen sich also ganz gut, finde ich, ich würde sie beide empfehlen und bin froh, sie mir gekauft zu haben, also nochmal danke an euch!
Alhambrana

Angela

Ich habe mir die ersten beiden Bücher gekauft.
Band eins brachte mir am meisten. Besonders die abgedruckten, verbesserten MS
von später veröffentlichten Autoren. Für Fortgeschrittene mag das alles selbstverständlich sein, doch fand ich mich da an so mancher angemerkten Stelle wieder ... 




Bianca Jones

Also, der Schreibstilratgeber hört sich auch gut an... muss ich mir auch mal besorgen.

Ich finde "Fiktionales Schreiben" von Ron Kellermann sehr gut, dort geht er auf die Funktionen von Geschichte/Idee und die (wie er sie nennt) drei Werkzeugkisten der Dramaturgie ein (Konzept/Figuren/Struktur) - und dass alles versehen mit guten Schreib-Übungen, man wird immer wieder angehalten, an seinem Projekt bestimmte Dinge zu üben bzw. seiner Prota wichtige Fragen zu stellen. Und er arbeitet mit der Methode des freien Schreibens, dass ist ja so ganz mein Ding, deswegen fühlte ich mich da gut aufgehoben.

Ebenso toll finde ich noch immer "Frei geschrieben" von Judith Wolfsberger, was zwar eigentlich für wissenschaftliche Texte ist, aber mir hat das schon oft die Augen geöffnet; zwar ganz anders als ein klassischer Schreibratgeber finde ich die Poetik-Vorlesung von Hanns-Josef Ortheil ("Wie Romane entstehen"), sehr schön zu lesen... Ortheil hat jetzt aber auch "richtige" Ratgeber veröffentlicht (bei Duden, glaube ich), aber die kenne ich noch nicht... (aber werde sie mir sicher auch mal besorgen)

Angela

Hat jemand von euch die E-Books von Uschtrin gelesen und mag da was zu schreiben?
Sie sind ja wirklich günstig und ich suche noch Hilfe zum Exposéschreiben.  :wums:


Alessa

@Angela: nein, leider sind sie mir unbekannt.

@Bianca Jones: Die Ratgeber hören sich gut an, wäre glaube ich etwas für mich. Ich werde mich gleich einmal bei Amazon umschauen.  :D

moonjunkie

Die E-books von Uschtrin interessieren mich auch. bislang hab ich zum Exposee-Schreiben nur den Ratgeber von Hans-Peter Roentgen - Drei Seiten für ein Exposé und im Handbuch für Autoren und Autorinnen von Uschtrin sind auch einige drin.


Bianca Jones

Auch wenn er oben schon genannt wurde, muss ich hier mal ganz kurz von Otto Kruses "Kunst und Technik des Erzählens" schwärmen.  :wolke:
Ich arbeite das Buch gerade durch - sicher, nicht alle Übungen sind was für mich - aber es hat einen ganz tollen psychologischen Ansatz. Hätte ich gar nicht vermutet - ganz oft denke ich beim Lesen "Jepp. Das stimmt." Gerade wenn's um Schreibblockaden oder Hemmungen geht. Sehr zu empfehlen!

Als nächstes muss ich mich ganz dringend mit Persepktive auseinandersetzen, ohje, da müssen die alten Bekannten aus der Uni wieder dran, wie Franz K. Stanzels "Theorie des Erzählens" oder Käthe Hamburgers "Logik der Dichtung". Seufz!

Grüßle,
Bianca

Coppelia

Darf ich mich mal frech einmischen? ;)

ZitatAls nächstes muss ich mich ganz dringend mit Persepktive auseinandersetzen, ohje, da müssen die alten Bekannten aus der Uni wieder dran, wie Franz K. Stanzels "Theorie des Erzählens" oder Käthe Hamburgers "Logik der Dichtung". Seufz!

Mit den zwei Autoren habe ich auch schon gearbeitet, aber ich denke, dass es bessere Möglichkeiten gibt.
Stanzel könnte man vielleicht noch durchkauen, aber so richtig up to date ist er nicht mehr. Dafür (meiner Meinung nach) unnötig kompliziert ohne Ende. Das "Schlimme" an Stanzel ist, dass von ihm eigentlich die Begriffe stammen, die zum Standard für Erzählperspektive geworden sind, so z. B. in der Schule. Verwendet werden sie aber fast nie im Sinn von Stanzel, weil die dahinterstehende extrem umfangreiche Theorie meist - verständlicherweise - unberücksichtigt bleibt.
Hamburger würde ich auf jeden Fall vermeiden, ihre Theorien sind überholt. Aber natürlich darfst du mir da als Wissenschaftlerin auch gern widersprechen. ;)

Wenn du ein relativ vernünftiges Buch über Perspektive suchst, würde ich "Erzählsysteme" von Petersen empfehlen. Und mein persönlicher Liebling ist ja ohnehin "Narratology" von Mieke Bal. :)

Insgesamt sind diese Bücher natürlich nicht dazu da, um einem zu zeigen, wie man gut schreibt, sondern zur Analyse von Texten. Aber das weißt du ja selbst, wenn du sie aus der Uni kennst. :)

Antonia Assmann

Ich habe auch noch eins: Roy Peter Clark - 50 Werkzeuge für gutes Schreiben - vom Autorenhausverlag.

Das Buch fand ich mal wieder richtig gut. Sehr gut gegliedert, also auch so, dass man später wieder darauf zurückgreifen kann. Gute Beispiele, sehr gute Erklärungen, warum man was so schreiben sollte und was man damit erreicht. Also wie gesagt: Eine wirkliche Empfehlung!