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[Sammlung] Tierisches Fachwissen

Begonnen von Drachenfeder, 19. April 2013, 21:59:24

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canis lupus niger

#45
Zitat von: Pygmalion am 24. Oktober 2013, 12:10:42
Ob sie planmäßig ausschlagen konnten um Feinde zu treffen, weiß ich auch nicht.

Einige Lektionen der Hohen Schule stellen genau das dar, zum Beispiel die Kapriole und die Standkapriole.
http://www.youtube.com/watch?v=NDJPDfwidVc, die Schulsprünge, darunter die Kapriole, kommen erst etwas später, bei ca 1:20 Minuten. Der "gepunktete" Knabstuper Hengst Hugin vom Anfang des Films ist übrigens völlig blind (ein Auge krankheitsbedingt, das andere wg. Unfall)!

Luna

Zitat von: Pygmalion am 24. Oktober 2013, 12:10:42
Ob sie planmäßig ausschlagen konnten um Feinde zu treffen, weiß ich auch nicht.
Ja können sie. Die heutige Barockreiterei ist sozusagen eine Veredlungen der im Krieg zu Pferd benötigten Reitmanöver. Die Pesade wurde schon früh von Reiterkriegern genutzt, um den Leib des Pferdes als Schild und die Vorderhufe als Waffe einzusetzen. Die Kapriole fand ihre Verwendung als Verteidigungssprung im Krieg.

Darielle

ZitatIntelligenz definiert sich laut Duden als Fähigkeit [des Menschen], abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten. In dieser Hinsicht sind Pferde, ich bleibe dabei, obwohl ich sie sehr liebe, nicht sehr intelligent.

Es ging mir weniger um die wörtliche Größe des Kopfes, da habe ich etwas falsch ausgedrückt. Es ging eher darum, dass es im Volksmund bekannt ist, dass Pferde intelligenter sind als Menschen.

Zu dem Zitat oben: Gut, du sprichst einem Pferd nicht ab, zu lieben. Aber du sprichst ihm ab zu denken und Lösungen zu finden. Das ist eine Sache, über die man streiten kann. Natürlich stellen Pferde keinen Kalender auf, aber wozu auch? Für den Menschen macht das Sinn, für das Pferd nicht. Und was ich persönlich auch für eher ungünstig halte: Du kannst nicht in den Kopf des Pferdes reinschauen. Also klar, auf medizinischer Ebene, ja. Aber das Gehirn kann weitaus mehr leisten als die Medizin bisher zugeben möchte. Man kann also die wirklichen Möglichkeiten des Gehirns eines Pferdes allgemein schlecht abschätzen. Darum kann man auch kaum festlegen, ob Pferde denken können oder nicht.
Mit Intelligenz meine ich auch nicht nur das, was der Duden ausspuckt, sondern generell die evolutionäre Entwicklung. Und was das angeht, sind uns Pferde um einiges überlegen, genau wie andere Tiere, da nenne ich nur mal die Ratte als Beispiel. Diese Sinne oder Fähigkeiten zu entwickeln, hat im Prinzip schon auch etwas mit Intelligenz zu tun.

Was nun die Thematik "Pferd und Krieg" angeht... Also ich habe auch schon mit aggressiven Pferden zu tun gehabt. Man muss keinen Hengst vor sich haben, um ein Pferd zu bekommen, das auf Menschen losgeht. Die Gründe sind vielfältig, grundsätzlich ist es aber möglich. Also kann ein Pferd auch auf Feinde losgehen. Und ich würde mal nicht sagen, dass ein Pferd nicht zwischen "ist mein Herr" und "ist nicht mein Herr" unterscheiden kann. Siehe Sprottes Beitrag. Das ist wahrlich kein Einzelfall. Es ist also machbar, ihm beizubringen, jemanden anzugreifen und jemand anderen nicht. Davon ab, dass Pferde eben durchaus auch von sich aus verteidigen.

Über das Kopfabbeißen sind wir uns einig. Finger sind da sehr wahrscheinlich viel schneller weg als ein Teil des Schädels.

Luna

Zitat von: Darielle am 24. Oktober 2013, 12:37:17
Davon ab, dass Pferde eben durchaus auch von sich aus verteidigen.
Oh ja, Pferde können auch gut abgehen, vor allem, wenn sie in die Enge getrieben werden. Bei den Römern waren in der Arena auch Tierkämpfe üblich. Pferde vs. Löwe etc. Nicht selten hat das Pferd gewonnen. Das stand zumindest mal so in einer Pferdezeitschrift.

Ary

#49
Ich habe im Eingangspost gelesen, dass ich ja was über Katzen zusammensuchen wollte.
Hier also der Katzen-Blurb zum Verlinken. Bei Fragen wird ergänzt.

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Die Hauskatze

Biologische Einordnung:
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen Felinae)
Gattung: Felis
Art: Felis silvestris, Wildkatze
Unterart: Felis silvestris catus, Hauskatze

Ursprung der Katze als Haustier:
Es gilt als wahrscheinlich, dass drei Wildkatzenarten, die europäische Wildkatze, die asiatische Steppenkatze und die afrikanische Falbkatze die Arten sind, auf die sich die domestizierten Katzen zurückführen lassen.
Katzen schlossen sich dem Menschen mit dessen beginnender Sesshafterdung als Kulturfolger an, zunächst lebten sie am Rand der Menschenbehausungen von Abfällen, durch die immer stärker werdende Landwirtschaft und den damit verbundenen Schädlingsbefall der von Menschen angelegten Vorräte kamen die Katzen den Menschen immer näher. Eine Hochkultur um die ersten domestizierten Katzen blühte im alten Ägypten auf, wo die Katze als heiliges Tier der Göttin Bastet verehrt wurde.
Im europäischen Mittelalter schlug die Liebe zur Katze als anhängliches Haustier und nützlicher Mäusefänger ins Gegenteil um. Der Hexenglaube führte dazu, dass die Katze als ein dämoniches, teuflisches und mit schwarzer Magie verbundenes Tier galt, das ebenso verfolgt wurde wie die Hexen selbst. Vor allem schwarze Katzen galten als großes Übel und wurden im Mittelalter zu tausenden getötet. Hatte die schwarze Katze jedoch ein weißes Mal oder einige weiße Haare, wurde dies als ,,Engelsmal" angesehen und das Tier durfte leben – das führte zu einer fast völligen genetischen Ausrottung komplett schwarzer Katzen und dazu, dass viele schwarze Katzen heute einen weißen Brustfleck aufweisen.

,,Das kleinste Katzentier ist ein Meisterwerk"
(Leonardo da Vinci)

Sinne: Das Raubtier Katze verfügt über ausgeprägte Sinnesleistungen. Die Augen der Katze sehen auch in der Dämmerung noch ausreichend scharf, weil die reflektierende Zellschicht des Augenhintergrunds wie ein Restlichtverstärker wirkt.  Der Sehsinn der Katze ist vor allem auf Bewegung spezialisiert.
Katzen hören sehr gut, ihre beweglichen Ohren mit den großen Muscheln ermöglichen ein gutes Richtungshören.
Auch der Geruchssinn der Katze ist sehr ausgeprägt, weniger gut als beim Hund, aber doch deutlich besser als der des Menschen.
Zusätzlich besitzen Katzen ihre Tast-oder Schnurrhaare, die sogenannten Vibrissen, mit denen sie feinste Luftbewegungen wahrnehmen können. Blinde Katzen orientieren sich hauptsächlich mit dem Gehör und ihren Schnurrhaaren .
Auch die Pfotenballen der Katze sind feinfühlige Sinnesorgane, die die leisesten Bodenvibrationen ertasten können.

Nahrung: Als Raubtier bevorzugt die Katze fleischliche Nahrung. Kleine Mengen an Getreide und Pflanzenmaterial, wie es im Magen der bevorzugten Beutetiere (Nager und  Vögel) schon mal vorkommen kann, stören die Katze nicht, es sollte aber im Futterangebot der Hauskatze nur einen geringen Teil einnehmen (Getreide sollte besser gar nicht enthalten sein, denn es macht den Fleischfresser dick). Für die Katze gesundes Futter hat einen hohen Fleischanteil, nicht zu viel Fett, wenig Gemüse, kein Getreide (Reis ist eine Ausnahme, er ist oft in ,,Sensitiv"-Katzennahrung oder Schonkost vorhanden, da Reis um Futter den Verdauungstrakt nicht belastet und bei Durchfallerkrankungen hilft). Was in Katzennahrung überhaupt nichts zu suchen hat, ist Zucker in allen Variationen. Oft verbirgt sich Zucker auch hinter Bezeichnungen wie Karamell oder Farbstoff. Zucker in der Nahrung bedingt Katzen-Diabetes und wirkt sich nachteilig auf die ohnehin empfindlichen Nieren der Katzen aus. Als ursprüngliches Wüstentier ist die Katze darauf angewiesen, Feuchtigkeit aus der Nahrung zu beziehen, viele Katzen trinken oft nur sehr wenig und damit meist zu wenig. Das Füttern von Feuchtfutter, angereichert mit Wasser, kann bei trinkfaulen Katzen helfen, ebenso ein Trinkbrunnen, der durch fließendes, plätscherndes Wasser zum Trinken animiert.
Perfekt für die Katze ist das sogenannte BARFen, BARF steht für biologisch-artgerechte Rohfütterung. Hierbei wird der Katze mit speziellen Supplementen angereichertes Rohfleischfutter angeboten. Füttert man nur zu einem geringen Teil rohes Fleisch (bis zu 25%), baucht man keine Nahrungsergänzungsmittel zugeben, da diese in ausreichendem Anteil im handelsüblichen Katzenfutter vorhanden sind. Katzen sollten kein rohes Schweinefleisch fressen, da in Schweinefleisch das Aujeszky-Virus vorliegen kann. Für Menschen ist das Virus vollkommen unschädlich, beim Kochen wird es abgetötet. Das Virus verursacht die sogenannte ,,Pseudo-Wut" bei Katzen. Das Krankheitsbild ist Tollwut-ähnlich, die Krankheit ist nicht behandelbar und endet immer tödlich.

Verhalten: Katzen galten und gelten immer noch als notorische Einzelgänger. Beobachtet man allerdings streunende Hauskatzen, zeigt sich, dass diese Tiere oft große Kolonien bilden und sich geregeltes Zusammenleben herausbildet. Züchter beobachten oft, dass andere weibliche Katzen einer Katzenmutter mit dem Nachwuchs helfen. Unter jungen Katern bilden sich oft regelrechte Katerbanden heraus, die zusammen um die Häuser ziehen.
Katzen verfügen über ein riesiges Repertoire an Körper-und Lautspracheelementen. Ihre Gesichter zeigen ausgeprägte Mimik, an der sehr ehr leicht die Stimmung des Tieres abgelesen werden kann. Eine ruhige, freundliche Katze stellt die Ohren und die Schnurrhaare nach vorn, die Augen sind offen und wirken rund. Neugierige und im positiven Sinne aufgeregte Katzen tragen den Schwanz hoch erhoben, die Spitze ist ganz leicht umgebogen. Bei Unsicherheit zucken die Barthaare, die Augen verengen sich, der Schwanz schlägt. Auch das Fauchen kann ein Anzeichen von Angst sein, allerdings faucht und spuckt eine Katze auch, wenn sie angreift. Dabei zieht sie die Lefzen hoch und zeigt die Zähne, die Augen sind nur noch schmale, funkelnde Schlitze.
Der bekannteste Katzenlaut, das Miau, ist angeblich ein dem Menschen vorbehaltener Laut, den die Katze nur von sich gibt, wenn sie sich Menschen gegenüber äußert. Dazu kommen weitere Laute wie gurren, brummen, knurren, fiepen und das herrliche Singen, das balzende oder aggressive Kater oder rollige Katzen anstimmen.
Das Schnurren der Katze ist mehr als nur eine Äußerung von Wohlbefinden. Auch kranke oder verletzte Katzen schnurren, um sich selbst zu beruhigen. Katzenmütter schnurren, wenn sie ihre Jungen säugen. Studien haben gezeigt, dass die Frequenz des Katzenschnurrens sich positiv auf die Heilungsgeschwindigkeit von Knochenbrüchen auswirkt.
Katzen sind Faultiere. Eine ausgewachsene Hauskatze schläft bis zu 18 Stunden am Tag. Die eigentlich dämmerungsaktive Katze passt sich häufig mit ihrem Schlafverhalten dem Menschen an und schläft, wenn auch der Mensch schläft oder wenn der Mensch außer Haus ist.
In einem gewissen Rahmen lassen Katzen sich erziehen. Werden sie von Anfang an auf das Wort ,,Nein"  trainiert, kann man es ihnen durchaus abgewöhnen, auf den Esstisch zu springen oder auf dem Küchentresen herumzulungern. Zumindest, wenn der Mensch anwesend ist, wird eine gut erzogene Katze so etwas nie tun. Was die Katze tut, wenn der Mensch nicht da ist, steht auf einem anderen Blatt.
Mit vielen Katzen lässt sich das ,,Clickertraining" durchführen, einem Trainings-und Erziehungsverfahren, das mit positiver Bestärkung in Form von Leckerchen und damit verbundenen Klicklauten arbeitet. Die Tiere werden dabei so konditioniert, dass sie nach einer Weile gewünschtes Verhalten schon auf den Klicklaut hin zeigen. Gerade für Katzen, die viel Aufmerksamkeit fordern, ist das Klickertraining ein herausforderndes Spiel.
Katzen spielen für ihr Leben gern, alleine, mit dem Menschen, gemeinsam mit anderen Katzen. Am besten funktionieren Jagd-und Suchspiele, viele Katzen lernen sogar, zu apportieren. Mit Katzen, die nur im Haus leben, sollte man regelmäßig spielen, damit die Tiere sich nicht langweilen und der Jagdtrieb nicht verkümmert.

Katzen werden schon mit ca. 4-5 Monaten geschlechtsreif. Dies sollte man bedenken, wenn man sich mehrere junge Katzen verschienenen Geschlechts ins Haus holt. Der kleine 4-Monats-Kater kann durchaus schon ,,können", ebenso die junge Katze von 4-5 Monaten – allerdings ist sie in dem Alter noch nicht in der Lage, die Jungen auszutragen, zu gebären und aufzuziehen – solche jungen Trächtigkeiten enden im besten Fall mit einer Abtreibung in Form einer Komplettkastration oder im schlimmsten mit dem Tod von Mutter und Jungtieren. Es ist wichtig, junge Katzen kastrieren zu lassen. Auch bei weiblichen Katzen sollte eine Kastration und nicht nur eine Sterilisation erfolgen. Ist ein Weibchen nur sterilisiert, wird sie trotzdem noch rollig, und nimmt sie dann nicht auf, können schwerwiegende Gebärmutterentzündungen die Folge sein – oder eine für Katze und Halter nervende Dauerrolligkeit.
Junge Katzen sollten bis zur Abgabe mindestens 12, besser 16 Wochen bei der Mutter bleiben, da sie in dieser Zeit das gesamte Repertoire an kätzischem Sozialverhalten von der Mutter erlernen. Mit der Flasche aufgezogene Katzenwaisen oder zu früh von der Mutter getrennte Kätzchen zeigen oft Unarten wie ein sehr aggressives Spielverhalten, Nuckeln an Decken und an menschlichen Fingern, haben manchmal Probleme damit, alleingelassen zu werden oder einen Katzenkumpel zu akzeptieren.

Katzenrassen: Katzen kommen in den verschiedensten Rassen und Formen und Farben daher, von der Landstraßenmieze bis zur Edelkatze.
Rassekatzen werden oft mit bestimmten Charaktereigenschaften assoziiert, die zumeist auch zutreffen: Perser, exotisch Kurzhaar, Britisch Kurzhaar, Birma oder Ragdoll gelten eher als gemütlich, familienfreundlich und extrem lieb, Orientalen, Siamesen, Bengalen, Koratkatzen und Katzen mit Wildblutanteil wie Savannahs eher als temperamentvoll, laut und fordernd. Waldkatzenvarianten wie die Siberian, Maine Coon oder Norwergische Waldkatze gelten als ,,Naturburschen", robust und haben einen fast schon hundeähnlichen Charakter.
Die Hauskatze (Landstraßenmieze, Feld-Wald-Wisenkatze, Bauernhofkatze...) ist oft ein kleines Überraschungspaket, denn in ihr steckt so viel an verschiedenen Einflüssen, dass sie sich zum raubeinigen Wanderburschen, zum sanften Schmusekätzchen oder zum flippigen Bengalen-Praktikanten entwickeln kann.
Jede Katze, sagte Leonardo, ist ein Meisterwerk.  ;D
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Drachenfeder

 Tierisches Fachwissen zu Katzen wurde im Eingangspost verlinkt  :jau:



Ary

:) Wenn mir noch mehr einfällt oder Anmerkungen und Fragen kommen, wird das ergänzt.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Cailyn

Also ich danke euch Pferdefreunden für die Auskunft!
Ich werde dann meine Textstelle mit dem Kopfbiss anpassen. Ich wollte halt mal was anderes schreiben, als dass sich ein Pferd aufbäumt und so den anderen verletzt. Aber ich will ja auch nichts unlogisches wählen.

Zur Intelligenz der Tiere finde ich es wichtig, Intelligenz zu definieren. Geht es da um alle kognitiven Fähigkeiten, um das, was man "Weisheit" nennt oder um Rechenaufgaben...tja, das ist ja wohl wichtig. Das was ich unter Intelligenz verstehe (vernetztes und reflektiertes Denken wie auch das unterscheiden können von zeitlichen Differenzen) kann ich eher weniger bei Tieren entdecken, auch nicht einmal bei Walen oder Delphinen. Aber vielleicht habe ich bislang auch die falschen Tier-Dokus geguckt.

Aber es kann schon sein, dass Tiere ihre Intelligenz irgendwann einmal entwickeln. Gerade neulich habe ich eine Doku über Tintenfische gesehen, die dadurch, dass ihr Territorium so eng geworden ist, sich plötzlich aufeinander beziehen müssen anstatt Eremitenhaft zu leben. Und sie beginnen, voneinander zu lernen. Da gab es z.B. Tests, wo einer dem anderen zugeschaut hat, wie er mit seinen Tentakel eine kompliziert verschlossene Box geöffnet hat. Einen Tag später konnte derjenige, der zugeschaut hat, die Box auf Anhieb öffnen. Naja, solche Beobachten lassen schon darauf schliessen, dass sich auch gewisse Tiere in ihren Hirnen ausreifen können, wenn sich ihre Lebensbedingungen ändern.

Christian

Intelligenz ist ein ziemlich menschliches Konzept und meines Wissens nicht einheitlich definiert. Es gibt etliche Intelligenztheorien und jeder kann sich - böse formuliert - seinen Intelligenzbegriff zurechtbiegen, wie es passt. Daher denke ich, ist es schlicht nicht möglich, den/die Begriff(e) auf Tiere anzuwenden. Vergleiche bringen da, denke ich, auch nichts. Katzen planen im Voraus. Hunde können durch Nachahmung des Menschen lernen. Vögel benutzen Werkzeuge. Alles Dinge, die man irgendwann mal als Domänen menschlicher Intelligenz herangezogen hat. Unter dem Strich, scheint mir, wissen wir nicht viel über unsere Mitgeschöpfe.

Eine Anmerkung bzw. Frage hätte ich noch zu Aryanas Katzenthema:

ZitatDie Tiere werden dabei so konditioniert, dass sie nach einer Weile gewünschtes Verhalten schon auf den Klicklaut hin zeigen.

Wie ist das gemeint? Beziehungsweise, so wie ich das verstehe, ist es m.E. falsch (ich weiß, ich weiß, ich bin ein Korinthenkacker wenn es um Training geht ;) ).

Liliane

Intelligenz zeigt sich bei Tieren auf unterschiedliche Art, wie Christian schon gesagt hat, das sehe ich auch so. Was Tintenfische angeht, muss man dazu aber auch sagen, dass sie als eine der intelligentesten Tierarten, wenn nicht die intelligenteste gelten und das man sich so an ihnen eher nicht orierntieren sollte. Ein Hund, der so etwas beobachtet hätte wie eben jener Tintenfisch, würde die Box - nicht nur wegen motorischen Komplikationen - auch nach mehrmaligem Zuschauen nicht öffnen können. Oder ein anderes "intelligentes" Tier.
Auch, wenn er die gegebenen Umstände hätte. Soziale Intelligenz ist ja noch einmal etwas anderes.

Ary

@Christian:
Dann korrigiere mich bitte. So wie ich Clickertraining verstanden habe, wird dem Tier beigebracht, den Klicklaut mit Belohnung zu assoziieren. Das Clickertraining basiert also auf positiver Bestärkung bei gewünschten Verhaltensweisen.
Ich habe das selber noch nie gemacht und meine Infos darüber auch nur wild zusammengesammelt. Wenn da etwas falsches herausgekommen ist, bitte ich im Berichtigung. Ich korrigiere das dann im Text.

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Christian

Ich lese den oben zitierten Satz so, dass man ein Markersignal (=Klicklaut) aufbaut und dann das zu trainierende Tier auf Ertönen des Klicklaut hin etwas tut. Das machen auch tatsächlich manche Anwender, indem sie z.B. das Markersignal, meinetwegen den Clicker als Rückrufsignal missbrauchen. Das wäre nicht im Sinne des Ganzen. Verstanden hast du es aber anscheinend richtig, denn ein Markersignal wird via Klassischer Konditionierung mit einer Belohnung, die von der Bezugsperson ausgeht, verknüpft. Daher nennt man das Markersignal/Clicker auch Brückensignal; es baut eine Brücke zwischen dem Verhalten des Tieres und der Konsequenz, sprich der Belohnung.

Almarian

Auch wenn es gerade nicht in die Diskussion passt ... Falls mal der unerwartete Fall eintritt, dass Fachwissen zum Thema Krabbeltiere benötigt wird - da kenn ich mich aus. Ich habe lange Zeit Vogelspinnen gehalten und mich viel mit ihnen beschäftigt. Ähnlich ists mit Phasmiden und Gottesanbeterinnen. Und richtig gut bei Tausendfüssern, die ich immer noch züchte.  ;)

Man kann ja nie wissen, in welche Richtungen sich mal ein Plott entwickelt, dass Anthropoden mal wichtig werden (gibt ja auch gewisse Ausschreibungen)  ;D

Ary

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Cailyn

Zitat von: Almarian am 28. Oktober 2013, 20:55:42
Auch wenn es gerade nicht in die Diskussion passt ... Falls mal der unerwartete Fall eintritt, dass Fachwissen zum Thema Krabbeltiere benötigt wird - da kenn ich mich aus. Ich habe lange Zeit Vogelspinnen gehalten und mich viel mit ihnen beschäftigt. Ähnlich ists mit Phasmiden und Gottesanbeterinnen. Und richtig gut bei Tausendfüssern, die ich immer noch züchte.  ;)

Man kann ja nie wissen, in welche Richtungen sich mal ein Plott entwickelt, dass Anthropoden mal wichtig werden (gibt ja auch gewisse Ausschreibungen)  ;D
Danke für das Angebot und den indirekten Hinweis, dass man dich besser nicht besuchen sollte  :rofl: