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[Kurzgeschichte] 31.10.2013: Auf H. P. Lovecrafts Spuren: Verbotene Bücher

Begonnen von Ryadne, 06. Juni 2013, 23:33:20

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Ryadne

Hallo,

wieder einmal gibt's im Verlag Torsten Low eine Ausschreibung auf den Spuren Lovecrafts. Wird wirklich Zeit, dass ich mich mal mehr mit Cthulhu auseinandersetze...

Der Ausschreibungstext:
Zitat
Auf H. P. Lovecrafts Spuren: Verbotene Bücher


Wissen so mächtig, gebannt auf Papier.
Kräfte so schrecklich, lauern hier.
Von verruchtem Geist, in gieriger Hast.
Die Formeln des Grauens hervorgebracht.

Die Säulen der Erde, im kalten Feuer gefangen.
Die Sterne sie fallen, der Himmel vergangen.
Ein verzehrender Kataklysmus, unwiderruflich setzt ein.
Gefangen auf ewig, in der alten Götter Pein.


Die Namen von verbotenen Büchern wie dem Necronomicon, Culte des Ghules oder von Juntz' Schreckliche Kulte sind untrennbar mit dem Cthulhu-Mythos und seinem Schöpfer H. P. Lovecraft verbunden. Sie dienen nicht nur dazu, den Geschichten um die Großen Alten einen authentischen Charakter zu verleihen, sondern lassen schon allein beim Klang ihres Namen die Sinne des Lesers erbeben und fröstelnde Gedanke an das unheilvolle Wissen, welches zwischen ihren Seiten schlummert, in ihm aufsteigen.

Den Geschichtenwebern ist es bereits mit Metamorphosen und Die Klabauterkatze gelungen, den lovecraftschen Kosmos um einige weitere Facetten des amorphen Grauens zu bereichern. Dennoch lauern noch viele Geheimnisse der Großen Alten in blasphemischen Büchern verborgen und warten darauf, von talentierten Autoren erweckt zu werden!
Zusammen mit dem Verlag Torsten Low suchen Thomas Backus, Eric Hantsch, Nina Horvath und Sabrina Hubmann nach Geschichten, in denen die dunkle Macht verruchten Wissens aus eben jenen unheiligen Schriftwerken die Großen Alten erneut auf Erden wandeln lässt.

Allgemeine Bedingungen:
-Alle Geschichten müssen der Phantastik zugehörig sein und den lovecraftschen Kosmos berücksichtigen. Ein direkter Bezug zu den Großen Alten ist jedoch nicht zwingend.
-Jeder Autor darf maximal zwei Geschichten einreichen.
-Beiträge, in denen Gewalt und Pornographie in sinnloser Folge und ohne im Kontext der Geschichte zu stehen, Verwendung finden, werden disqualifiziert.
-Die einzureichenden Beiträge dürfen bisher weder als Print, noch in digitaler Form, egal in welcher, veröffentlicht worden sein.
-Wir erwarten, dass die Autoren die Bedeutung der verbotenen Bücher des lovecraftschen Mythos explizit in ihren Texten beachten, es aber im Vordergrund steht, neue blasphemische Schriften zu erfinden und in Verbindung mit der Geschichte zu setzen!
-Wir wollen keine Fan-Fiction, also Geschichten, die andere mythosbezogene Werke wie z.B. Der Hexer berühren, deren Motive oder Elemente verwenden, sondern Werke, die allein von euren Ideen inspiriert sind! Je origineller eure Texte sind, desto eher werden sie uns begeistern!

Formale Bedingungen:
-Die Texte sollten einen Umfang von 5.000 bis 50.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) haben.
-Die Einsendungen müssen in neuer Rechtschreibung verfasst sein und als .rtf (Rich Text Format) vorliegen.
-Verwendung nur von Times New Roman, Schriftgröße 12, 1,5facher Zeilenabstand.
-Bei technischen Verstößen werden wir die Geschichten nicht annehmen.
-Bitte fügt eurer Einsendung eine Kurzbiographie sowie eure Kontaktdaten (Realname, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail) bei.

Einsendungen werden bis zum 31. Oktober 2013 unter:
lovecraft@verlag-torsten-low.de
entgegen genommen.

Honorar:
Sowohl die Teilnahme an der Ausschreibung als auch die Veröffentlichung in der Anthologie sind kostenlos. Auch sonst entstehen keinerlei Verpflichtungen. Es wird für jedes verkaufte Buch ein Gesamthonorar von 10 % vom Verkaufspreis ausgezahlt. Dieses Honorar wird nach einem Seitenschlüssel auf alle veröffentlichten Autoren aufgeteilt. Für jedes verkaufte E-Book wird ein Gesamthonorar von 25 % vom Verkaufspreis ausgezahlt. Auch dieses Honorar wird nach einem Seitenschlüssel auf alle veröffentlichten Autoren aufgeteilt.
Des Weiteren erhält jeder angenommene Autor ein Freiexemplar und kann weitere Exemplare der Anthologie zum Autorenrabatt erwerben (30% Rabatt auf den Ladenverkaufspreis). Der Autor ist weder zur Abnahme von Büchern noch zur Vermarktung verpflichtet.

Rechtliches:
Mit Einreichung seiner Geschichte erklärt sich der Teilnehmer mit den Bedingungen dieser Ausschreibung in allen Punkten einverstanden. Es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Kriterium für eine Veröffentlichung ist die Qualität des Textes. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Quelle: http://verlag-torsten-low.nr1-shop.net/?go=pages&pd=607


Ratzefatz

Bei Lovecraft und Kurzgeschichten fällt mir sofort Neil Gaimans Sherlock-Holmes-Crossover "A Study in Emerald" ein. Jedem Sherlock-Holmes-Fan kann ich diese Geschichte wärmstens empfehlen.

Gratis-Download auf Neil Gaimans Website: http://www.neilgaiman.com/mediafiles/exclusive/shortstories/emerald.pdf

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"


RockSheep

Zitat von: Ratzefatz am 08. Juni 2013, 09:56:56
Jedem Sherlock-Holmes-Fan kann ich diese Geschichte wärmstens empfehlen.

Uuuuh, dann muss ich das unbedingt noch lesen heute Abend! Danke!

Und die Ausschreibung ist fest eingeplant. Was auch immer das heisst... *seufz*

Alaun

Hmm ... Ich schleiche immer wieder um diesen Ausschreibungsthread herum. Aber irgendwie kriege ich keinen richtigen Einstieg.

ZitatAlle Geschichten müssen der Phantastik zugehörig sein und den lovecraftschen Kosmos berücksichtigen.

Was genau soll das heißen? Was ist die gewünschte Definition von "lovecraftscher Kosmos", wenn ein Bezug auf die Großen Alten nicht zwangsläufig nötig ist? Eine Antwort auf diese Frage würde mir sicher sehr weiterhelfen.

Danke und viele Grüße,
*Aquamarin

Pestillenzia

Ich habe die Ausschreibung vor Kurzem wiederentdeckt und weil ich bisher von Lovecraft nichts gelesen habe, habe ich mich gleich mal mit Büchern aus der Bücherei. versorgt.

Allerdings werde ich nicht so richtig warm mit ihm. Alles ist so schrecklich, schauerlich, schleimig, unheimlich, schrecklich, schauerlich, unheimlich etc., ohne dass man erfährt, warum das so ist oder wie man sich diese Schrecklichkeit vorstellen soll. Ein bisschen viel Getöse um gar nichts, so kommt es mir nach den ersten beiden bzw. anderthalb Geschichten vor.

Mal sehen, vielleicht finde ich ja doch noch einen Zugang zu ihm.

Zitat von: Aquamarin am 24. August 2013, 18:03:31
Was ist die gewünschte Definition von "lovecraftscher Kosmos", wenn ein Bezug auf die Großen Alten nicht zwangsläufig nötig ist? Eine Antwort auf diese Frage würde mir sicher sehr weiterhelfen.

Genau das habe ich mich auch schon gefragt.

RockSheep

Also ich habe bereits eine Geschichte geschrieben dafür und sie muss jetzt noch überarbeitet werden 

Ich hab eine Weile lang viel Lovecraft gelesen und lege einfach mal meine Interpretation der Aussage dar. Keine Ahnung, wie richtig ich dabei liege.

Die Geschichten von Lovecraft nehmen ja nicht immer direkten Bezug auf die Grossen Alten (sprich, sie kommen eigentlich nur sehr selten auch nur namentlich vor). Das heisst in unseren Geschichten müssen sie auch nicht direkt eingebunden sein.
Den lovecraftsche Kosmos zu berücksichtigen heisst dann für mich einfach, dass man seine konkreten Ideen nicht abändern oder ignorieren soll. Z.B. sollen die verschiedenen Rassen nicht plötzlich eine andere Erscheinung oder anderes Verhalten haben. Falls man diese denn überhaupt einbindet.

Das wäre meine Deutung der Anforderung, aber so sicher bin ich mir da auch nicht. Worüber ich auch nicht ganz sicher bin, ist welche Rolle genau jetzt die Bücher haben müssen und ob es konkrete Verbotene Bücher sein müssen, die von Lovecraft schon mal benannt wurden. Oder darf man da selber was zusammenbasteln (hab ich nämlich...).


Zitat von: Pestilenzia am 24. August 2013, 18:19:23
Allerdings werde ich nicht so richtig warm mit ihm. Alles ist so schrecklich, schauerlich, schleimig, unheimlich, schrecklich, schauerlich, unheimlich etc., ohne dass man erfährt, warum das so ist oder wie man sich diese Schrecklichkeit vorstellen soll. Ein bisschen viel Getöse um gar nichts, so kommt es mir nach den ersten beiden bzw. anderthalb Geschichten vor.


Pesti: Lovecraft hat einen sehr eigenen Stil, Geschichten zu erzählen. Sind wir ehrlich, er macht alles, was man heute als schlechten Schreibstil abtut: Zu überladene Adjektive und viel zu lange Sätze. Mir gefällt's trotzdem irgendwie. Aber er hat genauso viel miese Geschichten wie auch gute geschrieben, finde ich. Da es aber meistens sehr kurze Geschichten sind, hat mich das nie demotiviert sein Zeug zu lesen.
Bei gewissen Geschichten macht er halt bis zum Schluss nur Andeutungen und bei anderen wird er sehr konkret mit fremden Wesen etc.
Aber so richtig Horror, wie man es heute halt versteht, würde ich es auch nicht nennen. 

Grummel

Eigentlich steht da explizit, dass es wünschenswert ist, dass man eigene Bücher erfindet. ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

RockSheep


Pestillenzia

Zitat von: RockSheep am 26. August 2013, 09:18:14
Pesti: Lovecraft hat einen sehr eigenen Stil, Geschichten zu erzählen. Sind wir ehrlich, er macht alles, was man heute als schlechten Schreibstil abtut: Zu überladene Adjektive und viel zu lange Sätze. Mir gefällt's trotzdem irgendwie. Aber er hat genauso viel miese Geschichten wie auch gute geschrieben, finde ich. Da es aber meistens sehr kurze Geschichten sind, hat mich das nie demotiviert sein Zeug zu lesen.
Bei gewissen Geschichten macht er halt bis zum Schluss nur Andeutungen und bei anderen wird er sehr konkret mit fremden Wesen etc.
Aber so richtig Horror, wie man es heute halt versteht, würde ich es auch nicht nennen.

Einen sehr eigenen Stil hat er zweifellos, was aber sicher auch der Zeit geschuldet ist, in der er gelebt hat. Ich möchte Lovecraft auch keinesfalls deshalb herabwürdigen. Ich lese zur Zeit Jane Austen, deren Stil natürlich auch - aus heutiger Sicht - altmodisch und deshalb manchmal anstrengend ist.
Vielleicht habe ich tatsächlich eine seiner schwächeren Geschichten gleich zu Beginn meiner "Lovecraft-Entdeckungsreise" erwischt; dort häufen sich dieselben Adjektive nämlich eklatant, was mich irgendwann ganz schön genervt hat. Aber ich bin trotzdem nicht demotiviert und werde alle Geschichten, die ich von ihm bisher auftreiben konnte, auch lesen.

Ich finde das Ausschreibungsthema nämlich wirklich toll und ich hoffe, dass ich mit Lovecraft doch noch warm werde und eine passende Geschichte schreiben kann. Den Schlusssatz habe ich immerhin schon.  ;D

Grummel

Mein Beitrag wird, wie soll ich es ausdrücken, typisch Lovecraft mit Humor. Ob das was gibt...  :hmmm:
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

RockSheep

Zitat von: Grummel am 11. September 2013, 17:15:50
Mein Beitrag wird, wie soll ich es ausdrücken, typisch Lovecraft mit Humor. Ob das was gibt...  :hmmm:

Hehe, da bin ich aber gespannt. Klingt nach einer interessanten Mischung.

Grummel

Naja, kein über seine Tentakel stolpernder Cthulhu, aber doch die ein oder andere unglückliche Situation, die man durchaus als humorvoll ansehen kann, wenn man schwarzen Humor mag.  ;D
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

RockSheep

Und wie ich den mag :darth:

Meinen Beitrag versuchte ich so Lovecraft-like, wie möglich hinzukriegen. Mir fiel aber erst zum Schluss auf, dass sich unsere Protagonisten total unterscheiden. Seine sind fast immer gebildete Herren mittleren Alters während meiner ein etwa 13-jähriger Schiffsjunge ist.