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Dystopia - Elfen, Zauberer, Orks, Trolle und Einhörner bitte draußen bleiben

Begonnen von Schommes, 24. April 2011, 10:59:08

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Schommes

Sodele ... nachdem mir das Zerhäckseln des Tintenzirkels nicht gelungen ist, versuch ich's jetzt subversiv mit diesem Thread.  ;)
Ich ... das ist Thomas Elbel, im Tintenzirkel bekannt (oder weniger bekannt) als Schommes, 43 Jahre alter Berliner. Mein dystopischer Roman "Asylon" erscheint im August im Piper Verlag.
Dystopien sind meine Leidenschaft. Leider ist das Thema meiner Ansicht nach hier etwas untervertreten. Auch das Unterbringen bei Verlagen war nicht einfach. Mal hieß es "zu viel SF" dann wieder "zu fantastisch". Das Thema ist in Deutschland wohl noch nicht so angekommen. Aber wir alle werden das jetzt ändern ... habe ich mir jedenfalls vorgenommen.
Eine Dystopie ist laut Definition ein schlechter Ort und damit Gegenbild zur Utopie.
Belletristische Dystopien spielen häufig (aber nicht immer) in einer gar nicht so fernen Zukunft, in der unsere Welt sich irgendwie zum Schlechten verändert hat. Klassisches Beispiel ist Orwells "1984".

In diesem Thread wollte ich allen interessierten die Möglichkeit geben, sich über dieses Genre und seine schriftstellerischen Herausforderungen auszutauschen.

Für den Anfang habe ich für Euch folgende Aufgabe. Jeder nennt und beschreibt seine Lieblingsdystopie. Aber halt ... es gibt ein paar einfache Regeln:
1. Sie ist als Buch oder Film erschienen.
2. Niemand von den vorherigen Mitthreadern hat sie schon genannt.
3. Die Beschreibung ist (zu Trainingszwecken) nicht länger als fünf Sätze und hat das Gepräge eines handelsüblichen Klappentextes.

Auf, auf. Ich freu mich auf Eure Beiträge.

Allerbeste Grußies, Euer Schommes  :pompom:

Rigalad

Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 10:59:08
Ich ... das ist Thomas Elbel, im Tintenzirkel bekannt (oder weniger bekannt) als Schommes, 43 Jahre alter Berliner. Mein dystopischer Roman "Asylon" erscheint im August im Piper Verlag.

Da du es in fast jedem Posting erwähnst, ist das mittlerweile ganz bestimmt bekannt. ;)

Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 10:59:08
Das Thema ist in Deutschland wohl noch nicht so angekommen. Aber wir alle werden das jetzt ändern ... habe ich mir jedenfalls vorgenommen.

Seit Suzanne Collins dürften die meisten Leser, die sich einigermaßen auskennen, doch wissen, was eine Dystopie ist. Deswegen glaube ich durchaus, dass das Thema in Deutschland angekommen ist.
Und zwar schon soweit, dass meine Agentin von den Messen zurückgekommen ist und mir erzählt hat, dass die Verlage, ähnlich wie beim Vampir-Thema, schon mit den Augen rollen, wenn man ihnen mit einem Dystopie-Konzept auf den Leib rückt. Der Trend ist jetzt schon da und wer noch nicht aufgesprungen ist, wird wohl bald Schwierigkeiten haben, auf den davon fahrenden Zug drauf zu hüpfen.

Kuddel

Zitat von: Rigalad am 24. April 2011, 11:15:44
Der Trend ist jetzt schon da und wer noch nicht aufgesprungen ist, wird wohl bald Schwierigkeiten haben, auf den davon fahrenden Zug drauf zu hüpfen.

Genau das. Ich habe mich auf der LBM mit einer Heyne-Autorin unterhalten und die sagte auch, wenn man einen Dystopieroman hat, sollte man ganz fix damit an die Agenturen oder Verlage gehen, ansonsten sind alle Plätze weg.

Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 10:59:08
Eine Dystopie ist laut Definition ein schlechter Ort und damit Gegenbild zur Utopie.
Zum ersteren muss ich dir widersprechen. Es ist nich unbedingt ein schlechter Ort. Für uns vielleicht, aber die Wesen, die sich darin befinden, empfinden es per se nicht so. Einige sind sogar glücklich mit straffen Regelungen, wie Essenseinteilungen usw. Klar, für uns, die in einer ausreichenden Welt leben, definiert sich so eine Dystopie vielleicht als Ort, den wir nicht haben wollen, aber für z.B. Menschen in Afrika, die nichts zu Essen und Trinken haben, wäre es ein traumhafter Ort, wenn sie jeden Tag etwas bekommen würden, wenn auch rationiert.

Es gibt so einen schönen Spruch: Des einen Dystopie ist des anderen Utopie.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Calysta

Tja, Trend oh Trend, wohin wirst du wandern... das kann keiner voraussehen.
Ich halte mich da an meinen Leitspruch: ich schreibe das, was mir liegt und was ich als interessant und massentauglich erachte.
Aber das mit dem Trend hatten wir schon anderweitig geklärt - denke ich.

Aber um Schommes nicht ganz alleine dastehen zu lassen: "V wie Vendetta"

"Remember, remember the fifth of November". Ein totalitäres Großbritannien wird von einem Kerl in Guy Fawkes Maske terrorisiert. Mitten in diese Missstände rutscht Evey, die dem Terroristen - nur V genannt - nicht ganz freiwillig zu einer spektakulären Flucht verhilft. Vom Staat verfolgt rettet V die junge Frau und Evey muss bald feststellen  dass der Terrorist vielleicht mehr ist, als nur ein Wahnsinniger, der auf Blutrache sinnt.



EDIT: Ich finde außerdem nicht, dass Zauberer, Orks und dergleichen von Dystopia fern gehalten werden sollten. Ich finde es sogar spannend, wenn man diese unterschiedlichen Genre miteinander mischt. Wäre doch langweilig, wenn alles Einheitsbrei bliebe;)

Schommes

Liebe Rigalad,
und was soll ich jetzt aus dieser Aussage folgern? Wieder zurück zu Zauberern, Elfen und Orks?
Deine Agentin in allen Ehren, aber wo ist denn bis jetzt bitte der Peinkofer oder Heitz der deutschen Dystopie? Ich sage, da is noch Platz bis zur Decke. Also nich so verzagt bitte.
Übrigens, hatte ich schon gesagt, dass mein Buch "Asylon" ...  ;)

Lieber Kuddel,
vielleicht will die Heyne Autorin das Feld ja auch nur für sich von Konkurrenz freihalten.
Ansonsten: Ich wollte die Dystopie nicht politphilosophosoziologisch bewerten, sondern literarisch ausschlachten. Recht hättest Du wenn Du sagtest, dass der Protagonist einer Dystopie am Anfang meistens gegen deren Problematiken blind ist.

Liebe Calysta,
recht hast Du. Man muss machen, was man kann und will und ich liebe eben Dystopien.
Und danke, dass Du (bis jetzt) als Einzige die Aufgabe erledigt hast.
Mischen ist übrigens toll, aber dazu sollte man bitte die zu mischenden Genres bis in die Fingerspitzen beherrschen, sonst wird Haggis draus. Ansonsten hört sich Deine Idee natürlich cool an; vgl. Daybreakers.

Bin jedenfalls gespannt wie es hier weitergeht.

So ... icke verabschiede mich jetzt erstmal mit meiner Süßen zum Ritterturnier in der Zitadelle Spandau. Dort jage ich dann ... Elfen, Zauberer und Orks.

Euer Schommes
- nach Diktat verreist -

Rigalad

Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 12:05:37
Liebe Rigalad,
und was soll ich jetzt aus dieser Aussage folgern? Wieder zurück zu Zauberern, Elfen und Orks?

Was du daraus schließen möchtest, bleibt ganz und gar dir überlassen! Ich habe lediglich auf deine Aussage reagiert, Dystopien seien noch nicht in Deutschland angekommen. Und da meine Agentin aller Wahrscheinlichkeit nach beide Messen zusammen mit deinem Agenten bestritten hat, ist jetzt die Frage, inwiefern sich deren Meinungen da teilen.
Aber das will ich an dieser Stelle nicht beurteilen, ich gebe lediglich das wieder, was man mir zum aktuellen Buchmarkttrend gesagt hat. Die Agentur ist da auch nicht die einzige Quelle, aus der man das hört.

Außerdem muss es nicht zwangsläufig einen Heitz für die Dystopie geben. Das Genre ist längst nicht so ausgeweitet wie Fantasy, Thiller usw., und ob man mit einem deutschen Autoren dieselbe Zielgruppe ansprechen kann wie die derzeit gut laufenden Dystopien aus dem englischsprachigen Raum, ist wiederum eine ganz andere Frage.

Letztlich kann man immer das schreiben, was man möchte und soll es auch. Aber dass es Aufschwünge und Flauten gibt, gehört nun einmal dazu. Ich glaube eben, dass die Dystopie bald wieder auf dem absteigenden Ast sein wird, das heißt aber nicht, dass keine mehr publiziert werden. ;)

Hanna

Unsere Kuddel ist übrigens auch ein Mädchen ;-)

Dystopien ... tja. Viel fällt mir dazu derzeit nicht ein, obwohl ich ein großer Fan der Klassiker bin. 1984 ist mein absolutes Lieblingsbuch, weil es obendrein noch fabelhaft geschrieben ist. Ähnliches gilt für Fahrenheit 451.

Ich denke mal, dass sich das mit dem Steampunktrend ein wenig vermischen wird. Und sicher wird die schreibende Gesellschaft auch Fukushima auf ihre Art bewältigen. Also: Hälfte der Welt verstrahlt, andere Hälfte muss wegen eines Verbots auf Atomkraft verzichten und kehrt zurück zu Dampf, Kohle whatever, da Windkraft und Solarenergie noch nicht ausgereift sind und Gelder für Forschungen fehlen.

Statt Elfen, Orks ect. gibt es dann natürlich die Mutanten aus den verstrahlten Gegenden. Ähnlich wie in Total Recall.
#notdeadyet

Grey

Buah, dann kommen meine Splitter  sicherlich zu spät, wenn ich sie dann irgendwann doch mal schreibe ... :'(
Wobei, so eine richtig klassische Dystopie sind sie ja auch nicht ... naja. Egal.

Jedenfalls denke ich, dass es mit der Dystopie in Deutschland die gleichen Probleme geben wird wie mit Vampiren: Es gibt da zwei, drei sehr bis ziemlich erfolgreiche Titel aus den USA (Panem, Die Auswahl, Neva ...), und schon wird es für deutsche Autoren schwer, da noch gegen anzustinken. Was nicht heißt, dass man nichts unterbringen kann oder es keine erfolgreichen deutschen Autoren in dem Bereich geben wird. Schließlich haben wir im Vampirbereich auch eine Lynn Raven, oder eine Tanja Heitmann. Kommt also vielleicht noch, aber man weiß es nie - und vor allem weiß man nicht, was die Verlage nicht vielleicht schon eingekauft haben und demnächst auf den Markt schmeißen. Ich habe da von einem gewissen Thomas Elbel gehört, dessen Debut "Asylon" ... ;)

Nein, Scherz beiseite. Ich denke schon, dass das Thema in Deutschland angekommen ist, wenn auch vor allem im JuBu und YoungAdult-Bereich. Man muss allerdings bedenken, dass die Dystopie an sich ein viel weitläufigeres Feld ist als zum Beispiel Vampire. Vampire sind einigermaßen schnell charakterisiert, Dystopie kann ... eigentlich alles sein, n'est-ce pas? Jedes Gesellschaftsmodell kann zur Dystopie werden, wenn man es nur genug übertreibt.

Meine Lieblingsdystopie ist übrigens "Equilibrium", wo Christian Bale als Grammaton-Kleriker unterwegs ist. Da geht es um eine Zukunft, in der Emotionen verboten sind, da es Emotionen sind, die Kriege auslösen. So muss jeder Mensch jeden Tag ein Mittel spritzen, das eben "Equilibrium" heißt und Emotionen unterdrückt. Außerdem wird alles, was Emotionen provoziert, vernichtet, z.B. Gemälde, Musik, Parfum, Bücher ...

Zitat von: Schommes am 17. Februar 1974, 21:12:33
Und danke, dass Du (bis jetzt) als Einzige die Aufgabe erledigt hast.

Na ja, aber wenn du diskutieren möchtest, ist es vielleicht auch nicht ganz so schlau, gleich zu Anfang so eine Aufgabe zu stellen und sie quasi zu einer Bedingung für eine Antwort zu machen, denn a) hat vielleicht nicht jeder eine Lieblingsdystopie oder b) gerade nicht die Lust oder Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wenn ihm oder ihr nicht sofort was einfällt. Wenn diese Leute nun aber trotzdem was zum Thema allgemein zu sagen haben, sollten sie das trotzdem tun dürfen, ohne dass du deswegen enttäuscht bist, oder? ;)

Zitat von: Schommes am 17. Februar 1974, 21:12:33
Mischen ist übrigens toll, aber dazu sollte man bitte die zu mischenden Genres bis in die Fingerspitzen beherrschen, sonst wird Haggis draus. Ansonsten hört sich Deine Idee natürlich cool an; vgl. Daybreakers.

Es soll Leute geben, die Haggis mögen ... hab ich gehört. :P
Na ja, davon abgesehen: Daybreakers! Ahhhhhhh Daybreakers! Mein ALBTRAUM! :wums:
(Zur Erklärung: Ja, das ist ein prima Beispiel, aber ich habe den Trailer für den Film entdeckt, als mein Manuskript gerade an die Verlage rausgegangen war, und ich war wirklich schockiert! Ich meine, wenn man den Klappentext von meinem Buch so liest, könnte man wirklich meinen, ich hätte völlig dreist bei diesem Film abgeschrieben, und zwar bis ins Detail, dabei hatte ich das Manu schon fertig als der Trailer veröffentlicht wurde ... aber erklär das mal der Welt. ::) Ich bin da echt traumatisiert, wenn du verstehst. :'()

Kuddel

Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 12:05:37
Lieber Kuddel,
vielleicht will die Heyne Autorin das Feld ja auch nur für sich von Konkurrenz freihalten.
Ansonsten: Ich wollte die Dystopie nicht politphilosophosoziologisch bewerten, sondern literarisch ausschlachten. Recht hättest Du wenn Du sagtest, dass der Protagonist einer Dystopie am Anfang meistens gegen deren Problematiken blind ist.

Wie Hanna schon schrieb, bin ich tatsächlich weiblich, auch wenn der Nick das nicht immer vermuten lässt.  ;)
Die Heyne Autorin ist eine der liebsten Menschen, die ich in letzter Zeit kennenlernen durfte. Und damit meine ich wirklich lieb. Die könnte glaube ich keiner Fliege etwas zu Leide tun, geschweige denn solch einen Gedanken fassen. Sonst hätte sie mir den Tipp nicht gegeben, mich damit noch zu beeilen.
Daher glaube ich nicht, dass sie eigennützige Ziele verfolgt. Zudem sind dutzende Lizenzen eingekauft worden zu diesem Thema und die werden nächstes oder übernächstes Jahr voraussichtlich den Markt füllen, also wird es wirklich knapp mit der Vorlaufzeit.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Sorella

Ich oute mich an dieser Stelle: Ich liebe Konflikte.  :darth:
Nichts ist (aus Autorensicht) langweiliger als Friede-Freude-Eierkuchen. (Nein, das soll keine Anspielung auf diesen Thread sein  ;D). Ich meine damit, dass es das ist, was eine Dystopie für mich interessant macht: Die Fülle an Konfliktpotenzial.
   
Mit Agenten- und Branchengesprächen kann ich nicht dienen. Was ich kann, ist den Markt und das Thema analysieren. Wenn ich beispielsweise unter Wikipedia nachsehe, finde ich massenweise Beispiele für Dystopien von 1863 bis 2011. Das sagt mir, dass Dystopien nicht eine kurzfristige Trendwelle sind. Das gilt auch für Geschichten über Vampire. Auch die wird es solange geben, wie sich Menschen Geschichten erzählen (aufgrund der starken antagonistischen Kräfte der Spezies, das hatte ich an anderer Stelle schon mal geschrieben)

Ich behaupte demnach: Dystopien – also Szenarien, die in einer konfliktgeladene Umwelt handeln, wird es ebenfalls immer geben und ihren Marktanteil haben. Zugegeben - derzeit ist der Marktanteil höher, aufgrund der starken Jugendbuchbranche, die den Weg in diese Richtung geebnet hat. Das heißt aber nicht, dass eine genial und originell geschriebene Dystopie in fünf Jahren keine Chance mehr haben wird. Die Branche sucht händeringend nach richtig gutem Stoff, davon bin ich überzeugt.

Worin ich mit Schommes nicht ganz übereinstimme: Ich bin der Meinung, dass auch Dystopien die gleichen Plotstrukturen und Charakterentwicklungen haben, wie jede spannende Literatur. Hier lasse ich mich aber gerne belehren und vom Gegenteil überzeugen. Würde mich interessieren, wie er das gemeint hat.   :hmmm:

Um die reizvolle Aufgabe zu erfüllen (schließlich heißt das Board auch ,,Workshop"):

Ich nenne ,,Planet der Affen" 1963 von Pierre Boulle:
Astronauten von der Erde landen auf einem femden Planeten, auf dem die Evolution zu einer völlig aberwitzigen Gesellschaftsordnung geführt hat. Denn Affen - Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans - herrschen über diese Welt, während die primitiven Menschen als Sklaven und wissenschaftliche Versuchsobjekte dienen. Bald geraten die Neuankömmlinge ebenfalls in Gefangeschaft, und der einzige Ausweg besteht darin, sich den Affen als intelligente Wesen zu erkennen zu geben. Doch das hat katastrophale Folgen.

(Man sehe mir nach, dass ich aufgrund österlicher Familienverpflichtungen (und auch Faulheit) kurzerhand den Amazon-Klappentext kopiert habe  ;D)

Sven

In meine Augen ist eine Dystopie nicht als eigenständiges Genre zu sehen, sondern als Setting.
Daher könnte es auch Dystopien mit Orks geben  ;), weshalb man sie nicht aussperren sollte  :P

Ein Roman, der ebenfalls als Dytopie zählt, ist "Die Straße" von Cormac McCarthy. Eine Inhaltsangabe dazu werde ich jetzt hier nicht schreiben, bin nur auf nen Sprung vorbeigekommen.
Dieses Buch ist genial durchkonzipiert und vermittelt ein nachhaltiges Gefühl der Hoffnungslosigkeit.

Ich finde  es immer wieder spannend, wenn ein guter Schuss Dystopie in einem Roman ist. Wie in "Bladerunner". Es ist SciFi, aber ordentlich dystopisch  ;D

So Leute, ich gehe zurück in die Sonne ...
Beste Grüße,
Sven

Calysta

Und nenn Kuddel niemals Knuddel, das wird sie dir auf lange Sicht niemals verzeihen  ;D
Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 12:05:37
Man muss machen, was man kann und will und ich liebe eben Dystopien.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich die großen, erfolgreichen Dystopieromane (Panem, Neva) noch nicht gelesen habe. Aber nicht aus Desinteresse, sondern weil mich das Thema nicht anspricht. Neva ist mir vom Plot her zu platt und bei Panem mag ich den Stil nicht - es sei mir nachgesehen, ich bin halt ein zartes, literarisches Pflänzchen, das von tuten und blasen (Verlag und Agenturen) keine Ahnung hat.
Ich denke auch, dass das Genre noch viel mehr zu bieten hat, als das, was bisher aus USA importiert wurde - und ich bin mir sicher, dass die Amis in dem Falle nicht das Rad erfunden haben (in diesem Fall war es nämlich Great Britain und good old Germany mit E.T.A Hoffmann und Mary Shelley).
Dystopie (wie Sven das so schön formuliert hatte) sehe ich auch als Setting, genau wie Steampunk, Teslapunk, Dieselpunk und sonstige punkige Settings, die sich noch heraus kristalisieren werden.
Zitat von: Schommes am 24. April 2011, 12:05:37
Mischen ist übrigens toll, aber dazu sollte man bitte die zu mischenden Genres bis in die Fingerspitzen beherrschen, sonst wird Haggis draus.
Zitat von: Grey am 24. April 2011, 13:17:38
Es soll Leute geben, die Haggis mögen ... hab ich gehört. :P
Oh ja, Grey, die gibt es  ;D Haggis mit Neeps, Tatties und  Stickie Toffee Pudding als Nachspeise. Nicht gut für die Figur, aber für die Seele :)
Zitat von: Grey am 24. April 2011, 13:17:38
Meine Lieblingsdystopie ist übrigens "Equilibrium", wo Christian Bale als Grammaton-Kleriker unterwegs ist. Da geht es um eine Zukunft, in der Emotionen verboten sind, da es Emotionen sind, die Kriege auslösen. So muss jeder Mensch jeden Tag ein Mittel spritzen, das eben "Equilibrium" heißt und Emotionen unterdrückt. Außerdem wird alles, was Emotionen provoziert, vernichtet, z.B. Gemälde, Musik, Parfum, Bücher ...
Habe ich letztens gesehen und war hin und weg - und das nicht nur wegen Christian Bale.


EDIT: Deine Storys sind so außergewöhnlich, Grey, ich denke, du wirst keine Probleme haben, deinen dystopischen Ansatz unter zu bekommen. Riga und ich sind uns da einig: außergewöhnliche Ansätze sind immer gefragt. Einheitsbrei ist eben langweilig.

Luna

Oh, ich musste erst ziemlich grübeln, was ich alles für Dystopien kenne und dann schnipp, kam eine nach der anderen aus dem Gedächtnis, das ich Schwierigkeiten hatte, mich für eine zu entscheiden, die ich im Laufe der Zeit so in der Glotze/Kino oder gelesen habe.
Ich habe mich dann für eine der ersten entschieden, die ich gelesesen habe. In meiner Teeniezeit war ich ein großer Stephen King Fan (bin ich irgendwie immer noch, nur nicht mehr ganz so riesig). Da blieben mir Menschenjagd und Todesmarsch, was er unter dem Pseudonym Richard Bachmann geschrieben hatte, sehr eindringlich im Gedächtnis (puh, das stellte mich jetzt auch vor eine große Herausforderung, mich für eines der beiden zu entscheiden, da beide so gut und vor allem krass). 
Nun ja, Todesmarsch:
Aaaalso, so aus dem Gedächtnis: In ferner Zukunft herrscht eine Militärdiktatur in Amerika und die Bevölkerung ist ziemlich verarmt. Jedes Jahr wird ein Marsch seitens des Militärs veranstaltet, zu dem sich Freiwillige melden können. Nur, der Haken: Die Jungs müssen marschieren, bis sie nicht mehr können und wer unter vier Meilen die Stunde fällt, wird verwarnt, nach der dritten Verwarnung wird er erschossen. Zum Schluss bleibt einer übrig, dem Geld bis an sein Lebensende winkt (Stephen Kings Hungergames sozusagen). Tja, nur der Gewinner hatte leider nicht viel von seinem Glück, er wurde wahnsinnig.

Irgendwie schon komisch, das war vielleicht 20 Jahre her, als ich das gelesen habe und doch habe ich mich noch sehr gut an dieses Buch erinnern können  :hmmm:.

gbwolf

Damit du dich nicht wunderst, Thomas, ich habe deinen Threadtitel entfernt und durch Kleinbuchstaben ersetzt. Im normalen Forenumgangston gelten Großbuchstaben als Anschreien und da jeder von uns viel Aufmerksamkeit für seine Threads haben möchte, würde das entweder zu einem heillosen Großbuchstabenmassaker werden oder wir schreiben alle normal und wissen, dass Threads auch ohne visuelles Geschrei interessant und wichtig sind.

Da sich der Thread mit einer allgemeinen Diskussion um Dytopien und deren Marktchancen mischt, könntest du dir entweder überlegen, zwei Thread zu verschiedenen Themen (Spiel, Verkäuflichkeit) zu eröffnen und wie bereits vorgschlagen in einem Überthema mit einer allgemeinen Diskussion zu verlinken oder du lässt weiterlaufen. Ist ja auch nicht schlimm, wenn sich Spiel und Diskussion mischen, finde ich.

Runaway

Zitat von: Sven am 24. April 2011, 16:19:00
Ein Roman, der ebenfalls als Dytopie zählt, ist "Die Straße" von Cormac McCarthy.
Dieses Buch ist genial durchkonzipiert und vermittelt ein nachhaltiges Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
Das Buch kenn ich nicht, aber ich hab die englische DVD hier rumstehen (aus dem Urlaub mitgebracht; da lief der hier bei uns noch nicht mal im Kino). Der Film vermittelt diese Hoffnungslosigkeit auch total. Der ist toll. Diese Art von Dystopie find ich klasse. Für solche Endzeitgeschichten lasse ich alles stehen und liegen. Muß ja einen Grund haben, daß ich eine extra DVD-Ecke für sowas hab.