• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

[Tiermedizin] Welche Verletzung könnte der Adler haben?

Begonnen von Arcor, 01. Februar 2023, 09:59:16

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Arcor

Ich habe in meinem aktuellen Projekt eine Szene, in der ein Adler beim Fliegen eine Verletzung erleidet, als er mit einem Luftschiff zusammenstößt.
Was die Verletzung betrifft, habe ich in den letzten Tagen versucht, mich etwas einzulesen, bin aber immer noch unsicher, gerade was die "Ausfallzeit" und die Folgen für den Adler betrifft, darum wollte ich hier noch einmal um Rat fragen. Vielleicht kennt sich ja jemand mit Vogelverletzungen aus. :bittebittebitte:

Bisher habe ich es so geschrieben, dass der Adler sich den Flügel bricht und der dann geschient werden muss.

Mein Problem jetzt: Es kann sein, dass ich den Adler zwei bis drei Tage später wieder flugfähig brauche. Ich nehme an, dass ist bei einem Bruch, selbst bei einem kleinen, der nur in den Fingerknochenäquivalenten wäre, nicht möglich, oder?

Gibt es andere typische Vogelverletzungen, die einen Vogel für 2-3 Tage außer Gefecht setzen könnten, ihm aber danach erlauben, wieder zu fliegen? Eine Kopfverletzung vom Zusammenprall vielleicht, Gehirnerschütterung oder so? ???
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Avery

#1
Muss es denn zwingend eine sehr starke Verletzung sein? Insbesondere wenn er 2-3 Tage später wieder flugfähig sein soll, fällt da leider eine ganze Menge raus.  :-\  Gerade Brüche dauern in der Heilung auf jeden Fall länger, auch eine richtige Gehirnerschütterung würde ihn definitiv länger flugunfähig machen (oder könnte je nach Verletzungsgrad sogar tödlich enden). Ein Taubenfindelkind von mir hatte z.B. nur ein leichtes Schwindeltrauma von einem Flug gegen eine Scheibe, musste dann ca. 3 Tage kühl und dunkel untergebracht werden, konnte danach aber wieder fliegen. (Wobei es dank einer Päpplerin wirklich toll umsorgt und sondiert wurde, um die nötigen Nährstoffe zu bekommen. Außerdem lebt es jetzt in einem großen Taubenschlag, sprich, nicht mehr in der freien Wildbahn).

Aber schau vielleicht auch hier nochmal rein: Folgen von Kollisionsunfällen bei Wildvögeln
Wenn da was passendes bei ist, ist es sicher leichter, die Auswirkungen und Genesungsdauer zu recherchieren. :)

Romy

Knochenbrüche bei Vögel heilen tatsächlich schneller als bei z.B. Menschen, aber 2-3 Tage reichen da absolut nicht. Über 2-3 Wochen könnte man mal reden. :d'oh:
Einen gebrochenen Flügel finde ich eigentlich sowieso nicht sehr naheliegend, wenn ein Vogel irgendwo gegen fliegt, weil er ja mit dem Kopf voraus unterwegs ist und dann eher der Kopf, Schnabel oder das Genick betroffen ist.
Das Schlimmste, was einem Vogel passieren kann, der gegen eine Wand/Fenster/Luftschiff fliegt, ist wohl ein Genickbruch (=tot :seufz: ) und das "mildeste" wäre wahrscheinlich eine leichte Gehirnerschütterung, das könnte in 2-3 Tagen wieder verheilt sein. Eine (kleinere) Platzwunde an der Stirn könnte ich mir auch gut vorstellen. Wobei Vögel sehr schnell sehr viel Blut verlieren können und viel schneller verbluten können als Menschen/Säugetiere, also die Blutung müsste dann sehr schnell gestoppt werden. Aber wenn das mal geschafft ist, würde sie sich recht schnell wieder anfangen zu schließen. Ich denke, sie müsste nach 3 Tagen noch nicht komplett verheilt sein? Also sichtbar wäre sie dann sicher noch. :hmmm: Aber das könnte ich mir auf jeden Fall "schön" dramatisch vorstellen, worauf es Dir vermutlich ankommt?

Antigone

Vlt eine Augenverletzung? Er könnte eines verlieren, und wenn nach ein paar Tagen das Gröbste verheilt sit, wieder fliegen.

caity

Unser Nymphensittich hatte nach Kollision mit einer Scheibe ein Trauma, durch das er ein Bein nicht mehr belasten konnte. Das ging durch Vitamzugabe innerhalb weniger Tage wieder weg, hat ihn aber zumindest beim Laufen/Landen etc. erstmal enorm eingeschränkt. Vielleicht wäre das etwas?
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Arcor

Zitat von: Avery am 01. Februar 2023, 11:24:12Aber schau vielleicht auch hier nochmal rein: Folgen von Kollisionsunfällen bei Wildvögeln
Wenn da was passendes bei ist, ist es sicher leichter, die Auswirkungen und Genesungsdauer zu recherchieren. :)
Die Seite hatte ich tatsächlich schon gefunden, ich wollte aber noch persönliche Einschätzungen von Leuten abfragen, die vielleicht einmal Vögel gehalten haben und sich damit auskennen.  :)

Eine schlimme Verletzung muss es nicht sein, macht das Ganze aber vielleicht etwas dramatischer. Der Vogel sollte zudem erst einmal abstürzen.


Zitat von: Romy am 01. Februar 2023, 15:30:05Knochenbrüche bei Vögel heilen tatsächlich schneller als bei z.B. Menschen, aber 2-3 Tage reichen da absolut nicht. Über 2-3 Wochen könnte man mal reden. :d'oh:
Einen gebrochenen Flügel finde ich eigentlich sowieso nicht sehr naheliegend, wenn ein Vogel irgendwo gegen fliegt, weil er ja mit dem Kopf voraus unterwegs ist und dann eher der Kopf, Schnabel oder das Genick betroffen ist.
Ich hatte überlegt, dass er mit dem Flügel an einem Haltetau hängenbleibt, deshalb der Knochenbruch.
Mir gefällt die Idee mit der Gehirnerschütterung, weil das ja wirklich ein paar Tage Ruhe bedeuten würde, aber danach ja nicht unbedingt Folgeschäden bleiben, solange es keine schwere Erschütterung ist.

Zitat von: Antigone am 01. Februar 2023, 16:56:04Vlt eine Augenverletzung? Er könnte eines verlieren, und wenn nach ein paar Tagen das Gröbste verheilt sit, wieder fliegen.
Verlust eines Auges möchte ich gern vermeiden, der Vogel sollte hinterher wieder recht "ganz" sein.  ;D

Zitat von: caity am 01. Februar 2023, 17:55:17Unser Nymphensittich hatte nach Kollision mit einer Scheibe ein Trauma, durch das er ein Bein nicht mehr belasten konnte. Das ging durch Vitamzugabe innerhalb weniger Tage wieder weg, hat ihn aber zumindest beim Laufen/Landen etc. erstmal enorm eingeschränkt. Vielleicht wäre das etwas?
Eine gezielte Vitamingabe ist problematisch, da wir uns nicht in einem modernen Setting mit guter Versorgung befinden.

Ich glaube, ich tendiere erst einmal zur Gehirnerschütterung. Die ist zwar etwas schwieriger zu diagnostizieren als ein Knochenbruch und die Verarztungsszene muss dann komplett umgeschrieben werden, aber damit bin ich dann immerhin realistisch unterwegs.  ;D
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

caity

@Arcor: Fas war vielleicht widersprüchlich: wir haben das damit behandelt. Anscheinend entwickeln die das aber auch selbst und es wäre auch ohne Zugabe wieder weg gehen.
Aber Gehirnerschütterung passt bestimmt auch gut.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)